European-American Evangelistic Crusades

             
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DIE GESCHICHTE VON JOHNNY TODD


 
Bericht von John S. Torell
 
11. August 2011
 
 
 
 
Ich wurde Jack Chick vorgestellt als ich 1969 nach Kalifornien kam und war begeistert davon, Menschen durch Evangeliums-Traktate zu erreichen, die nett illustriert und mit fesselnden Handlungen geschrieben waren. Ich erfuhr, dass so gut wie jeder ein solches Chick-Traktat in die Hand nimmt und es liest, ob Christ oder nicht.
 
Etwa um das Jahr 1973 begann Jack Chick so genannte Magazine für Missionsreisen zu produzieren, die mehr oder weniger wie Comics aufgezogen waren. Als er “Das zerbrochene Kreuz” herausbrachte, war mein Interesse geweckt, denn unser Dienst kam immer wieder mit Leuten aus der okkulten Szene in Berührung. Ich stellte fest, dass Jack Chick diese Geschichte auf Informationen aufgebaut hatte, die er von Johnny Todd erhielt. Doch mit der Zeit begannen Informationen ihre Kreise zu ziehen, deren Inhalt besagte, Todd sei ein Scharlatan und ein Ableger aus dem Okkulten. Er habe die christlichen Gemeinden infiltriert um mit Wahrheit vermischte Lügen hinein zu bringen, Angst zu erzeugen und Zwietracht zu säen. Zu jener Zeit war er populär in konservativen Baptistengemeinden und hielt überall in den Vereinigten Staaten Versammlungen ab, die große Menschenmengen anzogen. Er erzählte den Leuten, sie sollten anfangen, Waffen mit sich herumzutragen, sich auf die Periode des Antichristen vorbereiten, Lebensmittel und Wasser einlagern und Überlebenslager aufbauen. Das versetzte die Baptisten in große Furcht, die zuvor keinerlei Wissen über das Okkulte hatten und nicht wussten, wie böse es war.
 
KONTAKT MIT JACK CHICK

 
Irgendwann 1978 rief ich Jack Chick an und teilte ihm meine Bedenken hinsichtlich Johnny Todd mit. Jack erzählte mir, das seien alles nur Lügen und all die schlechten Nachrichten über ihn seien von Personen aus okkulten Kreisen ausgestreut worden, die versuchen wollten, Todd und seinen Dienst zu vernichten. Jack berichtete mir auch, Todd sei ein Mitglied der
Faith Baptist Church in Canoga Park in Kalifornien. Dr. Roland Rasmussen sei sein Pastor, die Gemeinde habe ihre eigenen Nachforschungen angestellt und stehe zu Todd und seinem Dienst. An diesen Bericht habe ich einen Brief von Jack Chick angefügt, der am 16. Juni 1978 geschrieben wurde und in dem er Todd verteidigt.
 
DR. ROLAND RASMUSSEN

 
Ich hatte das Privileg, ausführlich mit Dr. Rasmussen zu sprechen und er teilte mir seinen Kummer über die Situation mit Todd mit. Er hatte alles nur Mögliche versucht um Todd zu helfen, aus seiner vergangenen Verstrickung in Hexerei zu befreien, doch als Dr. Rasmussen herausfand, dass Todd abends in Baptistengemeinden gepredigt und dann tagsüber Interessierte in Okkultismus gelehrt hatte, blieb ihm keine andere Wahl als ihn als Gemeindemitglied zu entlassen und den Menschen die Wahrheit über Todd zu erzählen. An diesen Bericht habe ich einen
Brief von Dr. Rasmussen angefügt, der vom 13. Juni 1978 datiert.
 
DER HINTERGRUND VON JOHNNY TODD

 
Es ist unmöglich, eine genaue Geschichte von Johnny Todd aufzuzeichnen. Er behauptete, er käme aus einer okkulten Familie und sei im Alter von 14 Jahren zum Hexer geweiht worden. Mit 18 Jahren sei er Hohepriester geworden und habe seinen eigenen Hexenzirkel erhalten. Höchstwahrscheinlich ist das nicht wahr, denn er hat auch über eine Kindheit berichtet, in der er missbraucht wurde, sie sehr arm waren und er in der Schule gehänselt wurde weil er schmutzige und zerrissene Kleidung trug.
 
Nach Aussage von
Wikipedia wurde er 1950 geboren. Todd behauptete, er sei bei der Armee gewesen und habe in einer Spezialeinheit in Vietnam gedient, doch das ist eine weitere Lüge. Seine entsprechenden Papiere zeigen, dass er bei der Armee ein Jahr, fünf Monate und 21 Tage als Schreibkraft gedient hat. Todd bewarb sich weiter als sein Grundwehrdienst vorbei war und wurde auf einen Posten in Deutschland abgestellt, wo er vier Monate und 12 Tage lang diente. Auf seinen Entlassungspapieren heißt es, dass er aufgrund von „Charakter- und Verhaltensfehlern“ entlassen wurde.
 
Es ist nicht bekannt, wann Johnny Todd Christus angenommen hat; er erscheint einfach gegen Ende der Jahre der Hippie-Bewegung mit ihren Parolen von Drogen und freier Liebe Anfang der 1970er Jahre als Straßenprediger auf der Szene. Meine persönliche Überzeugung ist, dass Johnny Todd ein zerbrochenes Kind war, das während der Hippie- Jahre heranwuchs und ganz in dieser Periode aufging, die von Drogen und freiem Sex geprägt war. Während dieser Zeit gab es in den Vereinigten Staaten noch die Wehrpflicht und so ging er zur Armee wie all die anderen jungen Männer. Er wurde entlassen weil er mental labil und ein Lügner war. Dann beschloss er, Christ zu werden und auf diese Art und Weise seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
 
Am 7. Juni 1978 schrieb
Bob Jones III von der Bob Jones Universität einen Brief an Mrs. Allan Hoegsberg und ich erhielt eine Kopie davon. Sie ist ebenfalls im Anhang zu finden.
 
