aus dem Englischen übersetzt nach Aufnahmen aus den Original-Gottesdiensten von Dezember 2000 bis April 2001
Teil 11 – Agape-Liebe
Heute werde ich über Liebe predigen. Wenn du denkst, dass dies heute eine leichte Botschaft sein wird, wirst du umdenken müssen, denn es ist wahrscheinlich eine der härtesten, die du je gehört hast. Wir steigen direkt in den Römerbrief ein.
Da wir nun durch den Glauben gerechtfertigt sind, so haben wir Frieden mit Gott durch unsren Herrn Jesus Christus, durch welchen wir auch im Glauben Zutritt erlangt haben zu der Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes. Aber nicht nur das, sondern wir rühmen uns auch in den Trübsalen, weil wir wissen, dass die Trübsal Standhaftigkeit wirkt; die Standhaftigkeit aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung; die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den heiligen Geist, welcher uns gegeben worden ist. (Römer 5:1-5)
Beachte, dass Liebe in das Herz des Gläubigen ausgegossen wird.
Denn Christus ist, als wir noch schwach waren, zur rechten Zeit für Gottlose gestorben. Nun stirbt kaum jemand für einen Gerechten; für einen Wohltäter entschließt sich vielleicht jemand zu sterben. Gott aber beweist seine Liebe gegen uns damit, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Wie viel mehr werden wir nun, nachdem wir durch sein Blut gerechtfertigt worden sind, durch ihn vor dem Zorngericht errettet werden! Denn, wenn wir, als wir noch Feinde waren, mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, wie viel mehr werden wir als Versöhnte gerettet werden durch sein Leben! Aber nicht nur das, sondern wir rühmen uns auch Gottes durch unsren Herrn Jesus Christus, durch welchen wir nun die Versöhnung empfangen haben. Darum, gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, und so der Tod zu allen Menschen hindurch gedrungen ist, weil sie alle gesündigt haben. (Römer 5:6-12)
Jesus Christus und Gott der Vater haben nicht gewartet, bis du und ich sauber und nett geworden waren. Als wir noch in unseren Sünden waren – schmutzig, hässlich, fluchend – hat er gesagt: „Ich liebe dich“ und ist für uns gestorben. Das ist Agape-Liebe, göttliche Liebe.
…da ihr ja wisst, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, losgekauft worden seid von eurem eitlen, von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blut Christi, als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes, der zwar zuvor ersehen war vor Grundlegung der Welt, aber geoffenbart wurde am Ende der Zeiten um euretwillen, die ihr durch ihn gläubig seid an Gott, der ihn von den Toten auferweckt und ihm Herrlichkeit gegeben hat, so dass euer Glaube auch Hoffnung ist auf Gott. Nachdem ihr eure Seelen durch Gehorsam gegen die Wahrheit gereinigt habt zu ungeheuchelter Bruderliebe, so liebt einander nachhaltig und von Herzen, als die da wiedergeboren sind nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, durch das lebendige und bleibende Gotteswort! (1. Petrus 1:18-23)
Als du Christus angenommen und Gott gebeten hast, deine Sünden zu vergeben, und Jesus Christus als Herr und Erlöser in dein Herz eingezogen ist, hat er deine Natur verändert. Es wurde ein unvergänglicher und unzerstörbarer Same in dein Herz gelegt, wie eine kleine Pflanze, und dieser Same wird Agape-Liebe, bedingungslose Liebe, in dir hervorbringen.
Gott ist Liebe. In Johannes Kapitel 3 lesen wir die bekannten Verse:
Denn Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde. (Johannes 3:16-17)
Du und ich haben täglich Probleme damit, treu zu sein. Gott dagegen ist treu. Er wird uns nie verlassen oder versäumen. Doch wir verlassen Gott oft. Wir haben unsere eigenen Pläne und verfolgen unsere eigene Agenda. Doch Gottes Liebe ist standfest und er ist immer da für uns.
Seine Liebe bringt Gnade, Erbarmen und Mitgefühl in einem Ausmaß zur Geburt, das über jedes menschliche Verständnis hinausgeht. Du und ich haben Freunde und Bekannte. Wir haben Gemeinschaft mit Menschen solange sie uns nicht verletzen und solange wir eine gute Beziehung genießen. Das ist unsere Liebe. Unsere Liebe ist verkrüppelt. Sie ist an Bedingungen gebunden. Sie ist daran gekoppelt, ob ich von der anderen Person positive Schwingungen empfange oder nicht. Wenn sich aber jemand mir gegenüber hässlich benimmt sage ich: „Das war’s. Mir reicht es. Du bist nicht mehr mein Freund. Ich streiche dich aus dem Kreis meiner Bekannten und spreche nicht mehr mit dir. Es ist aus.“ Soweit geht menschliche Liebe.
