aus dem Englischen übersetzt nach Aufnahmen aus den Original-Gottesdiensten von Dezember 2000 bis April 2001
Teil 3 – Kummer & Sorgen
Heute geht es um Kummer und Sorgen. Auch diese beiden sündhaften Emotionen werden in einer Seele geboren, die nicht zufrieden ist, sondern aufgewühlt. Wir beginnen mit Psalm 6:8
Mein Auge ist vertrocknet vor Kummer, gealtert ob all meinen Feinden. (Psalm 6:8)
Kummer ist eine mächtige Kraft, die buchstäblich dein Immunsystem zerstören wird. Sie wird dich vorzeitig altern lassen. Sie verkrüppelt uns. Sie wird uns alle Lebenskraft entziehen. Und wir fragen uns, was mit uns passiert ist.
Sei mir gnädig, o Herr, denn mir ist angst; zerfallen ist vor Gram mein Auge, meine Seele und mein Leib. (Psalm 31:10)
Hier sagt David zweimal, dass das Augenlicht sich verschlechtert. Die Augen sind mehr als zwei Kameras. Die Bibel sagt, dass das Auge das Fenster der Seele ist. Ich glaube, wenn wir jemanden anschauen, dann empfangen wir nicht nur, wir senden auch aus. Wenn du mit anderen Menschen zusammen in einem Raum bist und eine bestimmte Person intensiv anschaust, dann dauert es nicht länger als 10 bis 15 Sekunden bis diese sich umdreht, weil sie spürt, dass sie angeschaut wird. Man kann es fühlen, wenn man angeschaut wird, selbst wenn es von hinten geschieht. Es geschieht eine Übertragung. Und das Auge wird durch Kummer beeinflusst. Es wird krank und trübe.
…denn meine Lebenstage sind in Kummer dahingeschwunden und meine Jahre mit Seufzen; meine Kraft ist gebrochen durch meine Schuld, und meine Gebeine sind verdorrt. Ob allen meinen Feinden bin ich ein Schimpf geworden, meinen Nachbarn am meisten, und ein Schrecken meinen Bekannten; die mich auf der Gasse sehen, fliehen vor mir. Ich bin in Vergessenheit geraten, aus dem Sinn gekommen wie ein Toter; ich bin wie ein unbrauchbares Gefäß. Denn ich habe die Lästerung vieler gehört, Schrecken ringsum! da sie miteinander gegen mich ratschlagten, darauf sannen, mir das Leben zu nehmen. Aber ich vertraue auf dich, o Herr; ich habe gesagt: Du bist mein Gott! In deiner Hand sind meine Zeiten; rette mich aus der Hand meiner Feinde und von meinen Verfolgern! Lasse dein Angesicht leuchten über deinem Knecht; rette mich durch deine Gnade! Herr, lass mich nicht zuschanden werden, denn ich rufe dich an; zuschanden mögen die Gottlosen werden, verstummen im Totenreich! (Psalm 31:11- 18)
Ich spreche hier nicht über die natürliche Trauer, die wir empfinden, wenn ein Angehöriger gestorben ist, oder ähnliches. Ich spreche von Kummer, einem nagenden Gram, wo wir uns über Dinge grämen, die in der Vergangenheit geschehen sind. Ein solcher Kummer ist vergleichbar mit großen Ketten, die um uns geschlungen sind und uns zu Boden ziehen. Er stiehlt unser Heute und unsere Zukunft und kettet uns an die Vergangenheit, die sich ja nicht mehr ändern lässt.
Lasst uns jetzt einmal über Gram sprechen.
Und ihr Vater Jakob sprach zu ihnen: Ihr habt mich meiner Kinder beraubt! Joseph ist nicht mehr, Simeon ist nicht mehr, und Benjamin wollt ihr nehmen; es geht alles über mich! Da sprach Ruben zu seinem Vater: Du kannst meine beiden Söhne töten, wenn ich ihn dir nicht wiederbringe; übergib ihn nur meiner Hand, ich will ihn dir wiederbringen! Er aber sprach: Mein Sohn soll nicht mit euch hinabziehen; denn sein Bruder ist tot, und er ist allein übrig geblieben. Sollte ihm ein Unfall begegnen auf dem Wege, den ihr geht, so würdet ihr meine grauen Haare vor Kummer ins Totenreich hinunterbringen! (1. Mose 42:36-38)
Gram tötet. Er kann tatsächlich eine Person umbringen und vernichten. Ich glaube, dass sehr viele Menschen aufgrund von Kummer, Gram und Sorgen vorzeitig sterben. Sie konnten diese Gefühle nicht loslassen. Sie haben sie angekettet.
Mein Geist ist verstört, meine Tage laufen ab, Gräber warten auf mich. Treibt man nicht Gespött mit mir und muss nicht mein Auge auf ihren bittren Mienen weilen? Setze doch einen ein, verbürge dich selbst für mich! Wer sollte sonst mir in die Hand geloben? Du hast ihre Herzen der Einsicht verschlossen, darum wirst du sie nicht obsiegen lassen. Wer Freunde der Plünderung preisgibt, dessen Kinder werden sich schämen müssen. Man stellt mich den Leuten zum Sprichwort hin, und ich muss sein wie einer, dem man ins Angesicht speit. Mein Augenlicht erlischt vor Gram, und alle meine Glieder sind wie ein Schatten. (Hiob 17:1-7)
Hier haben wir wieder das Auge. Das Augenlicht wird durch Kummer und Sorge beeinflusst. Wir haben nun drei Bibelstellen gelesen, in denen das zum Ausdruck kommt.
