European-American Evangelistic Crusades

             
             Zurück zur Artikelübersicht

Keine Verdammnis!

 
Das christliche Leben wird täglich schwieriger. Christen überall erkennen diese Tatsache. Viele Christen sind am Ende mit ihrem Latein. Sie gehen noch zur Gemeinde, empfinden jedoch im Geheimen, dass ein Sieg nicht zu erwarten ist. Sie haben keine Waffen für das, was sie jeden Tag erleben müssen.
 
Doch der Sieg ist das Recht eines Christen, so sehr wie die Luft, die wir atmen. Wir müssen uns selbst zusammen mit Christus auf dem Thron sehen. Wir müssen uns selbst gemäß dem heiligen Wort Gottes als mit Christus gekreuzigt sehen, tot, begraben, auferstanden, und sitzend in himmlischen Regionen zusammen mit unserem Herrn und Erlöser, Jesus Christus. Ohne dies fallen wir in schmachvolle Niederlage trotz all Seiner Bemühungen und all unserer Gebete. Mit diesem Wissen sind wir mehr als Überwinder durch Ihn, der uns liebt.
 
Selbst in unserer besten Verfassung meinen wir als Christen, dass das Beispiel Jesu ein Ideal bleibt, das definitiv außerhalb unserer Reichweite liegt. Das Problem liegt in der Tatsache, dass wir auf der falschen Grundlage vorangehen. Gott erwartet nicht von uns, dass wir als Ergebnis unserer eigenen Bemühungen wie Jesus sind. Er erwartet von uns, dass wir die absolute Unmöglichkeit dessen erkennen. Siehe beispielsweise Römer 7, als Paulus ans Ende seines Lateins kam. Er erwartet von uns, dass wir Christus als unser Leben annehmen und jedes andere ablegen. Er erwartet von uns, dass wir unsere Position des äußersten Einsseins mit Christus erkennen, denn er hat uns mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt gesegnet in Christus. (Epheser 1:3)
 
Wir können die Herrlichkeit unserer Position als Christen gar nicht völlig würdigen. Wir sind mit Christus zusammen auferweckt worden und sitzen zusammen mit ihm in himmlischen Regionen. Wir haben eine Fülle an Gnade und das Geschenk der Gerechtigkeit empfangen, so dass wir im Leben zusammen mit Jesus herrschen können. (Römer 5:17) Wir müssen das tun ohne auf Positionen zu schauen, die für uns nicht länger rechtsgültig sind.
 
Zu allererst müssen wir uns daran erinnern, dass der Christ nicht auf dem Boden der Verdammnis steht. Unsere Position als Christen ist nicht die von Kriminellen, gerichtet und für schuldig befunden und auf dem Weg zur Hinrichtung. Eigentlich sollte es unnötig sein, so etwas Elementares zu erwähnen. Das gehört zu den absolut fundamentalsten Grundlagen. Und dennoch – wie viel Zeit des Christen wird damit verbracht, im Geheimen unter dem Empfinden von Schuld und Verdammnis zu stöhnen!
 
Das ist der Ort, an dem, wenn wir ehrlich sind, die meisten von uns Christen sich wieder finden. Israel, aus der Gebundenheit ägyptischer Sklaverei befreit, jedoch noch nicht in das Verheißene Land eingetreten, seufzte nach den Fleischtöpfen Ägyptens. Obwohl wir zunächst ein Empfinden von Erleichterung und Vergebung empfunden haben, fielen wir mit der Zeit zurück unter ein Joch, das nicht weniger drückend war als das in unserem unbekehrten Zustand, bevor wir Christus kannten.
 
Was ist passiert? Was kann das bedeuten? Sollen wir zusammen mit Johannes dem Täufer fragen:
“Bist du der Christus oder sollen wir auf einen anderen warten?“
 
Es ist eine ganz einfache Sache. Wir sind zurück unter das Gesetz getreten. Und dann veranlasst uns unser Gelöbnis als Christen, zusammen mit Paulus auszurufen:
"Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem Todesleib? "

 
Dazu haben wir auch noch auf die Stimme des Feindes gehört, obwohl wir sie nicht als die seine erkannten. Es schien unser Gewissen zu sein, das uns für unseren Mangel an Liebe und unsere endlose Unvollkommenheit verdammte. Doch in Wirklichkeit war es der Feind, mit der Absicht, uns zu Boden zu zwingen indem er uns verklagte. Er ist der Verkläger der Brüder, wie wir in Offenbarung 12:10 lesen.
 
Wir denken, wir wären christlicher, wenn wir uns noch mehr anstrengen, mehr beten, unsere Bibel mehr lesen und unsere Sünden mehr bekennen. Doch all das bringt keine Erleichterung! Das schreckliche Nagen an unserer Lebenskraft geht weiter. Das Empfinden von Schuld nimmt zu!
 
Wir brauchen keinen Nathan, der zu uns sagt:
"Du bist der Mann!" Tausend Stimmen klingeln ständig in unseren Ohren und erzählen uns die Lüge, dass das, wonach wir uns mit endloser Sehnsucht verzehren, ein ganz und gar überzeugendes Zeugnis eines wahrhaft christlichen Wandels sei.
 
