European-American Evangelistic Crusades

             
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Masturbation

 
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Wenn wir auf einen Auslöser reagieren und erste Anstalten machen, aktiv zu werden, ist es leicht passiert, dass wir in die alten, vertrauten Wege zurückrutschen und wieder bei der Masturbation landen. Wir müssen daher einen zuvor entworfenen, göttlichen Plan zur Hand haben, wie wir nun auf einen Auslöser reagieren wenn er uns begegnet. Gott gibt uns mehrere Optionen für eine mögliche Reaktion:
 
Fliehe vor der Versuchung (2. Timotheus 2:22; 1 Mose 39:6-13)
 
Suche nach einem Weg aus der Versuchung (1. Korinther 10:13)
 
Bete um Hilfe (Matthäus 26:41; Hebräer 2:18)
 
Übe die Herrschaft über deine Augen aus (Wende die Augen ab, stelle die Versuchungsquelle ab etc.) (Jesaja 33:15)
 
Nimm’ sündhafte Gedanken gefangen, reiße sündhafte Vorstellungen oder Spekulationen nieder und dirigiere deine Gedanken stattdessen himmelwärts (2. Korinther 10:5; Kolosser 3:1-2)
 
Benutze deinen Körper als Instrument der Gerechtigkeit und nicht zur Sünde (Römer 6:11-14)
 
Um zu illustrieren, wie man diese Dinge in die Praxis umsetzt, sind hier einige typische Auslöser und mögliche Reaktionen darauf aufgeführt:
 
Stress/Angst/Ablehnung/Einsamkeit: Laufe auf der Stelle im Gebet zu Jesus statt zur Masturbation um dich selbst zu befriedigen; erinnere dich an Bibelverse, die den Auslöser ansprechen. Bei Angst z. B. Römer 8:15; 1. Petrus 5:7; bei Einsamkeit Johannes 14:18; Matthäus 28:20; bei Ablehnung Römer 8:15-16; bei Stress 1. Petrus 5:7.
 
Langes Duschen: Dusche nur kurz, d.h. schließe das Waschen ab komme sofort wieder heraus; dusche wenn nötig kälter als sonst, spiele eine Lobpreis-CD im Hintergrund ab um deine Gedanken auf himmlische Dinge zu konzentrieren
 
Fernseh-Nachtprogramm mit sexuellen Themen: Setze einen früheren Zeitpunkt fest an dem du den Fernseher jeden Abend abschaltest  und halte dich daran. Nutze die Zeit, die du normalerweise weiter mit fernsehen verbracht hättest um etwas Sinnvolles zu tun (verbringe Zeit mit der Familie, bete, mache Lobpreis, lies die Bibel etc.).
 
Menschen beobachten: Übernimm’ die Herrschaft über deine Augen und zwinge sie, damit aufzuhören, die Menschen anzuschauen, von denen du weißt, dass sie dich zur Begierde veranlassen. Wenn es beispielsweise blutjunge blonde Mädchen sind, die dich zur Lust anstacheln, dann schaue in eine andere Richtung wenn du siehst, dass dir so ein Mädchen über den Weg läuft. Lasse deinen Blick nicht auf der Versuchung ruhen!
 
Im Internet surfen wenn man alleine zu Hause oder ungestört ist: Gehe nur dann an den Computer wenn jemand in der Nähe ist. Wenn du weißt, dass du alleine zu Hause sein wirst, schalte den Computer erst gar nicht an. Plane etwas, was du anstatt des Surfens im Internet tun kannst.
 
Durchblättern von Magazinen mit sexuellen Themen: Meide den Zeitungsshop oder wo auch immer du dir die Magazine normalerweise anschaust. Wenn sie dir nicht selbst gehören, kannst du je nach Situation (Wohngemeinschaft etc.) vielleicht den Besitzer bitten, sie woanders zu lagern.  
 
Anschauen von Pornografie: Unternimm’ die drastischsten Maßnahmen, die nur möglich sind um den Input durch Porno-Bilder zu stoppen. Wenn es bedeutet, einen Filter zu installieren oder deinen Computer in einen Gemeinschaftsraum zu verlagern oder ihn vorübergehend sogar ganz abzugeben, dann tue das!  
 
Sinnlicher Kontakt mit Freundin/Freund: Bitte deinen Freund/deine Freundin, eure Beziehung und Aktivitäten mit dir gemeinsam Gott zu weihen. Einigt euch im Gebet darauf, keine Grenzen zu überschreiten, die zu sexueller Erregung führen (z. B. lange, leidenschaftliche Küsse, zusammen in einem Bett schlafen, Petting, Filme mit Sexszenen schauen etc.). Unternehmt rechtzeitig Schritte um es zu vermeiden, in Situationen zu geraten, die eine Versuchung darstellen.
 
Fetische: Entsorge jedes Objekt, das du als Fetisch benutzt hast. Bekenne deinen Götzendienst und bete, dass Gott dich von der ungesunden Bindung an die Fetische befreit. Bitte den Herrn auch, jede dämonische Macht im Zusammenhang mit den Fetischen und ihrem Zugriff auf dich zu brechen. Zwinge deine Gedanken und deine Augen weg von jeder Sache, die irgendwie mit dem Fetisch in Verbindung steht und dich zum Fantasieren veranlassen könnte.
 
Schwelgen in sexuellen Erinnerungen: Wann immer du dich dabei erwischst, in deine sexuellen Erinnerungen abzugleiten, rufe das Blut von Jesus über der Erinnerung aus. Zwinge deine Gedanken dann, sich mit einem sinnvollen Thema zu beschäftigen.
 
Nimm’ dir einen Moment Zeit um vor dem Herrn und vor dir selbst im Glauben zu erklären, dass du die Kraft hast, dich künftig anders zu entscheiden und die Muster zu brechen, die dich in der Vergangenheit geplagt haben. Du kannst beten:
 
"Himmlischer Vater, ich bin eine neue Schöpfung in Christus und das Leben, das ich nun lebe, lebe ich im Glauben an Jesus, der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat. Der Heilige Geist lebt in mir und befähigt mich, als die wahrhaft veränderte Person zu leben, die ich in Christus bin. Ich habe durch Christus, der mich stark macht, die Kraft, meine alten Auslösermuster für Masturbation zu brechen. Ich verpflichte mich, die Auslösermuster zu brechen. Vater, bitte stärke meine Überzeugung, jeden Auslöser abzuweisen, dem ich begegne. Bitte schärfe mein Gewissen und meine Leidenschaft für Reinheit. Danke, Vater. Ich bete in Jesu Namen. Amen."  
 
