European-American Evangelistic CrusadesMasturbation Seite 4 Ein 21jähriger Mann, dessen Alter ihn auf dem absoluten Höhepunkt seines Sexualtriebes platziert, hat mir kürzlich erzählt, dass sein sexuelles Verlangen extrem zurückgegangen sei, so dass seine Ehelosigkeit nun viel erträglicher wäre. Er hat das über ein paar Wochen hinweg mehrere Male begeistert erwähnt, was darauf hindeutet, dass er seine stürmische Libido wirklich besänftigt hat bis sie in der Ehe gebraucht wird. Sein Geheimnis bestand darin, sexuelle Stimulation zu vermeiden indem er Filmen, Fernsehen, Fantasien und natürlich Masturbation aus dem Weg ging. Er probierte dies aus nachdem er von meinem ganz ähnlichen Erfolg gelesen hatte, den ich hatte als ich in seinem Alter war. Um aus einer dritten Geschichte Sinn zu machen, muss ich ein wenig ausholen. Tragischerweise gibt es buchstäblich Millionen mehr männliche Opfer von Kindesmissbrauch als man allgemein denkt und die große Mehrheit von ihnen leidet in von Schmerz geplagtem oder tief verstörtem Schweigen. Ein solcher Mann schrieb mir weil er „tief berührt“ von meinen Einblicken in die Dynamiken von sexuellem Missbrauch war. Er war von seiner Babysitterin mit sexuellem Genuss bekannt gemacht worden. (Ein weiterer populärer Mythos ist, dass es nur sehr wenig weibliche Kinderschänder gibt.) Er schrieb: Wie die Herrlichkeit Gottes, die in die tiefste Finsternis unserer Seele und Verdorbenheit scheint, erwischte uns mein kleiner Bruder eines Tages im Wandschrank. Er hatte den Verstand, es meiner Mutter zu erzählen. Meine Eltern machten der Sache schnell ein Ende und sorgten dafür, dass das Mädchen nicht mehr in meine Nähe kam. Ich erinnere mich kaum noch an weitere Details, außer dass man mir sagte, es sei schmutzig und ich solle nicht zulassen, dass sie oder andere so etwas mit mir machen. Nichtsdestotrotz war der Schaden angerichtet und mein Leben sollte für immer verändert sein. Kurz nach den Vorfällen begann ich zu masturbieren. Mein neu entdecktes Vergnügen verzehrte mich und ich rief mir meinen Missbrauch in lebhaften Einzelheiten wieder und wieder in Erinnerung, wobei ich mich die ganze Zeit selbst dafür hasste und verachtete, was geschehen war, doch mein Fleisch hielt daran fest. Das Problem mit der Masturbation hat jetzt nachgelassen, wo ich Anfang 20 bin, doch es war für einen Großteil meines bisherigen Lebens ein erbitterter Kampf…Mein Leben wird immer durch meine Vergangenheit von Narben entstellt sein. Aus seiner langen Erfahrung über den Kampf damit schrieb er: Es besteht keine Frage: je weniger ich der Masturbation nachgab, desto weniger wuchs das Verlangen in mir – im Gegensatz zu den vielen Meinungen online, sowohl christlich als auch säkular. Ich antwortete: “Die große Lüge aller Versuchung ist, dass wir irgendeinen Vorteil haben, wenn wir ihr nachgeben. Doch diesen Vorteil gibt es nie.” Konkrete Vorteile im Aufhören mit der Masturbation zu finden war eine verblüffende Entdeckung für diesen jungen Mann. Seine lange Reise zu diesem Punkt begann damit, dass er im Internet nach christlichen Seiten suchte, die bestätigen, dass Masturbation akzeptabel ist. Ich habe ihn um Erlaubnis gebeten, seine Erfahrung weiterzugeben und das hat dazu geführt, dass wir uns zusammengetan haben um eine Internetseite für die große Anzahl von Männern ins Leben zu rufen, die sich damit auseinandersetzen müssen, in sehr jungen Jahren sexuell missbraucht worden zu sein. Der Herr fordert uns auf, vor jugendlichen Lüsten zu fliehen (2. Timotheus 2:22), was so ziemlich das genaue Gegenteil davon ist, unseren sexuellen Sehnsüchten nachzugeben und sie durch Selbstbefriedigung anzuheizen. Menschen, die unter sexueller Frustration leiden, werden wahrscheinlich erst mehrere Monate nachdem sie mit der Selbstbefriedigung aufgehört haben, die Anfänge der vollen Vorteile einer gebändigten Libido genießen. Geistliche ImplikationenJesus hat gesagt: Verleugne dich selbst; “hasse” dich selbst in Relation zu deiner Liebe zu Gott. Paulus hat gesagt: Kreuzige das Fleisch; sei ein Liebhaber Gottes, nicht ein Liebhaber des Genusses; die ledige Frau, die für den Genuss lebt, ist tot auch wenn sie noch lebt; lasst nicht zu, dass euch jemand versklavt; Ich mache meinen Körper zu meinem Sklaven, damit ich selbst nicht disqualifiziert bin; niemand sollte seinen eigenen Vorteil suchen, sondern den anderer; lerne, deinen Körper auf eine Weise zu beherrschen, die heilig und ehrbar ist, nicht in leidenschaftlichen Gelüsten wie diejenigen, die Gott nicht kennen; ob du isst oder trinkst oder was auch immer du tust, tue es alles zur Herrlichkeit Gottes. Johannes hat gesagt: Wir sollten unser Leben für unsere Brüder niederlegen. Petrus hat gesagt: Da Christus in seinem Körper gelitten hat, bewaffne dich mit derselben Haltung, denn wer in seinem Körper gelitten hat, ist fertig mit der Sünde. Ist es wahrscheinlich, dass Selbstbefriedigung solch eine Lebenshaltung erzeugt? Man sollte erwarten, dass jede verwurzelte Gewohnheit der Selbst-Belohnung – sexueller oder sonstiger Art – wahrscheinlich eine Einstellung der Genusssucht hervorbringt, die auf andere Lebensbereiche überschwappt. Das scheint der Entwicklung einer Haltung, die Christus ähnlich ist und die die Bibel als charakteristisch für das normale Christenleben darstellt, kaum förderlich zu sein. Könnte Selbstbefriedigung dich blind machen? Blind für die Unmoral der Begierde? Vielleicht blind für die Tatsache, dass sich die Welt nicht um uns selbst dreht? Könnte Selbstbefriedigung ein Versuch sein, uns selbst davon