European-American Evangelistic CrusadesDer Ananas-MissionarOtto Koning Abschrift nach einem Original-Vortrag in englischer Sprache - übersetzt im Juli 2007 - Wie wahrscheinlich einige von euch schon gehört haben, fand die Ananas-Story in Niederländisch Neuguinea statt, jetzt Teil von Indonesien. Dort hatten wir diese Ananas angebaut. Ich habe alles Mögliche dort anzubauen versucht, doch wegen des sandigen Bodens wollte nichts gedeihen. So versuchte ich es schließlich mit Ananas, weil mir nichts anderes mehr einfiel. Gott hatte mich und meine Frau dort mitten unter Menschen gestellt, die chronische Diebe waren. Sie stahlen einfach alles. Eines Tages stand eine Frau da, die an ihrer Halskette unseren einzigen Dosenöffner hängen hatte. Wir waren so froh, dass wir ihn zurückbekamen. Meine Frau konnte einmal die Verschlüsse nicht mehr wieder finden, mit denen man die Babywindeln befestigt. Dann sahen wir eines Tages eine Gruppe von Frauen im Dorf stehen und an ihren Ohren hingen unsere Windelverschlüsse. Die Tage sah ich hier in Amerika ein paar junge Leute, die auch Sicherheitsnadeln in ihren Ohren stecken hatten. Offenbar holen wir die Leute aus dem Dschungel also langsam ein. Also, diese Leute stahlen einfach alles und Gott stellte mich ausgerechnet dort hin, mitten unter die wahrscheinlich größten Diebe auf Erden, um mich die Lektion zu lehren aus Lukas 14:33, wo es heißt: „So kann auch keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, mein Jünger sein.“ Nun, ich bin gebürtiger Holländer und wir Holländer hängen an unseren Besitztümern. Mein Vater war auch schon so, das habe ich von ihm. Dann fand ich heraus, dass er es von meinem Großvater hatte. Die Eingeborenen nannten mich „lange Nase“ – den weißen Mann mit der langen Nase. Ich kämpfte immer um meinen Besitz und wollte alles zurückhaben. Ein Mann hatte einmal mein Hemd gestohlen. Am nächsten Tag versuchte er, mir einen Fisch zu verkaufen und hatte dabei mein Hemd an. Ich sagte: „Gib mir erst mein Hemd zurück, dann werde ich mit dir handeln.“ Ich hatte immer eine Kiste dabei, wenn ich die Leute im Dorf besuchen ging, um alles wieder einzusammeln, was ich bei ihnen fand, das mir gehörte. Sie nannten mich „den Missionar mit der Kiste“. Dabei fand ich oft Sachen, die ich noch gar nicht vermisst hatte. Eines Tages sah ich bei einer Familie eine Lampe und wunderte mich, weil sie genau so aussah, wie unsere. Als ich nach Hause kam, sah ich, dass unsere nicht mehr da war. Sie waren echt chronische Diebe. Sie hielten meine Frau an der Vordertür beschäftigt und währenddessen gingen ein paar andere zur Hintertür hinein und nahmen alles mit, was sie gebrauchen konnten. Wir konnten nichts machen. Sie waren in der Überzahl. Sie sagten immer zu mir: „Tuan, du bist immer wütend!“ Ich erwiderte: „Ich war nie wütend bevor ich euch kennen gelernt habe.“ Das ist wahr. Ich hatte nie ein großes Problem mit Ärger gehabt. Ich hatte andere Probleme, aber Ärger war nie mein Problem. Bis ich diese Eingeborenen traf. Ich sagte: „Ich bin ein guter Missionar, wenn es da nur nicht euch Leute gäbe.“ Schließlich stahlen diese Eingeborenen also auch all meine Ananasfrüchte und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich schloss die Krankenstation und sagte: „Es gibt keine Krankenstation mehr.“ Sie fragten: „Wieso, brauchst du die ganzen Medikamente selbst?“ Ich sagte: „Nein, aber ihr müsst euch entscheiden: entweder ihr bekommt Ananas oder ihr bekommt Medikamente.