EIN BERICHT VON ROY LIVESEY

 
Während meiner Jahre als Pastor wurde ein Mann aus England namens Roy Livesey ein guter Freund von mir. Er und seine Frau veröffentlichten einen Nachrichtenbrief mit dem Titel “New Age Bulletin”. Irgendwann hatte Roy eine Ausgabe unseres Magazins
The Dove erhalten und mit der Zeit nahmen wir eine Reihe von Artikeln mit in dieses Magazin auf, die von ihm und seiner Frau geschrieben wurden. Irgendwann im Jahr 1993 meldete sich Roy bei mir und erzählte mir, er sei in den Vereinigten Staaten und plane, Johnny Todd in einem Gefängnis in South Carolina zu besuchen. Seinen Bericht über diesen Besuch werde er veröffentlichen und ich hätte die Erlaubnis, die Information auch in unseren Veröffentlichungen zu verwenden. Zu dieser Zeit hatte unser Dienst gerade damit angefangen, Computer zu benutzen und der Bericht wurde von einer unserer Mitarbeiterinnen abgetippt. Dieses Manuskript wurde dann für die Veröffentlichung in The Dove verwendet, welche ich ebenfalls diesem Bericht anfüge.
 
 
MEHR ÜBER TODD

 
Johnny Todd hatte sich in den 1980er Jahren in South Carolina niedergelassen und wurde 1987 wegen der Vergewaltigung einer Studentin  festgenommen. Später wurden ihm weitere Vergehen zur Last gelegt. Er sollte zwei Kinder sexuell belästigt haben. Im Mai 1987 wurde er der Vergehen überführt und zu einer Gefängnisstrafe von 30 Jahren verurteilt.
 
Im April 2004 wurde er aus dem Gefängnis entlassen, nachdem er 17 Jahre seiner Strafe abgesessen hatte. Doch weil er gemäß dem Gesetz von South Carolina als sexuell gewalttätig einzustufen war, wurde er in die psychiatrische Abteilung überstellt. Diese Information erhielt ich nachdem ich mit der Gefängnisbehörde von South Carolina Kontakt aufgenommen hatte. Eine Kopie der entsprechenden
e-Mail füge ich diesem Bericht ebenfalls bei.
 
Johnny Todd starb im November 2007 in dieser psychiatrischen Anstalt.
 
Ich habe die höchste Achtung vor Roy Livesey und die letzte Botschaft von Todd war, dass
er nie ein Christ gewesen ist und alles nur Betrug war.
 
Es ist unmöglich, zu belegen, dass Johnny Todd in einer Hexenfamilie aufgewachsen ist, doch wir wissen, dass er während seiner Zeit im Gefängnis in South Carolina ein Hexer wurde und sich damit brüstete, das Oberhaupt der Hexengemeinde zu sein, die er im Gefängnis gegründet hatte.
 
Nach seinen eigenen Worten hat Johnny Todd sich zu einem Dasein in der Hölle und einem zukünftigen Leben im Feuersee verurteilt. Todd war 57 Jahre alt als er im jahr 2007 starb.
 
Das Traurige ist, dass jüngere Generationen Johnny Todd zu einem Held aufbauen, dem von den Illuminati etwas angehängt wurde und der daraufhin von der christlichen Gemeinde geopfert wurde. Die Wahrheit ist, dass er ein meisterhafter Manipulator, ein sexueller Straftäter und ein Lügner war. Todd spielte in derselben Liga wie Mohammed und Joseph Smith. Unser Gebet ist, dass junge Menschen diesen toten Mann nicht zum Führer einer weiteren Sekte machen, die die Welt nicht braucht.
 
Anhänge:

 
 
1. Brief von Jack Chick
 

CHICK PUBLICATIONS


P.O. Box 662

CHINO, CALIFORNIA, 91710


 
16. Juni 1978
 
 
In diesem Brief geht es um meine Verbindung mit John Todd.
 
Ich begegnete John erstmals im Jahr 1973. Ich fand seine Informationen über das Okkulte faszinierend. Wir arbeiteten zusammen an einer Story mit dem Titel „The Broken Cross“. Seit ihrer Veröffentlichung weiß ich von Hexen, die durch diese Story zu Christus kommen. Ein Polizeibeamter besuchte einen Freund von mir und erzählte ihm, das Buch sei das sachlichste, das er je über dieses Thema gelesen habe.
 
John Todd begann, junge Menschen aus okkulten Kreisen zu gewinnen. Sein Dienst begann zu wachsen. Als John diese jungen Leute mit in eine Gemeinde namens „Melodyland“ im Süden Kaliforniens nahm, wurde mir erzählt, dass man dort von der Bühne aus verkündete, keine Hexe könne errettet werden. Das war eine Katastrophe für Johns Dienst. Er hatte Kontakt mit Gemeinden und den Geschäftsleuten des vollen Evangeliums, die alle charismatisch ausgerichtet waren. John wurde Unterstützung versprochen, die jedoch nie kam.
 
Als Anschläge auf Johns Leben erfolgten, wendeten sich die Christen von ihm ab. In jenen Jahren wurde Zauberei gemieden wie die Pest. Alles ging schief. Kein Christ wollte Berührung mit John und so ging er zurück zu dem einzigen, was er kannte – den Okkultismus. Er und seine Frau Sheila eröffneten einen okkulten Buchladen.
 
Ich rief John immer wieder an und erzählte ihm, er sei gerettet, doch er glaubte der armenischen Lehre, dass er für immer verloren war wenn er einmal in die Sünde zurückging. Ich blieb an ihm dran. Er überhäufte mich mit der okkulten Religion, doch ich gab nicht auf und sagte ihm, er gehöre immer noch zu Jesus. Ich nannte ihn meinen Bruder und er sagte, ich solle aufhören, ihn so zu nennen. Als ich schon fast aufgeben wollte, rief John mich an und erzählte mir, dass er und Sheila zu Christus zurückgefunden hätten.
 