Nun, der Ausweg besteht darin, zu einer eindeutigen Erkenntnis der Tatsache zu finden, dass es, wie Paulus in Römer 8:1 sagt,
“keine Verdammnis für die gibt, die in Christus Jesus sind.” Mögen die Dinge aussehen wie sie wollen und die gegenteiligen Stimmen in die Millionen gehen, es ist dennoch eine Tatsache! Der Grund ist natürlich nicht in uns selbst zu finden, sondern in einem anderen. Wir waren Kriminelle, gerichtet und für schuldig befunden und auf dem Weg zu unsere ewigen Verdammnis; denn das Gesetz Gottes sagt, dass die Seele, die sündigt, sterben soll. Doch ein anderer trug unsere Schande; ein anderer trat an unsere Stelle. Es war der einzige, eingeborene Sohn Gottes. Es war Jesus Christus, unser Erlöser und Herr, der die Gestalt eines Menschen annahm als er in diesem Stall in Bethlehem geboren wurde. Es war ein Mensch, der mit unserer Sünde zurechtkam. Durch das Vergießen seines Blutes am Kreuz von Golgatha hat er unsere Sünde für immer hinweg geschafft.
 
Das Problem mit uns Christen ist, dass wir nicht erkannt haben, dass das christliche Leben nicht nur auf Golgatha beginnt, wo wir einen Erlöser und Vergebung finden, sondern auch nur auf Golgatha gelebt werden kann. Statt nur ein Startpunkt zu sein, den wir auf unserem weiteren Weg verlassen, treten wir auf einem ewigen, abhängigen Weg in sein Geheimnis ein. Mit Paulus müssen wir ausrufen:
"Von mir aber sei es ferne, mich zu rühmen, denn allein des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus."
 
Nur wenn wir in einer immer vollständiger werdenden Erkenntnis der Tatsache leben, dass all unsere Sünden auf Golgatha hinweg getan wurden, können wir uns an der Wirksamkeit des kostbaren Blutes von Jesus erfreuen. Nach Gottes Wort in 1. Johannes 1:7 heißt es
"das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde." (im griechischen Urtext in der aktiven Gegenwartsform, sprich: reinigt uns fortwährend weiter)
 
Wir müssen wirklich erkennen, dass wir gegen den Verkläger der Brüder aufstehen und siegreich sein können. Nur so finden wir die Waffen, die nicht fleischlich sind, sondern mächtig durch Gott zur Zerstörung von Festungen des Feindes. Allen Widrigkeiten zum Trotz, soll das Gewissen brennen wie es will und mag der Verkläger unsere gesamte, erbärmliche Vergangenheit gegen uns aufbringen und das Gesetz sein überwältigendes “Du sollst” und “Du sollst nicht” donnern, wir müssen das Recht auf vollkommene Freiheit von aller Verdammnis beanspruchen.
"Wen der Sohn frei macht, der ist wahrhaft frei." (Johannes 8:36) Dem Christen steht kein Gericht bevor, denn wir sind bereits vom Tod ins Leben übergegangen. (Johannes 5:24)
 
Man kann die Wichtigkeit der Bestätigung aus Römer 8:1 gar nicht genug betonen. Hier wird uns ausdrücklich gesagt, dass es keine Verdammnis für diejenigen gibt, die in Christus Jesus sind. Wir sollten wirklich diese schrecklichen Schuldkomplexe verachten, die Christen vernichten. Ich rede wirklich nur von Christen, denn die Unbekehrten machen sich über diese Dinge keine Gedanken. Sie sind tot in ihren Übertretungen und Sünden. Sie sind sich der Gefahr nicht bewusst, in der sie schweben. Sie sind sich des Elends ihres Zustandes nicht bewusst. Sie sehnen sich nicht nach einem heiligen Lebenswandel. Ihr Gewissen ist nicht vom Heiligen Geist gelehrt. Sie werden nicht von der schrecklichen Diskrepanz dessen gequält, wer sie ohne Christus sind. Sie stehen unter dem Urteil des Todes und der Verdammnis.
 
Bei einem Christen liegt die Sache anders. Er hat Christus als seinen Erlöser angenommen und in ihm die Macht, ein Kind Gottes zu werden. Als solches ist der Geist eines Christen verzehrt von dem Wunsch, wie sein Erlöser zu sein. Er sehnt sich danach, seinem Herrn in all seinen Wegen und Haltungen zu gefallen.
 
Genau an dieser Stelle haben wir das Problem. Darüber können wir fürchterlich unter Verdammnis geraten, wenn wir es unserem Gewissen erlauben, uns zu verdammen, uns in Selbstvorwürfen vergraben und es dem Feind, dem Verkläger, gestatten, uns Zweifel und Ängste und Beschuldigungen ins Ohr zu flüstern. Dann erleben wir eine Niederlage. Natürlich gibt es Sünden, die bekannt werden sollten und zweifelhafte Praktiken, die aufgegeben werden sollten, doch das ist ein anderes Thema.
 
Hier geht es um den Christen, der alles für den Herrn tun würde und alles Jesus übergeben hat und unter nagenden Schuldgefühlen leidet und unfähig ist, das Gefühl der Verdammnis abzuschütteln. Es jagt ihn und stürzt ihn in endlose Frustrationen. Über ihn sprechen wir hier.
 