Sucht den Herrn, solange er zu finden ist, ruft ihn an, während er nahe ist! Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Übeltäter seine Gedanken und kehre um zum Herrn, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserem Gott; denn er vergibt viel. Denn also spricht der Herr: Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege; sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. (Jesaja 55:6-9)
Die Liebe Gottes geht weit über das hinaus, was du und ich erfassen können. Wenn Menschen dich mehr als dreimal verletzt haben schreibst du sie ab. Du sagst: „Ich bin fertig mit dir. Ich dachte, dass ich dich liebe. Ich habe dich eine zeitlang geliebt, doch wenn du dich so schlecht benimmst, liebe ich dich nicht mehr.“ Wenn du so sprichst hast du diese Person von Anfang an nicht geliebt. Du hast sie gemocht, weil sie dir im Gegenzug etwas gegeben hat. Doch wirkliche Liebe mag eine Person nicht, weil sie mir Geld, Freundschaft, Mitgefühl oder was auch immer schenkt. Liebe ist, wenn dein Herz plötzlich erleuchtet wird und du eine Seele siehst und eine bedingungslose Liebe zu ihr aus dir heraus strömt. Du hast so ein starkes Mitgefühl, dass du diese Person zu Christus führen und Heilung in ihrem Leben sehen willst. Du willst sie segnen. Das ist Gottes Liebe und sie ist nicht an Bedingungen geknüpft, wie wir uns fühlen oder was diese Menschen und im Gegenzug geben.
Was hat Jesus am Kreuz gesagt? Er hat nicht gesagt: „Ihr verdorbenen römischen Soldaten, ich verfluche euch, ich werde euch umbringen.“ Er sagte: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Für genau die Soldaten, die Jesus gekreuzigt und aufgehängt haben, ist er auch gestorben. Er ist für die jüdische Leiterschaft gestorben, die gesagt hatte: „Kreuzigt ihn! Wir haben keinen anderen König als Cäsar!“ Er ist auch für sie gestorben. Er ist für dich gestorben. Er ist für mich gestorben.
Und nun schließen wir wieder den Bogen zu dem, was wir bisher in dieser Serie gelernt haben. Du hast diese Liebe nicht in dir solange du nicht zufrieden bist. Du musst in deiner Seele zufrieden sein um in der Lage sein zu können, Gottes Liebe durch dich fließen zu lassen.
Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt; dass, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt. (Johannes 13:34)
Als junger Christ habe ich gehört, wie jemand gesagt hat: „Ich habe keine Probleme mit Gott. Ich liebe ihn. Ich kann nur seine Familie nicht ausstehen.“ Und in der Gemeinde habe ich folgendes gelernt: Ich kann gute Beziehungen haben, doch ein Pastor zu sein ist als hätte man 35 bis 40 Kinder – und die kommen nicht immer gut miteinander aus. Und es gibt Streit. Es gibt Spannungen und negative Gefühle.
Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt; dass, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt. (Johannes 13:34)
Jesus hat gesagt: Es reicht nicht, dass ihr mich liebt. Ihr müsst auch eure Brüder und Schwestern lieben.
Wenn ihr wissen wollt, wer gerade jetzt wirklich Herzensleid ertragen muss, dann denkt an den kleinen Johnny Blair. Er ist erst 1 ½ Jahre alt, doch er hat Schmerzen. Bis zu diesem Augenblick ist er der König in der Familie Blair gewesen. Jeder in der Familie hat ihm volle Aufmerksamkeit geschenkt. Und jetzt plötzlich gibt es da eine Schwester. Und er ist zornig. Er fragt sich: „Wo kommt die denn her? Mama, Papa, wollt ihr dieses Ding da nicht wieder dahin zurückbringen, wo ihr es hergeholt habt? Es ist doch alles so schön hier gewesen.“ Doch er wird lernen müssen, dass sein Vater und seine Mutter ihn genauso sehr lieben wie seine Schwester. Doch er darf nicht selbstsüchtig sein. Er muss auch lernen, die Schwester selbst auch zu lieben. Und die Schwester muss lernen, ihn zu lieben. Und das ist es, was so schwer für uns ist, weil wir selbstsüchtig und eifersüchtig sind und sagen: „Gott, ich möchte, dass du mich liebst, aber diese Person dort kann ich nicht ausstehen.“ Und Gott sagt: „Du hast das Wort nicht gelesen und das Gebet, das ich dir gegeben habe.“
Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. (Johannes 13:35)
Am Arbeitsplatz gibt es keine Liebe? Was ist die vorherrschende Kraft am Arbeitsplatz? Die Firmeninhaber wollen Geld verdienen. Das können sie nur, wenn sie Arbeiter haben. Die Arbeiter mögen die Firmeninhaber nicht, aber sie brauchen das Geld. Also haben wir aufgrund der Liebe zum Geld hier eine Kooperation. Doch im Geschäftsleben und im privaten Leben ist es nicht leicht. Es gibt keine echte Liebe. Wir tolerieren einander. Denn der Chef braucht den Arbeiter und der Arbeiter braucht den Chef. Auf dem politischen Sektor ist es dasselbe. Demokraten mögen nicht unbedingt andere Demokraten, doch sie brauchen einander. Republikaner mögen nicht unbedingt andere Republikaner, doch sie brauchen einander für ein gemeinsames Ziel. Doch es ist selbstsüchtig. Es geschieht, um etwas für sich selbst aufzubauen. Und deshalb haben wir interne Auseinandersetzungen. Diktatoren bekommen immer Angst wenn jemand sie kaltzumachen droht.
