European-American Evangelistic Crusades

HARMONIE MIT GOTT BRINGT VOLLKOMMENE GESUNDHEIT
 
von John S. Torell

 
aus dem Englischen übersetzt nach Aufnahmen aus den Original-Gottesdiensten von Dezember 2000 bis April 2001
 
Teil 12 – Echte Agape-Liebe in Aktion

 
Heute werde ich noch einmal über Liebe predigen. Zuerst will ich noch einmal den Text vorlesen, der immer über unseren Botschaften aus dieser Serie steht: Der Körper eines Menschen ist ein komplexes Fahrzeug, das von Gott so geschaffen wurde, dass es ein Leben lang hält. Gott hat diese Lebenszeit auf 120 Jahre festgesetzt. Mose hatte verstanden, dass aufgrund der Sünde nur wenige Menschen ihre volle Lebenszeit auf dieser Erde würden ausschöpfen können. Mose erkannte auch, dass, wenn Gott uns nicht glücklich macht, alles nur abwärts geht.
 
Kehre wieder, o Herr, (wie lange verziehst du?) und habe Mitleid mit deinen Knechten!  Sättige uns frühe mit deiner Gnade, so wollen wir jubeln und fröhlich sein unser Leben lang. Erfreue uns so viele Tage, wie du uns beugtest, so viele Jahre, als wir Unglück sahen. (Psalm 90:13-15)
 
Freude ist das kostbarste Gut, das wir haben können. Und der Teufel ist ein Dieb und er will immerzu, jeden Tag, deine Freude rauben indem er uns kleine Dinge schickt, die hier und dort passieren, so dass wir reizbar werden. Darüber haben wir ja schon eine ganze Lektion lang gesprochen. Wenn wir reizbar werden sind wir nicht in Harmonie mit Gott, unser Immunsystem wird geschwächt und unsere geistliche Kraft ebenfalls. Nun, aus irgendeinem Grund ist der Teufel ein Meister darin, Menschen reizbar zu machen. Er hat da schon 7000 Jahre Erfahrung. Jeder von uns kennt das: du wachst morgens auf, alles ist bestens und du preist Gott, dass das ein guter Tag werden wird. Dann kommt ein Anruf oder irgendetwas passiert auf dem Weg zur Arbeit oder was auch immer – und plötzlich erkennst du, dass du angespannt und gereizt bist. Und du fühlst dich nicht mehr gut. Nun, der Dieb war da und hat deine Freude gestohlen. Freude ist eines der wesentlichsten Dinge für uns.
 
Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen wohnt, der spricht zum Herrn: Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, auf den ich traue! Ja, er wird dich erretten von der Schlinge des Voglers und von der verderblichen Pest; er wird dich mit seinem Fittich decken, und unter seinen Flügeln wirst du dich bergen; seine Treue ist Schirm und Schild. Du brauchst dich nicht zu fürchten vor den Schrecken der Nacht, vor den Pfeilen, die bei Tage fliegen; vor der Pestilenz, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag verdirbt. Ob tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, dir naht sie nicht; nur mit deinen Augen wirst du zusehen und schauen, wie den Gottlosen vergolten wird. Denn du sprichst: Der Herr ist meine Zuflucht! Den Höchsten hast du zu deiner Schutzwehr gemacht; es wird dir kein Unglück zustoßen und keine Plage zu deinem Zelte sich nahen; (Psalm 91:1-10)
 
Ist ein angebranntes Essen genug, um dich zur Weißglut zu bringen? Die Badewanne läuft über und der ganze Teppich ist nass oder das Klo ist verstopft – reicht das aus, um dich hochgehen zu lassen und dir die Freude zu nehmen? Meist braucht es keine großen Sachen, um uns die Freude zu rauben. Das lässt uns erkennen, dass wir nicht wirklich in Gott verwurzelt sind und unser Level an Freude von den Umständen in unserem Leben abhängig ist. Und solange der Teufel uns an unseren täglichen Umständen festbinden kann werden wir nie abheben. Wir müssen an den Punkt kommen, an dem wir es schaffen, zu sagen: „Preis sei dem Herrn, da liegt mein Mittagessen auf dem Boden! Halleluja! Anscheinend soll ich heute fasten.“
 
Wir sagen: „Ich glaube an Römer 8:28. Was steht dort?
Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alles zum Besten mitwirkt, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.
 
Wir müssen also lernen, klug zu sein und es Umständen nicht zu erlauben, uns aus dem Konzept zu bringen. Unter dem Schatten des Allmächtigen zu sein bedeutet, dass unsere Freude nicht an tägliche Ereignisse gebunden ist. Nun, ich habe euch schon einmal erzählt, dass wir einen Großteil unserer Finanzen durch die eingehende Post bekommen. Und nun haben wir schon seit längerer Zeit finanzielle Probleme. Gewöhnlich sortiert meine Mutter die Post und ruft dann an und sagt uns, wie viel Geld an diesem Tag in der Post war. Und an einigen Tagen sagte sie uns, dass gar nichts in der Post war. Ich begann, mir darüber Sorgen zu machen. Und dann fragte Gott mich: „Woran ist deine Freude gebunden? An das was mit der Post kommt oder an mich?“ Also musste ich das loslassen und sagen: „Vater Gott, nun war zwar schon eine ganze Woche lang nichts in der Post, aber ich werde dich trotzdem preisen, denn du hast unsere Finanzen unter Kontrolle und bist für unsere Versorgung verantwortlich.“ Wir dürfen also nicht von den täglichen Umständen abhängig sein, sonst geht es uns permanent schlecht. Wenn wir in allen Umständen zufrieden sind kann Satan uns nicht angreifen.
 
Letzte Woche habe ich über Agape-Liebe gesprochen und Gott hat mir gesagt, dass ich damit heute noch einmal weitermachen soll.
 
