European-American Evangelistic Crusades

             
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Täuschung: Das gefährlichste Werkzeug des Teufels erkennen


 
von Dr. Steven Riser

 
 
Woher wissen wir, was nicht stimmt?
Das biblische Bild von Satan unterscheidet sich von dem populären Bild des Teufels. In der Bibel ist er nicht die komische Zeichentrickfigur mit Hörnern, Schwanz und Mistgabel, lächerlich gekleidet in lange, rote Unterwäsche. Vielmehr ist Satan ein Feind, der clever, einfallsreich, verführerisch und gefährlich ist (1. Petrus 5:8). Satan kennt unsere Schwachstellen und schlachtet sie zu seinem größten Vorteil gegen uns aus. Die Bibel spricht nicht so sehr über die Macht Satans als vielmehr über seine extreme Subtilität, List und Täuschung. Er gebraucht clevere Finten, verführerische Mittel, verschlagene Täuschungsmanöver und hinterlistige Tricks.
 
Er wird als brüllender Löwe bezeichnet (1. Petrus 5:8). Paulus schrieb über die bösen Mächte der Finsternis, gegen die wir kämpfen (Epheser 6:12). Und es ist die Finsternis, in der wir leicht angegriffen und getäuscht werden können. Darum sagt Paulus in 2. Korinther 2:11 auch:
„damit wir nicht vom Satan übervorteilt werden; denn seine Anschläge sind uns nicht unbekannt.“ Der Ausspruch „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“ ist nicht von Vorteil, besonders wenn es darum geht, deinen Feind zu kennen! Eine der Kardinalsregeln in der militärischen Kriegsführung ist: Kenne deinen Feind. Je besser wir wissen, mit wem wir es zu tun haben, desto wahrscheinlicher werden wir erkennen, wie und wann der Feind angreift und in der Lage sein, den feurigen Pfeilen des Bösen in der Kraft des Herrn zu widerstehen.
 
Wenn Christen lernen, in dem vollendeten Werk von Christus zu ruhen, werden sie feststellen, dass Satan ein besiegter Feind ist! (Offenbarung 12:11; Kolosser 2:12). Nach Hebräer 2:14 ist Jesus unter andrem aus dem Grund gekommen, um den Teufel zu besiegen. Johannes sagt:
„Wir wissen, dass jeder, der aus Gott geboren ist,… sich hütet, und der Arge tastet ihn nicht an.“ (1. Johannes 5:18)
 
Was ist das Wesen Satans?
Die Namen einer Person offenbaren gewöhnlich das Wesen, die Aktivität und die Mission dieser Person. Satan ist in der Bibel unter fast 30 Namen bekannt. Hier einige von ihnen:
 
1.   Der Widersacher (1. Petrus 5:8-9)
2.   Der Gott dieser Welt (2. Korinther 4:4)
3.   Der Fürst, der in der Luft herrscht (Epheser 2:1-3)
4.   Der Verkläger der Brüder (Offenbarung 12:10; Hiob 1:6-12)
5.   Der Feind (Matthäus 13:39)
6.   Der Verführer (Matthäus 4:3)
7.   Der brüllende Löwe (1. Petrus 5:8-10)
8.   Der Vater der Lüge (Johannes 8:44)
9.   Die alte Schlange (Offenbarung 12:9)
10.   Der Mörder (Johannes 8:44)
 
Welche sind einige der primären Ziele Satans?
Auch hierzu liefert uns die Bibel zahlreiche Antworten:
 
1.   Uns hinsichtlich der wahren Natur der Sünde zu täuschen
2.   Uns zu veranlassen, an der Wahrheit des Wortes Gottes zu zweifeln
3.   Uns ein Gefühl von Minderwertigkeit und Unzulänglichkeit zu vermitteln
4.   Uns zu verleiten, nicht auf den Herrn zu vertrauen
5.   Uns hinsichtlich unseres Fortschritts in geistlichem Wachstum zu entmutigen
6.   Uns durch die eigene Unbeständigkeit und die anderer zu enttäuschen
7.   Uns zu ermutigen, das christliche Leben aufzugeben
8.   Uns zu veranlassen, unsere Vitalität und Glaubwürdigkeit zu verlieren
9.   Uns in unserem Dienst für Gott ineffektiv und unfruchtbar zu machen
10.   Uns durch unnötige und ungelöste Konflikte von anderen zu trennen
 
Welches sind die Waffen, die Satan in seinem Arsenal hat?
 