Schließlich solltest du deinem Versprechen noch Rückhalt verleihen indem du es einem vertrauten Freund, dem Ehepartner oder einem geistlichen Leiter erzählst, die sich im Gebet mit dir eins machen und dich in den kommenden Wochen und Monaten zum Durchhalten ermutigen.
 

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Masturbation und die Bibel


 
von Gantley Morris – www.net-burst.net
 
Obwohl der Fokus hier auf der Moral der Masturbation liegt, werden auch wichtige Prinzipien darüber illustriert, wie man die Bibel interpretiert und den Willen Gottes erkennt.
 
Dies ist eine sorgfältige, biblische und geistliche Untersuchung eines komplexen Themas. Masturbation ist ein Thema, das Christen nicht ignorieren können. Ohne Rücksicht auf Geschlecht, Alter und Familienstand stürzt dieser Sex im Alleingang viele von uns in den Abgrund von Schuld und die Mutlosigkeit der Niederlage. Doch sind diese Schuldgefühle das Ergebnis biblischer Wahrheit oder hauptsächlich ein Überbleibsel der Fehlannahmen einer vergangenen Ära?
 
Anerkannte christliche Autoritäten sind geteilter Meinung darüber, ob Masturbation etwas für die sexuell Benachteiligten oder für die sexuell Verdorbenen ist. Angesichts dieses verblüffenden Auseinanderklaffens der Meinungen, vermischt mit dem eigenen Widerwillen, das Wort überhaupt beim Namen zu nennen, ist es keine Überraschung, dass die Pastoren in den meisten Gemeinden es vorziehen, nur wenig über die Moral von Masturbation zu sagen – mit dem Ergebnis, dass die meisten von uns ohne Hilfe durch das moralische Labyrinth stolpern, wobei uns wenig die Richtung weist außer dem Tamtam der Welt und einem oft unbehaglichen Gewissen. Auch ich hatte beabsichtigt, das Thema nur zu streifen und lediglich ein paar unverbindliche Worte fallen zu lassen, bevor ich auf meiner Meinung nach erbaulichere Themen übergehen wollte.
 
Babys beiderlei Geschlechts können lange vor ihrem ersten Geburtstag entdecken, wie sie sich selbst genitalen Genuss bereiten können. Wir könnten daraus schlussfolgern, dass Masturbation offenbar “natürlich” und somit moralisch neutral ist. Ein kurzes Nachdenken darüber schlägt jedoch diese Logik in Scherben. Es ist gleichermaßen „neutral“ für kleine Kinder, zu lügen, zu beleidigen, einander zu schlagen und jedes Gebot zu brechen, das sie zu brechen stark genug sind. Wenn Moral auf der Basis definiert werden würde, was Kinder ab dem Moment tun, wo sie dazu in der Lage sind, wäre das Leben schrecklich. Bei Moral geht es darum, uns über unsere natürlichen Neigungen hinweg für das zu entscheiden, was richtig ist.
 
Dennoch braucht man nur wenig Wissen über die kindliche Sexualität um zu verstehen, wie viele von uns wirklich und wahrhaftig von Masturbation abhängig werden, lange bevor uns irgendein Gedanke daran dämmert, dass diese Praxis eine moralische Bedeutung haben könnte. Selbst Erwachsene können die Praxis weiterführen, ohne auch nur den geringsten Gedanken daran, dass es hierbei auch um moralische Gesichtspunkte gehen könnte. Wenn die Zeit kommt, kindische Dinge abzulegen, kann es noch schwerer aufzugeben sein als unsere Kuscheldecke und das Daumenlutschen. Also wird die Praxis oft eher verborgen als gestoppt, was es der Gewohnheit ermöglicht, sich noch tiefer zu verwurzeln.
 
Folglich stellen viele von uns fest, dass wir weder deshalb masturbieren, weil wir beschlossen haben, gegen die Moral zu handeln, noch weil wir nüchtern zu der Erkenntnis gekommen sind, dass die Praxis keine moralische Konsequenz hat, sondern einfach weil Ereignisse der Vergangenheit außerhalb unserer bewussten Kontrolle uns an den Punkt der Abhängigkeit gebracht haben. Einmal süchtig, haben wir ein ureigenes Interesse daran, darauf zu beharren, dass die Praktik harmlos ist. Wir wollen hier untersuchen, ob es irgendeine moralische Notwendigkeit gibt, mit einer genussvollen Gewohnheit zu brechen, von der viele meinen, dass sie moralisch neutral ist und die wieder andere für unmoralisch halten.
 
Einigen Lesern wird die Rückversicherung wichtig sein, dass dieses Thema beide Geschlechter zutiefst beeinflusst. Eine Frau hat sich dafür besonders bedankt. Sie war bereits seit achtzehn Jahren verheiratet und kämpfte immer noch mit einem schlechten Gewissen und einer Hingezogenheit zur Masturbation. Sie war extrem frustriert gewesen nachdem sie ihren Pastor wieder und wieder ausschließlich zu den Männern in der Gemeinde über sexuelle Abhängigkeit hatte predigen hören. Sie hatte im Internet nach entsprechender Hilfe für Frauen gesucht, aber nur Links zu Pornoseiten oder anderen verrückten Seiten gefunden.
 
Eine ganze Reihe von Frauen hat mir geschrieben und mir anvertraut, dass ihre Hassliebe-Beziehung mit Masturbation mit ihrer Überzeugung vermischt ist, dass es irgendwie für Frauen schändlicher ist als für Männer oder dass die säkulare Gesellschaft männliche Masturbation eher akzeptiert. Ich habe so viele derartige Zuschriften bekommen, dass ich davon ausgehen muss, dass diese Ansicht ziemlich verbreitet ist, doch anfänglich war ich überrascht weil ich über viel mehr säkulare Artikel gestolpert bin, die sich für weibliche Masturbation aussprechen als ich je für Männer gesehen hätte. Die Wahrheit ist natürlich, dass Selbstbefriedigung bei beiden Geschlechtern verbreitet ist und dass das, was die gottlose, säkulare Gesellschaft denkt, irrelevant ist. Gott allein hat das letzte Wort in dieser Angelegenheit und moralische Themen gelten gleichermaßen für beide Geschlechter.
 
D. H. Lawrence schrieb in
Pornography and Obscenity
„Eine Sache, der man scheinbar unmöglich entkommen kann sobald sie einmal zur Gewohnheit geworden ist, ist Masturbation. Sie geht immer weiter, bis ins hohe Alter, unabhängig von Ehen oder Liebesbeziehungen oder irgendetwas anderem. Und sie trägt immer dieses geheime Gefühl von Sinnlosigkeit und Demütigung mit sich. Das ist vielleicht der am tiefsten sitzende und gefährlichste Krebs unserer Zivilisation. Statt um ein vergleichsweise reines und harmloses Laster handelt es sich bei Masturbation auf lange Sicht sicher um das gefährlichste sexuelle Laster, unter dem eine Gesellschaft leiden kann.“
 
Das ist überraschenderweise die Meinung des Autors von sexuell anschaulichen Büchern, in  denen es um Unmoral und Perversion geht, wie
Lady Chatterley’s Liebhaber, das viele Jahre lang verboten war.
 