John erinnerte sich an die Zeit, als er sich auf die Position als Großer Druidenpriester vorbereitete. Damals war angeblich eine große Geldsumme von den Illuminati an die Organisation namens „Melodyland“ geflossen und John glaubt, dass sein Dienst deshalb getroffen wurde.
 
Seit seiner Rückkehr in die christliche Arbeit gab es viele Anschläge auf Johns Leben, was seine Frau bestätigt. John deckt die Freimaurerei auf, die unsere Gemeinden infiltriert hat. Es ist ein unsichtbarer Feind. John hat mir wertvolle Informationen für zwei neue Veröffentlichungen gegeben – „Angel of Light“ und „Spellbound“. Die letztgenannte über Rockmusik wird eine verheerende Auswirkung auf christliche
Rockmusik haben. Ich danke Gott dafür, dass John Kopf und Kragen riskiert um uns vor den Gefahren und Techniken zu warnen, die von den Illuminati benutzt werden.
 
John besuchte die
Faith Baptist Church in Canoga Park in Kalifornien. Mein Wort darauf, Pastor Roland Rasmussen hat John geholfen, Einladungen als Vortragsredner zu bekommen. John hat auf der Bühne Fehler gemacht. Das ist verständlich. Er befindet sich auf einem neuen Arbeitsfeld. Sowohl John als auch seine Frau haben eine beträchtliche Menge an Drogen konsumiert und leiden immer noch unter den Auswirkungen. Einige der Fehler wurden John bewusst vorgehalten, um ihn schlecht dastehen zu lassen. Ich kann das durch seine Frau Sheila bestätigen.
 
Pastor Rasmussen kam in eine schlimme Lage als John von der Bühne den falschen Beitrag zitierte. Dann gab man einem seiner Gemeindemitglieder eine alte Kassette zum Überspielen. Darauf befand sich eine Botschaft, die John gegeben hatte als er zu der Zeit seines Rückfalls Unterricht im okkulten Bereich gegeben hatte. Die Kassette wurde den Diakonen vorgespielt und ich glaube, auf Dr. Rasmussen wurde dahingehend Druck ausgeübt, sich von John zu trennen. Sie wussten, dass John eine zeitlang abtrünnig geworden war weil er ihnen das erzählt hatte. Ich bekam dasselbe Material von John am Telefon als ich seinerzeit versuchte, ihn für Christus zurück zu gewinnen.
 
Mit wurde versichert, die Kassette würde nur den Diakonen vorgespielt, doch seither sind Kopien davon in verschiedene Hände gefallen und das Ganze wird nun als Schlagstock benutzt. Pastor Rasmussen nennt John immer noch seinen Bruder und er erzählte mir, er glaube, John sei errettet. Wenn John predigt verkünden mir die Pastoren immer noch von Erweckung und die am schwierigsten zu Erreichenden kommen zu Christus, einschließlich Freimaurer.
 
Meine Frage ist: Wer steht hinter Johns Angreifern? Ich weiß, dass die Freimaurer sich freuen. Genauso die Illuminati. Gewinnen Johns Angreifer Seelen? Warum wird das öffentlich ausgestrahlt? Wenn John aufgrund des Druckes von Christen untergeht, wird das für die okkulten Kreise ein Freudentag sein.
 
Ich stehe zu 100% hinter John mit all seinen Fehlern. Ich weiß, dass dieser Bruder sein Bestes tut um das Reich Gottes voran zu treiben. Wir müssen eine Tatsache im Sinn behalten. John ist kein ausgebildeter Geistlicher, sondern ein christlicher Laie, der sein Wissen über ein sehr explosives Thema weitergibt. Wir sollten begierig sein, zu wissen, was im Lager des Feindes vor sich geht und meines Wissens ist John Todd der einzige Qualifizierte, der uns diese Informationen geben kann. Ich ermutige Sie, angesichts dieses Ansturms hinter ihm zu stehen.
 
Ihr Bruder in Christus
 
 
Jack T. Chick, Präsident
Chick Publications, Inc.
[nach oben]
 
 
2. Brief von Dr. Roland Rasmussen
 

Faith Baptist Church and Schools


Dr. Roland Rasmussen, Pastor
 
7644 Farralone Avenue, Canoga Park, California 91304
 
 
13. Juni 1978
 
Sehr geehrte Damen und Herren!
 
Johnny Todd, bekennender hochrangiger Ex-Druide, ist das Thema dieses Briefes.
 
Gegen Anfang Juni 1977 rief mich Bruder Jack Chick von
Chick Publications an und erzählte mir von Johnny Todd, den er zu dieser Zeit seit etwa vier Jahren kannte. Ich erklärte mich bereit, mich mit Todd zu treffen und mit ihm zu reden. Während des Gesprächs war ich beeindruckt von seinem Wissen über das Okkulte und den Symbolismus der Freimaurer. Nach der ersten Begegnung folgten weitere, manchmal auch in Gegenwart anderer Personen.
 
Todd wurde eingeladen, im Oktober 1977 auf einer Jugendveranstaltung in der Umgebung von Sacramento zu sprechen; und nachdem ich von dieser Versammlung gute Rückmeldungen bekam, beschloss ich, John einzuladen, am 13. November auch auf unseren Bibelkursen für Erwachsene zu sprechen. Das tat er und alles lief gut.
 
Am 1. Januar lud ich John erneut zu einem Vortrag bei den Bibelkursen für Erwachsene ein, kurz vor seiner Abreise zu einer dreimonatigen Tour an der Ostküste. Wieder lief alles gut.
 
Gegen Ende der Ostküstentour erhielt ich einen Brief von Dr. Tom Berry, dem Pastor der
Bible Baptist Church in Elkton in Maryland, der mir positive Rückmeldungen von Todds Vorträgen an der Ostküste und in Indiana gab.
 