An dieser Stelle kommt die endlose Herrlichkeit des Kreuzes ins Spiel. Auf keiner anderen Basis kann der Christ in den wunderbaren Bereich der Freiheit von jeglicher Schuld und Verdammnis eintreten. Hier erfährt er eine vollkommene Freiheit, denn er schaut auf in das Angesicht seines gekreuzigten und auferstandenen Herrn, der all seine Sünden nahm und in das Land der Vergessenheit trug, genauso wie der Sündenbock am Versöhnungstag, auf den der Hohepriester die Sünden des Volkes gelegt hatte.
 
Wenn der Christ zu dem Kreuz aufschaut, an dem all seine Sünden erledigt und für immer weggetan wurden, kommt er in einen bleibenden Frieden. Es ist der Frieden Gottes, der jedes Verstehen übersteigt. Nun ist er befreit worden und sollte nie wieder in Gebundenheit kommen wollen.
 
Lasst uns bei jedem Angriff des Feindes mit großer Überzeugung ausrufen:
"Schau nach Golgatha. Da ist meine Antwort – und nun lass’ mich in Ruhe!” Johannes 1:7 sagt uns, dass "das Blut, das er für uns vergossen hat, uns rein hält von jeder Sünde." Wie wunderbar diese Tatsache doch ist! Das festigt den Christen in seiner Position der Freiheit von aller Verdammnis.
 
Ich will es noch einmal sagen! Der Christ steht nicht auf dem Boden der Verdammnis. In Anbetracht des Blutes von Jesus Christus, das uns für immer von aller Sünde reinigt, sind wir genauso frei von aller Schuld wie der höchstrangige Engel, der in der Gegenwart Gottes wohnt. Es gibt daher keine Verdammnis. Jetzt nicht und auch in alle Ewigkeit nicht!
 
 
 

Keine Verdammnis

 
So gibt es nun keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind. Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. Denn was dem Gesetz unmöglich war (weil es durch das Fleisch geschwächt wurde), das hat Gott getan, nämlich die Sünde im Fleisch verdammt, indem er seinen Sohn sandte in der Ähnlichkeit des sündigen Fleisches und um der Sünde willen, damit die vom Gesetz geforderte Gerechtigkeit in uns erfüllt würde, die wir nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist. (Römer 8:1-4)
 
Alles, was wir nicht verstehen, nützt uns auch nichts. Das Christentum ist eine Religion des Glaubens, d.h. da gibt es Aussagen, die Gott mir durch sein Wort mitgeteilt hat, und ich glaube sie – ich vertraue darauf, dass sie wahr sind. Ich vertraue auf das, was ich verstehe. Wenn ich etwas nicht verstehe, kann ich es nicht glauben.
 
„Keine Verdammnis“ – was meint Paulus damit? Das Wort
keine umfasst Worte wie „nie, nicht, überhaupt nichts“. Es wird hier als Adjektiv verwendet. Es soll also das Wort negieren, das dahinter steht, welches Wort auch immer es ist.
„Keine Verdammnis“ ist somit die absolute Eliminierung und Ausrottung von allem, was charakteristisch ist für Verdammnis. Jedes Element von Verdammnis wird so radikal entfernt, dass nicht ein Partikel davon übrig bleibt. „Keine“ negiert alles, was Verdammnis ist.
 
Beinhaltet Verdammnis, dass Gott einen Menschen für schuldig erklärt, sein Gesetz gebrochen zu haben? Ja! Das heißt im Umkehrschluss, dass „Keine Verdammnis“ ein Status ist, in dem Gott einen Menschen nie für schuldig erklärt, sein Gesetz gebrochen zu haben – nie, niemals, nicht für eine einzige Sünde. Wer auch immer sich in diesem Status von „Keine Verdammnis“ befindet, den wird Gott nie, nie, nie, niemals für schuldig befinden. Es ist totale Ausrottung von Schuld in den Augen Gottes. „Schuldig“ ist eine Sache der Vergangenheit, die nicht mehr existiert im Leben einer Person, die in diesen Status eingesetzt ist. Eine solche Person wird Gott nie wieder ansehen und sagen: „Schuldig!“
 
Verdammnis hat auch etwas mit einer Strafe zu tun. Zuerst wird jemand für schuldig befunden und danach wird ein angemessenes Strafmaß festgesetzt. „Keine Verdammnis“ bedeutet also auch, dass es nie die Festsetzung einer Strafe gibt. Gott wird nie wieder entschlossen sein, dich zu vernichten – was das ist, was geschieht, wenn jemand unter Verdammnis ist. Unter Verdammnis sind dein Urteil und deine Strafe eine Sache der Vernichtung. „Keine Verdammnis“ bedeutet, dass Tod und Zorn und Vernichtung nie über deinem Haupt schweben – nicht heute, nicht morgen – niemals.
 
„Keine Verdammnis“ besagt nicht, dass du zu sündigen aufhörst. Jeder Christ sündigt. Aber was diejenigen betrifft, die unter dem Status „Keine Verdammnis“ leben, hat Gott nie jemals die Absicht, ihnen etwas zuleide zu tun.
 