Wenn es eine Person im Neuen Testament gibt, die vollkommen verändert wurde von dem Erfülltsein mit Hass und Wut zum Erfülltsein mit der Liebe Gottes, dann ist es der Apostel Paulus.
 
Saulus aber hatte seiner Hinrichtung zugestimmt. Und es entstand an jenem Tage eine große Verfolgung über die Gemeinde zu Jerusalem, und alle zerstreuten sich in die Landschaften von Judäa und Samaria, ausgenommen die Apostel. Den Stephanus aber begruben gottesfürchtige Männer und veranstalteten eine große Trauer um ihn. Saulus aber verwüstete die Gemeinde, drang in die Häuser ein, schleppte Männer und Frauen fort und überlieferte sie ins Gefängnis. Die nun, welche sich zerstreut hatten, zogen umher und verkündigten das Wort des Evangeliums. (Apostelgeschichte 8:1-4)
 
Saulus war zu dieser Zeit von Hass erfüllt. Er hasste gläubige Christen. Seine größte Freude bestand darin, sie aus ihren Häusern zu zerren, zu fesseln, zu verfolgen, zu hängen, zu steinigen, zu töten – sie eben auf irgendeine Weise loszuwerden. Das ist der Mann, von dem Gott gesagt hat: „Ich habe ihn auserwählt.“ Gott nahm diesen Mann, der rücksichtslos, ein Mörder und völlig emotionslos war und zerbrach ihn und machte ihn zu dem am meisten von Liebe erfüllten Menschen, der jemals auf dieser Erde gelebt hat.
 
Saulus aber schnaubte noch drohend und mordend wider die Jünger des Herrn, ging zum Hohenpriester und erbat sich von ihm Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit, wenn er etliche Anhänger des Weges fände, Männer und Frauen, er sie gebunden nach Jerusalem führte. Auf der Reise aber begab es sich, als er sich der Stadt Damaskus näherte, dass ihn plötzlich ein Licht vom Himmel umstrahlte. Und als er zur Erde fiel, hörte er eine Stimme, die zu ihm sprach: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Er aber sagte: Wer bist du, Herr? Der aber sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Es wird dir schwer werden, wider den Stachel auszuschlagen! Da sprach er mit Zittern und Schrecken: Herr, was willst du, dass ich tun soll? Und der Herr antwortete ihm: Steh auf und gehe in die Stadt hinein, so wird man dir sagen, was du tun sollst! Die Männer aber, die mit ihm reisten, standen sprachlos da, indem sie zwar die Stimme hörten, aber niemand sahen. Da stand Saulus von der Erde auf; aber obgleich seine Augen geöffnet waren, sah er nichts. Sie leiteten ihn aber an der Hand und führten ihn nach Damaskus. Und er konnte drei Tage lang nicht sehen und aß nicht und trank nicht. (Apostelgeschichte 9:1-9)
 
Hier war der Chef der Geheimpolizei der jüdischen Leiterschaft. Er war ein gnadenloser Mann und nun wurde er plötzlich niedergestreckt und konnte nicht mehr sehen. Er musste an der Hand in die Stadt geführt werden und drei Tage und Nächte lang war sein ganzes Sein erschüttert, denn seine Welt war völlig auf den Kopf gestellt worden.
 
Es war aber ein Jünger zu Damaskus, namens Ananias. Zu diesem sprach der Herr in einem Gesicht: Ananias! Er sprach: Hier bin ich, Herr! Der Herr sprach zu ihm: Steh auf und gehe in die Gasse, welche man «die Gerade» nennt, und frage im Hause des Judas nach einem Mann namens Saulus aus Tarsus. Denn siehe, er betet; und er hat in einem Gesicht einen Mann gesehen, namens Ananias, der hereinkam und ihm die Hände auflegte, damit er wieder sehend werde. Da antwortete Ananias: Herr, ich habe von vielen von diesem Mann gehört, wie viel Böses er deinen Heiligen in Jerusalem zugefügt hat. Und hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle, die deinen Namen anrufen, gefangen zu nehmen. (Apostelgeschichte 9:10-14)
 
Nehmen wir einmal an, du würdest mit dem Auto irgendwohin fahren und siehst im Straßengraben ein anderes Auto liegen, in dem einige Menschen eingeschlossen sind. Du hältst an, gehst dorthin und siehst, dass es Bill und Hillary Clinton sind. Würdest du sagen: „Herr, sie haben es nicht anders verdient.“ Oder würdest du sagen: „Ich werde euch helfen“? Wir müssen zu der Erkenntnis kommen, dass der allerschlimmste Angreifer in dieser Welt errettet werden und zu einem erwählten Gefäß Gottes werden kann. Es ist nicht unsere Aufgabe, zu sagen: „Hier liegt dieser Kerl und ist fast tot, also lasst uns ihm den Rest geben.“ Du musst lieben und vergeben. Ich predige das jetzt seit zwölf Wochen. Liebe und vergib. Liebe und vergib. Es ist lebenswichtig wenn du von Gott gebraucht werden und gesund bleiben willst.
 
Aber der Herr sprach zu ihm: Gehe hin, denn dieser ist mir ein auserwähltes Werkzeug, um meinen Namen vor Heiden und Könige und vor die Kinder Israel zu tragen! Denn ich werde ihm zeigen, wie viel er um meines Namens willen leiden muss. (Apostelgeschichte 9:15-16)
 
Warum leiden du und ich manchmal? Weil Gott versucht, die Härte unseres Herzens zu brechen. Wir sind hart und manchmal kann das nur durch Leiden gebrochen werden.
 
