European-American Evangelistic Crusades

             
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Wie man die Bibel richtig studiert und auslegt

 
von Peter McGee
 
Es gibt einige weit verbreitete Fehler, die Menschen machen wenn sie versuchen, die Bibel zu lesen und zu verstehen. Wenn du die Konzepte verstehst, über die ich heute lehren werde, wird es dir eine erhebliche Hilfe dabei sein, die wahre Bedeutung biblischer Aussagen zu verstehen. Es sind immer wieder dieselben Dinge, die zu irrigen Interpretationen führen. Wenn man diese Fallen vermeidet, die unser Feind benutzt um uns abzulenken, in die Irre zu führen und in Verwirrung zu stürzen, wird man die Wahrheiten aus dem Wort Gottes richtig beurteilen und daraus lernen, was Gott uns wirklich vermitteln wollte.
 
KEIN WERK EIGENER DEUTUNG

 
Die Fallgrube Nummer eins für die Entstehung falscher Bibellehre ist wahrscheinlich die Missachtung der folgenden Bibelstelle:
…wobei ihr das zuerst wissen müsst, dass keine Weissagung der Schrift ein Werk eigener Deutung ist (2. Petrus 1:20). Es ist absolut entscheidend, dass man die Bibel sich selbst interpretieren lässt. Gott war klug genug, in die Bibel Erläuterungen und Interpretationen für alles mit aufzunehmen, was wir über ein Thema der Bibel wissen sollen. Wenn du also zum Beispiel das Buch der Offenbarung liest, dann benutze die Bibel um herauszufinden, wovon Gott spricht. Wenn du etwa zu der Schlussfolgerung kommst, dass ein Hinweis im Buch der Offenbarung irgendwie auf ein heute aktuell existierendes Reich hindeutet und versuchst, es als die römisch-katholische Kirche oder den Papst zu identifizieren, unterziehst du das Wort Gottes einer eigenen Deutung. Bleibe bei der Bibel und dem, was Gott sagt und du wirst nie falsch liegen. Fange an mit eigenen Schlussfolgerungen und logischen Erklärungen und du wirst in 100% aller Fälle falsch liegen. Es gibt ein weiteres Beispiel aus dem Buch der Offenbarung, das man hier anführen könnte. Es gibt dort einen Hinweis auf eine Stadt, die von sieben Bergen umgeben ist. Diese Stadt wird die große Hure Babylon genannt und viele haben versucht, diese Stadt als Rom zu identifizieren, da Rom eine Stadt ist, die für ihre sieben Berge bekannt ist. Doch auch das ist wieder eine eigene Deutung. Es gibt keinerlei Bibelverse, die besagen, dass es sich bei dieser Stadt um Rom handelt oder die Region rings um Rom beschreiben. Und somit haben wir ein Problem. Als ich die Bibel durchforscht habe, war ich schockiert als ich feststellte, dass dort sieben Berge in einer ganz spezifischen Region der Welt erwähnt werden, die eine ganz spezifisch genannte Stadt umgeben. Da ich jetzt hier keine hitzige Diskussion auslösen will, werde ich dich die Nachforschungen selbst anstellen lassen und sehen, ob du dasselbe herausfindest. Ich werde den Namen der Stadt jetzt hier nicht nennen, also viel Glück bei deiner Suche.
 
DIE BIBEL IST NICHT CHRONOLOGISCH

 
Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, darin das ewige Leben zu haben; und sie sind es, die von mir zeugen. (Johannes 5:39)
 
Wir wissen, dass das 1. Buch Mose eine Menge über den Schöpfungsbericht, die Sintflut, das Leben Abrahams und die Nation Israel enthält. Wir wissen zudem, dass das Buch der Offenbarung prophetische Aussagen über die Endzeit enthält. Alle Bücher dazwischen erscheinen zwar im Allgemeinen zeitlich ihrer Reihenfolge nach, sie können jedoch Informationen enthalten, die in eine ganz andere Zeit hinein gehören. Das ist der Grund, weshalb Jesus die Juden aufgefordert hat, die Schriften zu durchforschen um ihn zu finden. Wenn alles ganz offen auf der Hand liegen würde, wäre es ja nicht nötig, zu forschen und zu suchen, um irgendetwas in der Bibel zu finden. Es gibt Verse im Neuen Testament, die von Adam und Eva handeln und wertvolle Informationen über die ersten Menschen und den Sündenfall liefern. Diese fallen ganz klar aus dem chronologischen Rahmen des 1. Buches Mose heraus, doch sie gaben uns extrem wertvolle, zusätzliche Informationen, die wir einbinden müssen um die Verse im 1. Buch Mose richtig zu interpretieren. Wenn du zur Information üder die Schöpfung nur das 1. Buch Mose liest, verpasst du viele Details, die ganz wesentliche Fakten, Ereignisse, involvierte Personen und Zeiten erklären. Zum richtigen Verständnis der Bibel gehört es auch, dass du dein jeweiliges Thema topografisch untersuchst. Dadurch gewinnst du ein breiteres Verstehen dessen, was Gott dir zeigen will. Nicht zu erkennen, dass die Bibel weit verstreute Zufallsmuster an Informationshäppchen zu jedem Thema enthält, führt dazu, dass es dir an vielen Schlüsselinformationen mangelt, die du aber wissen musst um ein korrektes und rundes Bild zu bekommen. Nutze eine Stichwortsuche. Oft gebraucht Gott bewusst exakt dasselbe hebräische oder griechische Wort um dir Bibelverse zu offenbaren, die einen Bezug zu dem haben, was du gerade gelesen hast. Bei anderen Gelegenheiten benutzt Gott komplett unterschiedliche Worte oder Begriffe um das Auffinden zusammenhängender Bibelstellen zu erschweren. Hier ein kurzes Beispiel im Hinblick auf Abraham: Sein Name erscheint 160 Mal im Alten Testament und 70 Mal im Neuen Testament. Wenn du Abraham studieren willst, musst du all diese Verse lesen und sehen, was Gott an all diesen Stellen über den Mann sagt. Wenn du nur das 1. Buch Mose liest und die anderen Verse auslässt, würde dir etwa die Hälfte der Gesamtinformation über Abraham in der Bibel fehlen. Wisse und verstehe einfach, dass die Informationen über den gesamten Inhalt der Bibel verstreut sind und nicht isoliert an irgendeiner bestimmten Stelle stehen.
 