Doch für die Gemeinde Jesu Christi gilt: Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. (Johannes 13:35)
Ich möchte euch heute herausfordern. Wir sind jetzt schon elf Schritte miteinander gegangen. Doch nun möchte Gott, dass wir in das Ultimative hinein gehen und das ist seine Agape-Liebe.
Dieses neue Gebot, das Jesus uns gegeben hat, ist eine Realität: das göttliche, geistliche Gesetz der Liebe. Es sollte als das elfte Gebot bekannt sein.
Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Weingärtner. Jeglichen Trieb an mir, der keine Frucht bringt, nimmt er weg; jeden fruchtbaren aber reinigt er, damit er mehr Frucht bringe. Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. Bleibt in mir und ich bleibe in euch! Gleichwie der Trieb der Rebe von sich selbst keine Frucht bringen kann, wenn er nicht am Weinstock bleibt, also auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben; wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun. Wenn jemand nicht in mir bleibt, so wird er weggeworfen wie der Trieb der Rebe und verdorrt; und solche sammelt man und wirft sie ins Feuer, und sie brennen. Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, mögt ihr bitten, was ihr wollt, so wird es euch widerfahren. Dadurch wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet. Gleichwie mich der Vater liebt, so liebe ich euch; bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe, gleichwie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und in seiner Liebe geblieben bin. Solches habe ich zu euch geredet, auf dass meine Freude in euch bleibe und eure Freude völlig werde. Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, gleichwie ich euch geliebt habe. Größere Liebe hat niemand als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde. (Johannes 15:1-13)
Das ist nicht leicht. Das muss übernatürlich geschehen – wie genau, werde ich euch später noch sagen. Wenn ihr mich gekannt hättet, bevor ich Christ wurde – ich war selbstsüchtig und wortkarg. Ich habe nicht viel mit Menschen gesprochen. Ich habe die Menschen auch nicht gemocht – weil ich mich selbst nicht gemocht habe. Aber es gab etwas, das ich mochte. Ich mochte es, Geld zu haben und mir Dinge zu kaufen. Ich war total auf mich selbst zentriert und selbstsüchtig. Ich hatte nur ein Interesse und das war ICH. Ich habe Menschen benutzt und missbraucht. So sind wir in der Welt.
Und dann wurde ich errettet. Wenn jemand mir zuvor gesagt hätte, dass ich irgendwann ein Diener Gottes sein würde, hätte ich geantwortet: „Das kannst du vergessen.“ Ich machte meinen Studienabschluss in Maschinenbau und mein Ziel war es, nicht einen Swimmingpool zu haben, sondern mindestens zwei oder drei. Flugzeuge. Ich hatte Träume! Ich hatte seit meiner Kindheit einen gewaltigen Minderwertigkeitskomplex. Mein Traum war es, stinkreich zu werden und mir dann das dickste Auto zu kaufen, das sie hier bauen – einen Cadillac in Übergröße – es nach Europa zu verschiffen und dann in Schweden mit einer dicken Zigarre im Mund in meine Heimatstadt einzufahren und zu sagen: „Ich bin zurück. Jetzt bin ich jemand!“
Ich bin tatsächlich Jahre später wieder in meine Heimatstadt eingefahren. Weißt du, wie? In einem alten Chevrolet- Van, der mit großen Schildern versehen war, auf denen stand: „JESUS RETTET“. So bin ich in meine Heimatstadt eingefahren, ohne Zigarre. Gepriesen sei Gott dafür!
Nun, wie kommen wir in diese Liebe hinein?
Denkt einmal an Petrus. Ihm waren die anderen so etwas von egal. Er war aggressiv, alles musste immer nach seiner Nase laufen und im Garten Gethsemane sagte er zu Jesus: „Wenn all diese Versager dich verlassen, Jesus, ich, Petrus, werde da sein!“ Und Jesus sagte: „Bevor der Hahn dreimal kräht wirst du das Handtuch geworfen haben.“ Petrus sagte: „Ich doch nicht, Herr.“ Doch genauso war es dann.
Nach der Auferstehung, nachdem Petrus Buße getan und zurückgekommen war, hatten sie eine Mahlzeit zusammen an der Küste von Galiläa.