zu überzeugen, dass wir moralisch sind, wenn wir doch tief im Innersten gegen Gott grollen: “Wenn du mir keinen legitimen Weg verschaffst, Sex zu haben, werde ich mir trotzdem meine Befriedigung verschaffen”? Besteht unser schmutziges Geheimnis nicht nur darin, dass wir masturbieren, sondern auch darin, dass wir gegen Gott rebellieren? Sollten wir Genuss zu unserem Gott machen, sind wir am Ende versklavt an ein endloses Schmachten, das uns quält und demütigt. Mache jedoch Reinheit zu deinem Ziel und du wirst ewig froh darüber sein. Strebe weiter nach Genuss und du wirst innerlich vertrocknen; strebe nach Reinheit und du wirst gedeihen. Suche Vergnügen und du wirst stürzen; suche Reinheit und du wirst aufsteigen. Zurück zu den GrundlagenEs gibt eine göttliche Ordnung – eine Art, wie Gott sagt, dass Dinge getan werden müssen, obwohl Alternativen auf uns Menschen eine starke Anziehungskraft haben. Das Eintreten in Gottes Gegenwart durch die Gerechtigkeit von Christus beispielsweise berührt Gottes Herz so tief, dass er übernatürliche Segnungen von unbeschreiblichen Dimensionen ausgießt. Durch Selbstgerechtigkeit in die Gegenwart Gottes einzutreten dagegen empfindet er als widerwärtig. Die Bibel ist klar darin, dass es auch eine göttliche Ordnung für Sex gibt. Unsere Herausforderung besteht darin, herauszufinden, wie Masturbation da hinein passt. Wenn sie nicht Bestandteil der göttlichen Ordnung ist, muss Selbstbefriedigung für Gott genauso abscheulich sein wie selbst gemachte Religion. In unserer Verzweiflung, eine Antwort zu finden, ist die Versuchung groß, zu versuchen, aus grundlegenden Prinzipien Schlüsse zu ziehen. Was daraus folgt wird so beeindruckend präsentiert, dass es auf den ersten Blick unwiderlegbar scheint. Dennoch hat diese Argumentationsweise eine Schwäche und birgt Gefahren, auf die wir später eingehen. Ohne ihn allzu ernst zu nehmen, wollen wir daher einmal sehen, wo uns diese Herangehensweise hinführt. Danach werden wir besprechen, weshalb ich sage, dass der Hauptunterschied zwischen menschlicher Logik und schierem Rätselraten darin besteht, dass Ersteres mehr Stolz erzeugt. Denke an diese kurzen Rückblicke auf die Vergangenheit: •Ein Schweizer Arzt namens Tissot veröffentlichte 1758 eine Abhandlung, in der er Masturbation zur Hauptursache von Geisteskrankheit erklärte. Bis zum 20. Jahrhundert waren seine Ansichten ein Standardhinweis in den meisten medizinischen Lehrbüchern. •Getrieben von der Theorie, dass eine bestimmte Ernährung den Drang zum Masturbieren senke, schuf John Harvey Kellogg im Jahr 1884 die Cornflakes. •Von 1856 bis 1919 stellte das Patentamt der Vereinigten Staaten vierzehn Patente für barbarische, gewöhnlich brutale Geräte aus, die Jungen am Masturbieren hindern sollten. Angesichts der Ähnlichkeit zwischen einem selbst erzeugten Orgasmus und einem solchen, der aus Sex mit einem Partner resultiert, ist es schwer vorstellbar, wie man Selbstbefriedigung jemals verdächtigen kann, schwere gesundheitliche Risiken nach sich zu ziehen. Und doch war diese Überzeugung in der westlichen Welt noch bis vor relativ kurzer Zeit weit verbreitet, selbst unter intelligenten Menschen. Man kann ziemlich sicher davon ausgehen, dass die Leute zu der Fehleinschätzung gelangten, dass Masturbation gefährlich sein muss, weil die Handlung etwas an sich hatte, was sie entschieden mit Unbehagen erfüllte. Entsprang dieses Gefühl falschen Vorstellungen oder womöglich dem Geist Gottes? Ist es ein reiner Zufall, dass die Ära, die von den Ansichten vorheriger Generationen abgewichen ist indem sie Selbstbefriedigung als moralisch neutral betrachtet, dieselbe ist, in der Psychologen und Intellektuelle uns Menschen für nichts weiter als Maschinen und das Produkt von Veränderung halten? Wird Masturbation aufgrund von “Experten” als harmlos betrachtet, die Gott aus ihrem Denken verbannt haben? Könnte es sein, dass die neue Haltung gegenüber Do-It-Yourself Sex uns von denselben Leuten beigebracht wird, die auch Do-It-Yourself Abtreibung und Do-It-Yourself Euthanasie befürworten? Suchen Christen dummerweise in Sachen Masturbation nach Führung bei diesen “Experten”, in der Annahme, dass ihre Aussagen auf sorgfältiger Forschung beruhen, obwohl die von diesen „Experten“ beworbenen und aus tausend verschiedenen Quellen auf uns eindringenden Ansichten in erster Linie das Produkt von Gottlosigkeit sind? Johann Christoph Arnold sagt dazu: Die so genannten Trennlinien, die typischerweise zwischen Pornografie, Masturbation, One-Night-Stands und Prostitution gezogen werden, sind in Wirklichkeit eine Illusion. Sie alle sind Mittel zum Erlangen von sexueller Befriedigung ohne die „Last“ der Verpflichtung. Sie alle reduzieren das Geheimnis von Sex auf eine Technik zur Lustbefriedigung. Und sie alle sind schändlich – die Heimlichkeit derer, die sich ihnen hingeben, bezeugt diese Tatsache deutlicher als alles andere. Masturbation, so scheint es, ist hochgradig suchterzeugend, aus dem ganz einfachen Grund, dass es etwas Sexuelles ist und Sex ist göttlich dazu konzipiert, einen Mann und eine Frau in eine lebenslängliche ‘Sucht’ nacheinander zu schleudern. Die Bibel macht deutlich, dass Gott Sex geschaffen hat um Kinder zu zeugen und um Mann und Frau wie mit einer Art Sekundenkleber fest aneinander zu schweißen. Es ist daher verlockend, daraus zu schließen, dass jeder andere Einsatz von Sex einer Perversion von Gottes Plänen für Sex ist. Man kann auch davon ausgehen, dass Sex dafür geschaffen wurde, eheliche Liebe zum Ausdruck zu bringen und dass Liebe sich