“ So stahlen sie weiter. Das war chronisch. Sie konnten gar nicht damit aufhören. Ich schloss also die Krankenstation und dann saßen sie mit ihren Wehwehchen vor meiner Haustür. Ich sagte: „Hey, geht nach Hause und setzt euch vor eure eigene Haustür. Dort esst ihr eure Ananas und dann könnt ihr auch dort eure Wehwehchen beklagen.“ Sie waren ganz und gar nicht glücklich über mich. Aber dann ließen sie tatsächlich ihre Babys sterben und beschuldigten mich, den weißen Mann mit der langen Nase. Natürlich betrübte das unsere Herzen sehr und wir öffneten schnellstens die Krankenstation wieder. Ich dachte: „Vergiss die Ananas, sollen sie sie doch haben, es ist wichtiger, ihre Leben zu retten.“ Zwei bis drei Wochen gingen ins Land und dann war es an der Zeit, im Garten mal wieder das Unkraut zu entfernen. Sie sagten zu mir: „Tuan, im Garten muss Unkraut gejätet werden.“ Ich sagte: „Wenn ihr schon die ganzen Ananas esst, könnt ihr auch selbst das Unkraut jäten.“ Wisst ihr, es hatte drei Jahre gedauert, bis die Ananaspflanzen zum ersten Mal Früchte trugen – und nun trugen sie für ein paar Monate Früchte und sie wurden alle gestohlen. Ich wusste noch nicht einmal, wie sie schmeckten. Ich war so wütend! Ich konnte ihnen auch beim Ernten nicht einfach zuvorkommen, denn sie aßen die Ananas, wenn sie noch grün waren. Sie aßen alles wenn es noch grün war. Sie wussten nicht einmal, dass Bananen irgendwann gelb werden. Das war eine Gesellschaft von chronischen Dieben und in so einer Gesellschaft kannst du nur überleben wenn du weißt, wie man stiehlt. Die Frauen kamen mit ihren Kindern und brachten ihnen das Stehlen bei. Immer benutzten sie meinen Ananas-Garten als Übungsplatz. Als wir nun die Krankenstation wieder eröffnet hatte dachte ich darüber nach, was ich sonst noch unternehmen könnte, um diese Sache mit dem ewigen Ananas-Diebstahl endlich zu unterbinden. Ich konnte doch nicht zulassen, dass diese Leute mit uns machen was sie wollen! Also beschloss ich, den Verkaufsladen zu schließen. Dort gab es Salz und Fischhaken und Streichhölzer und dergleichen zu kaufen. Ich kündigte also an, dass wir den Laden schließen würden und schloss ihn eine Woche später auch tatsächlich. Nun waren sie wütend auf mich und sagten: „Der weiße Mann mit der langen Nase will nicht teilen. Es bringt uns nichts, in seiner Nachbarschaft zu wohnen.“ Deshalb zogen sie weiter von uns weg, in den Dschungel, und wir hatten zunächst einmal Urlaub. Doch jeden Augenblick des Tages schauten sie durch jedes Fenster unseres Hauses. Das macht einen nach einer gewissen Zeit fertig. Wenn wir zu einem Picknick weggingen folgten sie uns und beobachteten uns beim Essen. Sie sagen uns, wann wir genug gegessen hatten und wollten dann die Reste. Wir konnten ihnen nicht entfliehen. Wir waren da festgebunden und sie beobachteten alles, was wir taten. Aber ich bekam endlich einmal alle meine Briefe und Berichte geschrieben und jeder dachte nun, ich sei ein guter Missionar – es waren ja keine Leute da. Weiter hatte ich aber nicht viel zu tun. Das Flugzeug kam an und ich schleppte Säcke mit Reis ins Haus. Ich wurde gefragt: „Wo sind denn deine Eingeborenen?“ Ich sagte: „Sie sind in den Dschungel gezogen.“ – „Oh, ich hoffe, sie kommen zurück.