Verdammnis beinhaltet auch die tatsächliche Vollstreckung der Pläne, dir etwas zuleide zu tun, die tatsächliche Vollstreckung von Strafe. Wenn jemand unter Verdammnis ist, wie vollstreckt dann Gott dieses Urteil? Das lesen wir in Römer 1:18.
Es offenbart sich nämlich Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhalten… Wusstest du, dass der Zorn Gottes gegenwärtig geoffenbart wird, gerade jetzt in diesem Moment? Wen du unter Verdammnis bist, gibt es zur jetzigen Zeit begrenzte Wege, durch die Gottes Zorn in deiner Ungerechtigkeit auf dich gerichtet ist. Doch nach dem Tod wird Gott dich in die Fülle, in den Ozean dieses Zorns stürzen.
 
„Keine Verdammnis“ bedeutet, dass ich niemals Gottes Zorn schmecken werde. In alle Ewigkeit wird Gott niemals Rache an mir nehmen, weil ich sein Gesetz gebrochen habe. Keine Schuld, kein Verdammnisurteil, kein Zorn – für immer.
 
Gottes Ankündigung, dass „keine Verdammnis“ für mich gilt, bedeutet nicht, dass da nichts in mir ist, was Verdammnis verdient. Denn das ist durchaus der Fall. Es gibt genug, wofür Gott mich verdammen könnte. Gott erklärt quasi, dass es keine Verdammnis für Menschen gibt, die in Wirklichkeit durchaus Verdammnis verdienen. „Keine Verdammnis“ bedeutet also nicht, dass Gott nicht Grund genug hätte, mich zu verdammen. Doch er hat einen Weg erdacht, wie er Menschen, die Verdammnis verdient hätten, von der Verdammnis freisprechen kann. Christus hat diesen Kelch des Zornes Gottes für dich getrunken, jeden Tropfen.
 
Als Christen machen wir oft einen Fehler und schauen danach quasi so vorsichtig über unsere Schulter, als wollten wir sagen: „Wann wird Gott kommen und mich dafür belangen? Wann wird mich der Blitzstrahl treffen?“ Wir halten den Atem an. „Oh je, jetzt wird er kommen und mich schlagen.“ Doch Jesus Christus hat alle Schläge eingesteckt. Diesen Kelch hat er bis auf den letzten Tropfen geleert. Gott hat keinen Groll gegen dich. Sein Zorn auf dich ist abgewendet worden. Jesus Christus hat für jede einzelne Sünde in dieser Situation bezahlt. Für dich hat er einen zornigen Gott ausreichend zufrieden gestellt, und das auf eine so vollkommene und umfassende Weise, dass Gott in der Lage ist, dieses „Keine Verdammnis“ über dir auszusprechen.
 
Doch das tut Gott nicht für alle Menschen, sondern nur für einige. Gott hat Verdammnis nicht von jedem weggenommen. Das gilt nur für die, die „in Christus Jesus“ sind.
 
Was bedeutet es, „in Christus Jesus“ zu sein? Wenn man etwas definieren will, ist es manchmal ganz hilfreich, einen Blick auf das Gegenteil zu werfen. Was wäre das Gegenteil von „in Christus sein“? Man würde spontan sagen „außerhalb von Christus sein“. Doch die Bibel definiert das Gegenteil von „in Christus Jesus“ nicht als „außerhalb von Christus Jesus“, sondern als „in Adam“ (1. Korinther 15:22)
 
Was bedeutet es, „in Adam“ zu sein? Auf jeden Fall bist du in großen Schwierigkeiten, wenn du „in Adam“ bist, denn in Adam sterben alle und in Christus werden alle lebendig gemacht. Eines deiner Probleme, wenn du „in Adam“ bist, ist also, dass du zum Tod bestimmt bist. Doch es kommt noch schlimmer. In Römer Kapitel 5 lesen wir, dass Adam die Grenze überschritten hat, die Gott ihm gesetzt hatte. Gott hatte gesagt: „Iß nicht von diesem bestimmten Baum“, aber Adam tat es trotzdem. Römer Kapitel 5 lehrt uns, dass Gott uns alle als „eine mit Adam“ betrachtet, und das in dem Maß, dass seine Sünde
mir angelastet wird. „Darum, gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, und so der Tod zu allen Menschen hindurch gedrungen ist, weil sie alle gesündigt haben…“
 
Die Wurzel von „in Adam“ lautet also: Was sein ist, ist auch dein. Dein größtes Problem als Mensch ist nicht einfach, dass du sündigst, sondern dass du von Natur aus Eins mit Adam bist. Du bist so verbunden mit Adam, dass Gott, wenn er dich anschaut, dich der Sünde Adams genauso schuldig sieht wie Adam selbst. Verdammnis, Tod, Gericht – alles was auf ihn kam gebührt auch dir.
 
„In Christus Jesus“ dagegen bedeutet, dass Gott uns als Eins mit Jesus betrachtet, das heißt:
Was Christus gehört, gehört auch dir. Ich habe an allem Anteil, was Christus gehört, in genau derselben Weise wie ich zuvor Anteil an dem hatte, was Adam gehört.
 
Hat Christus ein vollkommenes Leben des Gehorsams geführt? Ja! Das lesen wir in Römer 5:19. Dieser Gehorsam wird zu
meiner Gerechtigkeit. Hat Jesus Christus den Tod und die Verdammnis Gottes erlitten? Ja, das verrät uns Römer 6:4. Ich bin mit ihm begraben worden. Als Christus aufgefahren ist in den Himmel, da bin ich mit ihm aufgefahren. In Epheser 2:6 heißt es: „…und hat uns mit auferweckt und mitversetzt in die himmlischen Regionen in Christus Jesus…“  Das ist Jetzt! Wie kann das sein? Nun, wenn ich „in ihm“ bin, ist das doch klar.
 