aufs Geben fokussiert, nicht auf Hemmungslosigkeit. Wenn Sex dann dazu benutzt wird, ausschließlich sich selbst Genuss zu verschaffen, ist das ein Missbrauch von Gottes Geschenk. Es ist so als würde man regelmäßig Geld bekommen um es zu sparen und dann ein besonderes Geschenk für jemanden zu kaufen und das Geld dann stattdessen für sich selbst verprassen. Und was ist, wenn sich herausstellt, dass wir nie die Chance haben, es für die richtige Person auszugeben? Dann sind wir verpflichtet, es unverbraucht an denjenigen zurückzugeben, der es uns anvertraut hat. Wenn dieser Geber jedoch unser liebender Herr ist, wird er so begeistert über unsere Treue sein, dass unsere Belohnung dafür erstaunlich sein wird. Singles, die keine Hoffnung haben, jemals zu heiraten, mögen sich fragen: Weshalb sollte Gott mir die Fähigkeit schenken, sexuellen Genuss zu empfinden, nur damit diese Fähigkeit dann bei mir brach liegt? Dieses Thema wird in dem Buch Singles: Celebrate your Sexuality ausführlich behandelt. In dem Buch wirst du erfahren, dass es von großem Wert ist, einen Sexualtrieb zu haben, selbst wenn du nie in deinem Leben sexuellen Genuss erlebst. Zudem ist unser Sexualpotential wie unser Fortpflanzungspotential. Sollten Menschen Kinder haben, egal ob sie verheiratet sind, einfach nur weil Gott ihnen dieses Potential geschenkt hat? Wie die Witwe, die von Jesus gesegnet wurde weil sie alles gab was sie hatte, können wir Gott segnen indem wir ihm all unser Potential für sexuellen Genuss geben. Wir haben gesehen, dass das Denken an geistliche Dinge während des Masturbierens geistlich gefährlich sein kann. Und zu masturbieren während du an jemanden denkst, mit dem du nicht verheiratet bist, muss den Praktizierenden in die Tiefen sündhafter Begierde reißen. Doch neben Verheirateten, die dabei an ihren Ehepartner denken, gibt es noch zwei andere Möglichkeiten – dabei an sich selbst oder an überhaupt nichts Spezielles zu denken. Und beide Optionen stellen einen weiteren Stich ins Wespennest dar. D. H. Lawrence schreibt: An der Masturbation ist nichts als Verlust. Da ist kein Geben und Nehmen. Es ist in erster Linie das Verschwenden einer gewissen Kraft ohne Ertrag. Der Körper bleibt nach diesem Akt des Selbstmissbrauchs in gewissem Sinn als Leiche zurück. Da ist keine Veränderung, nur Abstumpfung. Es ist was wir Verlust ohne Ausgleich nennen. Und das ist nicht der Fall in jedem Sexualakt zwischen zwei Personen. Obwohl der Gebrauch von Pornografie und/oder unreinen Fantasien ganz klar Gottes heiligen Wegen widerspricht, konditioniert eine derartige Unmoral die sexuelle Reaktion immer noch in gewisser Weise auf eine andere Person, auch wenn das auf perverse Weise selbstsüchtig ist. Bestimmte andere Arten gleichermaßen sündhafter Fantasien verstärken auch die Tatsache, dass Sex auf einen anderen Menschen ausgerichtet sein sollte. Man könnte sich daher fragen, ob ein Masturbieren während man sich auf sich selbst konzentriert oder „über England nachdenkt“ nicht sogar noch perverser ist – ein noch größeres Abweichen von Gottes Absicht für sexuellen Genuss – indem man sexuellen Genuss zu etwas verzerrt, das gänzlich egozentrisch ist oder dem es an jeglichem Fokus mangelt. Kultivieren solche Personen eine Begierde nach ihrem eigenen Fleisch? Könnte Selbstbefriedigung genauso arrogant sein wie ein Verliebtsein in sich selbst? Wenn Sex von Gott dazu gedacht ist, sich auf eine andere Person zu fokussieren, dann muss Sex mit sich selbst genauso skurril sein wie Beten zu sich selbst. Reinigt das Reduzieren von Sex zu einer rein mechanischen Handlung die sündhafte Handlung oder reduziert es nicht vielmehr uns – göttlich geschaffene und erlöste Menschen – auf undefinierbare Weise zu Maschinen? Ist es das Ultimative an Verdorbenheit, Sex mit einer Waschmaschine oder einem Staubsauger oder einem Vibrator oder einem Kissen oder deiner Hand zu haben? Da die Bibel nachdrücklich betont, dass selbst die flüchtigste sexuelle Begegnung dich eins mit einer Person macht und dass es degradierend ist, sexuell eins mit einem Tier zu werden, ist es da nicht noch viel entmenschlichter, Sex mit einer Maschine oder einem Objekt zu haben? Wenn 1. Korinther 6:15-20 (siehe auch 2. Korinther 6:14-17) erklärt, dass es eine geistliche Perversion ist, das zu nehmen, was Christus gehört (deinen Körper) und es eins mit einer Prostituierten zu machen, was sind dann die geistlichen Auswirkungen davon, einen Teil von Christus eins mit einer Sexmaschine zu machen? Wenn es ein Gräuel ist, Sex mit einem Tier zu haben, was ist dann mit Tierhaut oder Pelz oder Wolle? Wenn es pervers ist, Sex mit einem Tier zu haben, was ist dann mit einer Pflanze oder einem pflanzlichen Produkt? Wie genau trifft es das Oxford Dictionary von 1951, das Masturbation als Selbstmissbrauch definiert? Wir betrachten zu Recht Kindesmissbrauch als ein entsetzliches Verbrechen. Was ist, wenn Masturbation dich zu einem missbrauchten Kind Gottes macht und du bei diesem Verbrechen nicht nur das Opfer, sondern gleichzeitig auch der Täter bist? Wenn Sex mit einer Person, mit der wir nicht verheiratet sind, unmoralisch ist und Sex mit jemand des gleichen Geschlechts eine Perversion und Sex mit einem Tier ein Gräuel, was ist dann mit Sex mit sich selbst? Wie untrennbar verbunden sollten Sex und Ehe sein? Wenn wir Sex so sehen würden, wie Gott ihn sieht, würde es dann genauso undenkbar sein, sich selbst zu befriedigen wie sich selbst zu heiraten? Ist Masturbation nicht nur Sex außerhalb der Ehe, sondern Sex außerhalb jeglicher Beziehung