Am Sonntagabend, den 9. April, nach seiner Rückkehr von der Tour an der Ostküste, begannen sich seltsame Dinge rund um John abzuspielen. Beispielsweise sagte er, als er beim Verlassen des Gottesdienstes als erster das Gebäude verließ, seien auf dem Parkplatz zwei Schüsse auf ihn abgefeuert worden. Niemand außer John selbst hatte das gesehen. Eine halbe Stunde später, als er in seinem Auto, das von einem anderen Mann gefahren wurde, davonfuhr, wurde ein Schuss abgefeuert, was dieses Mal von mindestens einem Dutzend unserer Leute gehört wurde. Niemand sah den Schützen und es wurde auch nichts getroffen. Es gab noch zwei oder drei ähnliche Vorfälle, bei denen Schüsse fielen oder ein Mann mit einer Waffe gesehen wurde. In mir erhoben sich einige Fragen in Bezug auf die Einzelheiten dieser Vorfälle mit den Schüssen, die immer noch nicht zu meiner Zufriedenheit beantwortet sind.
 
Von dieser Zeit an begann ich ernsthaft zum Herrn zu beten, mir doch zu zeigen, Ob John Todd echt und vertrauenswürdig war oder nicht. Ich vertraute John immer noch, aber von Zeit zu Zeit kamen in mir Fragen zu seiner Person auf.

 
Während ich mich am 23. und 24. Mai in Wisconsin aufhielt und dort am Maranatha Bible College sprach, erhielt ich einen Anruf von Mike Griffin, einem unserer Mitglieder. Er ist schon ein Mitglied unserer Gemeinde seit er aufgewachsen ist. Mike hatte von Todd eine Kassette geliehen bekommen, die er bei einem Vortrag in Venture in Kalifornien aufgenommen hatte. Es war keine neue Kassette und nach der eigentlichen Aufnahme des Vortrages ging die Kassette nahtlos auf einen Vortrag über, in dem John Todd etliche Leute in Hexerei unterwies. Das Datum dieser Unterrichtsstunde wurde von John Todd auf der Kassette deutlich erwähnt und es handelte sich um den 3. März 1976. Am 11. April 1978 hatte John mir erzählt, dass er eine zeitlang vom Glauben abgekommen war und in der Zeit sogar in seinem Laden in Dayton in Ohio sogar ein paar okkulte Bücher verkauft habe. Doch er sagte auch: „Ich bin nie wieder zurück in den Okkultismus gegangen.“
 
Auf der Kassette vom 3. März 1976 lehrte John die Kursteilnehmer, wie man jemanden verhext. Er sprach dabei über die Wichtigkeit, alte Kräuter zu verwenden weil sie mehr Kraft hätten und sagte dann: „Ein Grund weshalb ich meine, dass Zauberei mächtiger ist als das Christentum, ist, dass sie schon über 8.000 Jahre alt ist. Über diese Zeitperiode hinweg haben Milliarden von Menschen an sie geglaubt. Das Christentum dagegen ist noch eine sehr neue Religion.“
 
In dem Kurs kam eine Diskussion auf über Götter und Göttinnen. Ein Kursteilnehmer fragte John, woher die Götter kämen. Todd erwiderte: „Die Götter wurden von einer höheren, übergeordneten Macht geschaffen, die über den Göttern steht.“
 
Danach sprach Todd von Diana und sagte: „Diana war keine Göttin. Sie war eine Hexe, die im Baum des Lebens bis auf die zehnte Stufe aufstieg und eine Göttin wurde. Jeder von euch hier, die ihr hier sitzt, könnte dasselbe tun. Es braucht viele, viele Leben.“
 
Am Ende des Vortrages bat Todd zwei Kursteilnehmer, die Interesse daran bekundet hatten, sich einem Hexenzirkel anzuschließen, am Schluss noch zu bleiben und mit ihm sowie seiner Ehefrau Sheila Todd zu sprechen, die er bei ihrem Hexennamen nannte, welcher Diana lautete.
 
Meine Diakone und ich trafen uns mit John und ließen ihn Originalauszüge aus der Kassette hören, die er Mike Griffin geliehen hatte. Nachdem er die Auszüge gehört hatte, sagte Todd, bei der ganzen Veranstaltung und dem, was er gesagt habe, handle es sich lediglich um eine Kundenansprache. Er habe nicht die Rückendeckung des Okkultismus. Darum würden die echten Hexen seinen Laden nicht besuchen. Diese Veranstaltung sei lediglich in dem Bemühen durchgeführt worden, das Geschäft anzukurbeln. Im Übrigen sei das Ganze während der Zeitperiode gewesen, als er vom Glauben abgekommen war.
 
In dem Treffen mit unseren Diakonen am 27. Mai 1978 sagte Todd: „Das wurde in dem Laden gemacht und wir haben es nur einmal gemacht. Wir haben einen Haufen Leute zusammen getrommelt und versuchten damals, den Laden zu retten.“
 
Nachdem wir die am 3. Mai 1976 aufgenommene Originalkassette in voller Länge überprüft hatten, stellten wir jedoch fest, dass mehrere Anspielungen auf eine vorherige Veranstaltung gemacht wurden. Todd sagte: „Da habe ich mit meinen neuen Instrumenten angefangen, das wurde alles geweiht, damals, vor einem Jahr, um Mitternacht am 18. März 1975. Ihr habt sogar in unserem Apartment gewohnt als ich es getan habe.“

 
Todd sagte auch: „Es tut mir leid, Phyllis, du warst nicht da als ich das zum letzten Mal abgehandelt habe.“
 
Und er sagte auch: „Ich dachte, das hätten wir letzte Woche abgehandelt. Aber ich werde es noch einmal erklären.“
 
Und dann sagte er noch: „Wenn du das mit dem Nachtwind letzte Woche nicht verstanden hast, über das Thema werden wir noch öfter sprechen.“
 
