European-American Evangelistic Crusades

             
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Die Nachkommen Lots


 
Das Leben von Abrahams Neffen Lot und die Berichte über die Nachkommen Lots sind heute ein besonders relevantes Thema. Nach dem, was Jesus im Lukasevangelium sagte, würden die Bedingungen in der Welt gegen Ende unseres momentanen Zeitalters den Tagen Lots ähneln. Zu ergründen, was Jesus mit dieser Aussage meinte, erfordert ein wenig Nachforschen und Nachdenken. Wahrscheinlich hatte Jesus dabei mehrere Aspekte im Sinn. Die Bibel hat eine Menge über Abrahams Neffen Lot und seinen Platz in der damaligen Welt zu sagen und es ist ein hilfreiches Studienthema mit einem breiten Spektrum der Übertragbarkeit für die Tage, in denen wir leben.
 
Zunächst einmal wollen wir wissen: Hat Lot an Abrahams Gott geglaubt? Aus den Bibelstellen im Alten Testament lässt sich das nicht genau nachvollziehen, doch das Neue Testament sagt uns, dass Lot tatsächlich ein Mann war, der durch Glauben gerecht war. Der Apostel Petrus sagt uns:
 
"Denn wenn Gott die Engel, die gesündigt hatten, nicht verschonte, sondern sie in Banden der Finsternis der Hölle übergab, um sie zum Gericht aufzubehalten, und wenn er die alte Welt nicht verschonte, sondern Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, als achten beschützte, als er die Sündflut über die Welt der Gottlosen brachte, auch die Städte Sodom und Gomorrha einäscherte und so zum Untergang verurteilte, womit er sie zukünftigen Gottlosen zum Beispiel setzte, während er den gerechten Lot herausrettete, der durch den ausschweifenden Lebenswandel der Zuchtlosen geplagt worden war, denn dadurch, daß er es mitansehen und mitanhören mußte, quälte der Gerechte, der unter ihnen wohnte, Tag für Tag seine gerechte Seele mit ihren gottlosen Werken; so weiß der Herr die Gottseligen aus der Prüfung zu erretten, die Ungerechten aber für den Tag des Gerichts zur Bestrafung aufzubehalten, allermeist die, welche aus Begierde nach Befleckung dem Fleisch nachlaufen und die Herrschaft verachten." (2. Petrus 2:4-10)
 
Lot war nicht nur ein Gläubiger an den wahren und lebendigen Gott; der Heilige Geist berichtet, dass er täglich durch die dekadenten, zerfallenden moralischen Bedingungen um ihn herum erschüttert war.
 
Christen studieren regelmäßig das Leben Abrahams, des Glaubenshelden, doch sie schenken dem Leben Lots nur wenig Beachtung. Es ist meist so, dass Christen sich selbst in einem besseren Licht sehen wollen als sie es wirklich sind – und natürlich ist es eine gute Sache, sich lieber mit den Glaubenshelden zu identifizieren statt mit denen, von denen weniger gut geredet wird. Doch es ist klar, dass viele Gläubige heutzutage einen Lebensstil pflegen, der dem Leben Lots sehr ähnlich ist. Lot war ein heterosexueller, verheirateter Mann, der versuchte, in der Stadt Sodom ein geachteter Bürger zu werden. Er war offensichtlich selbst keine sexuell unmoralische Person. Doch er war auch nicht in der Lage, sich von den gottlosen, dekadenten Einflüssen der Gemeinschaft zu trennen, in der er lebte. Er wollte in der gegenwärtigen Kultur eine Familie aufbauen und florieren. Viele Christen weisen heutzutage eine ähnliche Schwäche auf. Weltliche Werte und Standards regieren ihr Denken und Verhalten auf mancherlei subtile Weise. Die modernen Vertreter Lots scheinen unfähig zu sein, zu erfassen, warum ihre Ehefrauen und Familien so schrecklich unter dem leiden, was anfänglich ein grundlegender Kompromiss mit der Welt war. Abraham und Lot sind gute Illustrationen der zwei Klassen von Gläubigen: geistliche und fleischliche. Paulus streicht im ersten Korintherbrief im Detail den Kontrast zwischen den beiden Klassen heraus. Obwohl Abraham über die vielen Jahre ihrer Verbindung hinweg allen nur möglichen göttlichen Einfluss auf Lot ausgeübt haben muss, wählte Lot schließlich die grünen Weiden des damals üppigen südlichen Tals am Jordan, in dem Sodom lag.
 