1.   Angst, falsche Anklagen und Verdammnis
2.   Zweifel und Fehlinformation
3.   Zorn und Feindseligkeit
4.   Sorgen und Beunruhigung
5.   Schuld und falsche Schuldgefühle
6.   Versuchung und Verblendung durch Täuschung und Lüge
7.   Entmutigung und Enttäuschung
8.   Trennungen und Konflikte
9.   Tiefe Depression
10.   Unkenntnis und falsche Vorstellungen
 
Was glaubst du, ist Satans am häufigsten benutzte und tödlichste Waffe?
Wenn du dir die obige Liste ansiehst, gibt es da einen gemeinsamen Nenner? Wie ist es mit der tödlichen Waffe der Täuschung? In Johannes 8:44 sagt Jesus:
„Ihr seid von dem Vater, dem Teufel, und was euer Vater begehrt, wollt ihr tun; der war ein Menschenmörder von Anfang an und ist nicht bestanden in der Wahrheit, denn Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.“
 
Jedes Mal, wenn Satan spricht, zielen seine Lügen darauf ab, uns in die Irre zu führen und uns zu täuschen um uns zu besiegen.
 
Weißt du, was du nicht weißt?
Nein, du weißt nicht, was du nicht weißt. Es gibt zwei Arten von Nicht-Wissen. Man kann 1.) unwissend sein und 2.) getäuscht sein. Täuschung erlaubt es Satan, weitgehend unerkannt über den Radarschirm zu huschen. Aber du brauchst dich nicht vom Vater der Lüge täuschen zu lassen. Entdecke, wer du in Christus bist und lerne, jeden Gedanken gefangen zu nehmen unter den Gehorsam Christi (2. Korinther 10:5). Dann wirst du frei von der Gebundenheit durch Satans Lügen sein.
 
Warum wurde Eva verführt?
Wenn ich dich in Versuchung führen würde, dann würdest du es merken. Wenn ich dich täuschen würde, dann würdest du es nicht wissen. Wenn du weißt, dass du getäuscht wirst, dann bist du nicht getäuscht. Eva wurde verführt weil sie die Lüge glaubte, dass Gott nicht ihr Bestes wollte. Sie wusste nicht, dass das eine Lüge war. Wir sehen in 1. Mose Kapitel 3 deutlich, dass das Arbeiten mit Täuschung von Anfang an die primäre Strategie Satans war. Vielleicht schauen einige von uns auf Eva herab weil sie sich von der Schlange im Garten Eden täuschen ließ. Doch jedes Mal, wenn wir sündigen, werden wir von genau derselben Lüge verführt.
 
Was ist Gottes primäres Verteidigungsmittel?
Wir müssen uns nur ansehen wie Jesus auf Satans Versuchungen in der Wüste reagierte um Gottes primäres Verteidigungsmittel zu identifizieren. Wir lesen diese Begebenheit in Matthäus 4:1-10. Kein Wunder, dass Jesus in Johannes 17:17 sagt:
„Heilige sie in deiner Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit.“ Kein Wunder, dass Paulus in Epheser 6:14 sagt: „So steht nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit…“ Die gute Nachricht ist, dass uns die erste Verteidigungslinie zur Verfügung steht: das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes (Epheser 6:17).
 