überhaupt? Ist das nicht das Ultimative an möglicher Herabsetzung von Sex? Wenn die Bibel es als abartig bezeichnet, Sex mit einer Person des gleichen Geschlechts zu haben, ist es dann nicht noch viel abartiger, Sex mit jemandem zu haben, der nicht nur das gleiche Geschlecht hat, sondern sogar ganz und gar dieselbe Person ist? Wurden sexuelle Gefühle von Gott dazu geschaffen, zutiefst verwoben mit dem Gipfel an menschlicher Intimität zu sein? Falls ja, ist es dann nicht pervers, diese Gefühle bewusst durch einen gedankenlosen, mechanischen Akt zu produzieren, der soweit von menschlicher Intimität entfernt ist wie nur denkbar? VerblüfftVieles des oben Gesagten erstaunt mich. Es liest sich als wäre es von jemandem geschrieben, der verzweifelt versucht, Masturbation anzugreifen und dennoch bin ich mir einer derart geschärften Axt weitgehend unbewusst. Ich hatte ganz sicher nicht die Absicht, so zu schreiben als ich mit dem Artikel begann. Ob diese verstörenden Fragen von Gott oder aus mir selbst kamen, kann ich nicht sagen. Alles was ich weiß, ist, dass sie sich unerwartet formten während ich betete und über das Thema nachdachte. Die aufgeworfenen Punkte geben Anlass zu ernster Besorgnis, doch sie sind im Grunde ein Versuch mit menschlicher Logik. Ich muss erklären, weshalb ich nur wenig Vertrauen in diese Herangehensweise setze um zu beurteilen, wie der Schöpfer von Sex Masturbation sieht. Die Grenzen der LogikEs ist schwer, der mächtigen, überzeugenden Logik zu widerstehen, die besagt, dass Gott uns Sex für die eheliche Vereinigung gab und dass Masturbation wie Prostitution oder Sodomie daher als eine Perversion von Gottes Geschenk betrachtet werden muss. Doch ist das Gottes Logik? Ich wage es nicht, berauscht von meiner angeblichen Klugheit mein Leben zu steuern. Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. (Jesaja 55:9) Ich habe ein tiefes Misstrauen gegenüber menschlicher Logik – sei es das Produkt meines Intellekts oder des Intellekts eines anderen. Menschliche Versuche, Teile biblischer Offenbarung zusammenzusetzen, haben dazu geführt, dass die größten Theologen und frommen jüdischen Führer den Mord an ihrem Messias arrangierten. Logik inspirierte Saulus, zu meinen, er diene Gott indem er Christen folterte, in der Hoffnung, sie würden den Sohn Gottes lästern. Wir haben bereits erwähnt, dass menschliche Logik zu dem Schluss kommen könnte, dass Lust moralisch harmlos ist. Die größte Beschränkung für den menschlichen Verstand ist, dass wir nur einen winzigen Bruchteil der Fakten zur Verfügung haben. Unser Verständnis von menschlicher Sexualität und Gottes Absichten macht menschliche Versuche, die Dinge mit Gottes Augen zu sehen, dem Versuch gleich, das Bild eines Puzzles mit einer Million Teilen zu erkennen wenn wir gerade mal ein Dutzend Teile haben. Wir haben bereits gesehen, wie die Logik eines angesehenen Bibelkommentators in Bezug auf Masturbation in sich zusammenfiel weil sie auf menschlicher, medizinischer Erkenntnis aufgebaut war, die, wie die meisten menschlichen Dinge, die Zeit als unrichtig entlarvte. Viele meiner eigenen Gedanken fallen zusammen wenn Selbstbefriedigung nicht in dem Maß unsere sexuelle Reaktion beeinflusst, wie ich es glaube oder wenn sich herausstellt, dass Gott Selbstbefriedigung in eine völlig andere Kategorie einordnet als alles andere, was mit Sex zu tun hat. Um die Grenzen von menschlicher Logik aufzuzeigen, wollen wir uns das Ganze einmal an einem unstrittigen Thema ansehen: lesbische Beziehungen. Das Alte Testament erwähnt sexuelle Beziehungen zwischen Frauen nicht näher als folgt: Du sollst bei keiner Mannsperson liegen wie bei einer Frau; denn das ist ein Gräuel. (3. Mose 18:22) Jeder, auf den der Alte Bund Anwendung fand, wusste: wenn die Heilige Schrift etwas über Männer sagte, dann fand die Aussage oft – aber nicht immer – gleichermaßen Anwendung auf Frauen. Wer würde so dumm sein, zu meinen, das zehnte Gebot – “Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau” – bedeute, dass eine Frau das Recht habe, ihrer Nächsten Mann zu begehren? Dennoch: der Kontext deutet manchmal darauf hin, dass sich das Wort ausschließlich auf Männer bezieht. Die Logik sagt uns also: Beachte den Kontext. Die Logik sagt auch: Die weibliche Sexualität und Psychologie sind nicht völlig identisch mit der männlichen und lesbische Beziehungen bedienen sich anderer sexueller Handlungen als männliche Homosexualität, also könnten hier möglicherweise andere Regeln anwendbar sein. Untersuchen wir also den Kontext: Du sollst bei keiner Mannsperson liegen wie bei einer Frau; denn das ist ein Gräuel. Auch sollst du den Beischlaf mit keinem Vieh vollziehen, dass du dich mit ihm verunreinigst. Und keine Frau soll sich zur Begattung vor ein Vieh stellen; das wäre abscheulich! (3. Mose 18:22-23) Du meine Güte! Im nächsten Vers, wo es um Sodomie geht, wird es für nötig befunden, Frauen speziell zu erwähnen. Die Logik würde nun daraus schließen, dass das Auslassen eines Hinweises auf Frauen im Hinblick auf Homosexualität wohl ganz bewusst erfolgt sein muss. Die offensichtliche Schlussfolgerung ist, dass er ausgelassen wurde weil lesbische Beziehungen von Gott als moralisch neutral angesehen werden. Obwohl ich nun auch dagegen wieder argumentieren könnte auf der Basis der scheinbar zufälligen Weise, wie die Vorschriften des Alten Testaments Frauen manchmal spezifisch erwähnen und manchmal nicht, ist es schwer, der Macht der Logik zu widerstehen, die besagt, dass lesbische Beziehungen wohl von Gott zuglassen sein müssen. Mit