"Aber auch Lot, der mit Abram ging, hatte Schafe, Rinder und Zelte. Und das Land mochte es nicht ertragen, dass sie beieinander wohnten; denn ihre Habe war groß, und sie konnten nicht beieinander bleiben. Und es entstand Streit zwischen den Hirten über Abrams Vieh und den Hirten über Lots Vieh; auch wohnten zu der Zeit die Kanaaniter und Pheresiter im Land. Da sprach Abram zu Lot: Es soll doch nicht Zank sein zwischen mir und dir, zwischen meinen Hirten und deinen Hirten! Denn wir sind Brüder. Steht dir nicht das ganze Land offen? Trenne dich von mir! Willst du zur Linken, so gehe ich zur Rechten; und willst du zur Rechten, so gehe ich zur Linken.
 
"Da hob Lot seine Augen auf und besah die ganze Jordanaue; denn sie war allenthalben bewässert, wie ein Garten des Herrn, wie Ägyptenland, bis nach Zoar hinab, ehe der Herr Sodom und Gomorrha verwüstete. Darum erwählte sich Lot die ganze Jordanaue und zog gegen Osten. Also trennte sich ein Bruder von dem anderen. Abram wohnte im Land Kanaan und Lot in den Städten der Aue und zeltete bis nach Sodom hin. Aber die Leute zu Sodom waren schlecht und sündigten sehr gegen den Herrn."
(1. Mose 13:5-13).
 
Abraham beschloss, auf dem Pfad des Glaubens zu bleiben (Hebräer 11:8-11) und lebte als “ein Fremder und Pilger in dieser gegenwärtigen Welt" - mit einem Zelt und einem Altar als seinen Wahrzeichen. Lot beschloss, Erfüllung in der gegenwärtigen Welt zu suchen. Scheinbar war er nicht bereit, zu glauben, dass „schlechte Gesellschaft gute Sitten verdirbt" (1. Korinther 15:33). Die Anziehungskraft des Glaubens bezieht sich immer auf unsichtbare, dauerhafte Realitäten, die Gott uns zeigt – während der Mensch, der im Schauen lebt, von Emotionen, vorübergehenden Errungenschaften, Einfluss und den leeren Philosophien der gefallenen, dem Untergang geweihten Zivilisation um ihn herum abhängig ist. Wenn man den grundlegenden Unterschied zwischen einem Leben im Glauben und einem Leben im Schauen (Entscheidungen gründen sich auf irdische Ziele und Umstände, die uns umgeben) sieht, ist leicht zu erkennen, dass nur wenige Gläubige heutzutage wirklich ihr Leben nach dem Modell Abrahams führen.
 
Somit wurde Lot durch eine Reihe von Aktionen nach seiner ursprünglichen, unklugen Entscheidung ein guter Bürger der Stadt Sodom. Er nahm teil an öffentlichen Angelegenheiten, verdiente seinen Lebensunterhalt und gründete eine Familie. Dabei war er sich völlig Gottes fester Absicht unbewusst, die gesamte Stadt und die Kultur um ihn herum zu vernichten.
 
Lot war nicht leicht aus Sodom fort zu bewegen. Abraham rettete ihn vor plündernden Königen aus dem Norden, die Sodom und die umgebenden Städte ausgeraubt hatten, doch Lot wählte die Rückkehr nach Sodom. Damals muss er erneut eine Chance gehabt haben, an einen besseren Ort zu ziehen und ein Leben im Glauben und in der Trennung von der Welt zu führen. Doch während Lot bereitwillig sein Heim in Sodom wieder neu aufbaute, weigerte sich Abraham sogar, irgendein Geschenk oder eine Bezahlung für seine militärische Aktion anzunehmen, damit er auf keinen Fall unter irgendeine Verpflichtung gegenüber Sodom geraten oder dem König Sodoms einen Grund liefern würde, sich seines Einflusses in der Sache zu rühmen. 1. Mose Kapitel 14 beschreibt die territoriale Zankerei unter bestimmten Königen aus dem Osten, die schließlich auf das kanaanitische Territorium des Jordantals übergriff und zur Unterwerfung Sodoms und der Umgebung führte, was Lot in Gefahr brachte.
 