Hat Christus ein Erbe? Epheser 1:11 sagt, dass ich es „in ihm“ erlangt habe. Römer Kapitel 8 sagt uns dass wir verherrlicht sind (in der Vergangenheitsform!).
 
Nun magst du sagen: „Aber tatsächlich sitze ich nun einmal noch nicht in himmlischen Regionen und bin noch nicht verherrlicht.“ Aber Tatsache ist: wenn du „in Ihm“ bist, dann gehört das dir. Es ist ja auch im Natürlichen gut möglich, dass dir Dinge gehören, die du nicht gerade in der Tasche bei dir hast.
 
Das alles ist eigentlich Basiswissen. Doch ist es nicht erstaunlich, wie wenige Christen dieses Basiswissen wirklich verstanden haben?
 
Wie stehen nun „Keine Verdammnis“ und „in Christus Jesus“ miteinander in Beziehung? Ganz einfach: sie gehören immer zusammen! Entweder beide Aussagen gelten für dich oder keine von beiden. Wenn du einmal „in Christus“ bist, gibt es absolut nichts, was dich jemals wieder aus ihm herausnehmen kann. Du spazierst nicht einfach „in Christus“ hinein und dann sündigst du und bist wieder draußen.
 
In Römer 6:23 steht:
„Denn der Tod ist der Sünde Sold; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unsrem Herrn.“ Eine Gnadengabe ist ein Geschenk. Gott ist nicht so einer, der Geschenke macht und sie dann wieder wegnimmt. Was ist dieses Geschenk? Ewiges Leben. Wo ist ewiges Leben? In Christus Jesus. Fazit: Wenn du „in Christus Jesus“ bist, hast du ewiges Leben. Kann man ein Leben verlieren, das ewig ist? Wenn ja, dann wäre es nicht ewig.
 
Ein anderes Wort, um zu beschreiben, was das Gegenteil von Verdammnis ist, wäre Rechtfertigung. Paulus hätte also, um dieselbe Aussage zu machen, in Römer 8:1 auch sagen können: „So sind nun die, die in Christus Jesus sind, gerechtfertigt.“ Doch er wollte wohl stärker betonen,
wovon wir errettet sind, statt einfach nur diese Positivaussage zu machen.
 
Unser Feind wird auch der Verkläger genannt und er ist auch ein Lügner. Er kommt und sagt: „Schau, was du getan hast! Gott ist zornig auf dich und will dich nicht in seiner Nähe haben! In diesem Zustand hast du nichts von Gott zu erwarten!“ Wenn wir so etwas hören,
fühlen wir uns nicht, als wäre da keine Verdammnis, dennoch ist es immer wahr, wenn du „in Christus Jesus“ bist. Aber es ist auch nicht immer das, was unser eigenes Herz uns sagt.
 
Das Problem ist, dass so viele von uns irgendwie einen katholischen Hintergrund haben. Darüber hinaus leben wir ganz allgemein in einer Umgebung, die absolut erfüllt ist von dem „Gestank“ des Katholizismus und katholischem Denken. Wenn ich etwas falsch mache, muss ich mich zuerst selbst bestrafen, bevor ich mich Gott wieder nähern kann.
 
Wenn wir auf unsere Gefühle schauen, kommen wir immer in Schwierigkeiten. In Christus Jesus ist Gott nie gegen dich! Nie! Ein Christ kann
nie wieder in einen Status der Verdammnis kommen!
 
Das ganze katholische Gedankensystem hält Menschen in absoluter Gebundenheit und das ist genau das, was der Teufel will. Wenn ich es doch nur inmitten eines schlechten Tages schaffen könnte, zu sagen: „Gott, es gibt für mich eine Verdammnis, weil ich meinen Glauben auf Römer 8:1 setze. Ich weiß, Vater, dass ich heute Mist gebaut habe. Ich habe gesündigt, doch ich bin in Christus Jesus und was ihm gehört, gehört auch mir. Ich weiß, dass ich weiterhin kühn zu dir kommen darf, weil ich in Ihm bin. Ich weiß, dass ich dich nach wie vor um Hilfe bitten darf und ich weiß, dass der Teufel ein Lügner ist!“
 
Das katholische System ist ein System der Gebundenheit. Martin Luther gab seinen normalen Beruf auf und ging zu den Augustinermönchen, weil er glaubte, dort Frieden zu finden. In dem alten Schwarzweißfilm darüber sagt er vor seinem Beichtvater: „Alles, was ich gefunden habe, ist ein zorniger Gott!“ So ist der Katholizismus. Du baust Mist und Gott ist zornig. Dann beichtest du, fastest etc. und irgendwann wird er dann so langsam wieder besänftigt, aber dann baust du wieder Mist und Gott ist wieder zornig. So geht das immer hin und her und darum wissen viele Katholiken auch nie, ob sie in den Himmel kommen oder nicht – weil sie in diesem schrecklichen Kreislauf feststecken. Sie wissen von einem Tag zum nächsten nie, ob alles, was sie getan haben, Gottes Gunst gefunden hat.
 