anderen Worten: Menschliche Logik – selbst wenn sie auf das Wort Gottes angewandt wird – könnte jemanden veranlassen, so weit vom Kurs abzukommen, dass er am Ende Perversion billigt. Das Christentum ist nicht das Produkt menschlicher Logik. Es ist die Offenbarung des mächtigsten Intellekts im Universum – des Gottes, der unsere Gehirnzellen geschaffen hat. Das Christentum ist kein vergeblicher Versuch, winzige menschliche Gehirne zu benutzen um die Gedanken des allmächtigen Gottes zu erraten. Beim wahren Christentum geht es darum, mit dem Gott des Universums, dem Designer unseres Körpers, dem Schöpfer von Sex in Verbindung zu treten und ihn seine Wege offenbaren zu lassen, die den unseren unendlich überlegen sind, und ihn in unserem Leben in der Perfektion seiner Liebe und Weisheit herrschen zu lassen. Ich will nicht so arrogant sein, das göttliche Schweigen in der Bibel zu zerschlagen indem ich meine Annahmen im gesamten Leib Christi herumposaune als wäre es das Wort Gottes. Stattdessen dränge ich alle Christen, die meinen, sie hätten die göttliche Zustimmung für das Praktizieren von Selbstbefriedigung, auf die Knie zu gehen und das Angesicht Gottes zu diesem Thema zu suchen. Manchmal gibt uns die Bibel Beispiele, die uns helfen können, ein göttliches Prinzip zu erfassen, uns überlässt es uns, den richtigen Zusammenhang herzustellen. Ein offensichtliches Beispiel wäre dieses: Wenn du den Ochsen oder Esel deines Feindes antriffst, der sich verlaufen hat, so sollst du ihm denselben wiederbringen. (2. Mose 23:4) Die Bibel sagt nichts über das Pferd oder das Schaf eines Feindes oder über das Finden seines gestohlenen Computers. Was ist, wenn sein Haus brennt? Was ist, wenn er krank ist und vor dem finanziellen Ruin steht wenn du nicht seine Ernte für ihn einbringst? Gott erwartet offensichtlich von uns, dass wir unser Gehirn benutzen und aus den spezifischen Beispielen der Bibel allgemeine Prinzipien ableiten. Jeder, der die Haltung hat, nur die Dinge zu meiden, die die Bibel spezifisch als verboten nennt, hat kein Herz für Gott. Die Bibel fordert uns auf, über die Heilige Schrift nachzusinnen und uns miteinander auszutauschen. Es könnte ein Fehler in der Logik stecken, die zu dem Schluss kommt, dass Selbstbefriedigung eine Perversion ist. Falls das so ist, dann habe ich ihn noch nicht gefunden. Wenn ich nach der Untersuchung der Handlungen, die in der Bibel speziell als sexuelle Sünden bezeichnet werden, irgendwo in meinem Versuch, mir ein klares Bild zu machen, vom Weg abgekommen bin, bin ich bisher blind für meinen Irrtum. Ich kann keinesfalls meinem begrenzten Intellekt vertrauen. Dennoch: alles was Gott tut ist völlig rational und konsequent. Ich würde daher besonders vorsichtig sein im Hinblick auf jegliche „Führung”, die rationalem Denken zu widersprechen scheint. Das gilt insbesondere, wenn auf einer Seite die Gefahr der sexuellen Perversion lauert und auf der anderen lediglich die Möglichkeit, ein bisschen Vergnügen zu verpassen (und selbst die Möglichkeit des Vergnügens ist zweifelhaft, da Masturbation die Frustration zu verschärfen scheint und die Karotte der Befriedigung, die sie vor unseren Augen baumeln lässt, weitgehend eine Illusion ist). Hinzu kommt die Tatsache, dass unsere natürliche Tendenz dahin geht, dass wir uns selbst davon überzeugen wollen, dass Selbstbefriedigung akzeptabel ist. Wenn Masturbation Sünde wäre, hat im Übrigen der Teufel ein großes Interesse daran, uns zu täuschen und er ist nicht unfähig, uns auch „übernatürliche“ Beweise zu liefern um uns davon zu überzeugen, dass Sünde göttliche Zustimmung findet. Man würde daher eine ausgesprochen deutliche Führung brauchen um rationalem Denken konträr zu argumentieren und müsste sich sicher sein, dass eine Entscheidung zugunsten von Selbstbefriedigung nicht von unseren eigenen Wünschen oder der List des Feindes beeinflusst ist. In dieser Angelegenheit von Gott zu hören kann sehr herausfordernd sein. Ich möchte eine persönliche Erfahrung schildern um die Schwierigkeit zu illustrieren. Sie zeigt mich in einem alles andere als vorteilhaftem Licht, doch dein Wohlergehen ist wichtiger als mein Ruf. Die Geschichte nimmt mehrere Wendungen, daher vermute bitte an keiner Stelle, dass du schon weißt, worauf es hinausläuft. Ein merkwürdiges ErlebnisIch begegnete einer wunderbaren, sehr hingegebenen, unverheirateten Frau im christlichen Dienst. Als unsere Freundschaft begann, erwachte mein scheinbar so gut wie toter Sexualtrieb plötzlich zum Leben. Zu meiner immensen Überraschung hatte dieses Biest von einer Libido, das mich genarrt und glauben hatte lassen, es sei tot, lediglich geschlafen. Nun schien es, einmal aufgeweckt, auf alarmierende Weise verrückter denn je und fletschte bedrohlich seine Zähne. Jede Nacht war mein Sexualtrieb auf Beute aus, was es mir schwer machte, einzuschlafen. Wenn ich schließlich doch einschlief, wachte ich lange vor dem Morgen wieder auf und war so erregt, dass die Herausforderung meine Selbstbeherrschung an ihre Grenzen brachte. Ich weigerte mich standhaft, mich selbst zu befriedigen. Die Qual war unerträglich und der Mangel an Schlaf frustrierend, doch hatte nicht Jesus eine schier endlose Qual erlitten um unsere Reinheit zu erwirken? Hatte er nicht erklärt, dass wir unser Kreuz aufnehmen und ihm nachfolgen sollen? Hatte er nicht gesagt, dass der leichte Weg ins Verderben führt? Kann man ein Champion werden ohne regelmäßig an die Schmerzbarriere zu stoßen? Ist jemals jemand als Held bejubelt worden indem er fortwährend einknickte? Es ist die