Der Hauptpunkt in der Geschichte Lots ist, dass weniger als zehn Gerechte (Gläubige) in den Städten der Ebene lebten als Gott sie vernichtete. Lots Einfluss auf die Kultur war nur minimal gewesen, selbst nach den vielen Jahren, die er nun schon dort gelebt und in öffentlichen Ämtern gedient hatte.
 
Es scheint, dass das Leben in Sodom dem heutigen Leben in Städten wie San Francisco, Chicago, New Orleans, Berlin, Paris oder Tokio sehr ähnlich war. Daher leben viele Christen heutzutage zumindest in der Nähe eines Äquivalents zu “den Toren Sodoms” jener Tage. Obwohl es in Sodom eine Art Familienleben gab (wohl um den Fortbestand dieser alten Städte über mehr als eine Generation zu gewährleisten), herrschten weit verbreitete homosexuelle Aktivität und zweifellos genauso viel heterosexuelle Unzucht und Ehebruch. Sexuelle Freizügigkeit inmitten von Wohlstand und Reichtum war reichlich vorhanden. Lot war offenbar heterosexuell und falls er selbst Ehebruch beging oder auf andere Weise sexuell ausschweifend war, so sagt uns die Bibel nichts darüber.
 
Lots Mangel an Auftreten als echtes Zeugnis und Glaubwürdigkeit in Sodom wird belegt durch die Tatsache, dass er und seine Frau und Töchter gewaltsam von den beiden Engeln aus Sodom entfernt werden mussten. Sein Vorstand als Familienoberhaupt war einer der geistlichen Kompromisse wenn es darum ging, um seiner Frau und Töchter willen zu handeln – oder vielmehr nicht zu handeln. Keiner von Lots Nachbarn hätte auch gerettet werden können, wenn er Zuflucht in Lots Haus gesucht hätte (19:12). Die bereits ausgewählten zukünftigen Ehemänner für Lots Töchter mussten auch zurückbleiben. Statt endlich sichere Zuflucht in derselben Art von Glauben zu finden, den Abraham Jahr für Jahr demonstriert hatte, wählte Lot eine andere kleine Stadt namens Zoar, um nun dort zu leben. Lots Ehefrau, die scheinbar keine Gläubige war, schaute zurück und erstarrte zur Salzsäule. Nur Lot und seine beiden Töchter überlebten. Man sollte meinen, dass ein liebender Ehemann und Vater für die Sicherheit und das Wohlergehen seiner Frau und Töchter gesorgt hätte bevor er selbst Sodom verließ, doch Lot kümmerte sich nur um sich selbst während sie alle vier vor der feurigen Vernichtung flohen. Abraham hatte gehofft, zehn gerechte Personen würden in Sodom und den umgebenden vier Städten zu finden sein. Aber letztendlich gab es offenbar nur eine – Lot.
 
Obwohl Abraham für diese Städte Fürbitte geleistet hatte, wurde - soweit wir es wissen - nur Lot als gerecht befunden. Weil er durch seinen Glauben für gerecht erklärt wurde, wird Lot im Himmel in der Gesellschaft der Erlösten zu finden sein. Aber er wird wenig vorzuweisen haben in Bezug auf sein Leben und seine vielen verpassten Gelegenheiten. Lot kann sich nicht zugute halten, ausreichend Glauben gehabt zu haben um seine Flucht aus Sodom zu ermöglichen. Er wurde vielmehr
trotz seines Versagens gerettet, ausschließlich aufgrund des Glaubens von Abraham (1. Mose 19:29).