Die Gerechten entsetzen sich darüber, und der Unschuldige ist über den Ruchlosen aufgebracht. Aber der Gerechte hält fest an seinem Wege, und wer reine Hände hat, dessen Kraft nimmt zu. Ihr dagegen, kehrt nur alle wieder um und geht heim, ich finde doch keinen Weisen unter euch. Meine Tage sind dahin; meine Pläne, die mein Herz besessen hat, sind abgeschnitten. (Hiob 17:8-11)
Hiob sagt hier: „Meine Tage sind gezählt. Ich habe keine Zukunft. Meine Pläne sind dahin. Ich bin fertig. Das war’s.“ Er war voller Kummer.
Die Nacht machen sie zum Tag; das Licht sei nahe, nicht die Finsternis! da ich doch erwarte, dass der Scheol meine Wohnung wird und ich mein Lager in der Finsternis aufschlagen muss; da ich zur Grube sagen muss: Du bist mein Vater! und zu den Würmern: Ihr seid meine Mutter und meine Schwestern! Wo ist da noch Hoffnung für mich, und wer wird meine Hoffnung verwirklicht sehen? Zu des Scheols Pforten fährt sie hinab, wenn einmal alles miteinander im Staube ruht! (Hiob 17:12-16)
An diesem Punkt in seinem Leben war Hiob durch Kummer und Sorgen angekettet. Er konnte nichts mehr sehen. Seine Augen wurden verzehrt, sein Körper war zerschmettert, sein ganzes Immunsystem lag total am Boden und er war richtig krank. Und wenn du in Kummer und Sorgen feststeckst ist es schwer, sich da wieder heraus zu graben. Es ist schwer, sich selbst zu ermutigen, wenn man so tief in der Grube sitzt. Doch Preis sei dem Herrn für Jesus Christus, der uns da herausholen kann.
Ich will dich von Herzen lieben, Herr, meine Stärke! Der Herr ist meine Felsenkluft, meine Burg und meine Zuflucht; mein Gott ist ein Fels, darin ich mich berge, mein Schild und das Horn meines Heils, meine Festung. Den Herrn, den Hochgelobten, rief ich an und wurde von meinen Feinden errettet! Todeswehen umfingen mich, Bäche Belials schreckten mich; Stricke der Unterwelt umschlangen mich, es kamen mir Todesschlingen entgegen. Da mir angst ward, rief ich den Herrn an und schrie zu meinem Gott; er hörte in seinem Tempel meine Stimme, mein Schreien vor ihm drang zu seinen Ohren. (Psalm 18:2-7)
Es gibt einen Ausweg aus Kummer und Sorgen. Wenn wir von diesen Dämonen angegriffen werden ist es jedoch leicht, in eine Art Märtyrerhaltung zu verfallen. Man denkt: „Wenn das Leben so ist, dann kann ich genauso gut einpacken und geopfert werden. Ich werde niemals mehr glücklich werden. Die Dinge werden nie wieder gut werden für mich. Ich bin Vergangenheit. Ich habe keine Zukunft mehr.“ Und die Ketten schlingen sich immer fester um dich. Darum ist Jesus gekommen, um die Gefangenen zu befreien und die Werke des Teufels zu zerstören. Doch wir müssen mit Gott kooperieren.
Lasst uns einmal eine Geschichte ansehen, über die ich noch nie zuvor gepredigt habe. Es ist keine schöne Geschichte. Es ist die Geschichte von Hagar. Hagar war ein Opfer.
Ein Opfer ist eine Person, die verletzt wurde, weil andere Menschen sündigen. Wir alle hier können zwei Menschen benennen, die wir wirklich gut für alles Mögliche beschuldigen können: Adam und Eva. Denn aufgrund ihrer Sünde wurden wir alle in Vergänglichkeit und Sünde geboren. Ich glaube nicht, dass heute auch nur eine Person unter uns ist, die nicht auf die eine oder andere Weise auch für die Sünden unserer Vorfahren bezahlt. Das können Großeltern oder Urgroßeltern sein oder Mutter und Vater. Die Generationen vor uns waren, genau wie wir, unvollkommen. In bestimmten Situationen wussten auch sie nicht, was sie tun sollten. Und sie bekamen Kinder. Und sie verletzten ihre Kinder, weil sie nicht wussten, was sie tun sollten. Also sind wir alle in einem gewissen Maß zu Opfern unserer Vorfahren geworden.
Lasst uns nun Hagar ansehen. Sie war eine Ägypterin. Sie war ein Opfer. Sie hatte keine Wahl. Sie war eine Sklavin. Und sie war gezwungen, zu tun, was auch immer ihr Besitzer wollte. Wusstest du, dass zu der Zeit, als Jesus auf dieser Erde gelebt hat, mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung Sklaven waren? Die Griechen hatten Sklaven. Die Römer hatten Sklaven. Die Babylonier hatten Sklaven. Die Ägypter hatten Sklaven. Die Sklaverei wurde durch Jesus Christus vernichtet. Wir haben auch heute noch Sklaverei. Es gibt jetzt ungefähr eine halbe Million Frauen aus Russland und der Ukraine im Alter von 16 bis 25 Jahren, die Sklaven sind. Sie werden auf dem Sexmarkt von Saudi- Arabien, Jerusalem, Haifa, Tel Aviv, Dallas, Los Angeles oder Thailand verkauft und sehr wahrscheinlich werden sie als Sklaven sterben. Es gibt Sklavenarbeiter in China. Die Arbeitslager in Russland gibt es noch immer, sie werden heute nur anders genannt. Das Leben ist nicht fair. Dies ist ein sündhafter Planet voller sündhafter Menschen, die einander Schreckliches antun.