SCHLUSSFOLGERUNGEN UND FALSCHE VERMUTUNGEN

 
Zu falschen Schlussfolgerungen zu kommen oder inkorrekte Vermutungen anzustellen ist einer der häufigsten Fehler, der beim Studieren der Bibel gemacht wird. Die Bibel nennt dies eine eigene Deutung des Wortes Gottes. Es passiert so leicht, doch es führt zur Verbreitung von Lügen und Verwirrung – genau das, was der Feind will. Hier ein klassisches Beispiel dafür, was man nicht tun sollte: In Offenbarung Kapitel 12 wird eine Frau beschrieben, die mit einem männlichen Kind schwanger ist. Menschen sind wiederholt zu der Schlussfolgerung gelangt, dass diese Frau Israel ist weil sie vermuten, dass dieses männliche Kind Jesus Christus ist. Logisch macht es aber überhaupt keinen Sinn, dass eine symbolische Frau einen tatsächlichen Menschen Jesus Christus zur Geburt bringt. Wenn die Frau hier symbolisch ist, ist auch das Kind symbolisch. Wenn jemand seine Schlussfolgerung über diese Frau und das Kind durch andere Bibelstellen untermauern könnte, die ihre wahre Identität deutlich machen, hätte ich kein Problem damit. Doch da sie solche Verse nie angeben können, lehne ich so etwas kategorisch ab. Die meisten Lehren über das Buch der Offenbarung sind übersät von eigenen Deutungen, Vermutungen und irrigen Schlussfolgerungen. Die Menschen sollten bei der Bibel bleiben und ihre eigenen Meinungen aus ihrer Botschaft heraushalten und wir würden alle gewaltig davon profitieren.
 
MENSCHLICHE DEFINITION VON BIBELWORTEN STATT GOTTES DEFINITION

 
Gott hat uns in der Bibel spezifische Informationen gegeben und sobald man sie sieht und versteht, können die wahren, geistlichen Bedeutungen die Definition von Bibelworten dramatisch verändern. Für eine korrekte Bibelauslegung müssen wir versuchen, immer Gottes Definition für die Worte und Themen zu suchen, die wir studieren. Viele machen den großen Fehler, Worte in einem normalen Lexikon nachzuschlagen und dann anhand der dort gegebenen Definition davon auszugehen, alles zu wissen, was ein Bibelvers aussagt. Oft lesen wir einen Bibelvers und weil durchweg bekannte Worte darin vorkommen, meinen wir, dass wir alles verstehen, was dort gelehrt wird. Aber Gottes Wege sind nicht unsere Wege und Gottes Gedanken sind nicht unsere Gedanken. Solange du dein Denken nicht völlig erneuert hast, denkst du normalerweise natürlich. Gott schreibt uns meistens aber in geistlichen Begriffen und benutzt dabei natürliche und geistliche Worte austauschbar. Die Bibel ist um so vieles komplexer als du es dir überhaupt vorstellen kannst. Eine Möglichkeit der Absicherung gegen falsche Bibelauslegung besteht daher darin, immer Gottes Definition für jedes Wort und jedes Thema nachzuschlagen, denen du in einem Bibelvers begegnest.
 