"Und Lot ging von Zoar hinauf und blieb mit seinen beiden Töchtern auf dem Berg; denn er fürchtete sich in Zoar zu bleiben; und er wohnte mit seinen Töchtern in einer Höhle. Da sprach die ältere zu der jüngeren: Unser Vater ist alt, und es ist kein Mann mehr auf Erden, der zu uns kommen möge nach aller Welt Weise. So komm, wir wollen unseren Vater mit Wein tränken und bei ihm liegen. Also tränkten sie ihren Vater mit Wein in derselben Nacht. Und die ältere ging und legte sich zu ihrem Vater, und er merkte es nicht, weder als sie sich legte, noch als sie aufstand. Am Morgen sprach die ältere zu der jüngern: Siehe, ich bin gestern bei meinem Vater gelegen; wir wollen ihn auch diese Nacht mit Wein tränken, dass du hingehst und dich zu ihm legst, dass wir Samen von unserm Vater erhalten. Also tränkten sie ihren Vater dieselbe Nacht mit Wein. Und die jüngere machte sich auf und legte sich zu ihm, und er merkte es nicht, weder als sie sich legte, noch als sie aufstand. Also wurden die beiden Töchter Lots schwanger von ihrem Vater. Und die ältere gebar einen Sohn, den nannte sie Moab; der wurde der Vater der Moabiter von heutzutage. Und die jüngere gebar auch einen Sohn, den hieß sie Ben-Ammi; der wurde der Vater der Kinder Ammon von heutzutage." (1. Mose 19:30-38).
 
Woher hatten Lots Töchter ihr Verständnis von Sexualität? Scheinbar brachten sie aus Sodom eher die Werte jener Kultur mit als die Moral von Abrahams Familie, wo Inzest undenkbar gewesen wäre. Man muss sich nicht länger über diese tragische Geschichte auslassen, die in Trunkenheit, Inzest und totaler Erniedrigung von Lots männlicher Identität endete. Obwohl Lot selbst errettet war „jedoch nur wie durchs Feuer hindurch“ wuchsen seine Söhne auf um die Emiter zu enteignen, eine Rasse von Riesen, die am Jordan lebten, östlich vom Verheißenen Land. (5. Mose 2:10). Ein großer Teil nachfolgender menschlicher Tragödien lässt sich auf die Kinder Lots zurückführen. Sie bescherten dem Volk Israel in der Zukunft viele Probleme.
 
Zwei dämonische Invasionen in die Menschheit sind in der Bibel aufgezeichnet (1. Mose 6:4). Die zweite trat nach der Sintflut in die Linie Kanaans, des Sohnes Hams, ein und führte sowohl zum durch und durch degradierten heidnischen Götzendienst der Kanaaniter als auch zu bestimmten genetischen Defekten, welche wiederum eine zweite Gruppe von Riesen hervorbrachten, die in dem Land und der näheren Umgebung lebten, das Gott Abraham zugesprochen hatte.
 
Die Nachkommen von Esau, bekannt als Edomiter, waren eine weitere Gruppe von Menschen, die zur Lebenszeit von Mose stark im südlichen Jordanland vertreten waren. Eine dritte Gruppe waren die Amoriter, eine alte, heidnische Gruppe, die von Sem abstammten (die Kanaaniter stammten von Ham ab) und im Land Bashan lebten, in den heutigen Golanhöhen Israels. Zur Lebenszeit von Mose hatten die Amoriter die Moabiter teilweise enteignet, die südlich von ihnen lebten. Außerdem waren in dem Gebiet auch die Midianiter zu finden, welche Nachkommen Abrahams und seiner Ehefrau Ketura waren. [Gott forderte Mose auf, sowohl die Ammoniter als auch die Moabiter und die Midianiter auf ihrer Reise entlang der östlichen Seite des Jordans vor dem Eintritt ins verheißene Land in der Nähe Jerichos in Ruhe zu lassen].
 