Da ging Ananias hin und trat in das Haus; und er legte ihm die Hände auf und sprach: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir erschienen ist auf der Straße, die du herkamst, damit du wieder sehend und mit dem heiligen Geiste erfüllt werdest! Und alsbald fiel es von seinen Augen wie Schuppen, und er konnte wieder sehen und stand auf und ließ sich taufen, nahm Speise und stärkte sich. Er war aber etliche Tage bei den Jüngern zu Damaskus. Und alsbald predigte er in den Synagogen Jesus, dass dieser der Sohn Gottes sei. (Apostelgeschichte 9:17-20)
 
Paulus wartete nicht einen einzigen Tag. In dem Augenblick, in dem er vom Heiligen Geist erfüllt wurde und sein Augenlicht wieder erhalten hatte rannte er los und ist solange gerannt bis Gott ihn in den Himmel heim holte.
 
Und nachdem sie ihnen viele Streiche gegeben, warfen sie sie ins Gefängnis und befahlen dem Kerkermeister, sie sicher zu verwahren. Dieser warf sie auf solchen Befehl hin ins innere Gefängnis und schloss ihre Füße in den Block. Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott mit Gesang, und die Gefangenen hörten sie. Plötzlich aber entstand ein großes Erdbeben, so dass die Grundfesten des Gefängnisses erschüttert wurden, und alsbald öffneten sich alle Türen, und die Bande aller wurden los. (Apostelgeschichte 16:23-26)
 
Was wäre dein erster Gedanke in dieser Situation gewesen? „Ich komme hier heraus! Ich werde so schnell rennen wie meine Beine mich tragen können!“ Und was tat Paulus? Er blieb.
 
Da erwachte der Kerkermeister aus dem Schlaf, und als er die Türen des Gefängnisses geöffnet sah, zog er das Schwert und wollte sich töten, weil er meinte, die Gefangenen seien entflohen. Aber Paulus rief mit lauter Stimme und sprach: Tue dir kein Leid an; denn wir sind alle hier! Da forderte er ein Licht, sprang hinein und fiel zitternd vor Paulus und Silas nieder. Und er führte sie heraus und sprach: Ihr Herren, was muss ich tun, um gerettet zu werden? Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du gerettet werden, du und dein Haus! Und sie sagten ihm und allen, die in seinem Hause waren, das Wort des Herrn. Und er nahm sie in jener Stunde der Nacht zu sich und wusch ihnen die Striemen ab und ließ sich auf der Stelle taufen, er samt den Seinigen. Und er führte sie in sein Haus, deckte den Tisch und frohlockte, dass er mit seinem ganzen Hause an Gott gläubig geworden war. (Apostelgeschichte 16:27-34)
 
Paulus ist nicht weggelaufen. Lasst uns einmal ansehen, wie er geredet hat.
 
Denn Paulus hatte beschlossen, an Ephesus vorbeizusegeln, damit er in Asien nicht zu viel Zeit zubringen müsste, denn er eilte, um, wenn es ihm möglich wäre, auf den Tag der Pfingsten in Jerusalem zu sein. Von Milet aber schickte er gen Ephesus und ließ die Ältesten der Gemeinde herüber rufen. Und als sie zu ihm gekommen waren, sprach er zu ihnen: Ihr wisst, wie ich mich vom ersten Tag an, als ich Asien betrat, die ganze Zeit unter euch verhalten habe, dass ich dem Herrn diente mit aller Demut, unter Tränen und Anfechtungen, die mir durch die Nachstellungen der Juden widerfuhren; wie ich nichts von dem, was nützlich ist, verschwiegen habe, dass ich es euch nicht verkündigt und gelehrt hätte, öffentlich und in den Häusern, indem ich Juden und Griechen die Buße zu Gott und den Glauben an unsern Herrn Jesus Christus bezeugt habe. Und nun siehe, gebunden im Geiste reise ich nach Jerusalem, ohne zu wissen, was mir dort begegnen wird, außer dass der heilige Geist von Stadt zu Stadt mir bezeugt und sagt, dass Bande und Trübsal meiner warten. Aber ich halte mein Leben nicht der Rede wert, wenn es gilt, meinen Lauf und den Dienst zu vollenden, den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, nämlich das Evangelium der Gnade Gottes zu bezeugen. (Apostelgeschichte 20:16-24)
 
Wenn Paulus gewesen wäre wie du und ich hätte er gesagt: „Was ist mit meiner Rente? Ich muss meinen Arbeitsplatz behalten. Ich muss für ein Haus sparen.“ Wenn Paulus eine gewöhnliche Person gewesen wäre, dann wären du und ich heute nicht hier. Wir hätten nicht einen von Paulus geschriebenen Brief im Neuen Testament. Wer hat das Evangelium nach Europa gebracht? Der Apostel Paulus.
 
Würde es dir gefallen, wenn du wüsstest, dass Paulus in der Lage war, sich ein nettes kleines Anwesen zu kaufen, eine gute Rente hatte und seine letzten Jahre wunderbar verbrachte indem er jeden zweiten Tag Golf spielte? Es wäre dir total egal.
 