Als sie nun gefrühstückt hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon Jona, liebst (agape) du mich mehr als diese? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb (fileo) habe! Er spricht zu ihm: Weide meine Lämmer! Wiederum spricht er, zum zweiten Mal: Simon Jona, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Er spricht zu ihm: Hüte meine Schafe! Und zum dritten Mal fragt er ihn: Simon Jona, hast du mich lieb (fileo)? Da ward Petrus traurig, dass er ihn zum dritten Mal fragte: Hast du mich lieb? und sprach zu ihm: Herr, du weißt alle Dinge, du weißt, dass ich dich lieb habe. Jesus spricht zu ihm: Weide meine Schafe! (Johannes 21:15-17)
Jesus wusste, dass Petrus zu dieser Zeit keine Agape-Liebe hatte, er war dazu gar nicht fähig. Darum legte er die Latte tiefer und fragt: „Hast du brüderliche/freundschaftliche Liebe zu mir?“
Es ist leicht, in einer Versammlung zu stehen, die Hände zu heben und Loblieder für Gott zu singen. Es ist leicht, nett und freundlich zu sein. Doch Jesus hat gesagt: „Wenn du mich wirklich liebst, dann weide meine Schafe.“ Diejenigen, die in die falsche Richtung laufen, die ohne Glauben sind, die immer wieder in Sünde tappen, die nicht tun, was du ihnen sagst – weide meine Schafe. Jesus sagt dasselbe heute auch zu dir und mir. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir falsche Lehre übernehmen und uns ohne Gegenwehr von einem Mörder abknallen lassen. Denn Gott hat einige feststehende Grundsätze. Doch es bedeutet, dass wir uns, wenn wir jemanden sehen, immer bewusst machen, dass Jesus selbst auch für diese Person gestorben ist.
Nun wollen wir uns etwas Unbequemes ansehen.
Ihr habt gehört, dass gesagt ist: «Auge um Auge und Zahn um Zahn!» Ich aber sage euch: Ihr sollt dem Bösen nicht widerstehen; sondern wenn dich jemand auf deinen rechten Backen schlägt, so biete ihm auch den anderen dar… Das ist hart….und wer mit dir rechten und deinen Rock nehmen will, dem lass auch den Mantel; und wenn dich jemand eine Meile weit zu gehen nötigt, so gehe mit ihm zwei. (Matthäus 5:38-41)
Damit wir Vers 41 verstehen, will ich folgendes erklären: Zu der Zeit von Jesus gab es ein römisches Gesetz in Palästina, das besagte, dass jeder römische Soldat einen Juden ansprechen und zu ihm sagen konnte: „Ich brauche dich. Ich spanne dich jetzt ein. Du wirst eine Meile gehen und diese Last tragen.“
Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der von dir borgen will. Ihr habt gehört, dass gesagt ist: «Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen!» Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen; auf dass ihr Kinder eures Vaters im Himmel seid. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, was habt ihr für einen Lohn? Tun nicht die Zöllner dasselbe? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Tun nicht auch die Heiden ebenso? Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer himmlischer Vater vollkommen ist! (Matthäus 5:42-48)
Wie oft hast du nicht schon gesagt oder gedacht: „Gott, lass diese Person tot umfallen! Es reicht!“ Ich will dich in die Zeit vor deiner Errettung zurückführen. Wie nett warst du damals? Wie verdorben warst du? Gab es Christen um dich herum, die du verletzt hast? Hast du anderen Menschen Schmerzen zugefügt und sie verletzt? Irgendjemand hat für dich gebetet. Irgendjemand hat für mich gebetet.
Als Teenager habe ich in den Ferien in einer chemischen Fabrik gearbeitet. Dort arbeitete auch eine junge Frau Anfang 20 in der Position einer Abteilungsleiterin. Sie war Christin. Und ich habe ihr drei Monate lang das Leben zur Hölle gemacht. Aus irgendeinem Grund habe ich alles daran gesetzt, diese Frau zum explodieren zu bringen. Ich habe sie kontinuierlich gehänselt und Dinge falsch gemacht, weil ich dieses Lächeln von ihrem Gesicht putzen wollte und ich wollte sie zornig und niedergeschlagen erleben. Aber ich hatte nie Erfolg. Sie explodierte nie sondern zeigte einfach nur Liebe. Und das habe ich nie vergessen. Das hat mich noch eine lange Zeit verfolgt. Und ich war sehr glücklich, dass ich sie nach vielen Jahren, als ich errettet und wieder einmal in meiner Heimatstadt war, um Vergebung bitten konnte. Und ich habe darüber nachgedacht, wie viele Nächte sie sich wohl in den Schlaf geweint und gefragt haben muss: „Gott, wie lange soll ich nur diesen schrecklichen Teenager noch aushalten?“ Und Jesus hat gesagt: „Eines Tages werde ich diesen Jungen erretten.“ Das ist bedingungslose Liebe.