Die Ammoniter fügten der heidnischen Anbetung Baals, welche die Kanaaniter praktizierten, noch die Anbetung des Dämons Moloch oder Milkom (siehe 1. Könige 11:7) hinzu. Die Moabiter dienten Kemosch. Die Anbetung dieser schrecklichen Dämonen beinhaltete auch Menschenopfer (2. Könige 3:27). Das heutige Äquivalent zu dieser Art von Götzendienst sind die weit verbreiteten Abtreibungen in der westlichen Welt und die Menschen- und Tieropfer, die von satanischen Sekten in Amerika, Europa und anderswo praktiziert werden. Natürlich haben viele moderne Eltern sozial akzeptable Methoden gefunden um ihre Kinder in die Hände Molochs auszuliefern oder haben durch Unwissenheit und das Ignorieren Gottes ihre Söhne und Töchter darum gebracht, Ganzheit des Lebens in Christus kennen zu lernen. Toleranz und selbst die Förderung sexueller Unmoral unter jungen Menschen durch Gesellschaft und Schule gleichermaßen ist nur ein Beispiel dafür.
 
Die alten Sprachen in Ammon und Moab waren der hebräischen Sprache ähnlich, daher scheint es auch möglich, dass diese Menschen eine Tradition bezüglich Jahwe bewahrt hatten, was sich in die Begebenheit der Begegnung der Israeliten mit Balak, dem König von Moab, einfügen würde, wie sie in 4. Mose Kapitel 21-25 beschrieben ist. In diesem Bericht begegnen wir dem falschen Propheten Balaam, einem Mann von so dauerhaft üblem Einfluss, dass er sogar drei Mal im Neuen Testament erwähnt wird. In 2. Petrus 2:15-16 wird er mit falschen Lehrern in der Gemeinde in Verbindung gebracht:
 
"Weil sie den richtigen Weg verlassen haben, irren sie jetzt herum und folgen dem Weg Bileams, des Sohnes Beors, welcher den Lohn der Ungerechtigkeit liebte; aber er bekam die Strafe für seine Übertretung: das stumme Lasttier redete mit Menschenstimme und wehrte der Torheit des Propheten."
 
In Judas Vers 11 werden falsche Lehrer als solche beschrieben, die in den Wegen Kains wandeln und „sich durch den betrügerischen Lohn Bileams verlocken lassen und durch die Rebellion Korachs ins Verderben geraten sind." Der Brief an die Gemeinde in Pergamus in Offenbarung 2:14 enthält einen Hinweis auf Mitglieder dieser Versammlung, die “an den Lehren Balaams festhielten, welcher den Balak lehrte, ein Ärgernis vor das Volk Israel zu legen, Götzenopfer zu essen und Unzucht zu treiben." Balaam ist eine zentrale Figur in der Linie der Abtrünnigkeit, die mit der babylonischen Mysterienreligion beginnt und mit dem letzten Zustand des abgefallenen Christentums endet, das auf der Erde zur Zeit der Wiederkunft von Christus anzutreffen sein wird.
 
Balaams Lehre und Prophetien erscheinen in dem Bericht in 4. Mose redegewandt und voller Wahrheit, doch was die Bibel am meisten am Leben dieses Mannes kritisiert war sein Lebensstil oder Wandel, von dem es heißt, dass er "ein Gräuel vor dem Herrn" war. Balaam lebte östlich von Ammon in der Nähe des Euphrat und mag Jahwe auf persönliche Weise gekannt haben. Doch er ergänzte sein Gebetsleben durch Wahrsagerei – mit der Folge, dass er weitgehend einer Selbsttäuschung unterlag bis Gott ihm schließlich die Augen öffnete. Balaam war ein Prophet, den man “mieten” konnte und der somit "in eine Schlinge des Teufels geriet" indem er Balak diente. Obwohl es schwer ist, etwas Falsches an dem zu finden, was Balaam öffentlich sagte, berichtet uns Offenbarung 2:14, dass er Balak privat das gab, was jener brauchte um das Volk Israel zu verführen. Das Endresultat war, dass Israel durch Balak unter die Macht von Baal-Peor geriet und 24.000 Personen durch eine Plage verlor, die aus sexueller Unmoral mit den Töchtern Moabs herrührte.
 
Es ist wahrscheinlich, dass diese Plage sich in Form einer ansteckenden Geschlechtskrankheit infolge ihres dekadenten, sexuell freizügigen Lebensstils unter den Moabitern äußerte.
 