Am Samstag, den 27. Mai, dem Tag, an dem meine Diakone und ich uns mit John Todd auseinandersetzten, hatte ich gerade am selben Morgen Informationen von einer weiteren Kassette erhalten. Hier ging es um eine Botschaft, die Todd Anfang April 1978 in Indiana weitergegeben hatte. Auf dieser Kassette sagte Todd: „Führende Personen aus den Kreisen der Baptisten wie Tom Berry, Jack Hyles, Jack Chick und Roland Rasmussen mussten aufgrund von Drohungen 24 Stunden am Tag bewaffnet umherlaufen. Ich weiß nicht, wie es mit Van Impe ist, doch von den anderen spreche ich aus persönlicher Erfahrung.“
 
Nun, John hatte mich davon zu überzeugen versucht, eine Waffe zu tragen, doch er wusste sehr gut, dass ich keine Waffe bei mir getragen hatte. Als ich ihn am 27. Mai damit konfrontierte, gab er zu, zu wissen, dass ich keine Waffe getragen habe. Er sagte, als er diese Aussage gemacht habe, sei er so müde gewesen, dass er etwas ganz anderes sagte als er eigentlich sagen wollte.
 
Auf Empfehlung der Diakone beschloss die
Faith Baptist Church am Sonntagabend, dem 28. Mai, einstimmig, John Todd aus der Mitgliedschaft unserer Gemeinde zu entfernen um seinem Dienst unsere Empfehlung zu entziehen.
 
Aufgrund der oben zitierten, von John Todd ausgesprochenen Lügen empfand ich, es nicht riskieren zu können, einen Mann und seine Botschaft zu empfehlen, in die ich nicht länger Zuversicht hatte. Ich empfand, dass seine Lügen alles andere, was er gesagt hatte, ebenfalls suspekt erscheinen ließen.
 
Roland Rasmussen, Pastor
[nach oben]
 
 
3. Brief von Bob Jones
 

Bob Jones Universität
Greenville, South Carolina


 
 
7. Juni 1978
 
Mrs. Allan Hoegsberg
1314 Via San Juan
San Lorenzo, CA 94580
 
 
Sehr geehrte Frau Hoegsberg,
 
danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, uns zu schreiben. Ihre Bedenken hinsichtlich Johnnie Todd sind wohlbegründet. Todd kann man nicht allzu viel von dem glauben, was er sagt. Ich will nicht sagen, dass er nie mit Hexerei zu tun hatte, doch er greift nach Fragmenten von diesem und jenem, mixt das alles zusammen, sammelt Material und macht dann Aussagen, die niemand irgendwie beweisen könnte. Auf seinen Kassetten wirkt er auf mich wie ein ausgesprochen geltungsbedürftiger Sensationalist.
 
Der Teufel liebt Aufmerksamkeit und die bekommt er von Johnnie Todd. Die Menschen lieben es, wenn sie etwas in die Hände bekommen, was dämonische Elemente beinhaltet. Das ist ungesund und entehrend gegenüber Christus. Alles was wir über den Teufel wissen müssen ist in der Bibel zu finden. Jegliches Vertiefen in Dämonismus, Zauberei etc. außerhalb des Wortes Gottes ist mit großen Gefahren behaftet. Der Teufel ist ein Meister der Täuschung und wir können es nicht mit ihm aufnehmen; und es ist vollkommen einleuchtend, dass die Information über sich selbst, mit der der Teufel uns füttert, der Wahrheit über ihn vollkommen entgegengesetzt ist. Die einzige verlässliche Quelle, die wir über den Teufel haben, ist die Bibel. Deshalb machen mir Leute wie Johnnie Todd Angst.
 
Erst kürzlich wählte ihn die Faith Baptist Church in Canoga Park in Kalifornien, die eine besondere Befürworterin von Todd war und wo er auch als Gemeindemitglied registriert war, aufgrund einer Reihe nachgewiesener Lügen aus dieser Mitgliedschaft; und ich bin sicher, dass sich mit der Zeit mehr und mehr seines „Dienstes“ als Schwindel erweisen wird. An Ihrer Stelle würde ich jeden, der sich bei Ihnen über ihn erkundigt, warnen und raten, nichts mit dem Mann zu tun zu haben.
 
Ich bin sicher, dass Sie froh sind, dass Leona wieder zu Hause ist. Sie ist ein sehr nettes Mädchen und wir freuen uns, sie dieses Jahr hier auf unserem Campus zu haben. Wir freuen uns auch, Sie alle bei dem Bankett in San Francisco zu sehen.
 
Möge der Herr Sie reichlich segnen. Mit freundlichen Grüßen,
 
Bob Jones III
Präsident
[nach oben]
 
 
4. Bericht von Roy Livesey
 
ROY AND MAE LIVESEY
Bury House Clows Top, Kidderminster, Worcs. DY14 9HX
 
NEW AGE BULLETIN
 
Band V Nr. 2          Juli 1983

 
 
 
DIE GEMEINDE KONTRA DIE NEUE WELTORDNUNG
BEISPIELE AUS SOUTH CAROLINA SIND LEKTIONEN FÜR UNS ALLE

Roy Livesey war vom 6.-21.Juni in einer Gemeinde in South Carolina zu Gast
 
 
Der Besuch in South Carolina war die Folge einer Reihe von Angelegenheiten, die meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatten. John Todd behauptet, ein ehemaliges Mitglied des 13er-Rates der Illuminati zu sein. Er sitzt in diesem Staat im Gefängnis. Seine Geschichten werden weiterhin von
Chick Publications in ihren Comic-Serien gefördert.
 
Die Gerechtigkeit im amerikanischen Süden zu finden war etwas, das ich in Frage gestellt hatte. Ich hatte am 3. August 1992 auf BBC in der Sendung Panorama eine Dokumentation über den Todestrakt in verschiedenen Südstaaten gesehen. Der Ruf nach strenger Gerechtigkeit war von der Bundesregierung in Washington angenommen worden und nun wurde die Anzahl der Insassen im Todestrakt reduziert indem Männer hingerichtet wurden. Oberflächlich gesehen sind die Vorteile des schnelleren Vollstreckens des Todesurteils offensichtlich, doch wie gut ist das Justizsystem in der Lage, mit der neuen Situation fertig zu werden? Die Bundesgerichte hatten zuvor nicht weniger als 40% der Todesstrafen umgewandelt, doch nun will der Oberste Gerichtshof die Anträge an die Bundesgerichte verweisen. Auf dem Bildschirm sahen die Zuschauer einen Insassen aus dem Todestrakt in Virginia. Die Rettungsleine, die der Oberste Gerichtshof solchen Männern einst anbot, ist nun gekappt.
 