Wann sind wir verwundbar durch Satans Lügen?
Am verwundbarsten sind wir wenn wir unwissend sind. Jesus sagte, dass wir wachsam (geistlich aufmerksam) sein und beten sollen. Wir sind angreifbar durch Satans Lügen wenn wir es versäumen, jeden Gedanken gefangen zu nehmen unter den Gehorsam Christi. Am besten gewappnet sind wir wenn wir in der Lage sind, spezifische Schriftstellen zu spezifischen Versuchungen parat zu haben – so wie Jesus in Matthäus 4:1-10.
 
Was sind die primären Methoden, wie Satan versuchen wird, dich dazu zu bringen, seine Lügen zu glauben?

Die drei prinzipiellen Feinde des Christen sind:
 
1.Das Fleisch – du selbst (Selbsttäuschung). Hier sind wir aus uns selbst heraus irregeleitet und akzeptieren Falsches als wahr. Das ist eine Form der Verleugnung der Wahrheit. Wir rechtfertigen falsche Überzeugungen vor uns selbst.
 
2.Die Welt – andere Menschen. Diese können uns absichtlich oder unbeabsichtigt in die Irre führen (Falsche Propheten und Lehrer).
 
3.Der Teufel und seine Kohorten – in die Irre führende, dämonische Geister (1. Timotheus 4:1)
 
Was sind einige der spezifischen Wege, auf denen wir uns nach Aussage des Wortes Gottes selbst täuschen?
 
1.Wir täuschen uns selbst wenn wir das Wort hören und es nicht tun, d.h. wenn wir es versäumen, zu praktizieren was wir predigen. Jakobus 1:22 sagt dazu:
„Seid aber Täter des Wortes und nicht Hörer allein, womit ihr euch selbst betrügen würdet.“
 
2.Wir täuschen uns selbst aufgrund von Stolz wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben. Wir sind keine sündlosen Heiligen. Wir sind Heilige, die gelegentlich sündigen und die Gemeinde ist ein Krankenhaus für Sünder. In 1. Johannes 1:8 heißt es:
„Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.“ Jakobus 4:6 sagt: „Größer aber ist die Gnade, die er gibt. Darum spricht sie: «Gott widersteht den Hoffärtigen; aber den Demütigen gibt er Gnade.»
 
3.Wir täuschen uns selbst wenn wir meinen, etwas zu sein, was wir nicht sind. Römer 12:3 sagt dazu:
„Denn ich sage kraft der Gnade, die mir gegeben ist, einem jeden unter euch, dass er nicht höher von sich denke, als sich zu denken gebührt, sondern dass er auf Bescheidenheit bedacht sei, wie Gott einem jeden das Maß des Glaubens zugeteilt hat.“ Und in Galater 6:3 heißt es: „Denn wenn jemand glaubt, etwas zu sein, da er doch nichts ist, so betrügt er sich selbst.“ Paulus sagt, dass wir nur durch die Gnade Gottes sind was wir sind: „Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und seine Gnade gegen mich ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir ist.“ (1. Korinther 15:10). Alles, was wir sind und haben, ist Ausdruck von Gottes Gnade.
 
4.Wir täuschen uns selbst wenn wir die Weisheit der Welt für Gottes Weisheit halten. 1. Korinther 3:18-19 warnt uns:
„Niemand betrüge sich selbst! Hält sich jemand unter euch für weise in dieser Weltzeit, so werde er ein Tor, damit er weise werde! Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott; denn es steht geschrieben: «Er fängt die Weisen in ihrer List.» Der Gipfel der Arroganz ist, zu denken, dass wir es besser wissen als der allwissende Gott. Paulus sagt in Römer 1:22 passend: „Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden.“ Wir können unseren Verstand nicht mit dem Gott dieser Welt messen, ganz zu schweigen von dem Gott dieses Universums. Wann auch immer wir meinen, wir könnten Satan überlisten, sind wir sichere Kandidaten dafür, von seiner Gerissenheit und listigen Täuschung in die Irre geführt zu werden. Es ist wichtig, dass wir uns nicht auf unser eigenes Verständnis verlassen, sondern vielmehr Gott auf all unseren Wegen anerkennen (Sprüche 3:5-6).
 