Die im Neuen Testament in 1. Korinther 10:7-8 zu findende Ermahnung an Christen basiert auf diesem tragischen Vorfall im Nationalleben Israels:
"Werdet auch nicht Götzendiener, gleichwie etliche von ihnen, wie geschrieben steht: «Das Volk setzte sich nieder, um zu essen und zu trinken, und stand auf, um zu spielen.» Lasst uns auch nicht Unzucht treiben, gleichwie etliche von ihnen Unzucht trieben, und es fielen an einem Tage ihrer dreiundzwanzigtausend."
 
Man muss heute nicht lange suchen um die Lehre Balaams in der bekennenden christlichen Gemeinde zu finden, was zu der weit verbreiteten Toleranz gegenüber Vergewaltigung, Kindesmisshandlung, Homosexualität, Abtreibung auf Verlangen, Ehebruch und unbeschränkter sexueller Aktivität vor der Ehe geführt hat. Diese entsetzliche Geißel AIDS in unseren Tagen reflektiert einen Aspekt des Erbes unserer gefallenen Welt von den Kindern Lots. Falsche Lehrer sprechen oft die Wahrheit, leben jedoch eine Lüge, wodurch sie schwerer identifizierbar und umso gefährlicher sind. Es ist interessant, dass der Name "Balak" die Bedeutung von "der Verderber" hat oder „einer, der verwüstet daliegt“. "Balaam" bedeutet "Fresser" und sein Vater war "Beor", was „Zerstörer“ bedeutet!
 
Ein Teil der Prophetie Balaams betrifft das Kommen von Israels Messias und das damit einhergehende Gericht über Moab und wir lesen sie in 4. Mose 24:17.
 
“Ich sehe ihn, aber jetzt noch nicht; ich schaue ihn, aber noch nicht in der Nähe. Ein Stern tritt aus Jakob hervor, und ein Zepter kommt aus Israel. Er schlägt Moab auf beide Seiten...”
 
Diese Prophetie reflektiert die Verheißung, die vom Herrn im Garten Eden gegeben wurde und die besagt, dass der Messias, der Same der Frau, der Schlange den Kopf zertreten würde. Balak war in seinen Tagen ein direkter Kanal für das Böse, das Instrument der Schlange, das versuchte, das Volk Gottes zu vernichten und die Geburt des Messias zu verhindern. In der Tatsache, dass Balaam, ein bekennender Mann Gottes, unter Balaks Macht fiel und in der Tat ein Instrument des Bösen war nachdem er die Wahrheit gesprochen hatte, liegt sein Gericht. Die Tatsache, dass er überhaupt die Wahrheit sprach, war die Folge davon, dass Gott seine ursprüngliche Absicht und Baraks Bestechung ausschaltete. Balaams gewaltsames Ende ist in 4. Mose 31:8 aufgezeichnet (siehe auch Josua 24:9).
 
In der Zeit der Richter, die auf den Tod Josuas folgte, geriet das Volk Israel, das nun im verheißenen Land lebte, unter eine Reihe von Unterdrückungen, die von Gott gesandt wurden. Die Unterdrückung von Moab unter König Eglon im Bunde mit den Ammonitern dauerte 18 Jahre bis das Volk Israel zu Gott schrie und er sie durch die mutige Handlung eines Mannes namens Ehud rettete (Richter 3:12-30). Die Folge war, dass “das Land für 80 Jahre Ruhe hatte“. In der Regierungszeit von Jephtah folgte das Volk nicht nur den Göttern Baals, sondern auch Moloch und Kemosch (Richter 10:6). Das führte als Konsequenz zu einem Krieg mit den Ammonitern (Richter 11), den Jephtah erfolgreich für Israel führte.
 
