European-American Evangelistic Crusades

             
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Königreich Gottes


 
Teil 13: Leben zwischen den Zeitaltern – Die Vollendung des Reiches Gottes

 
Das Spannungsfeld zwischen den beiden Zeitaltern
 
Wir leben im Spannungsfeld zwischen den beiden Zeitaltern: diesem gegenwärtigen, bösen Zeitalter und dem zukünftigen Zeitalter. Bei seinem ersten Kommen hat Jesus die Zukunft in die Gegenwart hinein gebracht. Wir müssen nicht auf irgendein zukünftiges Datum warten um die Zukunft zu erleben. Wir können das Reich Gottes hier und jetzt erleben, selbst in diesem gegenwärtigen, bösen Zeitalter. Der Tod von Jesus am Kreuz hat es für uns möglich gemacht, jetzt schon in dieses zukünftige Zeitalter einzutreten. Mit diesem Ereignis sind die Gläubigen vom Reich der Finsternis in das Reich Gottes transferiert worden (Kolosser 1:13). Das ist eine gute Nachricht. Gläubige können hier und jetzt das Leben des zukünftigen Zeitalters leben. Wenn Paulus davon spricht, „in Christus“ zu sein, sagt er damit, dass die Gläubigen die Kraft und das Leben des zukünftigen Zeitalters in ihrer gegenwärtigen Realität erfahren können (2. Korinther 5:17).
 
Wie wir bereits wiederholt gesagt haben, leben wir in diesem gegenwärtigen, bösen Zeitalter, doch mit dem Leben und der Kraft des zukünftigen Zeitalters in uns. Obwohl die gegenwärtige Erfahrung des zukünftigen Reiches Gottes nur partiell ist, ist sie doch real. Die vollständige Kraft des zukünftigen Zeitalters wird nicht in jedem Augenblick zum vollen Ausdruck kommen solange dieses böse Zeitalter noch besteht. Um das Werk zu vervollständigen, das Jesus bereits begonnen hat – die Amtseinführung des Reiches Gottes – muss er wiederkommen.
 
Die Vollendung des Reiches Gottes (Die Wiederkunft von Jesus)
 
Im Folgenden finden wir die Worte, die das Neue Testament für die Wiederkehr von Jesus gebraucht:
 
Parousia
Dieses Wort kann man übersetzen mit
Gegenwart (1. Thessalonicher 3:13) und Ankunft (1. Korinther 16:17). Das Wort wird oft benutzt um den Besuch einer hochrangigen Persönlichkeit zu beschreiben, besonders wenn es darum ging, dass Könige oder Kaiser ihre Provinzen besuchten. Jesus wird im Neuen Testament dargestellt als zur Rechten des Vaters im Himmel sitzend. Er wird die Erde erneut persönlich besuchen (Apostelgeschichte 1:11) und zwar zum Ende des Zeitalters (Matthäus 24:3). Er wird in Macht und Herrlichkeit kommen (Matthäus 24:27) um die in Christus Verstorbenen aufzuerwecken (1. Korinther 15:23). Er wird die Seinen sammeln (2. Thessalonicher 2:1; siehe auch Matthäus 24:31) und das Böse vernichten (2. Thessalonicher 2:8).
 
Apokalypsis
Dieses Wort wird übersetzt mit
offenbart (2. Thessalonicher 1:7). Man könnte es auch mit Enthüllung oder Bekanntmachung übersetzen. Das zweite Kommen von Jesus wird der Welt seine Herrschaft bekannt machen (Philipper 2:10-11). Seine apokalypsis wird für die Welt die Offenbarung der Herrlichkeit und Macht sein, die jetzt schon ihm gehört (2. Thessalonicher 1:7).
 
Epiphaneia
Dieses Wort wird übersetzt mit
Kommen (2. Thessalonicher 2:8). Man könnte es auch mit Erscheinen übersetzen und das würde auf die Sichtbarkeit der Wiederkehr von Jesus hinweisen. Obwohl größtenteils auf die so genannten pastoralen Briefe beschränkt, gebraucht Paulus das Wort um der Gemeinde in Thessaloniki zu sagen, dass Jesus den Mensch der Gesetzlosigkeit durch den Hauch seines Mundes schlagen und „durch die epiphaneia seiner parousia" vernichten wird (2. Thessalonicher 2:8). Die Wiederkehr von Jesus wird nicht im Geheimen oder Verborgenen ablaufen, sondern ein sichtbares Einbrechen der Herrlichkeit Gottes in die Geschichte sein.
 
Das zweite Kommen ist die persönliche und sichtbare Rückkehr desselben Jesus, der weggegangen ist wie es von Lukas in Apostelgeschichte 1:11 aufgezeichnet wurde. Als Jesus zum ersten Mal kam, brachte er die Herrschaft Gottes und besiegte Satan. Bei seinem zweiten Kommen wird es eine vollkommene Wiederherstellung der Herrschaft Gottes in der Welt geben. Die klassische Position, die in den Glaubensbekenntnissen der frühen Gemeinde wie zum Beispiel im apostolischen Glaubensbekenntnis eingenommen wird, unterscheidet sich von der Position, die moderne Dispensations-Theologen vertreten. Diese Theologie lehrt, dass das Kommen von Jesus in zwei Teilen erfolgt: der erste Teil ist eine geheime Entrückung der Gemeinde und der zweite erfolgt etwa sieben Jahre später. Diese Ansicht wird in der Scofield Bibel vertreten, ist jedoch fragwürdig.
 