Doch was sagt die Bibel?

 
Verborgene Agendas
 
Ich glaube nicht, dass ich irgendjemand eindringlicher gegen sexuelle Lockerheit habe predigen hören. Das tat er Jahr um Jahr – bis herauskam, dass er Prostituierte besuchte. Ich glaube nicht, dass sein Predigen eklatante Heuchelei war. Ich vermute, dass er sich selbst predigte, in einem Versuch, seine nachlassende Entschlossenheit zu stärken, Versuchungen zu bekämpfen.
 
Persönliche Erfahrung kann Gottes Wahrheit nicht ändern, doch sie kann einen Menschen daran hindern, die Wahrheit zu entdecken oder akkurat zu vermitteln. Nicht einmal ein Genie kann über eine Aktivität klar denken, die es versklavt. Ein ehemals Abhängiger hat ebenfalls ein getrübtes Denken. Ehemalige Raucher beispielsweise sind bekannt für die emotionale Weise, wie sie auf Menschen reagieren, die in ihrer Gegenwart rauchen.
 
Im Idealfall sollte niemand über Masturbation schreiben, für den es ein emotionales Thema ist. Menschen, die sich Masturbation mit reinem Gewissen hingeben wollen oder sie als Notfallmaßnahme für den Fall festhalten wollen, dass ihr Ehepartner plötzlich einmal nicht mehr verfügbar sein sollte, werden unter dem starken Druck stehen, ihr geheimes Verlangen zu rechtfertigen. Andererseits werden Menschen, die gegen Masturbation argumentieren wollen während sie selbst noch darum kämpfen, von der Gewohnheit frei zu werden oder einen Rückfall befürchten, unter dem Druck stehen, energisch in die andere Richtung auszuschlagen indem sie das Ganze übertreiben und viel Wirbel machen wie der gerade erwähnte Evangelist, in einem verzweifelten Versuch, ihre Entschlossenheit zu stärken, vor dem zu fliehen, was sie als Versuchung betrachten. Der Leser hat also das Recht, zu verlangen, dass ich mich selbst nicht der Demütigung verschone, meine eigenen Gewohnheiten offen zu legen.
 
Meine gesamten Teenagerjahre hindurch war ich sowohl sehr dem Herrn Jesus Christus hingegeben als auch sehr süchtig nach Masturbation. Es hat Zeiten in meinem christlichen Leben gegeben, zu denen ich ohne das geringste Schuldbewusstsein masturbieren konnte, aber auch andere Zeiten, zu denen ich mit einem von Schuld geplagten Gewissen masturbierte. Manchmal masturbierte ich um meinen Genuss zu maximieren und bei anderen Gelegenheiten versuchte ich, meine Libido zu mindern indem ich bewusst Methoden wählte, die keinen Spaß machten. All das mag ein seltenes Bekenntnis sein, da es gegenwärtig ein Tabuthema unter Christen ist, doch ich bin überzeugt davon, dass es keine seltene Erfahrung ist. Alles begann mit einer zufälligen, eigenen Entdeckung als kleines Kind und ich befriedigte mich bei buchstäblich Tausenden von Gelegenheiten – mehr Tausende als ich wahrscheinlich zählen kann – bis, als ich so Anfang Zwanzig war, das scheinbar Unmögliche passierte: Ich entkam den Klauen dessen, was für mich eine überwältigend mächtige Abhängigkeit war. Ich war nie mehr Derselbe. Danach hörte es auf, dass die Moral der Masturbation meine einzige Überlegung war. Ein neuer Faktor kam in die Gleichung. Wer will schon, nachdem er die Freiheit geschmeckt hat, je wieder versklavt sein?
 
Über die langen Jahre seither habe ich zu gewissen Zeiten jede mögliche Sichtweise über die Moral von Masturbation vertreten. Ich weiß, was es heißt, zu empfinden, dass jede Form von Masturbation – selbst Aspekte des ehelichen Vorspiels – Sünde ist und es gab andere Zeiten, da habe ich geglaubt, dass Masturbation in einigen Situationen akzeptabel ist und in anderen Situationen nicht. Ich weiß aus lebendiger, eigener Erfahrung wie es ist, sich von jedem beleidigt, angeekelt und bedroht zu fühlen, der unterstellt, Masturbation könnte in irgendeiner Weise akzeptabel für Christen sein. Und dennoch weiß ich aus gleichermaßen persönlicher Erfahrung, weshalb einige hingegebene Christen meinen, Selbstbefriedigung sei absolut natürlich oder sogar von Gott geschenkt.
 
Meine schwankende Haltung der Vergangenheit zu bekennen, mag natürlich meine Autorität zu diesem Thema untergraben, doch es ist nicht mein Bestreben, als Autorität angesehen zu werden. Mich verlangt vielmehr nach der größeren Ehre, dich an
die Autorität zu verweisen. Mein Gebet ist, dass ich niemandem meine persönlichen Ansichten überstülpe, sondern dass mir das unverdiente Privileg zuteil werden möge, von Gott gebraucht zu werden um dir zu helfen, zu einer eigenen, von Gott inspirierte Überzeugung zu gelangen. Meine größte Freude wäre es, dich für ein Stück des Weges zu begleiten auf deiner eigenen, persönlichen Entdeckungsreise des wunderbaren und vollkommenen Willens Gottes.
 
Ich bin mittlerweile fünfzig und habe nie geheiratet, daher hatte ich über scheinbar endlose Jahre hinweg eine starke Motivation, Masturbation in Erwägung zu ziehen. Schließlich jedoch hat eine Kombination meines alternden Körpers und vergangener Selbstbeherrschung meine Libido so vermindert, dass ich selbst ohne das Einbeziehen moralischer Faktoren wenig Verlangen danach habe, außer vielleicht um zu testen, ob mein Sexualtrieb wirklich tot oder eher inaktiv ist. Ja, ich bekenne, dass ich es leicht bevorzugen würde, dass Gott Selbstbefriedigung in Ordnung findet. Soweit ich es jedoch sagen kann, sind meine persönlichen Tendenzen in dieser Angelegenheit fast neutral, wobei ich gleichzeitig mit einem gewaltigen, aus eigener Erfahrung resultierenden Verständnis für den damit verbundenen Druck an dieses Thema herangehen kann.
 