Person, die entschlossen ist, den Schmerz des Widerstands gegen Versuchung zu ertragen, die mit Sünde fertig ist (vgl. 1. Petrus 4:1). Das ist derjenige, der für die Herrlichkeit bestimmt ist. Eines Nachts wachte ich nicht nur höchst erregt auf, sondern auch mit der starken Überzeugung, dass Gott wollte, dass ich jetzt und hier masturbiere. Ich hätte das Gefühl sofort zurückgewiesen, wenn das Thema Ehebruch oder etwas anderes gewesen wäre, was ähnlich stark im Gegensatz zu einem nachdrücklichen Wort der Bibel steht. Gott widerspricht sich nie selbst indem er gegen das handelt, was er in seinem unveränderlichen Wort Schwarz auf Weiß niedergelegt hat. Der Allmächtige hat jedoch keine Bedenken dabei, Löcher in meiner Logik zu finden und meinem unvollkommenen Verständnis seines geschriebenen Wortes zu widersprechen. Dennoch schreckte ich vor dem Gedanken zurück, diesem Gefühl nachzugeben. Es wäre körperlich chaotisch und ich hatte kein Verlangen, von einer Klippe zu springen, die mich in eine Gewohnheit hätte fallen lassen können. Doch Gott besitzt mich. Der Körper, in dem ich lebe, ist sein Körper. Er hat das Recht, mir zu diktieren, was ich tun soll und ich bin verpflichtet, ihm zu gehorchen. Aber was, wenn das nicht Gott ist? fragte ich mich. Und doch war das Empfinden, dass es wirklich von Gott war, so stark, dass ich wusste, ich griff lediglich nach Strohhalmen wenn ich versuchte, das auszumerzen, was wirklich eine sehr reale Botschaft Gottes zu sein schien. Ich bin so müde und so erregt. Wie kann ich vernünftig denken? Warum nicht bis morgen warten, wenn ich meine bei klarem Tageslicht prüfen kann, ob das wirklich Gott ist? Ich fühlte mich schuldig beim Ergreifen dieser Option. Es erschreckte mich, dass ich durch das Verschieben dem Geist Gottes widerstehen könnte. Dennoch entschied ich, nicht zu masturbieren und es später mit Gott zu besprechen, wenn ich in der Lage war, klar zu denken. Ich erwachte am nächsten Morgen, zutiefst verstört von dem Gefühl, dass ich durch den Widerstand gegen diese Führung denjenigen gekränkt haben könnte, der mir alles bedeutet. Ich rief sofort meine Freundin an und erklärte ihr mein Dilemma. Unter normalen Umständen vertraute ich ihrer Fähigkeit, von Gott zu hören, mehr als meiner eigenen. Und in diesem Fall wäre es für sie doch so viel leichter, die Sache mit klarem Kopf anzugehen, weil sie doch nicht dem tobenden Sturm in mir ausgesetzt war. Also beschloss ich, mich zu fügen was auch immer sie für den Willen Gottes hielt nachdem sie den Tag damit verbracht hatte, darüber zu beten. Ich taumelte zur Arbeit, immer noch erschüttert und mich irgendwie besiegt fühlend von dem Gedanken, dass ich womöglich Gottes Anweisung widerstanden hatte. Ich betete oft während des Tages, dass die Entscheidung, zu der meine Freundin kommen würde, von Gott wäre. Im Verlauf des Tages schmolz mein Widerwille gegen Selbstbefriedigung dahin bis ich mich sogar für die Vorstellung zu erwärmen begann. Ich wurde zunehmend sicherer, dass meine Freundin mir am Abend sagen würde, es sei Gottes Wille, dass ich masturbiere und dass ich dann wunderbare sexuelle Gefühle genießen dürfte, für die ich Gott preisen würde. Es stellte sich heraus, dass sie zum gegenteiligen Schluss gekommen war. Obwohl es völlig dem widersprach, was ich am Morgen mit ihr besprochen hatte, war ihr außerdem der starke Eindruck gekommen, dass ich an diesem Morgen masturbiert hatte während ich mit ihr telefonierte. Wahrscheinlich glaubte sie, Gott habe ihr das offenbart. Diese Fehlannahme war höchst verstörend. Da sie damit so entsetzlich daneben lag, wie konnte ich da ihrem geistlichen Urteilsvermögen für den anderen Part trauen, insbesondere wo ihre Wahrnehmung des Willens Gottes für mich genau das Gegenteil meiner eigenen war? Zu meiner Fassungslosigkeit kam noch hinzu, dass sie unsere Freundschaft aufgrund der lächerlichen Illusion beendete, ich würde sie irgendwie sexuell verderben. Nichtsdestotrotz hatte ich ja gebetet, dass Gott sie führen würde und so beschloss ich, ihr Gespür für Gottes Führung zu akzeptieren. Diese gesamte Situation war getrübt durch unglaubliche Verwirrung, doch schließlich empfand ich Frieden darüber, meinem brennenden Verlangen nach Masturbation weiterhin zu widerstehen. Das Erschreckende ist, dass ich sofort durchbrach zu einer ganz neuen Ebene sexueller Zufriedenheit. Seither habe ich fast nie mehr die Versuchung erlebt, zu masturbieren und bin sexuell zufriedener gewesen als jemals zuvor seit meinen Teenagerjahren. Ich blicke erstaunt darauf zurück, wie nah ich dem Scheitern dieses bedeutenden Durchbruchs gekommen bin. Wäre ich mit der Beurteilung des Willens Gottes auf der anderen Seite gelandet, wäre die Sache wohl ganz anders ausgegangen. Ich habe niemals sonst etwas erlebt, das anfänglich so echt von Gott zu sein schien und sich in der Folge als teuflischer Trick herausstellte. Viele werden sagen, ich hätte sofort erkennen müssen, dass das vom Feind kam, was ich für ein mögliches Reden Gottes hielt, weil “Masturbation Sünde ist”. Solch eine kompromisslose Sicht hätte mich sicherlich geschützt. Es ist ein verlockendes Argument für mich, eine dogmatische Haltung von „Masturbation ist Sünde“ einzunehmen. Obwohl es Hinweise in der Bibel gibt, die in diese Richtung weisen, schrecke ich jedoch davor zurück, irgendeinen menschlichen Versuch zu unternehmen, einen Zusammenhang in Bezug auf dieses Thema herzustellen, der das Siegel göttlicher Unfehlbarkeit trägt. Wir wissen ja, was für ein entsetzliches Chaos Clarke angerichtet hat, obwohl