BBC Interviewer (John Ware): „Earl Washington ist auf den Weg auf den elektrischen Stuhl und er ist fast mit Sicherheit unschuldig. Dieser 1,80 Meter große Mann muss den Schrecken seines Schicksals erst noch erfassen, denn er ist im Grunde ein Kind.“ Wares anschließendes Interview mit Earl vermittelte den Zuschauern anschauliche Beweise für das mentale Alter des Mannes. Ein Psychiater und ein Psychologe stuften ihn in den Bereich der Entwicklungsverzögerung ein und es gab auch Anzeichen für eine organische Hirnverletzung. Durch eine Reihe von Tests fand man heraus, dass er hochgradig beeinflussbar war und zwar so sehr, dass der Psychiater bemerkte: „Wenn der elektrische Stuhl am Tag seiner Hinrichtung nicht funktionieren würde, würde er helfen, ihn zu reparieren weil er freundlich sein will.“
 
Interviewer: „Earl Washington wurde in Culpepper in Virginia zum Tode verurteilt, einzig und allein auf der Basis seines Geständnisses, unbestätigt durch irgendein anderes Beweismittel…wie in so vielen Mordfällen, in denen der Angeklagte arm ist, ist sein Anwalt nicht einmal die grundlegendsten Fehlern in der Anklage nachgegangen…und diese Klage der Staatsanwaltschaft ist so fehlerhaft, dass die Anwälte von Earl Washington vor zehn Jahren
vierzig verschiedene Möglichkeiten gehabt hätten, Antrage bei den Bundesgerichten zu stellen. Heute haben die Richter am Obersten Gerichtshof, ernannt von Präsident Reagan und Präsident Bush, diese auf nur zwei reduziert…Doch Earl Washington ist weiterhin nicht bewusst, weshalb ihm eine Wiederaufnahme seines Verfahrens verweigert wurde. Ihm ist keines der rechtlichen Hindernisse bewusst, das seine neuen Rechtsanwälte überwinden müssen.“ Sein neuer Anwalt betrachtet Earls Hinrichtung als ein „hoch wahrscheinliches Risiko.“
 
Ich erhielt eine Abschrift von dem BBC Interview und auch eine Abschrift von Johns Gerichtsverfahren. Beides habe ich gelesen. Todd sitzt eine dreißigjährige Haftstrafe wegen Vergewaltigung ab. Nun, ich bin nicht so sicher, aber auf den ersten Blick, ohne den Vorteil weiterer Nachforschungen, zweifelte ich an Todds Schuld, zumindest hinsichtlich des Vorwurfs, wegen dem er angeklagt wurde. So Gott wollte würde ich mir die Sache näher ansehen.
 
Letzten November reiste ich nach Kalifornien auf der Suche nach einem Verleger für zwei Bücher, darunter auch
The Chick Phenomenon, welches meine Vorbehalte gegenüber John Todds Informationen beinhaltet. Wie gewöhnlich bei meinen Besuchen traf ich mich mit einem ehemaligen Polizeichef, einem Christen, in der Nähe von Los Angeles. Ich erzählte ihm die Geschichten von John Todd und Earl Washington. Die Warnungen meines Freundes waren unmissverständlich. Ich würde gut daran tun, mir das noch einmal zu überlegen – und viel zu beten – bevor ich in einem Staat wie South Carolina irgendwelche Nachforschungen in Bezug auf Todd anstellen würde.
 
Zu gegebener Zeit begab ich mich nach South Carolina mit einem Anliegen in Sachen John Todd. Menschlich gesprochen hätte ich nicht über okkulte und religiöse Irreführung geschrieben, wäre ich nicht selbst darin involviert gewesen. Ich hätte nicht die Fakten bezüglich der Jesuiten recherchiert, wäre ich nicht von Chick und „Alberto“ getäuscht worden. Ich hätte nicht über die Bewegung in Richtung einer Neuen Weltordnung berichtet, wäre da nicht die Herausforderung gewesen, die von John Todds Botschaft ausging.
 
JOHN TODD
 
Die Geschichte von John Todd ist in früheren Ausgaben von NEW AGE BULLETIN bereits einige Male angesprochen worden. Ich habe regelmäßig eine Gemeinde besucht, in der Todd Vorträge gehalten hatte. Er hatte seine bewaffneten Wächter an der Tür postiert. Ich habe den Leiter einer anderen Gemeinde in Kalifornien interviewt, in der Todd von Jack Chick vorgestellt wurde und kurze Zeit später dieser Gemeinde als Mitglied beitrat. Todd behauptet, als Schlüsselfigur in den Kreisen der Illuminati Millionen Dollar an einen christlichen Leiter überbracht zu haben. Es ging darum, dass Rockmusik gefördert und das geistliche Werk der Gemeinde untergraben werden sollte. Als Christ wurde dies Todds Basis für die Bloßstellung solcher Menschen und ihrer Musik. Diesem Muster sollte später auch Alberto Rivera folgen, als seine
Geschichten die Spitzenverkaufsposition unter Chicks Veröffentlichungen wurden.
 