Ein wenig später im Ablauf der Geschichte ereignete sich die bemerkenswerte Begebenheit, die das Buch Ruth ausmacht. Während einer Hungersnot zogen Elimelech und seine Ehefrau Naomi aus Bethlehem zusammen mit ihren Söhnen Machlon und Kiljon nach Moab. Dort heirateten die Jungen zwei moabitische Frauen, Orpa und Ruth. Nach etwa zehn Jahren waren die drei Männer alle gestorben und hatten Naomi, Orpa und Ruth zurückgelassen. Orpa beschloss, in Moab zu bleiben, doch Naomi und Ruth kamen zurück zum Volk Israel, wo Ruth die Ehefrau von Boas wurde, einem direkten Vorfahren von Jesus, dem Messias.
 
Somit wurde die tragische, gewöhnliche Unmoral der Kinder Lots durch die wunderbare Gnade Gottes unterbrochen, was zur Erlösung der Moabiterin Ruth führte. Hier können wir ein Beispiel dafür sehen, wie Gott gnädig dafür sorgt, dass Außenseiter (Heiden) in den echten Ölbaum des gläubigen Israel eingepfropft werden. Ungeachtet des Hintergrundes einer Person oder ihres vorhergehenden Götzendienstes ist der Heilige Israels in der Lage, Sünder zu neuen Menschen zu machen und jenen große Ehre zu erweisen, die einst außerhalb der Familie des Glaubens standen wenn sie Israels wahren Messias annehmen und Abrahams Gott als den ihren wählen. Während der Herrschaft Sauls, des ersten Königs von Israel, griff Nahas der Ammoniter Israel an und schüchterte das Volk ein, doch Saul mobilisierte eilig eine Armee und mähte die Ammoniter mutig nieder obwohl sie zehnmal so viele Soldaten aufgeboten hatten. (1. Samuel 11)
 
Davids schreckliche, doppelte Sünde von Ehebruch und Mord ereignete sich während eines Krieges gegen die Ammoniter (2. Samuel 10-11). Genau zu der Zeit, als David sich hätte an der Frontlinie befinden und gegen die götzendienerischen Feinde Israels kämpfen sollen, wurde er daheim von genau denselben geistlichen Mächten besiegt, denen das Volk Ammon diente.
 
Salomos Kompromiss mit zahlreichen heidnischen Göttern, einschließlich Moloch und Kemosch, ist in 1. Könige Kapitel 11 überliefert. Durch diese Sorglosigkeit ihres Königs wurden die schrecklichen Grundübel der Kinder Lots in das Nationalleben Israels eingeführt.
 
Die Verbreitung des Bösen in Juda durch Salomos Sohn Rehabeam mag dessen Mutter Naama, der Ammoniterin, zuzuschreiben sein (1. Könige 14:21-24). [Beachte: Ein weiterer, parallel verlaufender Strang des Bösen in das Volk Israel hatte seinen Ursprung in Isebel und dem antiken phönizischen System der Baalsanbetung].
 
Nach dem Tod Ahabs rebellierte Moab gegen die nördlichen Stämme unter Ahabs Sohn Jehoram, dem sie Tribut zu zahlen gezwungen worden waren. Vereint mit Joschafat, dem König von Juda, der sich mit dem König von Edom zusammentat, und mit Hilfe des Propheten Elisa besiegte Israel Moab (2. Könige 3), aber nur durch die Gnade Gottes (siehe 2. Chronik 20).
 
Das traurige Ende von König Joasch von Juda ist in 2. Chronik 24 überliefert. Der Bericht schließt mit einigen Details, wie zum Beispiel "Die sich aber gegen ihn verschworen hatten, waren diese: Sabad, der Sohn der Ammoniterin Simeat, und Josabad, der Sohn der Moabiterin Simrit." (Vers 26) – diese Männer waren Diener in seinem eigenen Haushalt.
 
Es waren die Ammoniter, die verantwortlich für den Mord an dem ernannten Statthalter Israels namens Gedalja waren (2. Könige 25:22-26; Jeremia 40:14).
 
Nach der babylonischen Gefangenschaft wurde der Wiederaufbau Jerusalems erheblich durch einen entschlossenen Ammoniter namens Tobija behindert (Nehemia 2:10, 19; 4:3, 13:1-9) und zwar zusammen mit einem Moabiter namens Sanballat. Tobijas Verschanzung in einer Tempelkammer illustriert die clevere, betrügerische Natur unserer fleischlichen Feinde, die sich im Tempel Gottes verstecken, d.h. in unserem Leib, wo sie oft nur unter Schwierigkeiten entdeckt und entfernt werden können.
 