Euch aber, die ihr zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde, tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch fluchen, und bittet für die, welche euch beleidigen! Dem, der dich auf den Backen schlägt, biete auch den anderen dar, und dem, der dir den Mantel nimmt, verweigere auch den Rock nicht. Gib jedem, der dich bittet, und von dem, der dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück. Und wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, tut auch ihr ihnen in gleicher Weise. Und wenn ihr die liebt, die euch lieben, was für eine Gnade habt ihr? Denn auch die Sünder lieben ihre Liebhaber. Und wenn ihr euren Wohltätern Gutes tut, was für eine Gnade habt ihr? Denn auch die Sünder tun dasselbe. Und wenn ihr denen leiht, von welchen ihr wieder zu empfangen hofft, was für eine Gnade habt ihr? Denn auch die Sünder leihen den Sündern, um das Gleiche wieder zu empfangen. Vielmehr liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen; so wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Darum seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. (Lukas 6:27-36)
Der Mensch in sich selbst ist leicht aufbrausend, ungeduldig, reizbar und nur sehr begrenzt gnädig. Kannst du sagen, dass du in der vergangenen Woche auch nur einen einzigen Tag erlebt hast, an dem du nicht reizbar oder ungeduldig geworden bist und wirklich freundlich zu allen Menschen warst? Es braucht ja gar nicht viel und schon ist es passiert. Jemand ruft dich an und kann dich am Telefon nicht allzu gut verstehen und bittet: „Könnten Sie das bitte noch einmal wiederholen?“ Sofort kommt Reizbarkeit hoch. Was ist los mit dieser Person? „Haben Sie schlechte Ohren? Passen Sie gefälligst auf, wenn ich etwas sage!“ Das ist keine Liebe.
Es braucht wirklich nicht viel um uns reizbar zu machen. Du hast es eilig. Hast du das auch schon einmal bemerkt? Wenn du es eilig hast lässt Gott immer einen ganz besonders langsamen Autofahrer vor dir fahren. Da fährt jemand ganz gemütlich daher und schaut sich die Gegend an. Und du brüllst: „Was ist denn mit dir los? Ich habe es eilig! Mach’ Platz!“ Es braucht wirklich nicht viel um uns auf die Palme zu bringen. Wie können wir dem abhelfen?
Um unbeschränkten Zugang zu der Liebe Gottes zu haben muss der gläubige Christ nicht nur errettet sein, sondern auch im Heiligen Geist getauft. Ich war viele Jahre lang ein guter Baptist. Doch ich kann euch eines sagen: Es gibt keine größeren Streithähne als Baptisten. Als junger Christ wurde mir gesagt, dass wir durch Gemeindespaltung wachsen und mehr Gemeinden bekommen. Wenn du noch nie bei einem Geschäftstreffen der Baptisten warst hast du echt etwas verpasst. Sie sind rücksichtslos. Sie wissen, wie man kämpft. Und sie bekämpfen den Heiligen Geist.
Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, so dass ich nicht gut genug bin, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch im heiligen Geist und mit Feuer taufen. (Matthäus 3:11)
Es gibt nur einen Weg, um diese Liebe Gottes zu bekommen und das ist durch die Taufe im Heiligen Geist.
Aber am letzten, dem großen Tage des Festes, stand Jesus auf, rief und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, welche an ihn glaubten; denn der heilige Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war. (Johannes 7:37-39)
Fließen aus deinem Leib Ströme lebendigen Wassers?
Und als er mit ihnen zusammen war, gebot er ihnen, von Jerusalem nicht zu weichen, sondern die Verheißung des Vaters abzuwarten, welche ihr, so sprach er, von mir vernommen habt, denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt im heiligen Geiste getauft werden, nicht lange nach diesen Tagen. Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, gibst du in dieser Zeit Israel die Königsherrschaft wieder? Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Stunden zu kennen, welche der Vater in seiner eigenen Macht festgesetzt hat; sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist über euch kommt, und werdet Zeugen für mich sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis ans Ende der Erde! (Apostelgeschichte 1:4-8)
Nun, du brauchst die Taufe im Heiligen Geist nicht, um in anderen Sprachen zu reden. Einige von uns sprechen in anderen Sprachen aufgrund der Taufe im Heiligen Geist, doch wir brauchen sie um die Kraft zu haben, zu lieben, wenn die Dinge schwierig werden. Es ist ganz besonders schwer, die Familie oder Nachbarn zu lieben. Es gibt Menschen, deren bloßes Erscheinen schon dazu führt, dass wir tiefer durchatmen.
Und als der Tag der Pfingsten sich erfüllte, waren sie alle einmütig beisammen. Und es entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie von einem daher fahrenden, gewaltigen Winde, und erfüllte das ganze Haus, worin sie saßen. Und es erschienen Zungen, die sich zerteilten, wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeglichen unter ihnen. Und sie wurden alle vom heiligen Geist erfüllt und fingen an in andern Zungen zu reden, wie der Geist es ihnen auszusprechen gab. (Apostelgeschichte 2:1-4)
Die Taufe im Heiligen Geist ist ein MUSS wenn du diese Agape-Liebe haben willst. Wenn du wissen willst, wie ich mich vor meiner Taufe im Heiligen Geist benommen habe, dann kannst du nach dem Gottesdienst mit meiner Frau sprechen. Doch ich hatte ein Motto: Wenn sich ein Konflikt anbahnt, dann schlage zu bevor die anderen zuschlagen. Ich habe nie auf eine Entschuldigung gewartet, sondern direkt verbal drauflos geschlagen. Wenn sich ein Konflikt anbahnte war für mich schon alles gelaufen. Ganz nach dem Motto: Zuerst schießen und hinterher Fragen stellen.