Doch die Schönheit des wahren Christentums ist, dass Gott sagt: „Meine Gunst ist für immer und ewig auf dir, wenn du in Christus Jesus bist.“
 
Wenn Christen sündigen, dass ist es wahr, dass Gott nicht immer sanft mit ihnen umgehen wird. Ananias und Saphira hatten gesündigt und Gott hat sie getötet. Aber warum? Damit sie nicht zusammen mit dem Rest der Welt verdammt würden. Also – auch wenn Gott dich ein wenig zurechtstauchen sollte, heißt das nicht, dass er zornig ist. Er will dir immer nur Gutes tun.
 
 

Keine Verdammnis


 
Wir sind dazu bestimmt, wie Jesus zu werden. Das ist ein Teil von Gottes herrlichem Plan für unser Leben. Jesus war voller Demut, Frieden, Freundlichkeit und Liebe und ohne Sünde.
 
Petrus sagt uns, dass wir alles in uns haben, was wir brauchen, um wie Jesus zu werden. (2. Petrus 1:3–4)
 
Innerhalb des Prozesses, mehr wie unser Herr zu werden, heiliger und liebender, demütiger und freundlicher, wird der Herr uns Bereiche unseres Lebens zeigen, die gereinigt werden müssen. Er zeigt uns das indem er uns von Sünde überführt. Überführung durch Gott bringt keine Gefühle von Verdammnis und Niederlage mit sich. Das Wort Überführung bedeutet „eindringlich überzeugen“.
 
An diesem Punkt sehe ich viele Christen stolpern. Sie erkennen nicht, dass ihr Feind, der brüllende Löwe, der nur stehlen, töten und verderben will, in den Versuch verwickelt ist, ihnen genau an dieser Stelle ein Bein zu stellen. Der Plan des Feindes ist es, unsere Freude und unseren Frieden zu stehlen, unsere Leidenschaft für den Herrn abzutöten und unsere Hoffnung, unsere Absicht und unsere Zukunft zu zerstören.
 
Gott hat ein Verlangen, dich etappenweise zu heiligen. Er ist freundlich und liebevoll in seiner Formung deines Charakters. Satan ist ein unbarmherziger Ankläger, der will, dass wir uns wertlos und hoffnungslos fühlen.
 
Wenn wir unsere zweijährige Tochter lehren, versuchen wir ja auch nicht, ihr das Verhalten einer Zehnjährigen abzuverlangen. Wir schauen nicht auf unsere Zweijährige und sind enttäuscht, dass sie ihre Worte noch nicht richtig aussprechen, ihren Namen noch nicht schreiben kann und die Küche noch nicht fegen kann oder was auch immer sonst man von einer Zehnjährigen erwarten kann. Nein, wir konzentrieren uns darauf, was unsere Zweijährige lernen sollte. Unsere Zweijährige muss lernen, ihre Gabel richtig zu halten oder im Bett zu bleiben. Es wäre bösartig von uns, wenn wir sagen würden: "Du bist so dumm. Du kannst ja noch nicht einmal deinen Namen schreiben. Du solltest die Küche fegen. Du bist wertlos.” Was würde ein Besucher denken, der hören würde, dass wir unserer Zweijährigen so etwas sagen?
 
Und doch ist das exakt das, was der Feind unseres Lebens mit Gott uns erzählt. Und wir sollten ihm schnellstens die Tür weisen. Wenn der Herr uns sieht, konzentriert er sich nicht auf die Bereiche der Heiligung, bei denen er uns erst morgen helfen will. Er will uns jetzt einfach nur in unseren heutigen beiden Bereichen helfen. Er macht sich keine Sorgen über Morgen. Wir werden dort schließlich schon ankommen. Ja, er weiß, dass wir alle am liebsten sofort perfekt sein wollen. Doch wäre es nicht auch im Natürlichen dumm, wenn unsere Zehnjährige sich darüber ärgern würde, dass sie noch nicht in der Lage ist, eine Familie zu versorgen oder ihren eigenen Lebensunterhalt zu verdienen? Für diese Aufgabe ist sie einfach noch nicht bereit. Doch sie wird schließlich dort ankommen. Wir sind doch alle auf einem Weg.
 
Wenn Gott mit uns über unsere Sünde spricht, hören wir nicht die Stimme der Verdammnis, die bewirkt, dass wir uns schämen und voller Angst und Sorge über unseren Zustand sind. Das ist der Feind. Wenn der Herr uns von Sünde überführt, ist seine Stimme so sanft und freundlich, dass wir die Sünde tatsächlich als etwas von uns Getrenntes sehen. Gott sieht dich getrennt von deiner Sünde. Er sieht diese Sünde nicht als einen Teil von dir an. Er zeigt dir die Sünde als etwas von dir, seinem kostbaren Kind,  Getrenntes. Er sieht dich und die Sünde als zwei voneinander getrennte Wesenheiten. Wenn Gott bereit ist, sich mit unserer Sünde zu befassen, offenbart er uns das auf eine Art und Weise, die uns fühlen lässt, dass wir diese Sache tatsächlich überwinden KÖNNEN. Wir  erleben die Überführung des Herrn mit einem totalen Frieden, weil er uns zeigt, was ER tun wird – immerhin werden wir durch Gott geheiligt, nicht durch unsere eigenen Bemühungen. Wir werden frei von unserer Sünde wenn wir uns Gott ausliefern und es seinem Geist erlauben, das Werk in uns zu tun. Das ist Heiligung. Sich ausliefern.
 