Amos (2:1-20) und Zephanja (2:8-9) sprechen das Gericht Gottes über Moab und Ammon an. Jesaja 15-16 ist ganz einer Beschreibung von Gottes Gericht über Moab gewidmet. Jeremia setzt sich in Kapitel 48 und 49 ausführlich mit Moab und Ammon auseinander (siehe auch Jeremia 9:26, 25:21). Hesekiel spricht das Ende der historischen Nationen Ammon und Edom in Hesekiel 21:28-32 und 25:1-11 an. Obwohl Gott oftmals Nationen gebraucht hat, die viel übler und verdorbener waren als Israel selbst um sein Volk zu züchtigen, gilt immer folgendes: sobald das beabsichtigte Ziel des Herrn erreicht war, wurden die benutzten gottlosen Nationen selbst gerichtet. Als historisches Volk sind die Blutsnachkommen Lots weitgehend aus der Geschichte verschwunden, ihre Einflüsse allerdings nicht.
 
5. Mose 23:4-7 enthält die folgende Warnung an Israel:
 
"Kein Ammoniter oder Moabiter soll in die Gemeinde des Herrn kommen; auch nicht das zehnte Glied soll in die Gemeinde des Herrn kommen, ewiglich; weil sie euch nicht mit Brot und Wasser entgegenkamen auf dem Weg, als ihr aus Ägypten zogt, und dazu Bileam, den Sohn Beors, von Petor in Mesopotamien gegen euch dingten, dass er dich verfluchte. Aber der Herr, dein Gott, wollte nicht auf Bileam hören; sondern der Herr, dein Gott, verwandelte für dich den Fluch in Segen, weil der Herr, dein Gott, dich liebt. Du sollst ihren Frieden und ihr Bestes nicht suchen, dein Leben lang, ewiglich."
 
Man sollte meinen, dass Sodom und Gomorrha das Letzte vom Letzten waren, der Abschaum aller Menschheit, doch in Hesekiel Kapitel 16 beschreibt Gott die geistliche Hurerei Jerusalems zur Zeit der babylonischen Gefangenschaft als schlimmer als die „ihrer Schwester Sodom." Paradoxerweise schließt diese Passage mit einer Verheißung für die letztendliche Wiederherstellung Jerusalems und auch ihrer "weniger unzüchtigen Schwestern" – am Ende der Zeitalter, in der Zeit, in der wir jetzt leben.
 
Die Kinder Lots werden sowohl in alten als auch in modernen Zeiten mit Inzest, Abtreibung, Sodomie und jeder Art von sexueller Perversion assoziiert. Wie in allen Gruppen tief verwurzelten Götzendienstes sind auch sinnlose Gewalt, Brutalität und Mord unter ihnen zu finden. Es ist die Linie der Nachkommen Lots, durch die Sodom und Gomorrha in unserem Jahrhundert neu aufgebaut wurden, doch dieses Mal nicht als isolierte Städte in einem kleinen Gebiet am südlichen Ende des Jordantals von Israel. Die dekadenten, durch und durch heidnischen moralischen Werte, die diese alten kanaanitischen Städte charakterisierten, sind nun, da sich unser Zeitalter dem Ende nähert, weit verbreitet und universell in allen großen Städten der Welt.
 
So kam es, dass Jesus seine Nachfolger warnte:
 
"...ähnlich wie es in den Tagen Lots zuging: Sie aßen, sie tranken, sie kauften und verkauften, sie pflanzten und bauten; an dem Tag aber, da Lot aus Sodom wegging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und vertilgte alle. Gerade so wird es sein an dem Tag, da des Menschen Sohn geoffenbart wird. Wer an jenem Tag auf dem Dach ist und sein Gerät im Haus hat, der steige nicht hinab, dasselbe zu holen; desgleichen, wer auf dem Feld ist, der kehre nicht wieder zurück. Gedenkt an Lots Frau..." (Lukas 17:28-32).
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