Todd erzählt uns, dass er in der geheimen, internationalen Kommandokette lediglich Philip Rothschild unterstellt war. Der Schlüssel zu seinem frühen Aufstieg in derartige Höhen war seine Geburt in eine alte Hexenfamilie, früher Collins genannt, und seine Einweihung mit 14 Jahren. Er ist ja heute erst 44 Jahre alt und schon vor 14 Jahren wurde ein 160seitiges Exposé veröffentlicht. Doch wie die Botschaften von Rivera über die Verschwörer sind auch die von Todd immer noch im Umlauf. Was Jack Chick betrifft, so ist es nun bereits 20 Jahre her seit er von einem sehr jugendlichen John Todd getäuscht wurde, der eine Geschichte zu erzählen hatte.
The Broken Cross, veröffentlicht von Jack Chick im Jahr 1974, war Todds erste Geschichte. Die 32seitige Comicgeschichte beginnt:
 
„Meine tiefste Wertschätzung an John Todd, ehemaliger Großer Druidenpriester, für die Authentizität der okkulten Informationen, die in dieser Geschichte verwendet werden. Und auch an all die anderen, die aus der Zauberei herauskamen und dieses Material bestätigt haben.“
 
Wie Alberto Rivera bleibt auch John Todd ein relevantes Merkmal. Wir warnen vor beiden solange ihre Geschichten weiter erzählt werden. Wenn ihre Geschichten korrekt sind, sind sie wichtig. Doch wenn diese Männer nicht das Wissen aus erster Hand haben, wie sie es behaupten, müssen die Chick Storys angefochten werden.
 
Nachdem ich in Columbia, der Hauptstadt von South Carolina, angekommen war, musste ich zunächst einen Weg finden, mich mit John Todd in der Haftanstalt zu treffen, in der er einsaß. Ich hatte geplant, ihm auf jede nur mögliche Weise zu helfen. Es blieb auch die Möglichkeit, dass die Dinge ganz und gar nicht so waren, wie sie schienen und ich würde von John Todd mehr erfahren. Gab es irgendwelche Faktoren, die ich nicht einkalkuliert hatte? War Todd wirklich, wie er behauptete – und wie einige weiterhin andeuten – ein Mitglied der hoch klassifizierten Phoenix-Gruppe bei den Spezialeinsatzmächten in Vietnam gewesen, der überlebt hatte? Angesichts der Indizien dafür, dass Todd ein gewiefter Betrüger war, wäre er da nicht
Ideal für solch eine Tätigkeit geeignet gewesen? War es in der Tat möglich, dass seine Täuschung von Christen als Tarnung für eine noch größere Täuschung gedient hatte, in die auch das US-Militär involviert war? Selbst entgegen all der verfügbaren Militärberichte, die sich in meinem Besitz befanden – könnte es sein, dass Todds Werk so geheim war, dass solche Militärberichte im Original vernichtet und durch andere ersetzt wurden? Es gab viele Fragen während ich all diese Möglichkeiten vor meinem Treffen mit John Todd abwog. Todd war ganz sicher ein Betrüger, doch was war der Grund hinter alldem?
 
MEINE GASTGEBER VON DEN ANABAPTISTEN
 
Mein Gastgeber war die
Gethsemane Anabaptist Church, deren Mitglieder John im Gefängnis besucht und ihm seit seiner Festnahme im Jahr 1987 auf vielerlei Weise geholfen hatten. Billy Randall, der Pastor, sowie zahlreiche Mitglieder hatten selbst Monate in South Carolina im Gefängnis verbracht. Ihre eigene Anklage war das Predigen auf der Straße. Abgesehen davon, dass er der Schlüssel zu meinem Besuch bei Todd war, freute ich mich, Billy Randall und seine Gemeindemitglieder zu treffen. Die Anabaptisten waren zur Zeit der Reformation sowohl von den Protestanten als auch von den Katholiken verfolgt worden. Ich war überrascht davon gewesen, dass der Kanadische Protestantenbund Rivera einstimmig empfohlen und ihn als Ex-Jesuit akzeptiert hatte und staunte über eine derartige protestantische Albernheit. Ich stellte sogar mein eigenes Verständnis in Frage und dachte: „Was genau ist der Protestantismus im Jahr 1993?“ Es muss ja auch schon Christen gegeben haben bevor es Protestanten gab und die frühen Anabaptisten beanspruchen für sich, diese Gruppe zu sein. Ich freute mich darauf, eine Vorstellung von modernen, anabaptistischen Glaubensüberzeugungen zu bekommen.
 
Ich besuchte meine Gastgeber von den Anabaptisten ohne den üblichen Vorrat von meinem Buch
Die Neue Weltordnung verstehen mitzunehmen. Ich glaubte, damit nur unter diesen Brüdern auf wenig Interesse zu stoßen. In der Tat hatte ich erwartet, kaum Kenntnisse über die Trilaterale Kommission, den Rat für auswärtige Beziehungen, die Bilderberger oder andere Gruppen anzutreffen, durch welche die kapitalistische Elite arbeitet. Ich erwartete, nur wenig Verstehen hinsichtlich des Gedankens der Neuen Weltordnung vorzufinden. Aber damit hatte ich völlig falsch gelegen. Ich stellte fest, dass South Carolina ein Staat ist, der weit fortgeschritten ist was das Eine-Welt-Schema betrifft. Den Anabaptisten war klar, was sie erwartete. Sie senden viele Missionare hinaus in die Dritte Welt, wo sie Gemeinden gründen, und unterstützen sie. Sie sehen ihre mittel- bis längerfristige Freiheit wenn nicht im Tod, dann an weiter entfernten Orten, die freier sind als Amerika, an der Seite ihrer Missionare. Ich fand wenig Optimismus dahingehend, dass Amerika an den Freiheiten festhalten würde, auf die es einst mit Recht stolz war. Ich fand Christen in verschiedenen Gemeinden, denen vollkommen klar war, was South Carolina im Rahmen der Neuen Weltordnung zu erwarten haben würde.
 
Ich war zehn Jahre zuvor über die Neue Weltordnung gestolpert. Ob John Todd alles aus Büchern  entnommen oder einen Teil des Skripts selbst geschrieben hatte, darüber war ich mir nicht absolut sicher. Doch sicherlich hatten Jack Chick und John Todd meine Aufmerksamkeit gewonnen. Dafür danke ich Gott, trotz der offenkundigen Täuschungen in der Story von Todd, deren ich mir seit langem bewusst war. Und nun würde ich John Todd schließlich begegnen.
 