Gleichermaßen entscheidend sind jedoch auch die Tendenzen des jeweiligen Lesers. Niemand, der durch den Nebel von Schuldgefühlen, Niederlage und sexuellen Gelüsten späht, kann hoffen, das hier Dargelegte klar zu sehen. Versuche, alles so zu lesen als hätte das Thema für dich persönlich wenig Bedeutung.
 
Ein kurzes Gebet
Einigen Lesern wird es gefallen, dass ein großer Teil meiner Herangehensweise an dieses Thema den Intellekt anspricht. Wir können die Realität jedoch nicht vermeiden, dass geistliche Dinge geistlich beurteilt werden müssen (1. Korinther 2:14). Das ist kein Stichwort für exzentrische Behauptungen und haltlose Spekulation. Im Gegenteil: es ist ein ernüchternder Aufruf zu gottesfürchtiger und doch freudiger Abhängigkeit  vom Schöpfer der Menschheit und Richter von Offenbarung und Verständnis.
 
Lasst uns unsere privilegierte Position im Herzen Gottes feiern indem wir mit einem kurzen Gebet beginnen. Selbst wenn
ich die Wahrheit verfehle, so ist es mir doch wichtig, dass du die Wahrheit findest.
 
„Himmlischer Vater, ich komme zu dir, dem allwissenden Herrn des Universums und suche Wahrheit. Ich bitte dich, dass du in deiner Gnade Gesetzlichkeit, Angst vor Genuss, Weltlichkeit, Selbstsucht, eine Haltung der Besserwisserei und alles andere von mir nimmst, das mein Denken vernebeln könnte, so dass ich deine Wahrheit nicht erkennen und mich an ihr freuen kann. Schenke mir dein Herz, damit ich würdig bin deine Gedanken zu diesem wichtigen Thema zu sehen. Herr, du bist kein Spaßverderber. In der Extravaganz deiner Liebe und deines kreativen Genies hast du für deine Kinder ein erstaunliches Spektrum exquisiter Freuden geschaffen. Vor der Verschmutzung durch die Sünde, als alles in deiner Vollkommenheit und Reinheit glänzte, war Genuss ein integraler Bestandteil der Schöpfung, der du das Prädikat „sehr gut“ gegeben hast. Doch ich weiß, dass es nicht gut ist, ein Sklave von Genuss oder besudelt zu sein. Möge ich mich an dir freuen und dir danken indem ich all die aufregenden Dinge genieße, die du liebevoll für mich geplant hast. Und möge ich jede trügerische Imitation ewiger Erfüllung meiden, jeden Feind bleibender Freude.
 
Ich kann nur Katastrophen entkommen und Wahrheit finden indem du meine Schwärmerei für die Sünde brichst. Darum bewirke, dass ich so sehr in dich verliebt bin, dass es meine größte Freude ist, dich geehrt zu sehen. Ich will so umgehauen werden von der berauschenden Schönheit deiner Heiligkeit, dass ich mit Entsetzen zurückpralle vor dem Dunst der Welt; so gefesselt von der Vollkommenheit deiner Wege, dass ich lieber den Märtyrertod erleiden würde als die exquisiten Freuden der Sünde zu erleben.
 
Ich bin umgeben von tödlichen Fallen – sowohl von satanisch inspirierten Freibriefen als auch von gleichermaßen satanischer Gesetzlichkeit. Nur du kannst mir zeigen, wo die Gefahren liegen. Ich kann meinem eigenen Intellekt nicht vertrauen und nicht einmal meinem Gewissen. Wie dein Wort sagt: „Das Herz ist trügerisch“ (Jeremia 17:9). Öffne meine Augen für die Art und Weise, wie
du meine Sexualität siehst, so dass ich mit dir zu diesem wichtigen Thema einig sein kann. Möge dein Licht den Nebel meiner Erziehung, meiner Gelüste, meiner Vorurteile, meiner Ängste, meiner bisherigen Erfahrungen, meiner fehlerhaften Logik, meines Mangels an Glauben und was immer sonst mich davon abhält, deine herrliche Wahrheit zu kennen und zu leben, durchdringen.
 
Wenn sie gemäß deiner Absicht gebraucht werden, sind all deine Gaben vollkommen. Möge ich dir keine Unehre machen indem ich dein Geschenk der Sexualität entweder verschmähe oder missbrauche. Zeige mir in deiner Gnade den Unterschied zwischen heiligem Genuss und Satans Köder.“
 
“Onanieren”

 
Der offenkundige Anfangspunkt für eine biblische Untersuchung der Masturbation ist 1. Mose 38:8-10. Dort lesen wir:
 
Da sprach Juda zu Onan: Komm zu deines Bruders Frau und vollziehe mit ihr die Pflichtehe, dass du deinem Bruder Samen erweckst! Da aber Onan wusste, dass der Same nicht sein eigen sein sollte, ließ er es, wenn er zu seines Bruders Frau ging, auf die Erde fallen und verderbte es, um seinem Bruder keinen Samen zu geben. Es gefiel aber dem Herrn übel, was er tat; da tötete er ihn auch.
 
Einige Leute setzen Onans Handlung so sehr mit Masturbation gleich, dass ein Begriff für Masturbation „Onanieren“ ist (Ja, benannt nach Onan in der obigen Bibelstelle). Was auch immer Onan tat, kann jedoch sicher nicht Selbstbefriedigung genannt werden. Er tat es “wann immer er zu seines Bruders Frau ging.” Das hier verwendete Wort bedeutet wörtlich eintreten in. Welchen besseren Begriff könnte man wählen um ein Eindringen zu beschreiben? Das Wort wird in der Tat in der Bibel wieder und wieder für nichts anderes als den Geschlechtsverkehr benutzt. Theologen schließen gewöhnlich daraus, dass sich die Beschreibung hier nicht auf manuelle Stimulation bezieht, sondern auf den
Coitus interruptus. Das ist eine Verhütungsmethode, bei der ein Mann den vollen Geschlechtsverkehr mit einer Frau ausführt, seinen Penis jedoch kurz vor dem Samenerguss wieder aus der Scheide zieht, so dass dieser außerhalb des Körpers der Frau stattfindet.
 
Er tat zwar alles um eine Empfängnis zu verhindern, ging ansonsten jedoch so weit mit der Frau seines Bruders wie er es wagte. Wäre er außerordentlich vorsichtig gewesen, hätte er höchstens masturbieren dürfen während er die Frau auf irgendeine Weise intim mit involviert hätte. Angesichts der menschlichen Natur wie sie nun einmal ist, hätte es jedoch wohl nicht lange gedauert bis er weiter gegangen wäre bis es zum vollen Geschlechtsverkehr gekommen wäre, wobei der
Coitus interruptus das wahrscheinlichste Ergebnis gewesen wäre.
 