5.Wir täuschen uns selbst wenn wir meinen, religiös zu sein, aber unsere Zunge nicht im Zaum halten. Jakobus 1:26 sagt dazu:
„Wenn jemand fromm zu sein meint, seine Zunge aber nicht im Zaum hält, sondern sein Herz betrügt, dessen Frömmigkeit ist wertlos.“
 
6.Wir täuschen uns selbst wenn wir meinen, wir würden nicht ernten, was wir säen. Hierzu warnt uns Galater 6:7 folgerichtig:
„Irrt euch nicht; Gott lässt sich nicht verspotten! Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.“
 
7.Wir täuschen uns selbst wenn wir meinen, dass die Ungerechten das Reich Gottes erben werden. Dazu steht in 1. Korinther 6:9-10 geschrieben:
„Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht: Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Weichlinge, noch Knabenschänder, weder Diebe noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch Räuber werden das Reich Gottes erben.“
 
8.Wir täuschen uns selbst wenn wir meinen, dass wir uns fortwährend in schlechte Gesellschaft begeben und davon nicht verdorben werden. 1. Korinther 15:33 sagt dazu:
„Lasst euch nicht irreführen: Schlechte Gesellschaft verdirbt gute Sitten.“
 
Wie können andere Menschen innerhalb und außerhalb der Gemeinde uns täuschen? (Jeremia 23:16, 21-31)
Die Bibel im Allgemeinen und Jesus im Besonderen warnen uns vor falschen Propheten und Irrlehrern. Satan kann geistliche Gaben fälschen und uns dahingehend verführen, dass wir meinen, sie wären von Gott. Deshalb weist die Bibel uns an, alles zu prüfen:
„Prüft aber alles und nur das Gute behaltet.“ (1. Thessalonicher 5:21). Falsche Propheten und Irrlehrer existieren weil Christen sie unkritisch akzeptieren. Eine prophetische Botschaft sollte Menschen zur Rechtbeschaffenheit motivieren und sie nicht in ihrer Sünde beschwichtigen. Menschen zu manipulieren indem man vorgibt, ein Wort vom Herrn weiterzugeben, ist geistlicher Missbrauch. Wir sollten uns hüten vor Leuten, die behaupten: „Der Herr hat mir gesagt, ich soll dir etwas sagen.“ Falsche Propheten können sogar mitten unter uns sein. In 2. Petrus 2:1-2 heißt es: „Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, welche verderbliche Sekten nebenbei einführen und durch Verleugnung des Herrn, der sie erkauft hat, ein schnelles Verderben über sich selbst bringen werden. Und viele werden ihren Ausschweifungen nachfolgen, und um ihretwillen wird der Weg der Wahrheit verlästert werden.“ Die biblischen Standards sind Wahrheit und Gerechtigkeit und Irrlehrer verleumden beides.
 
Wie sollen wir uns vor in die Irre führenden Geistern in Acht nehmen?
Neben der Selbsttäuschung und der Täuschung durch andere Menschen können wir auch durch dämonische Geister in die Irre geleitet werden. Viele betrachten dämonische Geister mehr als „Einflüsse“ und ihre Effektivität im Leben von Menschen bleibt unerkannt weil sie nicht als wirkliche Persönlichkeiten angesehen werden, die vollkommen und ausschließlich böse sind. Diese Botschafter Satans sind damit beschäftigt, zu tun, was sie am besten können – sowohl erlöste als auch unerlöste Menschen zu täuschen. In Epheser 6:12 lesen wir:
„…denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt.“ In 1. Timotheus 4:1 heißt es: „Der Geist aber sagt deutlich, dass in spätern Zeiten etliche vom Glauben abfallen und verführerischen Geistern und Lehren der Dämonen anhängen werden.“ Und 1. Johannes 2:18 und 4:16 warnen uns, die Geister zu prüfen um die antichristlichen Geister unter ihnen zu entlarven. Satans Kräfte sind am Werk und versuchen, unser Denken durch Lügen zu verschmutzen und uns dadurch davon abzuhalten, in der Wahrheit zu wandeln.
 