Und dann wurde ich im Heiligen Geist getauft und dieser ganze falsche Kampfgeist verschwand aus mir. Ich kämpfe gegen Dämonen, ich stehe auf für Gerechtigkeit und gegen falsche Lehre. Doch wenn es um Menschen geht ist das etwas anderes. Früher war ich verkrüppelt. Doch der Heilige Geist hat mich mit Liebe erfüllt. Einige Leute sagen sogar, ich wäre zu weichherzig und müsste mit einigen Leuten härter umgehen. Wenn ihr Mütter oder Väter seid, dann kennt ihr das. Ihr liebt alle eure Kinder. Ihr kennt ihre Fehler und Schwächen und versucht, sie zurecht zu bringen, doch ihr macht sie nicht nieder. Manchmal muss man ein paar Schläge verteilen und das tue ich auch.
Ihr, die ihr regelmäßig in diese Gemeinde kommt – warum seid ihr hier? Weil ihr die Liebe gespürt habt als ihr hierher gekommen seid. Wir haben euch nicht am Anfang gefragt, wie viel Geld ihr verdient oder ob ihr euch qualifiziert. Wenn ihr zu uns kommt, wissen wir nicht, wer ihr seid. Wir fragen auch nicht danach, doch wir sagen euch: „Jesus liebt dich und wir auch und wir kümmern uns um dich.“
Nun, Gott hat uns hier untereinander mit Liebe erfüllt, doch er möchte, dass wir jetzt noch tiefer gehen und auch fähig werden, selbst die zu lieben, die nicht liebenswert und unfreundlich sind.
Meine Kindlein, solches schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. Und daran erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben, wenn wir seine Gebote halten. Wer da sagt: Ich habe ihn erkannt, und hält doch seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in einem solchen ist die Wahrheit nicht; wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrlich die Liebe zu Gott vollkommen geworden. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind. Wer da sagt, er bleibe in ihm, der ist verpflichtet, auch selbst so zu wandeln, wie jener gewandelt ist. Geliebte, ich schreibe euch nicht ein neues Gebot, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang an hattet; das alte Gebot ist das Wort, das ihr von Anfang an gehört habt. Und doch schreibe ich euch ein neues Gebot, was wahr ist in Ihm und in euch; denn die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint schon. Wer da sagt, dass er im Licht sei, und doch seinen Bruder hasst, der ist noch immer in der Finsternis. Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Licht, und nichts Anstößiges ist an ihm. wer aber seinen Bruder hasst, der ist in der Finsternis und wandelt in der Finsternis und weiß nicht, wohin er geht, weil die Finsternis seine Augen geblendet hat. Kindlein, ich schreibe euch, weil euch die Sünden vergeben sind um seines Namens willen. (1. Johannes 2:1-12)
Denke einmal darüber nach: Gibt es heute jemanden, den du nicht magst? Gibt es jemanden, dem du aus dem Weg gehst? Hast du gegen irgendjemanden etwas in deinem Herzen? Dann bist du noch nicht vollkommen in Gottes Liebe und musst es bekennen. Und du musst sagen: „Ich will genauso lieben wie ich geliebt werde.“
Der zweite Schritt, nachdem du bereit bist, gehorsam zu sein, besteht darin, um die Taufe im Heiligen Geist zu bitten.
Und ich sage euch: Bittet, so wird euch gegeben werden; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan werden! Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan werden. Welcher Vater unter euch wird seinem Sohn einen Stein geben, wenn er ihn um Brot bittet? Oder wenn er ihn um einen Fisch bittet, gibt er ihm statt des Fisches eine Schlange? Oder wenn er um ein Ei bittet, wird er ihm einen Skorpion geben? So nun ihr, die ihr arg seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist denen geben, die ihn bitten! (Lukas 11:9-13)
Ja, wenn du errettet wirst, wirst du gleichzeitig auch mit dem Heiligen Geist versiegelt. Doch es gibt auch noch eine Taufe im Heiligen Geist. Und wenn wir den Vater darum bitten, wird er sie uns schenken.