er sicher einige seiner Zeitgenossen beeindruckt hat und offenkundig gottesfürchtig, gelehrt und der Bibel verpflichtet war. Es bräuchte ein gutes Maß an Täuschung, anzunehmen, dass irgendeiner von uns vor ähnlichen Ausrutschern gefeit ist. Die Bibel formuliert die Sündhaftigkeit von Selbstbefriedigung nun einmal nicht mit derselben Klarheit wie die meisten anderen sexuellen Sünden (und selbst was diese eindeutigen Sünden betrifft, können Einzelne und Gemeinden, die eifrig dabei sind, sexuelle Sünde zu billigen, sich eine Argumentationskette zusammenschustern, die jemanden, dem es mehr um die Sünde geht als um das Finden der Wahrheit, leicht überzeugen). Wir bleiben also letztendlich abhängig von unserer Fähigkeit, den Geist Gottes zu beurteilen – eine Fähigkeit, über die ich nur in einem beschämend geringen Maß verfüge. Um unsere Abhängigkeit von göttlicher Offenbarung zu illustrieren, wollen wir zu dem zurückgehen, was wir bereits über lesbische Beziehungen gelernt haben. Gottesfürchtige Menschen in Zeiten des Alten Testaments hätten geglaubt, dass lesbische Beziehungen Sünde sind, doch sie wären nicht allein durch den Buchstaben des Gesetzes zu dieser Schlussfolgerung gelangt. Einige hätten wirklich von Gott in der Sache gehört. Andere wären durch Zufall zum richtigen Fazit gekommen. Sie hätten zum Beispiel den Aberglauben gehabt, dass lesbische Liebe die betreffenden Personen mental unausgeglichen macht und hätten daraus gefolgert, dass etwas mit solchen Folgen sündhaft sein muss. Sich selbst überlassen wären diese Leute unter bestimmten Umständen – wie beim Leben in einer Gesellschaft, in der lesbische Beziehungen weit verbreitet sind – zu der Auffassung gelangt, dass lesbische Liebe Gottes Zustimmung hat. Für jedes seiner Kinder in moralischer Gefahr hätte unser Herr jedoch eingegriffen indem er zu ihrem Gewissen oder durch irgendeine andere Methode gesprochen hätte. Nichtsdestotrotz hätten ihre eigenen Wünsche und die überzeugungskräftigen Thesen irregeleiteter Menschen in ihrem Umfeld leicht Gottes Stimme im Herzen einiger Personen ersticken können. Naben dem satanischen Angriff, den ich gerade erwähnt habe, erreichten mich auch e-Mails, die zunächst schmeichelhaft und überzeugend waren und von jemandem kamen, der behauptete, ein mit dem Heiligen Geist erfüllter Christ zu sein. Schließlich vertraute er mir an, er habe von “Gott” die Offenbarung bekommen, dass ich sexuell verklemmt bin und mich sexuellen Aktivitäten zuwenden sollte, die außerhalb von Gottes Plänen für mich liegen. Es lauerte also ein großes Übel hinter dieser scheinbar christlichen und liebevollen Maske. Wir haben ganz sicher mit starken, irreführenden Mächten zu kämpfen. Die Bibel offenbart, dass Satan der Verführer ist, der sich als Engel des Lichts verkleidet. Noch besorgniserregender ist jedoch, dass wir die Sünde so sehr wollen, dass wir verführt werden wollen. Es gibt einen Weg, der dem Menschen richtig scheint; aber sein Ende ist der Weg zum Tod. (Sprüche 14:12) Alle Wege des Menschen sind rein in seinen Augen; aber der Herr prüft die Geister. (Sprüche 16:2) …ein Geschlecht, das rein ist in seinen eigenen Augen und doch von seinem Kot nicht gewaschen ist. (Sprüche 30:12) Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen? (Jeremia 17:9) Denn ich bin mir nichts bewusst; aber damit bin ich nicht gerechtfertigt, sondern der Herr ist es, der mich beurteilt. (1. Korinther 4:4) Ihr seid es, die sich selbst rechtfertigen vor den Menschen, aber Gott kennt eure Herzen. Denn was bei den Menschen hoch angesehen ist, das ist ein Gräuel vor Gott. (Lukas 16:15) Der menschliche Verstand ist – mit der eifrigen und teuflisch cleveren Unterstützung des Feindes – erschreckend begabt in Selbsttäuschung und der Rechtfertigung von Sünde. Eine Frau hat mir geschrieben, verunsichert durch einen in einem christlichen Magazin veröffentlichten Artikel, in dem ein „Experte“ zwölf scheinbar überzeugende Argumente auflistete, die Masturbation rechtfertigen und sogar als gut darstellen. Ich wies sie darauf hin, dass bis auf ein Argument alle anderen gleichermaßen auf Sex mit Tieren zuträfen. Selbst das verbleibende Argument – dass die Bibel nichts über Masturbation sagt – benötigt nur eine geringfügige Angleichung, damit es ebenfalls auf Sex mit Tieren passt. (Das Neue Testament sagt nichts gegen Sex mit Tieren). Und nicht einmal diese Anpassung ist nötig, damit alle zwölf Argumente sich auf Sex mit Attrappen, Robotern und Schuhen (als Fetisch), Monster oder fiktive Gestalten, die halb Mensch und halb Tier sind, übertragen lassen. Rutschen durch das moralische LabyrinthObwohl Singles keine legitime Person oder Sache haben, auf die sie ihre sexuellen Gefühle konzentrieren können, die durch Selbstbefriedigung erregt werden; Verheiratete haben ganz klar eine solche Person. Stelle dir vor, eine Ehefrau wird von ihrem Mann verlassen. Sie möchte die Ehe fortsetzen, doch die Trennung könnte sich als dauerhaft erweisen und wenn diese Frau sich ihrem Mann sexuell annähern würde, würde er nicht darauf eingehen und sich zurückziehen. Würde sie sich ihm sexuell aufdrängen, so würde ihm dies so sehr missfallen, dass es einer Vergewaltigung gleichen würde. Wenn diese Frau nun masturbieren und sich dabei vorstellen würde, dass sie mit ihrem getrennt lebenden Ehemann schläft, der sexuell nie wieder etwas mit ihr zu tun haben will, könnte man argumentieren, ihre Gedanken hätten Ähnlichkeit mit mentaler Vergewaltigung. Nehmen wir jedoch einmal an, ein verheiratetes Paar sei vorübergehend getrennt. Vielleicht