Und Abraham und Sarah verstanden nicht, dass es nicht gut war, Sklaven zu haben. Sie taten einfach, was alle anderen auch taten. Sie hatten Sklaven. Die amerikanischen Indianer in diesem Land hatten auch Sklaven. Sie vergewaltigten und töteten. Es gibt keine einzige Nation auf der Erde, die keine Sklaven gehalten hat. Jede Rasse und jede Nationalität hat sich der Sklaverei schuldig gemacht.
Hagar wurde sexuell missbraucht.
Sarai aber, Abrams Frau, gebar ihm nicht; aber sie hatte eine ägyptische Magd, die hieß Hagar. Und Sarai sprach zu Abram: Siehe doch, der Herr hat mich verschlossen, dass ich nicht gebären kann. Gehe doch zu meiner Magd, ob ich mich vielleicht aus ihr erbauen kann! Abram gehorchte Sarais Stimme. Da nahm Sarai, Abrams Frau, ihre ägyptische Magd Hagar, nachdem Abram zehn Jahre lang im Lande Kanaan gewohnt hatte, und gab sie Abram, ihrem Mann, zur Frau. (1. Mose 16:1-3)
Wurde Hagar gefragt? Fragte man sie: „Willst du schwanger werden? Willst du eine Konkubine werden? Eine Hure und Prostituierte?“ Sie wurde nicht gefragt. Sie hatte keine Wahl.
Und als er zu Hagar kam, empfing sie. Da sie nun sah, dass sie empfangen hatte, ward ihre Herrin verächtlich in ihren Augen. (1. Mose 16:4)
Hagar wurde schwanger. War das ihre Schuld? Hatte sie darum gebeten, schwanger zu werden? Nein! Hatte sie darum gebeten, in diese Ehe involviert zu werden, die nicht allzu gut lief? Nein! Sie war ein Opfer.
Da sprach Sarai zu Abram: Das Unrecht, das mir zugefügt wird, treffe dich! Ich habe dir meine Magd an den Busen gelegt. Nun sie aber sieht, dass sie guter Hoffnung ist, muss ich in ihren Augen verachtet sein. Der Herr sei Richter zwischen mir und dir! (1. Mose 16:5)
Sarah sagte hier zu Abraham: „Wir haben einen Fehler gemacht. Das gefällt mir nicht.“ Doch was konnte die arme Hagar dafür? Sie wurde schwanger. Sarah hatte wohl erwartet, dass sie ohne besondere Gefühle einfach ein Baby zur Welt bringen, es ihr überlassen und dann die ganze Sache vergessen würde. Doch Hagar suchte nach einer gewissen Sicherheit. Sie wollte ihr Kind selbst aufziehen. Sie wollte Unterstützung. Und nun haben wir eine Ehe zu Dritt. Und wenn man eine solche Situation hat, dann sind tägliche Probleme vorprogrammiert. Garantiert. Alle drei treffen sich zum Frühstück und schon geht es los.
Ich will, dass wir hier den Charakter von Abraham sehen.
Abram aber sprach zu Sarai: Siehe, deine Magd ist in deiner Gewalt, tue mit ihr, wie dir gefällt! Da nun Sarai sie demütigte, floh sie von ihr. (1. Mose 16:6)
Wie demütigte man Sklaven in jenen Tagen? Man schlug sie. Man ließ sie auspeitschen. Und Hagar floh. Nun haben wir hier eine Frau, ein Opfer. Sie floh in die Wüste.
Jetzt kommt die Botschaft an dich und mich heute. Wenn wir sie nicht verstehen, werden wir lange Zeit verletzt werden.
Aber der Engel des Herrn fand sie bei einem Wasserbrunnen in der Wüste, beim Brunnen am Wege Schur. (1. Mose 16:7)
Wer war der Engel des Herrn? Jesus. Jesus fand diese Frau.
Er sprach zu ihr: Hagar, Sarais Magd, wo kommst du her, und wo willst du hin? Sie sprach: Ich bin von meiner Herrin Sarai geflohen! Und der Engel des Herrn sprach zu ihr: Kehre wieder zu deiner Herrin zurück, und demütige dich unter ihre Hand. Und der Engel des Herrn sprach zu ihr: Siehe, ich will deinen Samen so mehren, dass er vor großer Menge unzählbar sein soll. Weiter sprach der Engel des Herrn zu ihr: Siehe, du hast empfangen und wirst einen Sohn gebären, den sollst du Ismael nennen, weil der Herr dein Jammern erhört hat. (1. Mose 16:8-1)
Gott sagte: „Ich habe dein Jammern gehört. Doch du musst jetzt in diese unfaire Situation zurückgehen und diesem Ehepaar vergeben.“
Warum ist es so wichtig, zu vergeben? Weil wir nur so die Bitterkeit und den Schmerz in uns abgeben können. Ich weiß nicht, warum Gott auf diese Weise mit Hagar umging. Ich weiß nicht, warum er ihr nicht einen stattlichen Ehemann schenkte, damit sie für den Rest ihrer Lebenszeit ein gutes Leben führen konnte.
Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Krankheit vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten seiner nicht. Doch wahrlich, unsere Krankheit trug er, und unsere Schmerzen lud er auf sich; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und geplagt; aber er wurde durchbohrt um unserer Übertretung willen, zerschlagen wegen unserer Missetat; die Strafe, uns zum Frieden, lag auf ihm, und durch seine Wunden sind wir geheilt. (Jesaja 53:3-5)
Jesus ist mit Kummer vertraut und ein Mann der Schmerzen.
1985 haben Aina und ich das größte Wunder in unserem Leben erlebt. Wir hatten damals unsere Gemeinde hier in dem Gebäude und wir beteten für ein eigenes Gebäude. Und Gott sandte uns auf wunderbare Weise zu einem Multimillionär. Wir trafen ihn einfach eines Tages in der Stadt. Und dieser Multimillionär sagte: „Sucht einfach einen passenden Platz und ich werde euch eine Gemeinde bauen.“ Ich dachte, ich würde träumen. Doch es passierte wirklich. Er gab circa 100.000 Dollar für dieses leere Grundstück in der Fußgängerzone und baute uns ein wunderschönes Gemeindegebäude. Wir hatten einen Gottesdienstraum, Büros, Räume für die Sonntagsschule. Wir hatten alles. Es war perfekt. Kurz vor der Einweihung fragte er: „Warum habt ihr keine Sichtschutzblenden vor den Fenstern?“ Ich sagte, dass dies zu teuer gewesen wäre. Er sagte: „Natürlich braucht ihr Sichtschutzblenden vor den Fenstern. Bestelle sie, ich werde sie bezahlen.“ Wir hatten alles. Wir zogen ein, überglücklich. Und dann begannen wir zu wachsen. Wir waren bald schon fast 100 Leute. Wir führten Evangelisationen durch und engagierten uns sehr und alles war wunderbar. Und dann tauchte eine Person aus meiner Vergangenheit auf. Ich werde das niemals vergessen. Wir arbeiteten gerade an unserem Magazin „The Dove“. Wir stellten es gerade zusammen und arbeiteten mit circa 25 Leuten zusammen an der Fertigstellung. Überall standen Tische herum und alle waren emsig an der Arbeit.
Plötzlich kam dieser Mann herein, der mir fünf Jahre zuvor schon Schaden zugefügt hatte. Und damals hatte er über 40 Leute aus der Gemeinde mitgezogen und hatte uns in Carmichael den Todesstoss versetzt. Ich hatte ihm natürlich vergeben. Aber er hatte mich sehr verletzt. Er kam also zurück und brachte ein paar von seinen Freunden mit. Und sehr schnell, ohne dass ich es richtig verstand, hatte er mehr als die Hälfte der Gemeinde um sich geschart. Und dann gab es wieder eine Kraftprobe. Ein Geschäftstreffen. Er stand auf wie ein Rechtsanwalt. Er war sehr redegewandt. Er brachte sein Anliegen vor und hatte etwa 45 Leute hinter sich. Sie fraßen ihm alle aus der Hand. Das waren Leute, denen wir zuvor geholfen hatten. Und rate, was passierte – wir verloren das Gemeindegebäude. Wir gingen. Die Hälfte der Gemeinde verließ uns an diesem Tag und kam nie zurück. Unsere Finanzen gingen den Bach herunter. Und wir waren erledigt.
Ich habe diesen Mann vor etwa vier Jahren wieder getroffen und gesagt: „Ich vergebe dir.“ Vor einiger Zeit kamen wir noch einmal an dem Gebäude vorbei. Und ich sagte zu meiner Frau: „Ich bin froh, zu sehen, dass eine Gemeinde der „Assembly of God“ unser Gebäude übernommen hat. Denn dieses Gebäude ist durch Gottes Geld, Gebet und Fasten zustande gekommen. Ich bin froh, dass jetzt so eine Gemeinde in dem Gebäude ist, das Gott 1985 für uns gebaut hat.“ Doch ich habe lange gebraucht, um soweit zu kommen. Der Kummer und der Gram über diese Sache haben an mir genagt und diese Ketten haben mich lange Zeit umschlungen. Und ich bin wieder zurück hier an dem Platz, wo wir einst angefangen haben.
Das Leben ist nicht fair. Und ich kann nicht zurückgehen und es noch einmal neu machen. Es ist aus und vorbei. Ich muss das loslassen oder ich werde selbst früh im Grab landen.
Und Hagar wurde aufgefordert, zurück zu gehen und zu vergeben. Doch der Kummer für Hagar war auf dieser Erde noch nicht vorbei. Sie würde von dem Vater ihres Sohnes vertrieben werden.
Und Sarah sah, dass der Sohn der Hagar, der ägyptischen Magd, den sie dem Abraham geboren hatte, Mutwillen trieb. Da sprach sie zu Abraham: Treibe diese Magd mit ihrem Sohne aus; denn der Sohn dieser Magd soll nicht erben mit meinem Sohn Isaak! Dieses Wort missfiel Abraham sehr um seines Sohnes willen. (1. Mose 21:9-11)
War das fair? Hatte es Ismael verdient, hinausgeworfen zu werden? Hatte er darum gebeten, geboren zu werden? Abraham war bekümmert, aber er war nicht fair.