Die Entrückung
 
Die Entrückung wird in 1. Thessalonicher 4:16-17 beschrieben. Mit dem Begriff will Paulus die plötzliche Transformation der Lebenden ausdrücken, denn der schwache, vergängliche Körper dieser Weltordnung wird in den mächtigen, unvergänglichen Körper verwandelt, der in die neue Ordnung des zukünftigen Zeitalters gehört. Es ist das Zeichen des Übergangs von der Ebene der sterblichen Existenz in die Unsterblichkeit.
 
Der Tag
 
Ein anderes Wort dafür ist
der Tag. Dieser Begriff nimmt verschiedene Formen an, so zum Beispiel der Tag des Herrn. Im Hinblick auf die Tatsache, dass für Paulus und die frühe Gemeinde der erhöhte Christus der Herr ist (Philipper 2:11), sind alle Bemühungen, zwischen der Tag des Herrn und der Tag des Christus, worin man zwei verschiedene Programme finden will – eines für Israel und eines für die Gemeinde – irrig. Diese Ausdrücke beziehen sich alle auf ein und dasselbe Ereignis.
 
Das Wiederkommen von Jesus ist ein Ereignis für alle Menschen. Es bedeutet entweder Erlösung oder Gericht, abhängig von der Beziehung des jeweiligen Menschen zu Jesus. Doch bei der Erlösung geht es nicht nur um Menschen; es geht auch um die Transformation der physikalischen Ordnung. Die Wiederkehr von Jesus ist ein kosmisches Geschehnis, bei dem Gott, der die Menschen bereits durch das erste Kommen von Jesus besucht hat, sie erneut als der verherrlichte Christus besuchen wird. Das Ziel der Erlösung ist nichts Geringeres als die Einsetzung von Gottes Herrschaft über die gesamte Schöpfung.
 
Andere beachtenswerte Begriffe
 
Rebellion Das hier verwendete Wort lautet Abtrünnigkeit und ist von einigen Theologen als Weggehen übersetzt worden. Es gibt in der altertümlichen Literatur jedoch keinerlei Anhaltspunkt für eine solche Übersetzung. Das Wort bedeutet gewöhnlich “unumwundene Opposition gegenüber Gott”. Das ist kein Abfallen, wie oft gesagt worden ist, sondern vielmehr eine Gleichgültigkeit gegenüber Gott und seiner Autorität (1. Timotheus 4:1).
 
Der Mensch der Gesetzlosigkeit offenbart
 
Dies wird gewöhnlich als auf den Antichrist bezogen verstanden. Paulus hinterlässt seinen Lesern eine Beschreibung des Charakters des Antichristen. Der Geist des Antichristen ist bereits hier (1. Johannes 4:3). Zum Abschluss dieses gegenwärtigen, bösen Zeitalters wird alles Böse in einem einzigen Menschen verkörpert sein und dies ist der Antichrist. Er wird alle sowohl weltliche als auch geistliche Autorität für sich alleine beanspruchen. Er wird die totale Unterwerfung einschließlich Verehrung und Anbetung verlangen. Sein Charakter ist gesetzlos. Seine Bestimmung ist besiegelt. Er ist zur Vernichtung verdammt. Seine Aktivität wird darin bestehen, sich selbst vor Gottes Angesicht als Gott einzusetzen.
 
Das Kommen des Reiches Gottes
 
Wenn Jesus von Vollendung spricht, tut er das mit Symbolen. Das Evangelium von Markus beschreibt kurz das Ende dieses gegenwärtigen, bösen Zeitalters und das Kommen des Reiches Gottes. Jesus spricht über dieses Ereignis und schildert Katastrophen, die den ganzen Kosmos beeinflussen werden. Himmelskörper werden entstellt. Die Sonne verdunkelt sich und der Mond verwandelt sich in Blut. Wir müssen uns in Erinnerung rufen, dass wir es hier mit poetischer Sprache zu tun haben, die am besten vor dem Hintergrund des Alten Testaments zu verstehen ist. Dort deutet solche Sprache oft an, dass göttliches Gericht unmittelbar bevorsteht.
 
Was sollten wir denn nun tun?
 
Verschiedene Bemerkungen von Jesus könnten uns zu der Überzeugung führen, dass das Kommen des Reiches Gottes unmittelbar bevorsteht (Matthäus 10:23; Markus 9:1; 13:30-31). Andererseits weisen andere Aussagen darauf hin, dass es noch eine Verzögerung oder einen Aufschub gibt bevor die Vollendung kommen wird (Markus 13:7-10; Lukas 19:11). Wir leben nun in dem Spannungsfeld zwischen den Zeiten. Es ist eigentlich schon da, aber auch wieder noch nicht ganz. Diese Unsicherheit ist oft für den westlichen Menschen schwer zu akzeptieren. Allzu oft versuchen wir, zu harmonisieren, was doch in diesem Spannungsfeld bleiben sollte. Wir müssen biblische Gedankenmuster in dem historischen Kontext verstehen, in dem sie gegeben wurden, statt sie in unsere modernen, analytischen Kategorien zu zwingen.
 
Es ist klar. Jesus wird wiederkommen. Es ist nicht klar, wann dieser Moment sein wird. Was sollen wir tun? Fleißig in diesem gegenwärtigen, bösen Zeitalter die Worte Jesu lehren und die Werke Jesu nach dem Muster des Reiches Gottes tun.
 
 
Es ist immer wichtig, Gelerntes anzuwenden. Bitte den Heiligen Geist, dir zu helfen.
 
Wie beeinflusst das Leben im Spannungsfeld zwischen den Zeitaltern dein tägliches Leben? Was tust du nicht,
was du eigentlich tun solltest?
Welche drei Dinge kannst du diese Woche tun um sicherzustellen, dass du das Reich Gottes an dein Umfeld
weitergibst?
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