“ Aber noch genoss ich den Urlaub – aber nach zwei bis drei weiteren Wochen – oh nein, welche Langeweile. Welche Monotonie! Kannst du dir vorstellen, auf einer Dschungel-Insel zu sitzen, ohne Radio und Fernsehen und Bücher, und mit nichts zu tun, außer Ananas zu essen? Oh, die Ananas schmeckte gut, aber man wird sie auch satt. Schließlich wurde ich überführt. Die Gemeinden daheim unterstützten mich und ich tat nichts weiter als da zu sitzen und Ananas zu essen. Wenn die monatlichen Unterstützungsschecks kamen, meldete sich mein Gewissen. Schließlich kam das Flugzeug wieder und das Gras war viel zu hoch und ihr hättet die Linien sehen sollen, die es beim Landen im Gras hinterließ. Jetzt wusste ich, dass ich ein Problem hatte. Der Pilot stieg aus, schüttelte seinen Kopf und sagte: „Koning, du weißt es doch besser! Lass deine Leute doch mal das Gras schneiden. Wo sind sie überhaupt?“ Ich sagte: „Sie sind in den Dschungel gegangen.“ Er sagte: „Schicke jemand, um sie zurück zu holen.“ Doch meine Frau wollte nicht gehen. Das kann man ihr nicht verübeln, bei den Spinnen und Schlangen. Er sagte: „Ich kann nicht mehr zurückkommen wenn das Gras nicht geschnitten wird.“ Und ich sagte: „Oh Gott, ich brauche meine Leute. Ich brauche einen Boten.“ Ein junger Mann erledigte das für mich und nach drei bis vier Tagen kamen die Leute zurück. Sie schrieen: „Tuan, wir sind hier! Tuan, wir sind hier!“ Das hätten sie gar nicht tun müssen, denn wir konnten sie riechen. Sie badeten ja nie. Sie konnten sich nie einfach anschleichen, man roch sie sofort. Ich sagte: „Bitte stehlt nicht wieder meine Ananas.“ Doch genau das taten sie. Und zwischenzeitlich wusste ich, wie gut sie schmeckten und das machte alles natürlich noch schlimmer. Ich regte mich wieder auf und sie sagten: „Tuan, du bist immer wütend! Du bist ein wütender, weißer Mann!“ Das ärgerte mich nur umso mehr. Ich sagte: „Nein, das stimmt nicht. Verschwindet und ich zeige euch, dass mit mir alles in Ordnung ist.“ Ich habe wirklich alles probiert. Schließlich besorgte ich mir diesen ausgewachsenen, deutschen Schäferhund. Wenn das Flugzeug kam hatten sich gewöhnlich immer die ganzen Eingeborenen darum herum geschart, um zu sehen, was gebracht wurde und was sie als nächstes stehlen könnten. Der Pilot sagte immer: „Bringe doch mal deine Leute unter Kontrolle, so kann ich doch gar nicht aussteigen. Sie müssen Abstand halten.“ Ich nahm einen Stock und tippte sie damit auf die Schulter, doch das konnte man auch nicht zu heftig machen, denn schließlich hatten sie lange Speere und ihre Vorfahren waren Kannibalen, da ist man schon etwas vorsichtiger. Die Leute drückten ihre Nasen an der Pilotenkanzel platt. Der Pilot war also ärgerlich über mich und ich war ärgerlich auf die Leute – doch an diesem Morgen, als der Schäferhund da war, musste ich sie nahezu ermutigen, näher zu kommen. Das hättet ihr sehen sollen. Dieser ausgewachsene Schäferhund bellte einmal kräftig und sie alle rannten. Das war der beste Tag in meiner Karriere als Missionar! Sie rannten, sprangen auf mein Hausdach, auf die Kokosnussbäume, sie waren einfach überall. Ich war so begeistert! Ich dachte: „Wunderbar, der Hund hat seine Aufgabe schon erfüllt. Jetzt werden keine Ananas mehr gestohlen. Das war die Lösung!“ Doch das war ein Trugschluss. Es wurde schlimmer. Der Hund hat unseren Dienst ruiniert. Niemand trieb sich mehr in der Nähe unserer Missionsstation herum. Meine Frau hatte wenige Meter entfernt eine Krankenstation und sagte: „Lass uns den Hund abschaffen.“ Ich fragte: „Warum?“ Sie sagte: „Komm mal herüber in die Krankenstation.“ Meine Güte, was da los war. Alles stapelte sich in der Krankenstation und meine Frau bekam kaum noch Luft, weil niemand sich mehr traute, draußen zu sein wenn der Hund herumlief. Sie schrieen meine Frau an: „Los, schnell, schnell. Ich will zuerst behandelt werden! Schnell, schnell! Der Hund kommt!