Doch Paulus hat gesagt: „Ich lasse diese Dinge hinter mir. Ich werde mein Leben so führen, dass ich gehorsam bin und Menschen zu Christus finden.“
 
Wir müssen uns klar machen, dass Paulus nicht nur zur Zeit seines Lebens hier auf der Erde Menschen zu Christus führte, sondern seine Briefe sind in Europa, den Vereinigten Staaten, Asien, Afrika, Südamerika und Australien seit 1.900 Jahren gepredigt worden und heute noch finden Menschen zu Christus durch das, was er schrieb. Das nenne ich eine Dividende, eine “Downline“ – Paulus hat es geschafft. Doch er musste auf dieser Erde eine Entscheidung treffen. Und ich möchte dich heute fragen: Wofür lebst du? Um Geld zu verdienen? Oder um ein lebendiges Opfer zu sein? Wir wissen ja nicht, wann Jesus Christus zurückkommt. Es kann ja noch fünfzig Jahre dauern. Oder fünfhundert. Wir wissen es nicht. Paulus war überzeugt, dass Jesus noch zu seiner irdischen Lebenszeit zurückkommen würde. Sie alle haben das geglaubt. Wir sollten auch so leben als wäre es so. Wenn deine Zeit kommt, diese Erde zu verlassen, und du in den Himmel kommst und zurückschaust auf das, was du hier hinterlassen hast – möchtest du dann Autos, Geld auf der Bank und Möbel sehen? Oder willst du etwas hinterlassen, das mehr Bedeutung hat? Menschen, die du trainiert hast, geschriebenes Material, ein Zeugnis? Du solltest etwas hinterlassen, das über deinen Tod hinaus weiter Früchte trägt – eine Downline.
 
Überall habe ich euch gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen und der Worte des Herrn Jesus eingedenk sein müsse, da er selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen! Und nachdem er solches gesagt hatte, kniete er nieder und betete mit ihnen allen. (Apostelgeschichte 20:35-36)
 
Paulus wurde von diesen Menschen geliebt weil er sich selbst gegeben hatte. Er hatte gearbeitet und gebetet und sie wussten, wer er war. Welches Vermächtnis hinterlassen wir?
 
Da weinten alle sehr, fielen Paulus um den Hals und küssten ihn, schmerzlich betrübt, am meisten über das Wort, das er gesagt hatte, sie würden sein Angesicht nicht mehr sehen. Und sie geleiteten ihn zum Schiff. (Apostelgeschichte 20:37-38)
 
Sie würden ihn in diesem Leben auf der Erde vielleicht nie wieder sehen. Aber sie sahen ihn wenige Jahre später im Himmel. Und da war beiderseits große Freude.
 
Wie begrüßt du Menschen und wie sprichst du mit ihnen? Denke einmal darüber nach. Du wirst durch deine Worte bekannt sein. Wenn wir heute hier schonungslos ehrlich wären und ich einen von euch herausrufen und den Namen eines anderen nennen würde und dann fragte: „Was denkst du, wenn du diesen Namen hörst?“ – dann würdest du antworten: „Freude. Diese Person hat man gerne um sich.“ Oder: „Der ist habgierig.“ Man kennt uns durch unseren Lebensstil.
 
Diese Woche fuhr ein 61jähriger Mann mit seinem Pick-up nach Grass Valley. Ein kleiner Sportwagen überholte ihn, schnitt ihm die Fahrbahn ab, er musste bremsen und es kam zu einem heftigen Unfall. Beide Fahrer wurden wütend. Der Fahrer des kleinen Sportwagens beschloss, den anderen Fahrer fertig zu machen. Der ältere Mann in seinem Pick-up brauste davon mit 145 Stundenkilometern, der andere hinterher. Sie lieferten sich ein Rennen. Kurz vor Grass Valley verlor der Fahrer des Pick-up die Kontrolle über sein Fahrzeug, prallte gegen ein Hindernis und der Wagen wurde so dermaßen beschädigt dass man noch nicht einmal mehr erkennen konnte, dass es einmal ein Pickup gewesen war. Der Fahrer starb auf der Stelle. Der Fahrer des Sportwagens, der den Streit angezettelt hatte, starb nicht, er war nur leicht verletzt. Doch er tötete einen unschuldigen Menschen und machte sich aus dem Staub. Er beging Fahrerflucht. Doch man stellte ihn.
 
Für derartige Verhaltensweisen will man nicht bekannt sein, oder? Und wenn du einen anderen, besseren Ruf haben willst, dann musst du dafür etwas tun. Du kannst den Leuten nicht einfach nur sagen, dass du ein netter Kerl bist. So funktioniert das nicht.
 
Paulus, berufener Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, und Sosthenes, der Bruder, an die Gemeinde Gottes, die in Korinth ist, an die Geheiligten in Christus Jesus, an die berufenen Heiligen, samt allen, die den Namen unsres Herrn Jesus Christus anrufen an jedem Ort, bei ihnen und bei uns. Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unsrem Vater und dem Herrn Jesus Christus! (1. Korinther 1:1-3)
 
Ist das die Art, wie du Menschen begrüßt?
 
Ich danke meinem Gott allezeit eurethalben für die Gnade Gottes, die euch in Christus Jesus gegeben ist, dass ihr an allem reich gemacht worden seid in ihm, an aller Lehre und an aller Erkenntnis, wie denn das Zeugnis von Christus unter euch befestigt worden ist. (1. Korinther 1:4-6)
 
Beachte, wie Paulus gesprochen hat.
 
So bin auch ich, meine Brüder, als ich zu euch kam, nicht gekommen, um euch in hervorragender Rede oder Weisheit das Zeugnis Gottes zu verkündigen. Denn ich hatte mir vorgenommen, unter euch nichts anderes zu wissen, als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten. Und ich war in Schwachheit und mit viel Furcht und Zittern unter euch. Und meine Rede und meine Predigt bestand nicht in überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Beweisung des Geistes und der Kraft, auf dass euer Glaube nicht auf Menschenweisheit beruhe, sondern auf Gotteskraft. Wir reden allerdings Weisheit, unter den Gereiften; aber keine Weisheit dieser Welt, auch nicht der Obersten dieser Welt, welche vergehen. (1. Korinther 2:1-6)
 
Hier zeigt sich der Charakter von Paulus. Er war nicht aufgeblasen und kam mit einem Leibwächter daher. Er war nicht exzentrisch gekleidet oder schleppte modischen Schnickschnack mit sich herum. Er kam in Demut.
 
Lasst uns anschauen, wie er mit Ablehnung umging.
 