Was ist täuschender als alles andere?
In Jeremia 17:9 lesen wir:
„Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen?“ In Epheser 4:22 fordert Paulus uns auf: „…dass ihr… den alten Menschen ablegen sollt, der sich wegen der betrügerischen Lüste verderbte.“ Jesus sagt in Matthäus 15:19 zu uns: „Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen.“ Sünde im Allgemeinen und unser menschliches Herz im Besonderen sind extrem und durch und durch sündhaft. Hebräer 11:25 spricht über „die zeitliche Ergötzung der Sünde.“ Sünde scheint für eine Weile gut zu sein, doch das ist nur so, weil es sich um eine Täuschung handelt. Sünde ist langfristig nie in unserem besten Interesse.
 
Was ist die Beziehung zwischen Täuschung und Evangelismus?
Die Bibel beschreibt den Nichtchristen als verblendet und von Satan in der Herrschaft der Finsternis gefangen genommen (Kolosser 1:13; 2. Korinther 4:4). In 2. Thessalonicher 2:9-10 lesen wir, dass der Böse jene täuscht, die verloren gehen. Der Ungläubige kann diesem Gefängnis nicht aus eigener Kraft entkommen und auch der Christ kann ihn nicht aus seiner eigenen Kraft retten. Deine Geschicklichkeit oder dein Mangel an Geschicklichkeit beim Erklären oder Argumentieren für das Evangelium ist nicht das, was eine Person aus der Gebundenheit Satans befreit. Das Evangelisieren ist menschlich unmöglich, doch Gott rettet einen Menschen durch drei Dinge: durch sein Wort, durch seinen Geist und durch sein Volk.
 
Wie ist Paulus an das Evangelisieren herangegangen?
Hierzu können wir in 1. Korinther 2:4 lesen:
„Und meine Rede und meine Predigt bestand nicht in überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Beweisung des Geistes und der Kraft.“ 2 Korinther 10:4-5 ergänzt: „…denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig durch Gott zur Zerstörung von Festungen, so dass wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und jeden Gedanken gefangen nehmen zum Gehorsam gegen Christus.“
 
Was ist unsere erste Verteidigungslinie gegen Täuschung?
Geistliches Beurteilungsvermögen ist Gottes Heilmittel oder erste Verteidigungslinie gegen Täuschung. Das Wort und der Geist Gottes bewerten die Gedanken und Absichten unseres Herzens und geben uns die Fähigkeit, zu unterscheiden, d.h. die richtigen Schlüsse zu ziehen. Geistliches Urteilsvermögen setzt aber die richtigen Motive voraus. Das Motiv für wahre Unterscheidung darf nie Selbstförderung oder persönlicher Gewinn sein. Unterscheidungsvermögen hat nur eine primäre Funktion: zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden so dass wir das Richtige tun und das Falsche vermeiden können. Es ist mehr eine Funktion in der der Heilige Geist unserem Geist Zeugnis gibt als dass sie dem menschlichen Verstand entspringt. Unsere Einheit mit Gott macht geistliches Unterscheidungsvermögen durch den Prozess der Erleuchtung möglich. Getrennt von Gott sind wir geistlich taub, stumm und blind. Unterscheidung kommt dadurch, dass der Heilige Geist uns erleuchtet, was mit dem Wort Gottes in Einklang steht und was nicht. Paulus sagt in Römer Kapitel 8, dass der Heilige Geist unserem Geist Zeugnis gibt. Hebräer 5:14 identifiziert diejenigen, die Unterscheidungsvermögen haben:
„…die Gereiften, deren Sinne durch Übung geschult sind zur Unterscheidung des Guten und des Bösen.“ Jesus sagt in Johannes 8:32-32 zu den Juden, die ihm geglaubt hatten: “ Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen!“ Das Licht der Wahrheit Gottes ist die einzige wirksame Waffe gegen die Finsternis der Täuschung.
 