“ Meine Frau war einem Nervenzusammenbruch nahe. Sie konnte überhaupt nicht mehr arbeiten und kaum noch atmen. Eines Tages sah ich den Hund auf die Krankenstation losrennen und all die kranken Leute waren plötzlich nicht mehr krank. Sie wurden auf Tragbahren gebracht und rannten nach Hause. Der Boden war übersät von Krücken. Ein Kerl, der sich gar nicht mehr aufrichten konnte, saß plötzlich auf dem Dach der Krankenstation. Doch auch mein Dienst war ruiniert. Zuvor hatte ich immer vor der Hautür gesessen und die Kultur und die Sprache gelernt, doch jetzt kamen keine Leute mehr in meine Nähe. Ich erkannte also, dass ich den Hund abschaffen musste, was ich schließlich auch tat. Die Eingeborenen klatschten und feierten und riefen: „Das ist das Beste, was du getan hast seit du gekommen bist.“ Ich überlegte, was ich denn nun weiter tun sollte. Ich hatte doch schon alles versucht um diesen Garten mit den Ananaspflanzen zu schützen. Schließlich rammte ich einen Pfosten in den Garten. Alle waren da und sie fragten: „Was ist das?“ Ich sagte: „Das ist eine Kennzeichnung. Alle Ananasfrüchte auf dieser Seite gehören euch. Alle Ananasfrüchte auf der anderen Seite gehören mir und die rührt ihr bitte nicht an.“ Sie sagten: „Tuan, du gibst die Hälfte deines Gartens ab?“ Das ist für einen Holländer wirklich beachtenswert. Doch wenn du es sowieso verlierst kannst du es genauso gut auch abgeben, oder? Sie stahlen sowieso beide Hälften. Eigentlich wurde jetzt alles sogar noch schlimmer. Wenn ich einen von ihnen auf meiner Seite des Gartens erwischte, sprang er schnell auf die andere Seite und grinste mich an, mit meiner Ananas in der Hand. Und ich hatte doch Gott fest versprochen, nie wieder wütend zu werden? Kennst du das? Ich sagte: „Gott, das ist nicht in Ordnung. Ich bin ein Missionar. Wie kann ich diese Menschen gewinnen wenn ich immer wütend werde!“ Ich wurde so manches Mal überführt und versprach Gott, nie wieder wütend zu werden. Doch dann kam einer mit einer Ananas in der Hand in meinen Laden und sagte: „Willst du diese Ananas kaufen? Schau nur, wie schön und groß sie ist!“ Und schon hatte ich wieder verloren und musste meine Sünde bekennen. Einmal ging ich mit meiner Frau in den Garten und sah eine besonders schöne Ananas, ganz versteckt unter dem Gras. Ich dachte: „In zwei Wochen wird die reif sein, wenigstens bekomme ich dann noch eine ab.“ Am nächsten Tag kam ich wieder, hob das Gras und die Ananas war verschwunden. Schon war ich wieder wütend und musste meine Sünde erneut bekennen. Und so ging das immer weiter. Wie oft vergibt Gott uns? Ich bin froh, dass es nicht nur siebenmal siebzig ist. Ich habe das einmal ausgerechnet. Das wären ungefähr ein Jahr und vier Monate. Wenn danach schon Schluss wäre hätten viele von uns Probleme. Gott vergibt immer wieder wenn wir immer wieder bekennen. Das steht in 1. Johannes 1:9 Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. Ich bin so froh, dass das in der Bibel steht. Ich habe auf diesem Vers gezeltet. Ich wusste also nicht mehr weiter. Schließlich fand ich heraus, dass die Jungs, die die Ananas immer stahlen, diejenigen waren, die sie gepflanzt hatten. Ihre Denkweise war: „Meine Hände haben sie gepflanzt, also wird auch mein Mund sie essen. Sie gehören mir.“ Ich sagte: „Nein, sie gehören mir! Schau, ich habe diesen Garten von eurem Häuptling gekauft. Ich habe die Ananaspflanzen gekauft und den Pilot bezahlt, damit er sie hierher bringt.“ Sie sagten: „Das stimmt, Tuan. Der Garten gehört dir und die Pflanzen gehören dir, doch die Früchte gehören uns.“ Ich fragte: „Was machen denn dann eure Früchte an meinen Pflanzen?“ Sie antworteten: „Es spielt keine Rolle, wo sie sind.