Und ich, meine Brüder, konnte nicht mit euch reden als mit geistlichen, sondern als mit fleischlichen Menschen, als mit Unmündigen in Christus. Milch habe ich euch zu trinken gegeben, und nicht feste Speise; denn ihr vertrugt sie nicht, ja ihr vertragt sie jetzt noch nicht; denn ihr seid noch fleischlich. Solange nämlich Eifersucht und Zank und Zwietracht unter euch sind, seid ihr da nicht fleischlich und wandelt nach Menschenweise? Denn wenn einer sagt: Ich halte zu Paulus, der andere aber: Ich zu Apollos! seid ihr da nicht fleischlich? Was ist nun Apollos, was ist Paulus? Diener sind sie, durch welche ihr gläubig geworden seid, und zwar, wie es der Herr einem jeglichen gegeben hat. Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Gedeihen gegeben. So ist also weder der etwas, welcher pflanzt, noch der, welcher begießt, sondern Gott, der das Gedeihen gibt. (1. Korinther 3:1-7)
 
Es muss schwer für Paulus gewesen sein, zu hören: „Hey, wir haben jetzt Apollos. Wir mögen ihn. Er hat viel mehr Durchblick. Er ist jünger als du. Paulus, war nett, dich kennen gelernt zu haben, doch jetzt kannst du gehen.“
 
Doch Paulus wurde nicht ärgerlich. Er sagte einfach: „Ich bin ein Teil des ganzen Werkes des Herrn. Einige von uns säen, andere bewässern, doch Gott ist derjenige, der das Wachstum schenkt.“
 
Wie reagierst du, wenn du für jemanden gearbeitet und da sehr viel Mühe hinein investiert hast und jemand anderer dafür gelobt wird? Flippst du dann aus und schreist herum: „Hey, Leute, ich war derjenige, der das Geld dafür gegeben hat! Ich war derjenige, der die Arbeit getan hat!“
 
Wenn wir doch alle am Werk des Herrn arbeiten, spielt es dann irgendeine Rolle, wer das Lob dafür einheimst? Alles Lob gehört sowieso nur Gott.
 
Ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht, wie mir mein Gewissen bezeugt im heiligen Geist, dass ich große Traurigkeit und unablässigen Schmerz in meinem Herzen habe. Ich wünschte nämlich, selber von Christus verbannt zu sein für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch, welche Israeliten sind, denen die Kindschaft und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der Gottesdienst und die Verheißungen gehören; ihnen gehören auch die Väter an, und von ihnen stammt dem Fleische nach Christus, der da ist über alle, hoch gelobter Gott, in Ewigkeit. Amen! (Römer 9:1-5)
 
Paulus sagt hier: „Ich liebe mein Volk so sehr, dass ich selbst die Ewigkeit im Feuersee verbringen würde, wenn dadurch nur das jüdische Volk gerettet werden würde!“
 
Ich kann ehrlich sagen, dass ich dieses Gebet für das schwedische Volk nicht beten würde. Ich würde das nicht tun. Ich könnte es mir noch nicht einmal vorstellen, das für irgendjemanden zu tun, angesichts der schrecklichen Vorstellung ewiger Verdammnis. Doch Paulus war so angefüllt mit der Liebe Gottes, dass er dazu bereit gewesen wäre.
 
Von den Juden habe ich fünfmal vierzig Streiche weniger einen empfangen; dreimal bin ich mit Ruten geschlagen, einmal gesteinigt worden; dreimal habe ich Schiffbruch erlitten; einen Tag und eine Nacht habe ich in der Tiefe zugebracht. Ich bin oftmals auf Reisen gewesen, in Gefahren auf Flüssen, in Gefahren durch Mörder, in Gefahren vom eigenen Volke, in Gefahren von Heiden, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wüste, in Gefahren auf dem Meere, in Gefahren unter falschen Brüdern; in Arbeit und Mühe, oftmals in Nachtwachen, in Hunger und Durst; oftmals in Fasten, in Kälte und Blöße; zu alledem der tägliche Zulauf zu mir, die Sorge für alle Gemeinden. Wer ist schwach, und ich bin nicht auch schwach? Wer nimmt Anstoß, und ich entbrenne nicht? Wenn ich mich rühmen soll, so will ich mich meiner Schwachheit rühmen. (2. Korinther 11:24-30)
 
Verstehst du die Leiden von Paulus? Als er auf dieser Erde lebte gab es noch keine Zahnpasta und Zahnbürsten und Badezimmer mit Dusche. Zu dieser Zeit nahm man gewöhnlich nur alle drei bis vier Monate ein Bad. Auch Toiletten gab es nicht. Man musste das irgendwo draußen in den Büschen erledigen. Es gab auch nicht jeden Tag frische Wäsche. Gewöhnlich hatten die Menschen einen Monat lang dieselben Kleider an bevor sie sie irgendwann einmal irgendwo in einem Fluss ohne Seife wuschen. So hat Paulus gelebt. Es gab keine Kühlschränke. Es gab nichts von alldem, an das wir heute so gewöhnt sind. Kein McDonald’s. Keine öffentlichen Verkehrsmittel. Man musste laufen. Man konnte vielleicht mit einem Boot über den Fluss fahren oder auf einem Esel reiten. Nun stelle dir einmal diese Art zu leben vor – und doch war Paulus glücklich, sang und lobte Gott. Denn er schaute nicht auf die Umstände, sondern auf die Zukunft. Er hatte eine Liebesbeziehung mit Jesus.
 
Und wie geht es uns, wenn die Elektrizität ausfällt und wir vier oder fünf Tage ohne all das auskommen müssen? Das Leben ist dann ganz schön hart, nicht wahr? Doch unsere Freude sollten wir nicht an unserem körperlichen Leben festmachen. Darüber müssen wir hinauskommen. Dank sei Gott für all den Komfort den wir haben. Wir leben heute auf eine Art und Weise, vor der die Könige der Antike wie Salomo oder Nebukadnezar vor Ehrfurcht gezittert hätten. Wir führen ein königliches Leben ohne es zu wissen.
 