Satan lässt uns empfinden, dass die Sünde so tief in uns verwurzelt ist, dass wir sie nie überwinden können. Er bewirkt, dass wir uns schämen und als Versager empfinden. Er ermutigt uns, alle möglichen Schwüre und Versprechen zu machen, die er dann gegen uns benutzt wenn wir es unvermeidlich nicht schaffen, sie einzulösen. Dann spottet er über uns und verdammt uns nur noch mehr. Stelle dir noch einmal die Zweijährige vor, die versucht, die Küche zu fegen oder ihren Namen zu buchstabieren. Ich sehe förmlich, wie sie sich in lauter Verzweiflung über ihr Versagen auf den Boden fallen lässt. Die Absicht des Feindes ist, dass wir nach all den Anstrengungen, die zu keinen Ergebnissen führen, schließlich das christliche Leben aufgeben, weil es ZU SCHWER ist. Das ist sein Trick Nummer eins, um zu bewirken, dass Menschen sich entweder ganz von Gott abwenden oder sich an Religion und Regeln halten statt eine Beziehung mit Gott zu pflegen. Der Disziplinierteste gewinnt, der am wenigsten Disziplinierte verliert. Die Wahrheit ist, dass sie beide verlieren, weil sie auf die Stimme des Feindes gehört und versucht haben, durch ihre eigenen Bemühungen heilig zu werden, losgelöst von Gottes vollkommenem, liebenden und sanften Plan für ihre Heiligung.
 
Gott liebt dich so zärtlich. Er liebt dich genauso wie du bist, mit all den unerlösten Gedanken und Handlungen. Er hat einen Plan für deine Veränderung, der langsam und beständig und voller Frieden und Freude ist. Sein Plan wird sich durchsetzen. DU BIST DAFÜR VORHERBESTIMMT. Und nicht du wirst es schaffen müssen … das tut alles Er. Du musst dich nicht abmühen. Gott übernimmt die Arbeit. Das christliche Leben ist nicht zu schwer. Es ist überhaupt nicht schwer. Es hat damit zu tun, dich in die Arme des Vaters einzukuscheln, der dich liebt. Er ist der Vater, der dich so annimmt, wie du heute bist. Er ist nicht enttäuscht von dir. Das ist eine Lüge des Verklägers. Der Herr möchte, dass du aufhörst, auf diese Lügen zu hören und dein Erbe zurücknimmst – den Frieden, den er für dich erkauft hat. Er gehört dir.
 
 

Überführung oder Verdammnis?

 
Erlebst du manchmal Zeiten, in denen du dich als Christ als totaler Versager fühlst und als wäre dein Leben nichts als ein einziges, großes Chaos? Ich glaube, dass wir in einer Zeit der besonderen Reinigung durch Gottes Geist leben, in der Geduld eine Schlüsselrolle spielt. Es ist leicht, entmutigt und niedergeschlagen zu werden wenn wir Gottes Werk der Überführung missverstehen bzw. nicht von der Fälschung des Feindes namens Verdammnis unterscheiden können.
 
Den Unterschied zwischen Überführung und Verdammnis können wir zu allererst an ihrer Frucht erkennen. Überführung ist ein Werk des Heiligen Geistes, das uns, obwohl es Kummer bewirkt, in Buße und Abhängigkeit von Gott näher zu ihm zieht, so dass er uns reinigt und ermächtigt. Überführung ist gewöhnlich spezifisch und resultiert in Vertrauen auf Gott mit Hoffnung auf Befreiung, und zwar nicht durch unsere eigenen Bemühungen, sondern durch das Sich-Ausliefern an den Heiligen Geist. Römer 8:1 sagt uns, wenn wir nach dem Geist leben, werden wir überführt, leiden jedoch nicht unter Verdammnis. Was ist also das Wesen und die Frucht von Verdammnis?
 
Gewöhnlich ein verzehrendes Empfinden von Versagen, das immer dazu neigt, uns von Gott weg zu ziehen und Hoffnungslosigkeit über unseren Zustand hervorbringt. Weil wir dabei auf uns und nicht auf Gott orientiert sind, kann Verdammnis uns dann erfassen, wenn wir auf uns selbst konzentriert sind. Und wenn wir versuchen, das Selbst durch das Selbst zu überwinden, verlieren wir den Mut, weil unser einziges Mittel dafür, durch das Blut zu Gott zu kommen, verschleiert ist.
 
Es gibt keinen Grund, entmutigt zu sein, egal ob wir unter Überführung oder Verdammnis geraten. In jedem Fall ist das nämlich ein ganz gutes Zeichen dafür, dass du versuchst, dem Herrn nachzufolgen. Ein Christ, dessen Herz Gott gegenüber verhärtet ist, wird Überführung gar nicht erkennen und ist somit auch keine Zielscheibe für Verdammnis aus dem Lager des Feindes. 1. Korinther 2:14 15 sagt uns, dass der natürliche Mensch die Dinge Gottes nicht annehmen oder verstehen kann, während der geistliche Mensch alle Dinge beurteilen kann. Wer wirklich verdammt ist, ist geistlich viel zu blind um es zu erkennen, doch wer sensibel für den Heiligen Geist ist, ist besonders verletzlich für solche Angriffe. Wenn du also im Herrn wachsen willst, dann sei ermutigt.
 