Aber Gott sprach zu Abraham: Es soll dir das nicht missfallen! Höre auf alles, was Sarah dir sagt wegen des Knaben und deiner Magd; denn in Isaak soll dir ein Same berufen werden. Doch ich will auch den Sohn der Magd zum Volke machen, weil er deines Samens ist. (1. Mose 21:12-13)
Gott hatte zu Abraham und Sarah gesagt: „Geht in das verheißene Land. Ich werde euch einen Sohn schenken. Sara wird schwanger werden.“ Zehn Jahre später begannen sie zu überlegen und sagten zu einander: „Schau, das ist nun zehn Jahre her und nichts ist passiert. Wir werden langsam zu alt. Komm, wir nehmen die Dinge jetzt in die eigenen Hände.“
An diesem Punkt kommt die Sünde ins Spiel - wenn wir Dinge in die eigenen Hände nehmen statt auf Gott zu warten. Es war die Sünde des Unglaubens, die es verursachte, dass Hagar solchen Kummer erlitt und Ismael hinausgeworfen wurde.
Da stand Abraham am Morgen früh auf und nahm Brot und einen Schlauch voll Wasser, gab es Hagar und legte es auf ihre Schulter; er gab ihr auch den Knaben und schickte sie fort. Sie ging und irrte in der Wüste Beer-Seba umher. (1. Mose 21:14)
Was gab Abraham Hagar? Er war ein reicher Mann. Gemessen an heutigen Maßstäben war er ein Milliardär. Was gab er Hagar? Brot und einen Schlauch voll Wasser. Das ist unfair, oder? Und dann sagte er: „Nun geh’ in die Wüste.“
Da nun das Wasser im Schlauch ausgegangen war, warf sie den Knaben unter einen Strauch, ging hin und setzte sich gegenüber, einen Bogenschuss weit entfernt; denn sie sprach: Ich kann nicht sehen des Knaben Sterben! Und sie saß ihm gegenüber, erhob ihre Stimme und weinte. (1. Mose 21:15-16)
Jede Mutter wird wohl nachempfinden können, wie Hagar sich gefühlt hat. Abgelehnt, missbraucht und weggeworfen. Und sie wollte ihren Sohn nicht sterben sehen.
Da erhörte Gott die Stimme des Knaben, und der Engel Gottes rief der Hagar vom Himmel her und sprach zu ihr: Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nicht, denn Gott hat erhört die Stimme des Knaben, da, wo er liegt. (1. Mose 21:17)
Gott sagte: „Hagar, du magst von Menschen verlassen worden sein, aber ich habe dich gehört. Ich bin bei dir. Ich werde für dich sorgen.“
Wir müssen eines verstehen: auch wenn wir unfair behandelt werden – Gott wird für uns sorgen. Wenn wir die Bitterkeit, den Kummer, die Sorgen und den Ärger loslassen wird er sich um uns kümmern.
Steh auf, nimm den Knaben und fasse ihn mit deiner Hand, denn ich will ihn zu einem großen Volk machen! Und Gott öffnete ihr die Augen, dass sie einen Wasserbrunnen sah. Da ging sie hin und füllte den Schlauch mit Wasser und tränkte den Knaben. Und Gott war mit dem Knaben; der wuchs und wohnte in der Wüste und ward ein Bogenschütze. Und er wohnte in der Wüste Paran, und seine Mutter nahm ihm eine Frau aus Ägypten. (1. Mose 21:18-21)
Die Geschichte von Hagar ist eine Geschichte von Herzensleid, Kummer und Sorgen. Doch Gott verlieh Ismael Ehre. Zusammen mit Isaak beerdigte er seinen Vater Abraham.
Und Abraham nahm ab und starb in gutem Alter, da er alt und lebenssatt war, und ward zu seinem Volk gesammelt. Und seine Söhne Isaak und Ismael begruben ihn in der Höhle Machpelah auf dem Acker des Ephron, des Sohnes Zoars, des Hetiters, Mamre gegenüber. (1. Mose 25:8-9)
Isaak war ein Mann Gottes. Er streckte sich nach seinem Bruder Ismael aus und sagte: „Ismael, ich weiß, dass du das Erbe nicht antreten kannst. Doch du bist mein Bruder. Wir beerdigen zusammen meinen Vater. Das war eine Ehre. Und auch Gott ehrte Ismael. Diese beiden Männer, die bereits zwischen 40 und 50 Jahre alt waren, richteten die Beerdigung aus und die Leute sahen, dass Ismaels Würde wiederhergestellt worden war. Und sein Leben war gesegnet.
Die Bibel sagt uns, dass Ismael an das Kommen des Messias glaubte und den Gott Abrahams annahm. Er ist heute im Himmel. Seine Nachkommen sollten ungezügelt werden, doch selbst Araber, Palästinenser und Ägypter können heute errettet werden.
Dies ist das Geschlecht Ismaels, des Sohnes Abrahams, den ihm Hagar, der Sarah ägyptische Magd, gebar. Und dieses sind die Namen der Kinder Ismaels, davon ihre Geschlechter genannt sind: Der erstgeborne Sohn Ismaels, Nebajoth, dann Kedar, Abdeel, Mibsam, Misma, Duma, Massa, Hadad, Tema, Jethur, Naphis und Kedma. Das sind die Kinder Ismaels mit ihren Namen, in ihren Höfen und Zeltlagern, zwölf Fürsten in ihren Geschlechtern. Und Ismael ward hundertsiebenunddreißig Jahre alt, und er nahm ab und starb und ward zu seinem Volk gesammelt. (1. Mose 25:12-17)
Ich möchte jetzt zu einem ganz wesentlichen Schlüsselpunkt zurückgehen: Wenn Hagar nicht zurückgegangen wäre und Abraham und Sarah vergeben hätte, dann wäre die Sache nicht so ausgegangen. Doch weil Hagar gehorsam war, zurückging und die unfaire Behandlung ertrug und ein vergebendes Herz hatte obwohl sie ein zweites Mal abgelehnt wurde, segnete Gott diese Frau und schenkte ihr und ihrem Sohn ein neues Leben. Hagar hätte so leicht bitter werden können. Sie hätte sagen können: „Ich habe ihnen einmal vergeben, aber kein zweites Mal. Vergiss es!“ Und sie hätte als verbitterte Frau sterben können und Ismael hätte als Niemand enden können.