Diese Schriftstelle könnte man natürlich heranziehen um Empfängnisverhütung zu verdammen, doch sie hat nichts Spezielles zu denjenigen zu sagen, die keinen Partner haben und auch nicht zu Verheirateten, die gelegentlich den Coitus interruptus praktizieren. Ein bedeutsamer Faktor bezüglich Onans Verhalten ist, dass er es jedes einzelne Mal tat, wenn er mit der Frau Geschlechtsverkehr hatte und ihr somit ein Baby versagte und seinem verstorbenen Bruder einen Erben. Die meisten Bibelgelehrten schließen aus dem Kontext, dass das, was besonders Gottes Zorn heraufbeschwor, nicht die Handlung selbst war, sondern der Grund für die Handlung – selbstsüchtiges Missachten seiner Verantwortung gegenüber dieser Frau, seinem Vater und seinem verstorbenen Bruder, indem er sich weigerte, ein Kind zu zeugen. Sein Vergehen wäre genauso ernst gewesen wenn er sich ganz vom Sex mit der Frau enthalten hätte. Es könnte sehr wohl bedeutsam sein, dass das Kind, das nach Onans Entschluss nie geboren werden sollte, ein direkter Vorfahr des Erlösers der Welt sein sollte (Matthäus 1:3).
 
Adam Clarke (1760-1832) schrieb in seinem Bibelkommentar:
 
Die Sünde Onans ist generell als die Sünde des Masturbierens angenommen worden; doch das ist ganz sicher ein Fehler. Sein Vergehen war seine Weigerung, seinem verstorbenen Bruder Nachkommen zu verschaffen…
 
Es ist schwer, irgendeinen Bibelgelehrten zu finden, der eine andere Sicht vertritt, doch ich habe dieses Werk aus dem frühen 19. Jahrhundert gewählt weil ich es faszinierend finde, dass Clarke trotz seiner Schlussfolgerung über diese Schriftstelle dennoch durch seinen Kommentar über diese Passage einen höchst außergewöhnlichen Angriff auf Masturbation vornahm. Damit niemand vor Schreck stirbt während er das folgende Zitat liest, möchte ich versichern, dass ich glaube, dass Clarke seine Argumentation gewaltig übertrieben hat. Ich zitiere Clarke als eine historische Kuriosität und um einen Grund dafür zu demonstrieren, dass Christen in vergangenen Epochen so entschieden Opposition gegen Masturbation bezogen. Beachte beim Lesen, dass sein falsches medizinisches Verständnis ein bedeutsamer Faktor hinter seinem Ausbruch zu sein scheint. Er schreibt über Masturbation:
 
“Die Sünde der Masturbation. . . ist eine der zerstörerischsten Übel, die je vom gefallenen Menschen praktiziert worden sind. In vielerlei Hinsicht ist sie um etliche Grade schlimmer als Hurerei und zieht schrecklichere Konsequenzen nach sich obwohl sie von zahlenmäßig so vielen Menschen praktiziert wird, die beim Gedanken an kriminelle Verbindungen mit einer Prostituierten erschaudern würden. Sie stimuliert die Kräfte der Natur zu ungebührlichen Handlungen und ruft heftige Sekretionen hervor, die unausweichlich und schnell das Lebensprinzip und die Energie erschöpfen; dadurch werden die Muskeln schlaff und kraftlos, der Tonus und die natürliche Aktion der Nerven entspannt und wird behindert, der Intellekt wird verwirrt, die Vergesslichkeit nimmt zu, die Urteilsfähigkeit wird pervertiert, der Wille wird unklar und ist schließlich völlig ohne Energie, zu widerstehen. Die Augen scheinen ermattet und ausdruckslos und der Gesichtsausdruck ist leer. Der Appetit schwindet, denn der Magen kann seiner normalen Aufgabe nicht mehr nachkommen; Nahrung wird nicht aufgenommen, es kommt zu Zittern, Ängsten und Schrecken. Und so führt das armselige Opfer eine höchst elende Existenz, bis - schon pensioniert bevor es überhaupt die Zeit hatte, zur vollen Mannesreife heranzuwachsen, mit einem geschwächten Verstand bis hin zum Zustand der Idiotie - sein wertloser Körper ins Grab taumelt und seine schuldige Seele (schuldig des Selbstmordes) eilig in die Furcht erregende Gegenwart ihres Richters gebracht wird!
 
Leser, dies ist keine Karikatur noch sind die Farben in diesem schockierenden Bild übertrieben. Schlimmerer Übel als meine Feder niederlegen kann bin ich Zeuge geworden in jenen, die süchtig nach diesem faszinierenden, unnatürlichen und zerstörerischsten aller Vergehen sind. Wenn du in diese Falle gegangen bist, dann fliehe vor der Vernichtung des Körpers und der Seele, die dich erwartet! Gott allein kann dich retten. Rat, Warnungen, Drohungen, zunehmende Schwäche des Körpers, mentaler Verfall, Prüfungen des Gewissens, Vorhaltungen und medizinische Hilfe sind alle an dir vergebens: Gott und nur Gott allein kann dich vor einem Übel retten, das als Ergebnis die Vernichtung deines Körpers und die letztendliche Verdammnis deiner Seele bringt! Ob das die Sünde Onans gewesen sein mag oder nicht, ist im Moment von wenig Bedeutung, es mag deine Sünde sein; daher hab’ Acht, dass Gott dich nicht dafür töte.”
 
Wenn Selbstbefriedigung die krassen körperlichen oder mentalen Beeinträchtigungen verursachen würde wie man in vergangenen Generationen manchmal dachte, bräuchten wir nicht weiter untersuchen, wie Gott die Sache sieht. Die Bibel macht deutlich, dass unser Körper ihm gehört. Er hat ihn gemacht und er hat ihn mit dem Blut seines geliebten Sohnes erkauft und er hat sogar Wohnung in uns genommen; er macht unser Fleisch und Blut zu seinem Palast, seinem Allerheiligsten, dem heiligsten Ort im Universum. Wenn jemand sich selbstsüchtig in irgendetwas stürzt, was seinen Körper schädigt, ist er der schwersten Form eines Sakrilegs schuldig, da der Heilige Geist weder Stein und Mörtel noch „heilige“ Objekte bewohnt, sondern den Körper derer, die er erlöst hat.
 
Dennoch: Masturbation hat keine fatalen körperlichen Konsequenzen. Heute sind einige Leute in das gegenteilige Extrem der Absurdität verfallen indem sie sich fragen, ob es nicht ungesund sein könnte, sich jeglicher sexueller Stimulation zu enthalten. Das ist genauso lächerlich wie die irrige Auffassung von Clarke. Gesundheitliche Aspekte bringen insofern kein Licht in dieses Thema.
 