Wie kann man gegen Täuschungen „geimpft“ werden?
 
1.Glaube, dass Gott will, dass du Klarheit hast – Gott möchte, dass seine Kinder frei sind! (Johannes 8:32; 16:13)
 
2.Sei bereit, seinen Willen zu tun noch bevor du ihn kennst. (Jakobus 1:22; Johannes 7:17)
 
3.Glaube, dass die Bibel das inspirierte Wort Gottes und unsere letztgültige Autorität ist. (1. Thessalonicher 2:13)
 
4.Sei eifrig im Studieren des Wortes Gottes mit einer demütigen, belehrbaren Haltung. (2. Timotheus 2:15)
 
Was ist die größte Täuschung für den Unerlösten und den Erlösten?
Der Unerlöste ist getäuscht indem er denkt, dass man nicht errettet werden muss oder dass Errettung durch Werke geschieht und auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden kann. Alle Weltreligionen mit Ausnahme des Christentums glauben das und sie alle unterliegen der Täuschung. Errettung geschieht allein durch Gnade (Epheser 2:8-9).
 
Der Erlöste ist meistens getäuscht indem er von sich selbst in den Maßstäben seiner alten Natur denkt (Römer 8:5- 14) statt seine neue Natur zu sehen und zu erkennen, wer er in Christus ist. Das ist so ein wichtiger Punkt, dass es eines separaten Artikels bedarf um eine umfassendere und klarere Erläuterung zu geben.
 
Wie können wir zusammenfassen was wir über dieses wichtige Thema gelernt haben?
Es ist unmöglich, eine biblische Weltsicht zu haben ohne an die Realität Satans und die ernsthafte Bedrohung seiner gefährlichen Schachzüge zu glauben, insbesondere durch Täuschung. Je besser wir darüber Bescheid wissen, womit wir es zu tun haben, desto wahrscheinlicher erkennen wir, wie und wann der Feind angreift und können dem in der Kraft des Herrn widerstehen.
 
Wir sind anfällig für Satans Lügen wenn wir es versäumen, mentale Disziplin an den Tag zu legen. Am besten gerüstet sind wir wenn wir sofort passende Schriftstellen für jede mögliche Situation parat haben. Wir müssen die Ressourcen nutzen, die Gott uns bereitgestellt hat um erfolgreich gegen die Angriffe des Bösen zu bestehen. Hier ist geistliches Beurteilungsvermögen durch das Wort und den Geist Gottes gefragt. Wir überwinden den Bösen durch das Blut des Lammes wenn wir wissen, wer wir in Christus sind und jeden Gedanken gefangen nehmen unter den Gehorsam Christi.  
 
Wir müssen dieses Problem im Auge behalten wenn wir evangelisieren und demütig unsere Begrenzungen anerkennen. Nur wenn der Heilige Geist einen Sünder überführt, kann etwas geschehen, was positive Konsequenzen für die Ewigkeit hat (Johannes 16:8-11).
 
Der Apostel Johannes gibt uns in 1. Johannes 4:4-6 folgende ermutigende Erinnerung mit auf den Weg:
„Kindlein, ihr seid aus Gott und habt jene überwunden, weil der in euch größer ist als der in der Welt. Sie sind von der Welt; darum reden sie von der Welt, und die Welt hört auf sie. Wir sind aus Gott. Wer Gott kennt, hört auf uns; wer nicht aus Gott ist, hört nicht auf uns. Daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums.“
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