War es für mich leicht, diesem Mann zu vergeben, der die wunderbare Gemeinde zerstörte, die ich hatte? Nein. Aber ich habe es getan und ihn losgelassen. Ich habe diese Gemeinde losgelassen. Ich werde es niemals vergessen: Als ich das Gebäude nach diesem Geschäftstreffen verließ konnte ich vor Kummer und Gram kaum laufen. Doch zwei Männer und ihre Frauen standen mir zur Seite. Sie führten uns aus in ein Restaurant. Das Essen, das sie uns servierten, hätte auch Sägemehl sein können – ich hätte es nicht gemerkt und es wäre mir auch egal gewesen. Doch in diesem Restaurant dienten sie mir und beteten für mich und stellten sicher, dass ich nicht nach Hause ging ohne dass sie durchgebrochen waren und meine Seele freigesetzt hatten. Das werde ich niemals vergessen.
Dieses Gebäude wird nie wieder uns gehören. Diese Jahre kommen für mich nie mehr zurück. Das Gestern ist vorbei und Vergangenheit. Ich kann nicht darin leben. Ich muss das alles loslassen. Aufgrund der Sünde in dieser Welt ist das Leben nicht fair. Damit müssen wir umgehen. Wir sollten es besser verstehen: Wir leben in einer Welt, die total unfair ist und durch unsere Sünde haben auch du und ich andere verletzt. Wir sind ein einziger Haufen verletzter Menschen auf dieser Erde.
Und zur Frau sprach er (Gott): Ich will dir viele Schmerzen durch häufige Empfängnis bereiten; mit Schmerzen sollst du Kinder gebären; und du sollst nach deinem Mann verlangen, er aber soll herrschen über dich! Und zu Adam sprach er: Dieweil du gehorcht hast der Stimme deiner Frau und von dem Baum gegessen, davon ich dir gebot und sprach: «Du sollst nicht davon essen», verflucht sei der Erdboden um deinetwillen, mit Mühe sollst du dich davon nähren dein Leben lang; Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Gewächs des Feldes essen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zur Erde kehrst, von der du genommen bist; denn du bist Staub und kehrst wieder zum Staub zurück! (1. Mose 3:16-19)
Aufgrund der Sünde in dieser Welt ist das Leben nicht fair. In unserer Gemeinde sind einige Leute geschieden. Einige haben ihren Ehepartner verloren. Einige haben Kinder oder andere Familienangehörige verloren. Es gab Dinge, in die Menschen in vergangenen Jahren große Hoffnungen gesetzt hatten. Und sie sind dahin. Und wir müssen diese Dinge loslassen. Sie werden nie zurückkommen.
Doch das Schöne ist, dass Gott uns Schönheit statt Asche schenkt. Wir müssen auf das schauen, was Gott heute tun kann. Das Gestern ist vorbei, es wird nie zurückkommen. Vergangene Beziehungen werden nie zurückkommen. Doch Gott kann dir einen neuen Anfang schenken. Neue Beziehungen. Er kann uns ein neues, anderes Leben schenken. Und das Leben nach Kummer und Gram kann größer werden als das vorherige. Und darauf müssen wir unseren Blick richten. Schaue nicht auf die Vergangenheit.
Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit heiligem Geist und Kraft gesalbt hat, welcher umherzog, indem er wohltat und alle heilte, die vom Teufel überwältigt waren; denn Gott war mit ihm. (Apostelgeschichte 10:38)
Du und ich sind Botschafter für Jesus Christus. Wir sind im Versöhnungs-Business. Wir können einfach unseren Kummer und unsere Sorgen nehmen und sagen: „Dies sind Stufen und ich werde da hinaufsteigen, mich ausstrecken und anderen Menschen helfen, aus ihrem Kummer und ihren Sorgen herauszukommen. Und dann wird die Freude des Herrn in uns explodieren.
Wer die Sünde tut, der ist vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, dass er die Werke des Teufels zerstöre. (1. Johannes 3:7b-8)
Um von Kummer, Gram und Sorgen geheilt zu werden müssen wir Gott unser Herz und unsere Seele öffnen und alle Bitterkeit, Ärger, Wut, Eifersucht, Neid und Habgier loslassen und ihn danach hineinkommen und alles von dem stinkenden, geistlichen Krebs reinigen lassen.
Wenn ich vor fünf Jahren gesagt hätte „Darüber werde ich nie hinwegkommen“, wäre ich heute nicht hier. Und ihr wärt heute auch nicht hier. Ich wäre entweder tot, verkrüppelt durch Arthritis, verseucht von Krebs und weg vom Fenster. Ich hätte zu einem verbitterten Mann werden können, der zu Hause in seiner Ecke sitzt und über die Vergangenheit nachdenkt und über das, was hätte sein können und warum das geschehen musste.