Unter dem Alten Bund machte einen Mann jeder Samenerguss (selbst durch normalen, ehelichen Geschlechtsverkehr) vorübergehend unrein. Wenn so etwas in einem Armeelager passierte, musste der Soldat den Rest der Nacht außerhalb des Lagers verbringen (5. Mose 23:10). Obwohl sich diese Passage auf einen nächtlichen, “feuchten Traum” zu beziehen scheint, dürfte das gleichermaßen auch auf einen Samenerguss anwendbar sein, der durch Selbstbefriedigung erfolgt ist. Obwohl die Soldaten ihre Ehefrauen nicht zur Verfügung hatten, hat der Herr also keinen Sex in Eigenregie zugelassen.
 
Das ist der einzige Hinweis, den die Bibel auf diese Praxis gibt, die viele Kinder unschuldig entdecken und Gefallen daran finden. Ohne gegenteilige Anleitung werden sie diese Praxis wahrscheinlich fortführen bis sie zu einer fest verwurzelten Gewohnheit wird und sie durch ihr ganzes Leben begleitet bis sie irgendwo eine starke Motivation finden, damit aufzuhören.
 
Nicht-Sexuelle Masturbation?

 
Wir kommen nicht vorbei an der Tatsache, dass Masturbation etwas Sexuelles ist. Egal wie erfolgreich man sie auf eine klinische und mechanische Handlung reduziert, sie beeinflusst signifikant unsere Sexualität.
 
Ungeachtet dessen in welche Extreme man verfällt um die Techniken und das Gedankenleben zu verändern um die Handlung von einem sexuellen Beigeschmack zu befreien, Masturbation ist und bleibt die Stimulation von Geschlechtsteilen. Sie ist nicht vergleichbar mit dem Entleeren des Darms oder dem Stillen von Hunger weil sie kein körperliches Bedürfnis stillt. Vielmehr resultiert sie in sinnlichen Gefühlen und körperlichen Reaktionen, die praktisch nicht von denen innerhalb einer heterosexuellen Sexualbeziehung unterscheidbar sind. Im Gegensatz zu einfacheren Formen des Pettings führt sie gewöhnlich zum Orgasmus, selbst über das hinaus, was so manch eine Frau während des Geschlechtsverkehrs erlebt. Genau wie Geschlechtsverkehr muss Masturbation nicht unbedingt sexuelle Gedanken oder Anblicke beinhalten; doch gewöhnlich ist das durchaus der Fall.
 
Kleine Kinder können Masturbation entdecken bevor sie irgendein Bewusstsein für sexuelle Beziehungen haben, doch einfach sich selbst überlassen bringen sie beim Erwachsenwerden die sexuelle Anziehungskraft des anderen Geschlechts, Masturbation und sexuelle Gedanken instinktiv in einen Zusammenhang. Masturbation birgt in sich nicht die Möglichkeit der Schwangerschaft, doch das gilt auch für Homosexualität. Es ist keine andere Person involviert, doch das gilt auch für Sodomie. Wenn man zulässt, dass sie zur Gewohnheit wird, konditioniert Masturbation unsere sexuelle Reaktion und modifiziert unsere sexuellen Erwartungen und beeinflusst bewusst oder unbewusst noch für viele Jahre danach unsere eheliche Beziehung.
 
Ist Masturbation eine neutrale Aktivität was unseren gedanklichen Fokus betrifft? Genauso wenig wie man beim Geschlechtsverkehr Mathematik im Kopf hat.
 
Masturbation ist so unbestreitbar sexuell, dass Nichtchristen sich wundern würden, wieso ich das Offenkundige überhaupt in Frage stelle. Als Christen sind wir jedoch versucht, uns in Verleugnung zurückzuziehen weil wir wissen, dass der Einsatz hoch ist wenn Masturbation wirklich sexuell ist. Plötzlich reden wir nicht länger über etwas in der Kategorie von Nasenbohren oder selbst etwas so scheinbar Wichtiges wie einen Hauskauf. Wir müssen nur die Bibel öffnen um schnell festzustellen, dass unsere Sexualität dem Gott, der unendlich besorgt um unser Wohlergehen ist, extrem wichtig ist. „Fliehe vor sexueller Unmoral“, heißt es in 1. Korinther 6:18. “Alle anderen Sünden, die ein Mensch begeht, sind außerhalb seines Körpers, aber wer sexuell sündigt, sündigt gegen seinen eigenen Körper.” Dass die Bibel sagt, dass sexuelle Sünde den Körper beeinflusst wie keine andere Sünde, ist eine alarmierende Aussage, wenn man an die offensichtlichen Ergebnisse von Völlerei und die körperlichen Schäden durch Alkoholismus denkt. Es scheint, dass der allwissende Schöpfer von Sex erklärt, dass das Geheimnis von Sex uns grundlegender beeinflusst als die meisten von uns zu denken wagen. Wenn Masturbation von dieser Größenordnung ist, dürfen wir es nicht in der Ablage “Zu schwierig” liegen lassen. Entscheidungen, die unsere Sexualität beeinflussen, sind Entscheidungen, die wir richtig treffen müssen.
 
Der Römerbrief beginnt mit der Offenbarung, dass ein falsches Bild von Gott dazu führt, dass Menschen sexuell abgleiten. Man würde daher erwarten, dass die säkulare Welt – die auf tausenderlei heimtückische Art und Weise unser Denken formt – in ihrem Verständnis von Sex gefährlich getäuscht ist und dass die Wiederherstellung unserer Sexualität erst anfangen kann wenn wir eine Beziehung mit unserem Schöpfer aufzubauen beginnen.
 
Ins Unbekannte

 
Es wäre unverschämt arrogant von mir, mich über die Moral von etwas auszulassen, worüber die Bibel nichts Klares sagt. Die Menschheit hat einen Richter und das bin nicht ich. Letztendlich ist es eine Sache zwischen dir und Gott und allen, die von deinen sexuellen Entscheidungen betroffen sind. Mein Ziel ist es, dich einer Antwort näher zu bringen indem ich das Thema von allen Seiten beleuchte.
 
Wenn wir uns also einig sind, dass Onans Sünde nicht Masturbation war und diese weit verbreitete Praktik in der Bibel nicht einmal erwähnt wird und zudem offensichtlich keine psychologischen oder körperlichen Schäden verursacht, mag es doch so aussehen als könnten wir der Sache grünes Licht geben. Doch eine derartige Schlussfolgerung wäre doch gefährlich verfrüht. Um zu demonstrieren, dass weder vermeintliche Harmlosigkeit noch das Schweigen der Bibel ausreichend sind um Gottes Sicht der Dinge als moralisch neutral einzustufen, werden wir kurz auf zwei sexuelle Handlungen eingehen, die ganz klar und deutlich auf göttliche Missbilligung stoßen: Sex außerhalb der Ehe und lesbische Beziehungen.
 