Es ist mir freilich das Rühmen nichts nütze; doch will ich auf die Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn zu sprechen kommen. Ich weiß von einem Menschen in Christus, der vor vierzehn Jahren (ob im Leibe, weiß ich nicht, oder ob außerhalb des Leibes, weiß ich nicht; Gott weiß es) bis in den dritten Himmel entrückt wurde. Und ich weiß von dem betreffenden Menschen (ob im Leibe, oder außerhalb des Leibes, weiß ich nicht; Gott weiß es), dass er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, welche keinem Menschen zu sagen vergönnt ist. Wegen eines solchen will ich mich rühmen, meiner selbst wegen aber will ich mich nicht rühmen, als nur meiner Schwachheiten. Wenn ich mich zwar rühmen wollte, würde ich darum nicht töricht sein, denn ich würde die Wahrheit sagen. Ich enthalte mich aber dessen, damit niemand mehr von mir halte, als was er an mir sieht oder von mir hört. Und damit ich mich der außerordentlichen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Pfahl fürs Fleisch gegeben, ein Engel Satans, dass er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe. (2. Korinther 12:1-7)
 
Paulus hatte einen Dämon, der ihn für den Rest seines Lebens quälte. Verfolgung, Verfolgung und noch einmal Verfolgung.
 
Seinetwegen habe ich dreimal den Herrn gebeten, dass er von mir ablassen möchte. Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne. Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Misshandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark. (2. Korinther 12:8-10)
 
Wie ging Paulus mit Sünde um? Das lesen wir in 1. Korinther Kapitel 5.
 
Überhaupt hört man von Unzucht unter euch, und zwar von einer solchen Unzucht, die nicht einmal unter den Heiden vorkommt, dass nämlich einer seines Vaters Frau habe! Und ihr seid aufgebläht und hättet doch eher Leid tragen sollen, damit der, welcher diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte getan würde! Denn ich, der ich zwar dem Leibe nach abwesend, dem Geiste nach aber anwesend bin, habe schon, als wäre ich anwesend, über den, welcher solches begangen hat, beschlossen: im Namen unsres Herrn Jesus Christus und nachdem euer und mein Geist sich mit der Kraft unsres Herrn Jesus Christus vereinigt hat, den Betreffenden dem Satan zu übergeben zum Verderben des Fleisches, damit der Geist gerettet werde am Tage des Herrn Jesus. (1. Korinther 5:1-5)
 
Er sagt: Wenn wir es mit jemandem zu tun haben der nicht bereit ist, Buße zu tun, dann sollten wir ein Gebetstreffen haben und ihn an den Teufel überantworten, damit dieser sein Fleisch zerstört. Dann kann die Person immer noch gerettet werden und wird nicht auch geistlich zerstört.
 
Ich habe euch in dem Brief geschrieben, dass ihr keinen Umgang mit Unzüchtigen haben sollt; nicht überhaupt mit den Unzüchtigen dieser Welt, oder den Habsüchtigen und Räubern oder Götzendienern; sonst müsstet ihr ja die Welt räumen. Nun aber habe ich euch geschrieben, dass ihr keinen Umgang haben sollt mit jemandem, der sich Bruder nennen lässt und dabei ein Unzüchtiger oder Habsüchtiger oder Götzendiener oder Lästerer oder Trunkenbold oder Räuber ist; mit einem solchen sollt ihr nicht einmal essen. (1. Korinther 5:9-11)
 
Wenn es eine Person in der Gemeinde gibt, die nicht rechtschaffen lebt, dann sollen wir keine Gemeinschaft mit ihr haben. Paulus nahm da kein Blatt vor den Mund.
 
Denn was soll ich diejenigen richten, die außerhalb der Gemeinde sind? Ihr richtet nicht einmal die, welche drinnen sind? Die aber draußen sind, wird Gott richten. Tut den Bösen aus eurer Mitte hinweg! (1. Korinther 5:12-13)
 
Und jetzt sehen wir uns seinen Abschiedsbrief an. Paulus schrieb ihn als er etwas über 60 Jahre alt war. Er war wahrscheinlich ziemlich ramponiert und hatte nicht mehr viele Zähne und Haare. Körperlich war er fertig. Und er schreibt folgendes:
 
Ich beschwöre dich vor Gott und Christus Jesus, der Lebendige und Tote richten wird bei seiner Erscheinung und bei seinem Reich: Predige das Wort, tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen; überführe, tadle, ermahne mit aller Geduld und Belehrung! Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich nach ihren eigenen Lüsten Lehrer anhäufen werden, weil sie empfindliche Ohren haben; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Fabeln zuwenden. Du aber bleibe nüchtern in allen Dingen, erleide das Ungemach, tue das Werk eines Evangelisten, richte deinen Dienst völlig aus! Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meiner Auflösung ist nahe. (2. Timotheus 4:1-6)
 
Stellt euch Paulus mal an diesem Punkt seines Lebens vor. Er hatte wahrscheinlich nicht mehr viele Haare und die verbliebenen waren grau. Er hatte wahrscheinlich kaum noch Zähne und sein Körper war wahrscheinlich zerbrochen und gebeugt. Er hatte Schmerzen. Und als er diesen Brief schrieb, wusste er, dass man ihn enthaupten würde. Nun, diese Schwerter, mit denen man das machte, waren ziemlich stumpf. Das war die Situation, die ihm bevorstand. Aber er jammerte nicht. Er war zufrieden weil er sein Leben bis zur Fülle für Christus gelebt hatte.
 
Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt; hinfort liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, welche mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tage zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb gewonnen haben. (2. Timotheus 4:7-8)
 
Paulus war zwischen 35 und 40 Jahre alt als er sich bekehrte. Und der Apostel Paulus bewegte in 30 Jahren mehr als alle anderen Menschen über Jahrhunderte zusammengenommen.
 
Es ist mir egal ob du 20, 30, 17 oder 45 Jahre alt bist. Ich möchte, dass du eines weißt: Wenn du dich in die Hände Gottes begibst und dich ganz in Gott verlierst kannst du in 10 oder 15 Jahren mehr bewegen als andere Menschen in ihrem ganzen Leben. Lasse nicht zu, dass der Teufel dich belügt.
 
Und dann sagt Paulus folgendes:
Beeile dich, bald zu mir zu kommen! (2. Timotheus 4:9). Wir sehen hier seinen Herzschmerz. Er war allein. Denn Demas hat mich verlassen, weil er diesen Weltlauf lieb gewonnen hat, und ist nach Thessalonich gezogen, Crescens nach Galatien, Titus nach Dalmatien. (2. Timotheus 4:10). Das waren alles seine Jünger. Und sie hatten wohl beschlossen, dass es nun an der Zeit sei, sich zu trennen, weil sie nicht auch einem stumpfen Schwert zum Opfer fallen wollten. Lukas ist allein bei mir. Bringe Markus mit dir; denn er ist mir sehr nützlich zum Dienst. (2. Timotheus 4:11). Nun, Markus war ein Mann, den Paulus nicht mochte. Wegen ihm war er mit seinem alten Freund Barnabas in so einen heftigen Streit geraten, dass sie sich getrennt hatten. Doch Gott tat ein Werk im Herzen von Paulus, so dass er am Ende sagen konnte: Bringe Markus mit dir; denn er ist mir sehr nützlich zum Dienst. Paulus hatte alle seine Angelegenheiten in Ordnung gebracht. Tychikus aber habe ich nach Ephesus gesandt. Den Reisemantel, den ich in Troas bei Karpus ließ, bringe mit, wenn du kommst, auch die Bücher, namentlich die Pergamente. Alexander, der Kupferschmied, hat mir viel Böses erwiesen; der Herr wird ihm vergelten nach seinen Werken. Vor ihm hüte auch du dich; denn er hat unsren Worten sehr widerstanden. Bei meiner ersten Verantwortung vor Gericht stand mir niemand bei, sondern alle verließen mich; es sei ihnen nicht zugerechnet! Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich, damit durch mich die Predigt vollständig vorgetragen würde und alle Heiden sie hören könnten; und ich wurde erlöst aus dem Rachen des Löwen. Und der Herr wird mich von jedem boshaften Werk erlösen und mich retten in sein himmlisches Reich. Ihm sei die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Der Herr Jesus Christus sei mit deinem Geist; die Gnade sei mit euch! (2. Timotheus 4:12-18, 22)
 
Dieser Brief wurde vor etwa 1.900 Jahren geschrieben. Und kurz danach wurde Paulus hingerichtet.
 
Was war mit Paulus geschehen? Er hatte eine Liebesbeziehung mit Jesus.
 
Durch Glauben gehorchte Abraham, als er berufen wurde, nach einem Ort auszuziehen, den er zum Erbteil empfangen sollte; und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er komme. Durch Glauben siedelte er sich im Lande der Verheißung an, als in einem fremden, und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung; denn er wartete auf die Stadt, welche die Grundfesten hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist. Diese alle sind im Glauben gestorben, ohne das Verheißene empfangen zu haben, sondern sie haben es nur von ferne gesehen und begrüßt und bekannt, dass sie Fremdlinge und Pilgrime seien auf Erden; denn die solches sagen, zeigen damit an, dass sie ein Vaterland suchen. Und hätten sie dabei an jenes gedacht, von welchem sie ausgezogen waren, so hätten sie ja Zeit gehabt zurückzukehren; nun aber trachten sie nach einem besseren, nämlich einem himmlischen. Darum schämt sich Gott nicht, ihr Gott zu heißen; denn er hat ihnen eine Stadt zubereitet. (Hebräer 11:8-10, 13-16)
 
Hast du auch eine Liebesbeziehung mit Jesus? Hast du diese Stadt gesehen?
 
In den letzten Jahren haben wir gesehen, dass Gott offenbar den Namen Michael liebt, denn wir haben eine ganze Reihe davon in dieser Gemeinde. Einer von ihnen kam vor drei Jahren hierher, verletzt und voller Schmerzen. Er kam und ging, kam und ging, kam und ging. Es war ein ewiges Auf und Ab. Doch Gott liebt ihn. Wir haben gebetet und einige haben für ihn gefastet. Und heute sehen wir das Ergebnis. Und das ist erst der Anfang.
 
Ein anderer Michael hatte seit Jahren gegen Drogen gekämpft. Wenn solche Menschen zu uns kommen brauchen sie den Leib Christi, der sie liebt. Selbst wenn sie wieder fallen und einige Dummheiten machen lieben wir sie weiter. Solange du nur deine Hand ausstreckst werden wir dich immer wieder hochziehen, solange bis wir es geschafft haben, dass du stehen bleibst.
 
Es gibt noch viele andere. Das ist es, worum es bei Gott geht. Und das ist es auch, worum es hier in unserer Gemeinde geht. Nun, einige von euch haben keine Drogenprobleme. Ihr habt vielleicht stattdessen Eheprobleme. Einige haben persönliche Probleme oder emotionale Probleme. Doch es gibt nicht eine einzige Person in diesem Raum heute, die kein Problem hat. Und Jesus möchte sie alle lösen. Doch du musst dich in seine Hände ausliefern und verstehen, dass es da eine Stadt gibt.
 