Es gibt Zeiten, da müssen wir analysieren. Es gibt Zeiten, da dürfen wir nicht analysieren. Es gibt eine Zeit, um zu vergeben, zu vergessen und loszulassen. Als wir damals in diesem unserem Gebäude waren, hatten wir ein wöchentliches Gebetstreffen, an dem bestimmt 25 Leute kamen. Manchmal gingen wir hinaus auf den Parkplatz, sangen, praktizierten geistlichen Kampf und hatte gewaltige Zeiten. Hätte es irgendjemandem etwas genützt, wenn ich nun jeden Tag auf diesen Parkplatz gefahren, mich dort auf das Pflaster gesetzt und darüber nachgedacht hätte, was geschehen war, was hätte sein können und was ich verloren hatte? Hätte das mir oder sonst jemandem geholfen? Nein, ich hätte mein Leben vergeudet.
Du musst die Vergangenheit vergessen. Lasse die Leichen wo sie gestorben sind. Das hat ja auch Jesus gesagt: „Lasst die Toten die Toten begraben.“ Aber du geh’ vorwärts. Du musst einfach sagen: „Gott, nimm diesen Unrat von mir weg.“
Gott hat mir zwei Schritte gezeigt, wie wir mit Kummer, Gram und Sorgen umgehen sollen:
1.)Erkenne deine Situation an. Und akzeptiere, dass das, was geschehen ist, womöglich nicht fair war. Aber es ist vorbei. Erledigt. Und es ist nicht mehr zu ändern. 2.)Freue dich an deiner Erlösung und danke Gott, dass er dich errettet hat und etwas Wunderschönes aus dem Rest deines Lebens macht.
Und nicht dieses allein, sondern auch, als Rebekka von ein und demselben, von unserem Vater Isaak schwanger war, ehe die Kinder geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten (auf dass der nach der Erwählung gefasste Vorsatz Gottes bestehe, nicht um der Werke, sondern um des Berufers willen), wurde zu ihr gesagt: «Der Größere wird dem Kleineren dienen»; wie auch geschrieben steht: «Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst.» Was wollen wir nun sagen! Ist etwa bei Gott Ungerechtigkeit? Das sei ferne! Denn zu Mose spricht er: «Welchem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich.» So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen. (Römer 9:10-16)
Ich bitte euch jetzt um eure Aufmerksamkeit. Jeder von uns hier in diesem Raum hat Christus angenommen. Wir sind wiedergeboren. Wir haben die Gnade Gottes empfangen. Wir haben alle in der Vergangenheit vieles an Schmerz erlebt. Doch wir haben sein Mitgefühl empfangen. Es gibt etwa sechs Milliarden Menschen auf dieser Erde und ich würde sagen, dass 95% von ihnen nicht errettet sind. Und hier sind wir, du und ich, wiedergeboren, gewaschen im Blut von Jesus und erfüllt mit dem Heiligen Geist und wir murren und jammern. Warum hast du diese Scheidung erlebt? Ich weiß es nicht. Warum endete dein Leben so tragisch? Ich weiß es nicht. Warum habe ich diese Gemeinde damals verloren? Wenn ich diesem Mann nicht vergeben und ihm eine zweite Chance gegeben hätte wäre ich nicht in Gottes Willen gewesen. Ich hätte ja auch einfach sagen können: „Mit ihm habe ich schon zuviel erlebt. Ihm traue ich nicht mehr. Ich werde ihm nicht vergeben“. Aber ich musste ihm vergeben. Ich weiß nicht, warum ich die Gemeinde verloren habe. Aber ich weiß, dass Gott ein Werk in meinem Herzen getan hat. Und er hat auch ein Werk in deinem Herzen getan. Ich habe heute mehr Mitgefühl für Menschen, die von Kummer, Gram und Sorgen erdrückt werden, als wenn ich Tag für Tag erfolgreich gewesen wäre.
Denn die Schrift sagt zum Pharao: «Eben dazu habe ich dich erweckt, dass ich an dir meine Macht erweise und dass mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde.» So erbarmt er sich nun, wessen er will, und verstockt, wen er will. Nun wirst du mich fragen: Warum tadelt er dann noch? Wer kann seinem Willen widerstehen? Nun ja, lieber Mensch, wer bist denn du, dass du mit Gott rechten willst? Spricht auch das Gebilde zu seinem Bildner: Warum hast du mich so gemacht? Hat nicht der Töpfer Macht über den Ton, aus derselben Masse das eine Gefäß zur Ehre, das andere zur Unehre zu machen? Wenn aber Gott, da er seinen Zorn erzeigen und seine Macht kundtun wollte, mit großer Geduld die Gefäße des Zorns getragen hat, die zum Verderben zugerichtet sind, damit er auch den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen der Barmherzigkeit kundtäte, die er zuvor zur Herrlichkeit bereitet hat. (Römer 9:17-23)
Solange du gegen Gott arbeitest, ihn für unfair hältst und ärgerlich bist, hast du dich selbst über Gott gestellt. Du sagst dann quasi zu Gott: „Du leitest diese ganze Show hier nicht gut. Du solltest es so und so machen.“
In dem Moment, wo wir erkennen, dass ungeachtet der Behandlung, die wir in unserem Leben erlitten haben, Gott immer noch Gott ist und alles unter Kontrolle hat, ihn und unsere Umstände akzeptieren, sterben wir unserem Selbst und sagen: „Gott, ich vertraue dir, selbst wenn ich Schmerzen habe, Geld verloren habe, meine Ehe gescheitert ist, sich überall Probleme auftürmen, doch ich vertraue dir.