Einige Christen haben beim Lehren gegen außerehelichen Sex so stark die Möglichkeit von Geschlechtskrankheiten und ungewollten Schwangerschaften in den Vordergrund gestellt, dass viele Leute fälschlicherweise den Schluss daraus gezogen haben, dass es diese Gefahren sein müssen, die außerehelichen Sex zu einer unmoralischen Sache machen. Die Bibel sagt das aber nicht, das ist lediglich ein menschlicher Versuch in Logik. Als der medizinische Fortschritt die körperlichen Risiken senkte, nahmen einige daher an, dass sexuelle Lockerheit jetzt wohl moralisch akzeptabel ist und das alle Andersdenkenden an einer Moral festhalten, die einen technisch weniger fortschrittlichen Zeitalter angehören. Christliche Moral war jedoch nie auf eine derbe und selbstsüchtige Analyse der körperlichen Gefahren für den Schuldigen gegründet. Der Herr Jesus hat beispielsweise die Sündhaftigkeit von Lust betont obwohl reine Lust in sich selbst nicht die Gefahr von Krankheit, oder Schwangerschaft birgt und noch nicht einmal die Möglichkeit, dass das Opfer emotional verletzt wird. Gleichermaßen hat die relativ moderne Entdeckung, dass Selbstbefriedigung keine offenkundigen körperlichen Schäden verursacht, Menschen dazu veranlasst, vorschnell zu der Annahme zu kommen, dass sie somit wohl moralisch akzeptabel sein muss.
 
Auch das Schweigen der Bibel zu einem Thema macht die betreffende Sache damit nicht automatisch akzeptabel. Im Gegensatz zu gleichgeschlechtlichem Sex unter Männern ist das gesamte Alte Testament ohne spezifische Erwähnung des weiblichen Äquivalents – lesbische Beziehungen. Dasselbe gilt für die Evangelien und fast das gesamte Neue Testament. Römer 1:24-28 jedoch bestätigt, dass Gott lesbische Beziehungen als ernste Perversion betrachtet. Das Schweigen des Alten Testaments – wo Gott Tausende von Jahren lang beschlossen hat, es nicht Schwarz auf Weiß niederzulegen – hat also in keiner Weise Gottes Akzeptanz dieser speziellen Sexualpraktik beinhaltet. Das ist beängstigend. Gott überlässt es seinem Volk, zwischen den Zeilen zu lesen und jeder, der es falsch interpretiert, ist der schweren Perversion schuldig.
 
Es ist erstaunlich, dass in der Bibel selbst die Sünde des sexuellen Verkehrs zwischen Unverheirateten nicht so geradeheraus angesprochen wird wie wir es erwarten würden. Die Bibel erklärt ihn definitiv zur ernsten Sünde, doch um dies klar ausgesprochen zu finden, muss man die Bibel sorgfältig unter Gebet durchsuchen. Zum größten Teil gibt sich die Bibel damit zufrieden, ‘sexuelle Unmoral’ zu verdammen ohne exakt zu spezifizieren, welche Handlungen denn nun unter diesen schwarzen Sammelbegriff fallen. In der Originalsprache ist der allgemein verwendete Begriff dafür porneia. Das Wort ist 25 Mal im griechischen Neuen Testament zu finden. Es könnte sein, dass auch Masturbation unter das breite Spektrum der sexuellen Sünden fällt, die Gott bei porneia im Sinn hatte. Doch wenn wir schon lange und gründlich suchen müssen um sicher zu sein, dass in Gottes Augen porneia außerehelichen Sex beinhaltet, müssen wir noch tiefer in Herz und Gedanken Gottes eindringen um zu wissen, ob auch Selbstbefriedigung inbegriffen ist.
 
Wie wir es schon am Beispiel der lesbischen Beziehungen gesehen haben, war selbst unter dem Gesetz die einzige Möglichkeit, Richtig und Falsch zu unterscheiden, durch Gemeinschaft mit Gott. Fromme Juden investierten jedoch gewöhnlich enorme Mühe, um das Buch Gottes zu kennen, jedoch nur wenig, um den Gott des Buches zu kennen. Sie kannten am Ende die Heilige Schrift so gut und verstanden sie doch so wenig, dass sie nachdrücklich ‘beweisen’ konnten, dass der Sohn Gottes der Gotteslästerung schuldig war und dass ihre heilige Pflicht von ihnen verlangte, ihren Messias zu ermorden.
 
Wie wichtig es doch ist, mit dem Psalmisten zu beten, dass Gott uns sein Verständnis seines Wortes offenbart (Psalm 119:18)! Das Beängstigende ist, dass die meisten von uns meinen, wir könnten nie denselben Fehler machen wie die sauber lebenden, die Bibel verehrenden, Christus tötenden Theologen des ersten Jahrhunderts. Tragischerweise waren sich diese hingegebenen Leute gleichermaßen sicher, sie würden nie dieselben Fehler machen wie ihre Vorväter, die die Propheten umbrachten.
 
Jeden Tag laufen wir durch ein geistliches Minenfeld, dumm und dessen nicht bewusst, dass jeden Moment ein falscher Schritt katastrophal sein könnte. Das gesamte christliche Leben muss in völliger Abhängigkeit von unserem Herrn geführt werden. Wir halten uns entweder an Christus und vertrauen ihm allein – nicht unserem Intellekt, unserem Wissen und unseren Erfahrungen – oder die Konsequenzen sind unvorstellbar.
 
Skizze

 
Wenn, wie wir sehen werden, der Gott der Bibel, der Schöpfer von Sex, erklärt, dass selbst ein One-Night-Stand zwei Menschen eins macht, muss man davon ausgehen, dass der Kontext, in dem wir tiefe sexuelle Gefühle erleben, nach göttlichem Plan gewaltige Auswirkungen auf unsere Persönlichkeit hat. Psychologen wissen, dass Dinge, die wir regelmäßig mit angenehmen Gefühlen in Verbindung bringen, gewaltig die Reaktion auf das formen, womit auch immer diese Gefühle assoziiert werden. Wenn wir masturbieren konditionieren wir unvermeidlich unsere sexuelle Reaktion. Wir verbinden den einzigartigen und intensiven Genuss sexueller Gefühle mit an was auch immer wir in dieser entscheidenden Zeit denken. Die sexuellen und geistlichen Auswirkungen von Selbstbefriedigung können daher variieren, je nachdem an was man denkt wenn man sich selbst sexuell stimuliert. Es gibt viele Möglichkeiten:
 
eine reale Person, mit der man nicht verheiratet ist
 
eine fiktive Person
 
geistliche Dinge
 
neutrale Dinge
 
dein eigener Körper
 
dein realer Ehepartner.
 