Wir schließen mit 1. Korinther Kapitel 13.
 
Wenn ich mit Menschen und Engelzungen rede, aber keine Liebe habe, so bin ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.“ (1. Korinther 13:1)
 
Es spielt keine Rolle, wie redegewandt oder klug du bist – wenn du die Agape-Liebe Gottes nicht hast, hast du nichts.
 
Und wenn ich weissagen kann und alle Geheimnisse weiß und alle Erkenntnis habe, und wenn ich allen Glauben besitze, so dass ich Berge versetze, habe aber keine Liebe, so bin ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe austeile und meinen Leib hergebe, damit ich verbrannt werde, habe aber keine Liebe, so nützt es mir nichts! (1. Korinther 13:2- 3)
 
Weißt du, was verletzte Menschen tun? Sie hören auf, zur Gemeinde zu gehen. Sie rufen dich nicht mehr an. Du hörst nichts mehr von ihnen. Du musst hingehen und sie wieder ausgraben. Wie oft hast du die Person angerufen, die du schon lange nicht mehr in der Gemeinde gesehen hast? Es ist einfach, zu bemerken, dass sie nicht in der Gemeinde waren – doch hast du sie angerufen? Weißt du, warum sie nicht da waren? Wir dürfen keinen Verwundeten einfach zurücklassen. Wir müssen uns nach ihm ausstrecken. Wenn wir das nicht tun, haben wir die Agape-Liebe Gottes nicht.
 
Das ist die Art und Weise, wie wir wirklich Liebe zeigen.
 
Die Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf; erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu; sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. (1. Korinther 13:4-7)
 
Wenn du wirklich diese Agape-Liebe Gottes hast wirst du nicht ärgerlich oder genervt. Wenn etwas nicht so funktioniert wie geplant – na und? Liebe versagt nie.
 
Wenn jemand beispielsweise zum ersten Mal in die Gemeinde kommt ist er unsicher und kennt niemanden. Er weiß nicht, was wir hier für Gepflogenheiten haben. Wir beten immer: Gott, ich will jemandem dienen. Nun – es wird nicht passieren, dass eine verletzte Person zu dir kommt und dir sagt: „Hier ist eine Liste mit all meinen Verletzungen und Problemen. Und nun beginne bitte, mir zu dienen.“ Nein – sie kommen verunsichert hierher, setzen sich still hin und fragen sich, ob jemand da ist, der sich um sie kümmern wird.
 
Für uns, die wir keine Drogen- und Alkoholprobleme haben, ist es einfach, zu sagen: „Mensch, da muss man einfach mit seiner Willenskraft dagegen angehen! Was ist los mit dir?“ Das haben sie doch alles schon versucht – doch sie sind gebunden. Wenn du ihnen noch mehr aufbürdest indem du ihnen sagst, dass sie Versager sind, dann nehmen wir ihnen alle Hoffnung, die sie noch haben.
 
Wir müssen uns immer an eines erinnern: Wenn jemand verletzt ist, dann braucht er keine Lektion, sondern jemanden, der ihn in die Arme nimmt und sagt: „Komm, wir beten mit dir. Wir helfen dir. Wir unterstützen dich. Wir helfen dir da durch.“ Das ist Liebe. Liebe versagt nie.
 
Die Liebe hört nimmer auf, wo doch die Prophezeiungen ein Ende haben werden, das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufgehoben werden soll. Denn wir erkennen stückweise und wir weissagen stückweise; wenn aber einmal das Vollkommene da ist, dann wird das Stückwerk abgetan. (1. Korinther 13:8-10)
 
Mit anderen Worten: Prophetien werden irgendwann aufhören. Wenn Jesus zurückkommt brauchen wir keine Prophetien mehr. Wenn Jesus wiederkommt brauchen wir all diese Gaben nicht mehr. Sie werden dann verschwinden.
 
Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindisch war. Wir sehen jetzt durch einen Spiegel wie im Rätsel, dann aber von Angesicht zu Angesicht; jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe – denn Liebe wird in alle Ewigkeit bestehen bleiben. (1. Korinther 13:11-13)
 
Wenn diese Drogenabhängigen oder Alkoholiker zu uns kommen, dann sind sie beschämt; die meisten von ihnen haben ihre Wohnung und ihre Familie verloren. Sie haben nichts, worauf sie stolz sein könnten; sie sind beschämt. Und wir brauchen ihnen keine Vorhaltungen machen. Sie wissen selbst nur zu gut, was sie falsch gemacht haben. Wir müssen ihnen sagen: „Gott liebt dich. Jesus liebt dich. Wir lieben dich. Und wir sind bereit, mit dir zu gehen, bis du es geschafft hast.“ Solche Freunde möchte ich haben.
 
Wenn ich mit Menschen und Engelzungen rede, aber keine Liebe habe, so bin ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. (1. Korinther 13:1)
 
Diese Gemeinde hat viel Liebe und ich freue mich sehr darüber, dass die meisten unter uns das wirklich praktizieren. Doch wir können noch tiefer gehen. Wir können beten: „Vater Gott, ich mag vielleicht kein Apostel Paulus sein, doch ich möchte mehr Liebe haben, als ich bisher habe. Ich rege mich immer noch manchmal auf und werde genervt, Herr. Herr, ich muss dir noch viel näher kommen.“
 
Wir sollten danach streben, dass die Liebe bei uns immer mehr zunimmt. Wir haben heute mehr Liebe in dieser Gemeinde hier als noch vor einem Jahr. Doch ich möchte nächstes Jahr nicht mehr an demselben Punkt stehen, an dem wir heute stehen. Ich möchte weiter und tiefer in Ihn hineinkommen.
 
Wenn du weise bist, dann bist du aufmerksam und kommst in Einklang mit dem Wort Gottes.
 
 
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