“ Ihre Kultur sagt wirklich: „Was auch immer du pflanzt, das isst du auch.“ Es spielt keine Rolle, wem die Pflanze gehört oder wo sie sich befindet. Ihre Hände haben sie gepflanzt. Du hast dir deine Hände nicht damit schmutzig gemacht. Und da war sich auch das ganze Dorf einig. Sie sagten zu mir: „Wir haben uns immer schon gefragt, wieso du über irgendetwas wütend wirst, das dir gar nicht gehört.“ Da ist etwas Wahres dran. Alles gehört ja ohnehin Gott. Und wir schimpfen und regen uns auf und verschwenden damit eigentlich nur unsere Zeit. Nach einiger Zeit sagte ich schließlich: „Pflanzt sie um in euren eigenen Garten. Ich fange noch einmal von vorne an.“ Könnt ihr euch das vorstellen? Drei weitere Jahre bis ich wieder würde ernten können. Sie fragten: „Wirst du uns dafür bezahlen, Tuan?“ Ich sagte: „Nein, ich schenke euch ja schließlich schon die Ananaspflanzen.“ Sie sagten: „Das ist aber schwere Arbeit, Tuan. Du musst uns bezahlen.“ Könnt ihr euch vorstellen, dass ich tatsächlich diese Spitzbuben auch noch dafür bezahlt habe, dass sie meine Pflanzen aus meinem Garten nahmen? Ich kann euch sagen, dass dieser Garten mich einige schlaflose Nächte gekostet hat. Das hätte nicht sein sollen, aber so war es leider. Vermutlich habe ich ihnen nicht genug bezahlt, sie wollten einen Monatslohn für diese Arbeit, und so bekam schließlich niemand diese Ananas, sie nicht und ich nicht. Doch ich hatte mir vorgenommen, ganz neu anzufangen und ließ mir eine neue Ladung Pflanzen kommen. Ich sagte ihnen: Ich werde euch extra großzügig bezahlen, damit ihr die neuen Pflanzen in meinen Garten setzt. Damit tretet ihr euer Recht daran ab. Sie gehören mir und ich werde sie essen.“ Darüber wurden wir dann als Missionare abberufen und meine Frau und ich versprachen uns gegenseitig, dass wir nie dorthin zurückkehren würden. Wir sagen zu Gott: „Wir gehen überall hin, nur nicht zu diesen Dieben.“ Hast du schon einmal zu Gott gesagt: „Ich gehe überall hin, nur dorthin nicht“? Was macht Gott in so einem Fall? Nun, er will die Entscheidungen in unserem Leben treffen. Kurz danach besuchte ich das Seminar hier in Chicago und am zweiten Abend sprach Bill einen ganzen Abend über Recht und Kämpfen für sein Recht. Ich konnte dabei an nichts anderes denken als an diesen Garten am anderen Ende der Welt. Je länger er sprach desto elender fühlte ich mich. Er sagte: „Gib deinen Besitz ab an Gott. Gott sorgt gut für seinen Besitz.“ So hatte ich das noch nie gesehen. Dann sagte er: „Was auch immer du Gott mit dem richtigen Motiv gibst, daran wird es dir nie mangeln.“ Und das ist so wahr und so biblisch. Denn wenn du etwas an Gott abgibst, dann ist er in Kontrolle und über was auch immer er Herr ist und was auch immer er kontrolliert – er macht seinen Job besser als wir es können. Ich bin der beste Beweis dafür. Ich kann mich heute vor Ananas kaum noch retten. Wo auch immer ich hinkomme scheinen Menschen zu denken, dass ich sie besonders gerne esse. Was auch immer du Gott gibst, daran wird es dir nie mangeln. Bill sagte weiter: „Die Menschen, mit denen du dich herumstreitest, wirst du nie für Christus gewinnen können.“ Oh, das hat mich bekümmert. Menschen sind auf diesem Missionsfeld gestorben während ich ihr Missionar war – und sie sind für immer verloren in einer Ewigkeit ohne Christus in der Hölle – und ich habe um ein paar Ananas gestritten. Mann, war ich ergriffen und bekümmert! Ich dachte nicht, dass Gott mir jemals vergeben würde, doch das tat er. Er wird dir vergeben, egal was du angestellt hast. Ich saß also da und war bekümmert und weinte. Andere wunderten sich über mich und fragten sich, warum ich weine. Dann sagte Bill noch etwas anderes: „Wenn du weiter für deine Rechte kämpfst, zerstörst du deine eigene Gesundheit.