Wir wollen sehen, ob einige dieser Optionen das Potential haben, geistlich sicher zu sein.
 
Gedankenanstöße

Obwohl die Bibel wenig Direktes über Selbstbefriedigung sagt, ist die Praktik gewöhnlich mit sexuellen Fantasien und/oder Pornografie verwoben und das ist etwas, worüber die Bibel sehr viel zu sagen hat. Masturbation führt noch zu anderen moralischen Herausforderungen, die ich später anspreche, doch für den Moment wollen wir uns diese ansehen.
 
Die Zehn Gebote besagen, dass wir nicht den Ehepartner einer anderen Person begehren sollen (2. Mose 20:17). Hiob hatte sich festgelegt, nie jemand anderen als seine Ehefrau mit sexuellen Gedanken anzuschauen (Hiob 31:1). Jesus lehrte:
 
Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen! Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. (Matthäus 5:27-28)
 
Mit anderen Worten: Bewusst Sehnsüchte nach irgendetwas zu hegen, das im Falle des Auslebens unmoralisch wäre, ist genauso verdorben wie das physische Ausüben dieser Handlung. Dir könnte beispielsweise der Gedanke kommen, mit jemandem Sex zu haben, mit dem du nicht verheiratet bist. Solange du diesen Gedanken zurückweist, bleibt deine Reinheit intakt. Bewusst den Gedanken festzuhalten und zu deinem sinnlichen Vergnügen weiter zu entwickeln, ist jedoch nicht weniger sündig als hättest du deine Fantasie aktiv ausgelebt.
 
Um dieses moralische Prinzip zu verstehen, denke nur an Jesus’ Lehre, dass Hass genauso schlimm ist wie Mord. Nehmen wir an, eine Person versucht um jeden Preis, jemanden zu erschießen. Er zielt sorgfältig, doch zu seiner großen Enttäuschung verfehlt er das Ziel und die Person entkommt unverletzt. Macht ihn das gerechter als wäre er ein besserer Schütze und die Kugel hätte die Person getroffen? Die Konsequenzen für das Opfer wären völlig andere, aber in beiden Szenarien ist die Sündhaftigkeit des Täters identisch. Gehen wir einen Schritt weiter. Nehmen wir an, Phil und Sam hassen Barry beide zutiefst. Beide wünschten, Barry wäre tot. Wenn Phil einen Knopf drücken und damit Barrys Existenz auslöschen und dabei sicher sein könnte, dass niemand je erfahren würde wer es getan hätte, würde er es sofort tun. Das einzige, was Phil vom Mord abhält, ist die zu große Angst vor den möglichen persönlichen Konsequenzen. Doch Sam ist mutiger und tötet Barry. Sollten wir nun Phil als moralischer ansehen als Sam, einfach nur weil er ein größerer Feigling ist? Offensichtlich wäre Barry entschieden besser davongekommen wenn beide Männer Feiglinge wären. Moralisch jedoch sind beide Hasser gleichermaßen verwerflich, da beide ihn tot sehen wollten.
 
Wenn du den Gedanken auskostest, willst du die Sünde genauso sehr wie eine impulsive Person, die deine Tagträume tatsächlich auslebt. Jeder, der sich mental in Unmoral ergeht, zieht daher
für den Täter die gleichen ernsten Konsequenzen nach sich als hätte er die tatsächliche Tat begangen, obwohl die Konsequenzen für das Opfer weitaus geringer sind.
 
Als der Sohn Gottes erklärte, dass das Begehren einer Person, mit der man nicht verheiratet ist, gleichbedeutend ist mit Ehebruch, dürfen wir nicht vergessen, als wie schwere Sünde er diese Gedanken bezeichnete. Unter dem Alten Bund zog Ehebruch die Todesstrafe nach sich und das Neue Testament sagt wieder und wieder, dass Ehebruch, über den nicht ernsthaft Buße getan wurde, einen Menschen in die Hölle bringt (1. Korinther 6:9-10; Galater 5:19; 1. Timotheus 1:9-10; Hebräer 13:4; Offenbarung 21:8). (Wenn eine unverheiratete Person eine andere unverheiratete Person begehrt, heißt die Bezeichnung der Sünde Unzucht, welche gleich schwerwiegend ist.)
 
Da “das Herz überaus trügerisch und bösartig ist” (Jeremia 17:9) sind wir Genies wenn es darum geht, Schlupflöcher zu finden, die uns selbst so dermaßen überzeugen, dass wir selten erkennen, dass wir den Einen nicht überzeugen konnten, auf den es ankommt. Hier ein verbreiteter Versuch: “Obwohl wir in Wirklichkeit nicht verheiratet sind, sind wir doch in meiner Fantasie verheiratet, deshalb ist meine Fantasie rein.”
 
Mentale Unmoral ist eine ernste Sache, doch kombiniert mit Masturbation ist es als würde man Benzin in ein schwelendes Feuer gießen. Zu masturbieren während man sich erotische Bilder anschaut oder sich Fantasien über eine reale oder fiktive Person hingibt, mit der man nicht verheiratet ist, bedeutet, bewusst sexuelle Gefühle gegenüber jemandem anzufachen, mit dem man kein Recht hat, Sex zu haben.
 
Selbst ohne Selbstbefriedigung ist es Sünde, doch gekoppelt mit Masturbation vergrößert sich der Genuss, den man aus dieser Sünde erlangt und so wird sie mit erschreckend höherer Wahrscheinlichkeit süchtig machen. Außerdem ist sexueller Genuss nach göttlichem Plan dazu gedacht, dich mit einer Person zusammen zu binden. Das ist in so gewaltigem Maß der Fall, dass die Bibel sagt, dass selbst Sex mit einer Prostituierten dich in Gottes Augen zu einem Fleisch mit ihr macht (1. Korinther 6:16). Das ist eine höchst erstaunliche Offenbarung. Die meisten von uns hätten gedacht, dass nur die Ehe eine solche gewaltige Auswirkung hat und doch wendet das Wort Gottes die Wahrheit, das zwei Personen eins werden, sogar auf die flüchtigste aller sexuellen Begegnungen an. Da Selbstbefriedigung den mit mentalem Ehebruch assoziierten Genuss intensiviert, vertieft die Handlung die sündhafte Bindung mit dieser Person.
 
 
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