pflegt einer von beiden für ein paar Wochen einen kranken Verwandten. Wenn sie sich nun mit jeweils voller Kenntnis und Zustimmung selbst befriedigen und dabei ausschließlich an den jeweiligen Partner denken, würden die meisten gravierenden Bedenken gegen Selbstbefriedigung vermieden. Es wäre kein mentaler Ehebruch, kein heimlicher Sex und es würde auch Sex nicht zu einem selbstsüchtigen, mechanischen und lieblosen Akt degradieren. In ihren Gedanken wären ihre sexuellen Gefühle auf die eine Person fokussiert, für die sie rechtmäßig solche Gefühle hegen dürfen. Und da sie ihre gegenseitigen Fähigkeiten kennen und wenn sie ihre Masturbationstechnik entsprechend wählen, werden sie auch wahrscheinlich kein Verlangen nach einer Form von Stimulation entwickeln, die der Partner nicht leisten kann. Wenn die Selbstbefriedigung kurz vor dem Wiedersehen geschieht, könnte man allenfalls in Frage stellen, ob die Masturbation die eheliche Leidenschaft nach dem Wiedersehen vermindern würde. Wenn der Zeitrahmen jedoch ausreichend lang wäre, könnte man argumentieren, dass ein mentales Fokussieren auf den abwesenden Ehepartner während der Selbstbefriedigung ihnen hilft, ihre Sehnsucht nacheinander aufrecht zu erhalten und dass diese Aufrechterhaltung des ehelichen Bandes die Versuchung senkt, untreu zu werden. Da ich nie geheiratet habe, berühren mich Beschuldigungen der Heuchelei nicht wenn ich mich frage, ob Verheiratete sogar in Bezug auf Selbstbefriedigung Privilegien haben, die Singles versagt sind. (Siehe Update unten!) Nichtsdestotrotz birgt es eine große Gefahr in sich, wenn man versucht, Moral auf eine Analyse wie die gerade durchgeführte zu reduzieren. Nehmen wir einmal an, wir würden herauszufinden versuchen, weshalb Gott Diebstahl als Sünde betrachtet. Wenn wir die entscheidende Tatsache außen vor lassen, dass es schlichtweg falsch ist, etwas zu nehmen, was dir nicht gehört, könnten wir leicht zu dem Ergebnis kommen, dass alle moralischen Einwände gegen Diebstahl abgehakt sind sobald man jemanden bestiehlt, der so reich ist, dass er nie merken würde, dass etwas fehlt und wenn der Dieb es dann jemandem gibt, der in verzweifelter Not ist. Gleichermaßen weiß Gott – und ich weiß es nicht – ob ich irgendetwas Entscheidendes übersehen habe, das jegliche Selbstbefriedigung zur Sünde macht. Sicher, wir wissen, dass Moral mehr ist als nur unser Gedankenleben. Wenn ein Ehemann beispielsweise seine Frau erschießen will, kann er sich nicht unschuldig machen indem er beschließt, liebevolle Gedanken an sie zu haben während er den Abzug betätigt. Wenn ein verheiratetes Paar sich bewusst gegenseitig manuell außerhalb des Geschlechtsverkehrs bis zum Orgasmus stimuliert, umgehen wir sogar noch mehr mögliche Einwände. Es geschieht nicht allein, man vollzieht es an seinem Partner, nicht an sich selbst, als Ausdruck ehelicher Liebe, die das Paar möglicherweise enger aneinander binden kann. Letztendlich zählt meine Meinung über solche Praktiken nicht. Solche Entscheidungen obliegen dem Herrn und jedes Paar sollte ihn um eine Antwort bitten. Enttarnt?Eine Frau war am Boden zerstört als sie erfuhr, dass ihr jüngerer Sohn im Teenageralter manchmal masturbierte. Zusätzlich war sie besorgt darüber, dass sein älterer Bruder hartnäckig behauptete, solange Masturbation nicht zu einer Sucht werde, sei sie akzeptabel. Sie schrieb mir: Ich war die ganze Nacht wach und habe gebetet. Das ist ein unglaublicher Kampf, den ich da für meine Söhne kämpfe. Doch Gottes Herrlichkeit wird sich in dieser Sache manifestieren. Masturbation ist ein Geist. Gott hat mir offenbart, dass es Liebe und Lust gibt. Lust ist ein böser Geist. Ihre Ausführungen über Masturbation sind nicht glühend genug. Ich sehe nicht die starke Überzeugung, dass Masturbation ein Gräuel ist. Wie Sie sagen, kann nur Gott uns das offenbaren und er hat es mir offenbart, also sollten wir es anderen sagen! Das Verlangen, zu masturbieren, ist keine körperliche Manifestation einer Sehnsucht nach Liebe und angemessenem Sex. Masturbation ist ein hinterhältiger, perverser Geist. Ich habe ihn gesehen, er ist mir erschienen. Der mir zugeteilte sah aus wie ein langer Tausendfüßler ohne Beine. Eine Art Blutegel, denke ich. Er saugt sich fest wie ein Blutegel es tut. Du musst selbst für dich entscheiden, ob das, was diese Frau für eine göttliche Offenbarung hält, primär das Produkt einer überaktiven Vorstellungskraft ist. Nur noch ein paar meiner Gedanken dazu: Wenn eine böse Intelligenz involviert wäre, sollte man doch erwarten, dass sie listig genug ist um sich vor ihren Opfern zu verbergen, nicht nur ihre anstößige Seite, sondern ihre Gegenwart als solche – außer vielleicht vor den wenigen, denen die Vorstellung gefällt, von Dämonen manipuliert zu werden. Andererseits könnten sie weniger vorsichtig sein, wenn sie davon überzeugt sind, dass ihre Opfer ihnen nie Widerstand entgegensetzen würden, selbst wenn sie ihre wahre Identität kennen. Und wenn man Gott in der Sache sucht, ist der natürlich in der Lage, sie zu enttarnen. Nicht einmal die Behauptung, dass Christen nicht “besessen” sein können, lässt einen von uns die alarmierende Möglichkeit umgehen, dass Dämonen involviert sind. Es war sicherlich eine satanische Mitwirkung in den Versuchungen von Jesus und obwohl Satan in diesem Fall persönlich involviert war, so hat er doch nicht Gottes Fähigkeit, überall gleichzeitig zu sein. Wenn die meisten von uns versucht werden, ist es also vermutlich das Werk seiner Handlanger – böse Geister. zurück zu Seite 3 weiter zu Seite 5 |