European-American Evangelistic CrusadesKönigreich Gottes Teil 9: Unsere Vollmacht und Autorität im Reich Gottes In der Bibel ist Kraft in den Worten und Werken von Jesus. Der westliche Mensch verbringt typischerweise mehr Zeit damit, über die Worte nachzusinnen ohne das Ganze in Balance zu bringen und auch die Werke Jesu zu tun. Als Jesus seine Jünger zum Dienst aussandte (Lukas 9:1), gab er ihnen Vollmacht und Autorität über Dämonen und zum Heilen von Krankheiten. Das sind zwei wichtige Worte in der Theologie des Reiches Gottes. Kraft (dunamis) Die Wortwurzel, aus der das Wort “Kraft” (dunamis) kommt, kann definiert werden als “die Fähigkeit haben”. Es kann bedeuten, die Fähigkeit zu haben, etwas auszuführen, etwas zu bringen oder etwas abzuschließen. Es kann auch Spontaneität anzeigen. In der klassischen Periode der griechischen Sprache bedeutete dunamis die Fähigkeit, körperlich, militärisch oder politisch etwas zu erreichen. Dunamis wird in der griechischen Übersetzung des Alten Testaments, der Septuaginta, benutzt um zwei hebräische Worte zu übersetzen. Diese hebräischen Worte stehen generell für militärische Macht. Der überwältigende Beweis für die Macht Gottes im Alten Testament war die wunderbare Befreiung Israels am Schilfmeer (2. Mose 15:6; 5. Mose 3:24; 9:26-29). Die umfassendste Demonstration der Kraft Gottes ist sicherlich die Erschaffung der Welt (1. Mose Kapitel 1 und 2). Jeremia 27:5 beschreibt diese Ehrfurcht gebietende Schöpferkraft. Derselbe Inhalt kommt in einem Gebet in Jeremia 32:17 zum Ausdruck. Micha 3:8 spricht über die Kraft Gottes, die in ihm wirkt. In dieser Passage deutet der hebräische Parallelismus an, mit Kraft erfüllt zu sein bedeute, die Gegenwart des Heiligen Geistes zu haben. Die synoptischen Evangelien und die Apostelgeschichte In den synoptischen Evangelien und in der Apostelgeschichte kennzeichnet dunamis die Kraft Gottes. Das Wort wird auf dreierlei Art verwendet. Zunächst einmal als die Kraft Gottes im Sinne von “allmächtig” (Markus 14:62; Lukas 1:49). In Markus 13:25 heißt es dann von den Mächten der Himmelswelt, dass sie erschüttert worden sind. Und drittens wird dunamis verwendet um die Werke von Jesus zu beschreiben. Diese werden „Machttaten“ oder Wunder genannt (Matthäus 11:20). Hier kommt nun die gute Nachricht: Die Diener von Jesus haben dieselbe Kraft des Geistes. Sie ist uns gegeben um die Machttaten des Reiches Gottes zu wirken. Der Geist Gottes bringt die Kraft von Jesus in die Gemeinde. In Apostelgeschichte 1:8 wird der Gemeinde Kraft versprochen. In Apostelgeschichte 2:4 wurde dieses Versprechen erfüllt. Der Rest der Apostelgeschichte demonstriert die mächtigen Werke des Geistes durch die Jünger. Wenn der Geist uns mit der Bekehrung geschenkt wird, erhalten wir dieselbe Kraft und Vollmacht, die Werke von Jesus zu tun. Das Johannesevangelium Das Johannesevangelium verwendet das Substantiv dunamis nicht. Doch das entsprechende Verb des Wortes erscheint in Johannes 5:19, wo Jesus den Juden sagte, dass er unfähig (machtlos) sei, irgendetwas zu tun, was er nicht zuvor den Vater tun sah. Im Buch der Offenbarung wird Gott für seine Kraft gepriesen (Offenbarung 4:11; 7:12; 19:1). Die Paulusbriefe Paulus legt eine große Betonung auf die gegenwärtige Erfahrung der Kraft Gottes. Der zentrale Beweis der Kraft Gottes in Paulus ist die Auferstehung von Jesus. Jesus ist die Quelle der Kraft Gottes in der Gemeinde (1. Korinther 1:24). Den Lesern des Briefes an die Philipper wird gesagt, dass Jesus für die Seinen kontinuierlich Kraft bereitstellt (Philipper 4:13). Diesen Vers könnte man folgendermaßen übersetzen: "Ich kann kontinuierlich, wohin ich auch gehe, alle Dinge tun in Jesus, der mich kontinuierlich ermächtigt und mit Kraft erfüllt." Gläubige leben in der Kraft von Jesus, in der Kraft Gottes (2. Korinther 6:7; 13:3; Epheser 1:19). Die Kraft Gottes kommt gemäß 1. Korinther 2:4-5 in Worten und Werken. Es ist die Kraft des Heiligen Geistes, die Zeichen und Wunder wirkt, die die Werke Gottes in diesem gegenwärtigen, bösen Zeitalter sind (Römer 15:19; Galater 3:5). Autorität (exousia) Das griechische Wort für Autorität ist exousia. Es kann definiert werden als “uneingeschränktes Recht“ oder „uneingeschränkte Handelsfreiheit“. Das Verb bedeutet “sein Recht ausüben”. Das Recht eines Königs, zu herrschen, beruht auf seiner Autorität (exousia). Das Wort kann auch für die Bevollmächtigung eines Funktionärs oder Botschafters zur Ausübung einer bestimmten Aufgabe stehen. Exousia wird nur auf Menschen bezogen, nie auf Dinge. Um die Verwendung des Wortes im Neuen Testament zu verstehen müssen wir auf das Buch Daniel im Alten Testament zurückgreifen. Gott delegiert Autorität an Weltherrscher. Gott