1970 hatte ich gerade erst von der Taufe im Heiligen Geist erfahren. Ich las die Apostelgeschichte und sagte: „Das will ich auch.“ Ich ging zu zwei pfingstlichen Versammlungen und nichts geschah dort mit mir. Ich konnte die Taufe einfach nicht empfangen. Ich ging noch ein drittes Mal dorthin und dieses Mal war ich in Begleitung eines anderen Studenten aus dem Priesterseminar. Er befand sich im ersten Ausbildungsjahr und ich im zweiten und natürlich war ich stolz, dass ich diesen Neuling mitnehmen und ihm etwas zeigen konnte. Auf der Fahr zu der Versammlung sagte ich im Auto zu ihm: „Ich kann nicht verstehen warum Gott mir den Heiligen Geist nicht schenkt. Ich möchte im Heiligen Geist getauft werden.“ Er war ein wahrer Freund. Er schaute mich an und sagte: „Weißt du, warum? Weil du voller Dämonen bist.“ Hatte ich so etwas hören wollen? Nein! Was war meine Reaktion? Wut. Ich wurde so wütend dass ich kaum noch fahren konnte. Ich schrie den Typen an; die Dämonen manifestierten sich einfach. Ich brüllte: „Ich predige das Evangelium schon seit sechs Jahren und jede Menge Leute sind durch meinen Dienst gerettet worden, ich bete regelmäßig und du willst mir sagen, ich sei voller Dämonen?!“ Der Abend war für mich ruiniert. Ich bin nach Hause gefahren, habe ihn aussteigen lassen und ich weiß heute nicht mehr, ob ich ihm überhaupt noch „Auf Wiedersehen“ gesagt habe. Ich glaube, ich habe ihm einfach nur gesagt, er solle verschwinden. Freundschaft, nicht wahr? Bedingungslose Liebe. „Ich mag dich nicht mehr.“
Am nächsten Morgen ging meine Frau zur Arbeit und ich hatte noch Zeit vor dem Beginn des Unterrichts und war allein zu Hause. Ich sagte: „Gott, ich möchte den Heiligen Geist wirklich haben.“ Ich zog alle Vorhänge zu, verschloss die Tür und sagte: „Ich werde darüber beten.“ Also kniete ich mich hin. So etwas passiert, wenn man unbedingt besonders religiös sein will, dann kniet man sich hin. Ich sagte: „Vater Gott, falls ich Dämonen in mir habe, dann möchte ich, dass sie verschwinden.“ Mehr brauchte Gott von mir nicht hören. Und in diesem Augenblick wusste ich nicht wie mir geschah. Ich empfand, dass jedes Haar an meinem Körper zu Berge stand und ich fühlte, wie irgendetwas aus mir herausgesaugt wurde. Und dann fiel der Heilige Geist und erfüllte mich vom Kopf bis zu den Fußsohlen. Ich kann euch gar nicht genau erklären, wie sich das angefühlt hat und was passiert ist, doch es hat mein ganzes Sein verändert. Ich sah die Welt mit anderen Augen. Im Fleisch habe ich nicht die Kapazität, dich zu lieben. Es ist Christus in mir und es ist Christus in dir.
So nun ihr, die ihr arg seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist denen geben, die ihn bitten! (Lukas 11:9-13)
Beginne, ihn zu bitten.
Es bat ihn aber einer der Pharisäer, mit ihm zu essen. Und er ging in des Pharisäers Haus und setzte sich zu Tisch. Und siehe, eine Frau war in der Stadt, eine Sünderin; und als sie vernahm, dass er in dem Hause des Pharisäers zu Tisch wäre, brachte sie eine Alabasterflasche voll Salbe und trat hinten zu seinen Füßen, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen, und trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes, küsste seine Füße und salbte sie mit der Salbe. Als aber der Pharisäer, der ihn geladen hatte, das sah, sprach er bei sich selbst: Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüsste er doch, wer und was für eine Frau das ist, die ihn anrührt, dass sie eine Sünderin ist! Da antwortete Jesus und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er sprach: Meister, sage an! Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner. Der eine war fünfhundert Denare schuldig, der andere fünfzig. Da sie aber nichts hatten zu bezahlen, schenkte er es beiden. Welcher von ihnen wird ihn nun am meisten lieben? Simon antwortete und sprach: Ich vermute der, dem er am meisten geschenkt hat. Er sprach zu ihm: Du hast richtig geurteilt! Und indem er sich zu der Frau wandte, sprach er zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen, du hast mir kein Wasser für die Füße gegeben; sie aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit den Haaren ihres Hauptes getrocknet. Du hast mir keinen Kuss gegeben; sie aber hat, seit sie hereingekommen ist, nicht aufgehört, meine Füße zu küssen. Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt, sie aber hat meine Füße mit Salbe gesalbt. Darum, sage ich dir, ihre vielen Sünden sind vergeben worden, denn sie hat viel Liebe erwiesen; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. Und er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben! (Lukas 7:36-48)
Ich glaube, dass wir alle große Sünder sind. Wir haben alle versagt und waren für die Hölle bestimmt. Wir hätten es verdient gehabt, für immer im Feuersee zu brennen, doch Gott hat uns errettet. Sollten wir nicht dankbar sein? Ganz bestimmt. Sollten wir ihn preisen? Sollten wir ihn lieben? Er hat gesagt: „Wenn ihr mich liebt, dann haltet meine Gebote.“ Liebe ist keine Option, sondern ein Gebot.
Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist. Daran sind die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels offenbar: Wer nicht Gerechtigkeit übt, der ist nicht von Gott, ebenso wer seinen Bruder nicht liebt. Denn das ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt, dass wir einander lieben sollen; nicht wie Kain, der von dem Argen war und seinen Bruder erschlug! Und warum erschlug er ihn? Weil seine Werke böse waren, die seines Bruders aber gerecht. Verwundert euch nicht, Brüder, wenn euch die Welt hasst! Wir wissen, dass wir aus dem Tode zum Leben gelangt sind; denn wir lieben die Brüder. Wer nicht liebt, bleibt im Tode. Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Totschläger; und ihr wisst, dass kein Totschläger ewiges Leben bleibend in sich hat. Daran haben wir die Liebe erkannt, dass er sein Leben für uns eingesetzt hat; auch wir sind schuldig, für die Brüder das Leben einzusetzen. Wer aber den zeitlichen Lebensunterhalt hat und seinen Bruder darben sieht und sein Herz vor ihm zuschließt, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? Kindlein, lasst uns nicht mit Worten lieben, noch mit der Zunge, sondern in der Tat und Wahrheit! (1. Johannes 3:9-18)
Liebe ist keine Option, sondern ein Gebot. Wir müssen lieben und vergeben.
Geliebte, lasst uns einander lieben! Denn die Liebe ist aus Gott, und wer liebt, der ist aus Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe. (1. Johannes 4:7-8)
Ich habe euch schon einmal erzählt, dass ich einen Vetter in Schweden habe. Und einige Verwandte in Schweden sind schon gestorben. Und dieser Vetter hat von all diesen Verwandten Häuser und alles Mögliche geerbt. Zu mir und meinem Bruder hat er gesagt: „Ihr seid ja auch Teil der Familie, aber das Testament sagt, dass ich es bekommen soll. Damit das reibungsloser für mich über die Bühne gehen kann müsstet ihr ein Dokument unterschreiben, dass ihr das Testament gesehen habt und auf eine Anfechtung verzichtet.“ Es ist schlimm genug, wenn man ein Erbe nicht bekommt, wenn man bedürftig ist. Und dann bekommt dieser Kerl eine zweite Erbschaft und braucht sie gar nicht, weil er sowieso schon stinkreich ist. Doch ich habe gesagt: „Gott, es wäre schön, wenn wir etwas Geld bekämen, denn wir könnten es wirklich gebrauchen. Doch Herr, du bist mein Versorger. Wenn du willst, dass er alles aus der ganzen Verwandtschaft bekommt und immer reicher wird, dann soll er es haben.“ Er kann es sowieso nicht mitnehmen. Und ich auch nicht. Ich habe ihm geschrieben und mit ihm telefoniert und die gewünschten Papiere unterschrieben und kann mit gutem Gewissen sagen, dass ich nichts in meinem Herzen gegen ihn habe. Ich habe ihn losgelassen. Wie habe ich das geschafft? Durch die Liebe Gottes. Früher hätte ich mir einen Anwalt genommen und diese Sache ausgefochten. So ist es in unserer Familie in den letzten hundert Jahren immer gelaufen. Wenn jemand gestorben war, dann wurde schon um das Erbe gestritten noch bevor der Sarg unter der Erde war.
Geliebte, lasst uns einander lieben! Denn die Liebe ist aus Gott, und wer liebt, der ist aus Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe. Darin ist die Liebe Gottes zu uns offenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben möchten. Darin besteht die Liebe, nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass Er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als Sühnopfer für unsre Sünden. Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, so sind auch wir schuldig, einander zu lieben. Niemand hat Gott je gesehen; wenn wir einander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen geworden. Daran erkennen wir, dass wir in Ihm bleiben und Er in uns, dass er uns von seinem Geist gegeben hat. (1. Johannes 4:7-13)
Das Leben ist nicht fair. Liebe und vergib.
Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren; und wer Den liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der aus Ihm geboren ist. Daran erkennen wir, dass wir Gottes Kinder lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote befolgen. Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, welcher glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist? (1. Johannes 5:1-5)
Zusammenfassend will ich noch einmal sagen: Liebe ist keine Option, sondern ein Gebot. Wenn du wirklich gesegnet sein willst, dann liebe und vergib. Halte nicht an irgendwelchem Groll fest. Und wenn du es nicht schaffst, dann bitte Gott um die Taufe im Heiligen Geist. Wenn du in der Liebe Gottes fließt, füllt er deinen Becher. Und wenn du hier ein bisschen Geld verlierst, dann gibt er dir an anderer Stelle einen ganzen Haufen dafür zurück. Doch vor allem schenkt er dir Freude und Frieden und du hast Ruhe in deinem Leben.
Fließt die Liebe Gottes kontinuierlich in deinem Leben oder nur manchmal an bestimmte Leute?