AUS “EINER” WAHRHEIT “DIE” WAHRHEIT MACHEN

 
Nach der eigenen Deutung ist dies vermutlich das Problem Nummer zwei auf der Liste der zu vermeidenden Dinge bei der Bibelauslegung. Hier kommt jemand zu einer Schlussfolgerung, die an sich wahr und richtig ist. Doch diese Wahrheit ist nicht die komplette Wahrheit zu diesem Thema. Es werden alle anderen Gesichtspunkte zu diesem Thema zugunsten des favorisierten Aspekts ignoriert. Die meisten Menschen verfolgen damit wohl keine böse Absicht, sondern sind sich der anderen Gesichtspunkte meist gar nicht bewusst weil sie total fokussiert auf den einen Punkt sind, den sie als wahr erkannt haben. Was sie wissen, ist ja richtig. Das Problem ist nur, dass sie alles andere als falsch abtun und darauf beharren, dass nur ihr Aspekt richtig ist. Das ist überwiegend die Wurzel für jeden Krieg zwischen einzelnen Glaubensgemeinschaften durch die Jahrhunderte hindurch. „Wir haben Recht und alle anderen liegen falsch.“ Ich habe schlechte Nachrichten für euch: Nur Gott hat Recht und alle anderen liegen zumindest ein kleines bisschen falsch.
 
Dieses Problem lässt sich gut am Bild einer Bergbesteigung illustrieren. Wer den Berg an der Nordseite besteigt, hat eine Sicht. Wer den Berg an der Südseite besteigt, hat eine ganz andere Sicht. Dasselbe gilt für diejenigen, die den Berg an der Ostseite und der Westseite besteigen. Jeder beharrt darauf, dass nur seine Sicht die richtige ist und die der anderen daher falsch sein müssen. Leute – wir besteigen denselben Berg! Versteht und wisst, dass es verschiedene Wege gibt, ein und dieselbe Sache zu sehen.
 
Auch dazu fällt mir gerade ein Beispiel ein. Ein Bibellehrer hat einmal gesagt, die Gemeinde sei ja schon der Leib Christi, daher könne sie nicht auch die Braut Christi sein. Hier nimmt jemand eine Wahrheit und versucht, sie zur gesamten, kompletten Wahrheit zu machen. Natürlich ist die Gemeinde der Leib Christi. Doch wie ist sie überhaupt dazu gekommen? Die Antwort ist in der Bibel ziemlich explizit erklärt. Die meisten Leute, die diesen Fehler machen und eine Wahrheit zu der Wahrheit schlechthin erklären wollen, haben daher wahrscheinlich einfach nicht genügend Fragen gestellt.
 
Wir müssen erkennen, dass es mehr als eine Wahrheit in der Bibel gibt. Diese Wahrheiten fügen sich zusammen und wirken im Zusammenspiel mit anderen Wahrheiten. Wir sollten alle danach streben, so viel wie möglich von dem zu verstehen, was die Bibel sagt und das Wort der Wahrheit richtig zu teilen.
 
DIE ANNAHME, ÜBER EIN THEMA ALLES ZU WISSEN

 
Das ist offenbar darauf zurückzuführen, dass Menschen die falsche Haltung und Herangehensweise an das Studieren der Bibel haben. Einige sind extrem arrogant in dem, was sie sagen und denken. Es gibt einen Unterschied zwischen festen Überzeugungen und Arroganz. Du kannst sehr von dem überzeugt sein, was du glaubst, und dennoch demütig genug um zuzugeben, dass du dich vielleicht geirrt haben könntest. Kein Mensch ist Gott und weiß alles. Wenn du die Bibel schon 50 Jahre lang studiert hast und meinst, du wüsstest mittlerweile alles was du wissen musst, bist du einer Täuschung auf den Leim gegangen:
 
Denn wenn jemand glaubt, etwas zu sein, da er doch nichts ist, so betrügt er sich selbst. (Galater 6:3)
 
Verglichen mit dem, was Gott weiß, würde dein und mein Wissen nicht einmal einen Fingerhut füllen.
 
VERSE AUS DEM ZUSAMMENHANG REISSEN

 
In Matthäus 27:5 steht:
Da ging er (Judas) hin und erhängte sich. Und in Lukas 10:37 steht: So gehe du hin und tue desgleichen! Hieran lässt sich gut erkennen, wie fatal es ist, Bibelstellen aus ihrem Kontext zu reißen und auf andere Weise wieder zusammen zu bringen. So sagen sie plötzlich etwas aus, was sie nie aussagen sollten. Manche haben sich schuldig gemacht und so etwas praktiziert und es benutzt um irgendwelche Irrlehren zu verbreiten, die Gott nie auch nur im Geringsten befürwortet hat. Finde heraus, an wen der Vers ursprünglich adressiert war und warum er geschrieben wurde. Wer hat es gesagt? Untersuche, ob der Vers überhaupt irgendwelche Doppelbedeutungen oder symbolische Bedeutungen haben könnte. Erst nachdem du alle logischen Argumente sorgfältig durchgegangen bist und abgewogen hast, kannst du es rechtfertigen, zwei Verse zusammen zu bringen. Das Studieren der Bibel ist wie ein Puzzle und die Puzzleteile müssen genau zusammenpassen und immer das richtige, große Gesamtbild zeigen, was fast immer Jesus Christus ist.
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