setzt Könige ein und setzt Könige ab (Daniel 2:21; 4:31). Im Buch Daniel entdecken wir, dass die in den “Menschensohn” eingegebene Kraft von Gott verliehen wurde. Diese Autorität sollte dann an das wahre Israel, die Gemeinde, übergehen (Daniel 7:14) und es ist die absolute Macht des Königs, das Volk Gottes zu regieren. In der rabbinischen Literatur bedeutet das Wort “Herrschermacht”. Das hebräische Wort (rasuit) ist nicht im Alten Testament zu finden, wohl aber in den Schriften der Rabbis. Es bedeutet „eine autoritative Handlungsmacht”, so wie die Prozessvollmacht, die ein Anwalt erhält oder die Vollmacht eines Botschafters. Der juristische Sinn des Wortes kennzeichnet das Recht zu heiraten, zu lehren oder zu erben. Schließlich wird das Wort auch noch verwendet um Handlungsfreiheit anzuzeigen. Das Neue Testament verwendet das Wort exousia regelmäßig, am häufigsten im Buch der Offenbarung. Im säkularen Gebrauch meint das Wort die Berechtigung, Anordnungen zu erteilen (siehe Matthäus 8:9; der Hauptmann). Vollmacht, Autorität, Kraft und die Gläubigen Die Aussendung der Jünger in der Version des Lukasevangeliums ist ein Schlüssel zum Verstehen, wie Vollmacht, Autorität und Kraft auf uns Anwendung finden. Kraft (dunamis) hat ihre Grundlage in der Vorstellung, gesalbt zu sein während Vollmacht und Autorität (exousia) ihre Grundlage in dem Konzept haben, ausgesandt zu sein. Jesus trieb durch seine Autorität Dämonen aus. Er beraubte Satan und seine dämonischen Heerscharen ihrer Macht, d.h. ihrer Fähigkeit, Böses zu tun. Dadurch zerstörte er die Werke Satans. Er entriss Menschen Satans Herrschaft. Jesus gab dieselbe Autorität an seine Jünger weiter (Matthäus 10:1; Markus 3:15; 6:7; Lukas 10:19). Das Johannesevangelium sagt uns, dass jeder, der Jesus annimmt, von Jesus die Macht (exousia) empfängt, sein Kind zu werden: Allen denen aber, die ihn aufnahmen, gab er Vollmacht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben. (Johannes 1:12). Drei Worte sind in diesem Vers wichtig. Zuerst das Wort “Geben”. Gott gibt jenen, die glauben, das Recht, seine Kinder zu werden. Zweitens das Wort „Vollmacht“. Das ist unser Wort exousia. Johannes spricht hier nicht von der Fähigkeit, eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen, sondern von der Fähigkeit, einen Status zu erlangen. Jesus gibt denen, die glauben, die volle Autorität, ihren Status zu ändern. Und schließlich noch das Wort “Kinder”. Diejenigen, die glauben, werden Kinder. Johannes gebraucht einen Begriff, der die Aufmerksamkeit auf die Gemeinschaft oder Familie lenkt. Als Teil der Familie werden wir Teilhaber der göttlichen Natur des Vaters (1. Petrus 1:4). Wenn wir glauben, erhalten wir die Autorität (das Recht), unseren Status zu ändern. Wir werden von Kindern Satans zu Kindern Gottes. Lukas lehrt uns durch die Worte von Jesus, dass wir Autorität (exousia) erhalten haben, nämlich das Recht, Gottes Kraft zu benutzen (die Fähigkeit, eine Aufgabe zu erfüllen), auf Schlangen und Skorpione zu treten. Eine Illustration: Ein Polizist, der den Verkehr regelt, hat nicht die Kraft, ein Auto anzuhalten, denn das Auto ist viel größer und stärker als er. Doch ein Polizist hat die Autorität, ein Auto anzuhalten, indem er schlicht nur seine Hand hebt. Die Regierung hat ihm diese Autorität übertragen. Der Hauptmann aus Matthäus 8:5-13 demonstriert genau diese Tatsache. Er wusste, was Autorität war. Ihm war von seinem Vorgesetzten Autorität übertragen worden. Seine Untergebenen mussten dagegen seinen Befehlen gehorchen. Seine Autorität, seinen Untergebenen Befehle zu erteilen, war ihm verliehen worden weil er selbst ebenfalls unter der Autorität seines Vorgesetzten und schließlich unter der Autorität von Cäsar selbst stand. Die letztendliche Autorität kam von Cäsar, doch der Hauptmann gab die Befehle aus. Dies war eine einmalige Übertragung von Autorität an den Hauptmann. Er musste sich nicht in jedem einzelnen Fall, in dem er seinen Untergebenen Befehle erteilen wollte, zuerst wieder fragend an Cäsar wenden. Derselbe Gedanke gilt für uns als Gläubige. Gott hat seine Autorität durch Jesus an uns übertragen, der den Heiligen Geist gesandt hat um seinen Dienst durch uns fortzuführen. Wir sind mit der Vollmacht ausgestattet worden (Apostelgeschichte 1:8), sein Werk zu tun. Wir haben die Verantwortung, täglich die Macht und Autorität auch auszuüben, die er uns gegeben hat. Es ist immer wichtig, Gelerntes anzuwenden. Bitte den Heiligen Geist, dir zu helfen. •In welcher Weise hast du die Autorität gebraucht, die Gott dir gegeben hat? •Wenn du in der kommenden Woche ein Werk Jesu tun könntest, welches wäre es dann? Woher weißt du, dass du die Vollmacht hast, dieses Werk zu tun? |