Weil Verdammnis die Fälschung von Überführung ist – IGNORIERE SIE NICHT. Sie begleitet oft wahre Überführung, um uns zu verwirren und davon abzuhalten, uns wirklich mit den betreffenden Dingen auseinanderzusetzen. Darum ist es ein Fehler, sich einfach vollkommen abzuwenden, sondern wir sollten uns unter die mächtige Hand Gottes demütigen(1. Petrus 5:6) und ihn bitten, unsere Herzen zu erforschen und alles aufzuzeigen, was ihn traurig macht (Psalm 39:23).
 
Dazu ein Beispiel: Ich bekam Besuch von ein paar Freunden, die ich nur selten sehe. Ich war begierig, ihnen alles zu erzählen, was der Herr in meinem Leben tat. In der Nacht zuvor konnte ich kaum schlafen, weil ich all die Einzelheiten schon durchging. Am Morgen betete ich, der Herr möge mich mit seinem Geist erfüllen und mich gebrauchen, um meine Freunde zu segnen. Als sie wieder abgereist waren, wusste ich, dass irgendetwas entsetzlich schief gelaufen war. Ich spielte den Besuch in meinen Gedanken immer wieder durch. Alles, was ich meinen Freunden erzählt hatte, war wahr und gut, doch ich wusste, dass ich meine Freunde wie eine Dampfwalze überrollt hatte. Ich konnte mich noch nicht einmal mehr an etwas erinnern, das sie gesagt hatten, weil ich ihnen wahrscheinlich gar keine Gelegenheit gelassen hatte, zu Wort zu kommen. Ich war total niedergeschlagen. Ich empfand mich nur als eine knarrende Zimbel, die ihre eigenen Offenbarungen mehr liebte als ihre Freunde. Ich war stolz und selbstsüchtig gewesen. Ich fühlte mich elend und hoffnungslos. Mir fehlte es schließlich an der allerwichtigsten Eigenschaft: LIEBE. 1. Korinther Kapitel 13 verdammte mich total. Ich würde diesen Ansprüchen nie genügen können. Ich sagte zu Gott: "Ich habe dich doch gebeten, mich zu erfüllen und zu gebrauchen, Herr, warum hast du mir denn nicht geantwortet?“ Ich weinte und fragte mich, ob Gott mich überhaupt gehört hatte. Die Antwort kam schnell: „Du hattest doch bereits beschlossen, was du tun würdest, bevor du mich überhaupt gebeten hast. Du wolltest doch gar nicht, dass ich deine Pläne ändere.“ Als ich über diese spezifische Sünde Buße tat, die mich unter so einen Angriff von Verdammnis gebracht hatte, wies der Herr mich sanft auf diese wunderbare Steigerung in 2. Petrus 1:5-7 hin, die in der christlichen Liebe kulminiert. Er zeigte mir genau, wo ich in dem Prozess stand, nämlich beim Üben beständiger Geduld (Vers 6). All dieses Elend, das ich in mir selbst gesehen hatte, war gar nicht der Punkt gewesen. Ich bat meine Freunde um Vergebung, doch Gottes Wort brach die Verdammnis und gab mir Richtungsweisung und Hoffnung in Bezug auf meinen Zustand. Seither beachte ich Verdammnis immer als ein Warnzeichen und habe fast immer festgestellt, dass irgendwo tief unter dem Angriff Gott mir tatsächlich etwas aufzeigen will.
 
Wenn ich in so einer Situation Gott gesucht habe und er mir kein spezifisches Problem aufzeigt, dann belasse ich die Situation in seinen Händen und ignoriere die Verdammnis vollständig. Ich lasse sie dann fallen, als wäre sie eine hässliche Schlange. Wenn wir gerade vom Herrn gebraucht wurden oder er uns in Kürze für etwas gebrauchen will, benutzt der Feind scheinbar manchmal Verdammnis, um uns zu stoppen und damit wir uns für den Dienst als nicht würdig empfinden.
Fortwährende Selbstanalyse losgelöst vom Heiligen Geist spielt dem Verkläger direkt in die Hände. Denke an das Blut und dass es Jesus ist, der versprochen hat, uns makellos darzustellen (1. Thessalonicher 5:23- 24). Ich bin oft unter gewaltige Angriffe von Verdammnis geraten bevor oder nachdem ich etwas geschrieben hatte, was vom Herrn mächtig gebraucht wurde. Selbst wenn ich mich also immer noch ziemlich unwohl fühle, belasse ich meinen Fall in den Händen des Herrn, der immer gerecht urteilt. Das ist nicht einfach, doch wenn wir unseren Stand einnehmen und dem Herrn weiter dienen, muss der Teufel fliehen.
 
Laufe jetzt zum Herrn und lasse ihn all deine Belange aussortieren. Wenn der gute Hirte zu den Seinen spricht, gebraucht er nie Worte der Verzweiflung, der Hoffnungslosigkeit, der Frustration, der Niederlage, der Entmutigung, der Angst, der Verwirrung oder des Versagens. Vielmehr gibt er seinen Schafen Worte der Hoffnung, der Ruhe, des Sieges, des Friedens, der Kraft, der Freude, des Triumphes und der Liebe.
Download
download