Was hat Hiob gesagt? Er sagte folgendes: Obwohl er mich geschlagen hat, will ich ihm vertrauen.“
Um von dem Kummer und Gram freigesetzt zu werden, den wir alle haben, müssen wir an den Punkt kommen, an dem wir einfach sagen: „Was auch immer sei und was auch immer geschieht – Gott, es ist in deiner Hand. Du bist in Kontrolle und ich akzeptiere das und empfange es. Und ich lasse alles los. Und ich danke dir jetzt für einen neuen Anfang.“
Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alles zum Besten mitwirkt, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. Denn welche er zuvor ersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Ebenbild seines Sohnes gleich gestaltet zu werden, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Welche er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen, welche er aber berufen hat, die hat er auch gerechtfertigt, welche er aber gerechtfertigt hat, die hat er auch verherrlicht. Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein? (Römer 8:28-31)
Wenn du heute Nachmittag nach Hause kommst, solltest du dich zurücklehnen und sagen: „Gott, ich danke dir für das, was ich habe. Ich danke dir für das, was ich bin und wer ich bin. Und ich will zufrieden sein und dich preisen. Und ich bitte dich, dass du mein Leben und meine Talente entwickelst. Nimm die Asche und mache etwas Schönes daraus.“ Und er wird das tun.
Wer will gegen die Auserwählten Gottes Anklage erheben? Gott, der sie rechtfertigt? Wer will verdammen? Christus, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der auch zur Rechten Gottes ist, der uns auch vertritt? Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? Wie geschrieben steht: «Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag, wir sind geachtet wie Schlachtschafe!» Aber in alldem überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat! Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes, noch irgend ein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unsrem Herrn! (Römer 8:33-39)
Wenn du schon zum zweiten Mal verheiratet bist, dann mache aus dieser Ehe das Beste was du kannst. Danke Gott für das, was du hast. Es mag nicht Gottes vollkommener Wille sein, denn einige von euch waren noch nicht erlöst als ihr geheiratet habt und alles ging kaputt. Doch das ist der Punkt, an dem du nun stehst. Denke nicht darüber nach, was hätte sein können. Denke an das, was du jetzt tun kannst. Und denke an die Zukunft. Beginne, dich wie eine Blume zu betrachten, die wächst und von Gott beschnitten und getränkt wird und blüht.
Ich habe so oft versucht, den Ort zu ändern, an dem ich gepflanzt war. Vor 15 Jahren sehnte ich mich immer danach, dass mich doch nur jemand entdecken würde. Und so sprach ich mit Pastor Gary Greenwald in der Nähe von Los Angeles und schrieb ihm einen Brief und fragte an, ob er wohl mit mir zusammenarbeiten würde. Er hatte ein umfangreiches Fernsehprogramm und ich dachte, wenn ich mich nur an ihn anhängen könnte, dann würde ich bekannt werden und mein Material verbreiten können. Weißt du, was er mir geantwortet hat? „John, willst du nicht lieber dort blühen, wo Gott dich gepflanzt hat?“ Hat mir das gefallen? Nein! Ich wollte irgendwo anders eingepflanzt sein. Doch es ist wahr: Willst du nicht dort blühen, wo Gott dich gepflanzt hat?
Wenn aber der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird derselbe, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt. So sind wir also, ihr Brüder, dem Fleisch nicht schuldig, nach dem Fleisch zu leben! Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Geschäfte des Leibes tötet, so werdet ihr leben. Denn alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Gottes Kinder. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch erneut fürchten müsstet, sondern ihr habt einen Geist der Kindschaft empfangen, in welchem wir rufen: Abba, Vater! Dieser Geist gibt Zeugnis unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi; wenn anders wir mit ihm leiden, auf dass wir auch mit ihm verherrlicht werden. Denn ich halte dafür, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht in Betracht kommen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll. (Römer 8:11-18)
Eines Tages wirst du durch die Perlentore gehen und wenn du dort ankommst und die Herrlichkeit, Pracht und Schönheit siehst und erkennst, was du nun für immer haben wirst, wirst du sagen: „Warum habe ich nur da unten so gejammert? Worüber habe ich geweint?“
Erinnere dich einmal an deine Kindheit. Du hattest doch bestimmt einen Sandkasten. Hast du je in einem Sandkasten gespielt? Hast du je in einem Sandkasten geweint? Ich schon. Jemand hat dir dein Spielzeug weggenommen. Und du bist nach Hause gerannt und hast dich bei Mama ausgeweint. Wenn du heute darauf zurückschaust – war das eine große Sache? Nein! Doch damals war es für dich eine Sache auf Leben und Tod. Heute bedeutet es gar nichts mehr – weil wir Fortschritte machen.
Wenn du Kummer, Gram und Sorgen loswerden und Ketten durchbrechen willst:
•Erkenne deine Situation an. Und akzeptiere, dass das, was geschehen ist, womöglich nicht fair war. Aber es ist vorbei. Erledigt. Und es ist nicht mehr zu ändern. •Freue dich an deiner Erlösung und danke Gott, dass er dich errettet hat und etwas Wunderschönes aus dem Rest deines Lebens macht.
Mit anderen Worten: Verlasse den Friedhof!
Als Kind war ich depressiv. Und ich ging oft auf den Friedhof, lief dort umher und weinte. Doch ich will nicht mehr unter den Toten umherlaufen. Ich will unter den Lebenden sein. Verlasse den Friedhof und sage: Ich werde jetzt in das Land der Lebenden umziehen!