TREFFEN MIT JOHN TODD IM GEFÄNGNIS
 
Nachdem ich das erforderliche Besucherformular eingereicht hatte und mit Johns Zustimmung konnte ich ihn nun besuchen. Obwohl es sich um ein Hochsicherheitsgefängnis handelt, ist er tagsüber nicht in seiner Zelle eingesperrt. Er beschrieb die Fesseln, die er an seinen Hand- und Fußgelenken tragen muss wenn er das Gefängnisgelände verlässt. Wir konnten uns ziemlich frei und ohne enge Überwachung unterhalten. Es wurde nichts Vertrauliches gesprochen, doch in jedem Fall befanden wir uns gut außer Hörweite der Aufsicht.

 
John sagte, die „wirklich gefährlichen „ Gefangenen würden als „CC“ eingestuft. Er selbst gehörte zum mittleren Grad „B“. Es interessierte ihn nur wenig, warum ich gekommen war um ihn zu sehen. Vielmehr sprach er sofort über die Verschwörung gegen John Todd. Es war kaum nötig, Fragen zu stellen um das Gespräch während unseres zweistündigen Zusammenseins auf einem interessanten und relevanten Level zu halten. John Todd war beschäftigt mit dem Thema John Todd. Genau wie Chick und „Alberto“ und in der Tat viele, die Verschwörungen aufdecken, verschleierte Todds Vorstellung die wahre Verschwörung – Satans Verschwörung, eine Verschwörung, die in South Carolina sehr augenscheinlich ist.
 
Abgesehen von seinen Freunden aus Wicca-Kreisen war jeder, den John Todd benannte und jeder Christ gegen ihn. Er war das Opfer einer Verschwörung und identifizierte vier Männer aus South Carolina – einen Senator, einen Universitätsleiter, einen Baptistenpastor und einen Kommunalpolitiker. Er war entspannt, lächelte und einverstanden damit, dass ich mir sorgfältig Notizen machte. Aus Fairness gegenüber allen Leuten, die Todd erwähnte, muss ich sagen, dass ich kaum etwas von dem glaubte, was mir erzählt wurde. Hier ist nicht der Ort um von einigen seiner ungeheuerlichen Geschichten zu berichten und die Weisheit gebietet, dass nur die abscheulichsten und unglaublichsten historischen Fantasien als Beispiele angeführt werden. Beim Angriff auf Christen belegte Johns erste Geschichte die neue, anti-christliche Perspektive, aus der er die Dinge betrachtet:
 
„John Wesley wurde zum Multimillionär indem sie Hexenjägern dienten…John und Charles Wesley quälten Männer, Frauen und Kinder in England und Schottland zu Tode.“
 
John Todd sprach mit mir als Oberhaupt der Wicca-Kirche im Gefängnis. Er war dabei erfolgreich gewesen, dass Wicca dort als eine Religion akzeptiert wurde. Er war das hochrangigste Mitglied in den Vereinigten Staaten. Er sagte, sein vorheriges christliches Leben sei eine Täuschung gewesen und er berichtete mir von den höheren Standards, die in Wicca-Kreisen bekannt sind:
 
„Wenn du in Wicca aufgewachsen bist, lügst du niemals. Christen brechen ihr Wort. Alles was ich 18 Jahre lang sah waren Christen, die ihr Wort brechen…Ich wartete fünf Jahre lang auf Christen als ich Hilfe brauchte. Ich ging zurück zu Wicca. Die Leute im Wicca betrachten die Illuminati als Juden und Christen.“
 
John sagte mir mit deutlichen Worten: „Ich bin kein Christ.“
 
Zum Schluss fragte ich John ob er irgendeine Botschaft habe, der er speziell den Leuten draußen übermitteln wolle. Wie immer war er präzise, selbstsicher, artikuliert und klar:
 
„Wenn das Christentum echt ist, dann beweist es. Kommt mir zu Hilfe. Zeigt mir diese Liebe. Erklärt mir, weshalb Christen wie dieser Pastor…..bei einer Verschwörung mitgemacht hat um mich hier hinein zu bringen.“ (Von Todd genannte Namen wurden ausgelassen)
 
Mein Eindruck war, dass John Todd Fantasien und Lügen von sich gab, wahrscheinlich basierend auf echten Menschen, die ihm bekannt sind und echten Begebenheiten, die er gelesen hat. Es scheint mir, dass der Hauptunterschied seit der Zeit seiner Täuschung als Christ ist, dass sein Material, das er las, nicht länger christlich war sondern Wicca. Und über das Gesetz! Er erzählte mir, er sei der Sekretär der juristischen Bücherei im Gefängnis mit 3.500 Büchern. Tatsächlich ist mir aber der Name des Sekretärs von einer verlässlichen Quelle genannt worden. Der Name des Sekretärs der Bücherei ist der eines Insassen – doch es ist nicht John Todd.
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5. e-Mail von der Gefängnisbehörde
 
Email, erhalten am 7. Februar 2006:
 
Der ehemalige Insasse Christopher Kollyns, SCDC# 145461, alias John Wayne Todd, wurde zu einer 30jährigen Haftstrafe wegen kriminellem sexuellen Verhalten verurteilt.
Seine Haftzeit begann im Mai 1987 und er wurde aus unserer Anstalt im April 2004 aufgrund des Ablaufs seiner Strafe entlassen.
Mr. Kollyns wurde nach dem Gesetz des Staates South Carolina als sexuell gewalttätig eingestuft. Er ist derzeit in der Behandlungseinheit für Verhaltensstörungen untergebracht, das unter der Leitung des Gesundheitsministeriums von South Carolina steht. Er befindet sich dort seit seiner Freilassung aus unserer Anstalt.
 
Dennis R. Patterson,
Sr. Director, Division of Classification and Inmate Records South Carolina Dept. of Corrections
(803) 896-8551
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