“ Und genau das habe ich getan. Meine Nerven waren angeschlagen und ich nahm Beruhigungsmittel. Missionare sollten keine Beruhigungsmittel brauchen. Ich sagte: „Gott, ich habe genau das schon getan, meine eigene Gesundheit zerstört.“ Und als der Aufruf kam: „Wer muss heute Abend etwas auf den Altar legen und es ganz Gott übergeben?“ habe ich beide Arme gehoben und ich sagte: „Gott, das ist dein Ananas-Garten. Mache damit was auch immer du willst.“ Und der Friede Gottes erfüllte meine Seele. Ich bin aus diesem Seminar herausgegangen als wäre eine Last von mir genommen worden, die ohnehin viel zu schwer für meine Schultern war. Ich sagte: „Gott, ich muss mich nie wieder ärgern, streiten und schimpfen. Was für eine Erleichterung! Was für eine Freiheit!“ Es ist fast, wie noch einmal wiedergeboren zu werden. Ich bin zurückgegangen in den Dschungel und habe eines Abends dort in dem Garten gestanden und gesagt: „Gott, das ist dein Garten. Wenn du diese Ananas den Eingeborenen geben willst, dann ist das deine Sache. Wenn du sie lieber deinem treuen Missionar geben willst, dann freue ich mich natürlich darüber.“ Weiter sagte ich: „Gott, ich weiß, dass ich kein besonders erfolgreicher Missionar bin. Ich weiß gar nicht, was ich hier tun soll und warum du mich jemals hierher geschickt hast. Aber Gott, ich bin dein Kind. Und ich ernähre meine Kinder ja auch. Und du hast jede Menge gute Lebensmittel, die hier in diesem Garten wachsen.“ Das bedeutet, Gott unter Druck zu setzen und ich hoffe, dass ihr so etwas noch nie getan habt. Ich schäme mich heute auch dafür. Das ist, wie Gott den Arm zu verdrehen. „Gott, meine Kinder sind nicht immer nett, aber ich versorge sie.“ Aber ich sah Gott auf demselben sandigen Boden, unter demselben Klima und auch sonst denselben Bedingungen Ananas wachsen lassen, die größer und saftiger waren als meine es je gewesen waren. Und Gott weiß ganz sicher besser als ich, wie man Ananas züchtet. Gott kann alles besser wachsen lassen als wir es können, wenn wir ihm die Gelegenheit geben. Aber er wird uns nicht aus dem Weg schubsen. Wenn wir bereit sind, es ihn machen zu lassen – wunderbar. Aber wenn nicht, dann lässt er uns machen, uns abplagen. Ich erinnerte Gott daran, wie schlecht diese Eingeborenen waren. Ich erinnerte ihn daran, wie die Frauen mit den blutigen Köpfen unter dem Arm tanzten, die ihre Männer bei der Jagd erbeutet hatten. Ich beschrieb ihm genau, wie böse sie waren und das ließ mich ziemlich gut dastehen. Ganz sicher würde Gott nun lieber seinem treuen Missionar all diese Ananasfrüchte geben als diesen Schlitzohren. Nun, die Ananasfrüchte begannen zu wachsen und die Eingeborenen bekamen große Augen. Ich sagte: „Gott, die Eingeborenen schielen nach deinen Ananas.“ Dabei schielte ich selbst genauso danach. Jeder fragte sich, wer diese wunderbaren Exemplare wohl essen würde. Ich erinnerte Gott wieder und wieder daran, dass ich ein Vollzeit- Missionar war und nicht nur kurzfristig aushelfen würde, sondern dass das meine Lebensaufgabe war und schließlich, als die Ananas immer größer wurden, sagte ich zu Gott: „Diese Eingeborenen werden sie stehlen bevor sie reif sind. Wenn du willst, dass noch Früchte übrig bleiben, dann musst du den Garten jetzt bewachen, denn die warten nicht, bis sie reif sind.“ Ich gab Gott wirklich gute Ratschläge. Schließlich hatte ich da eine Menge Erfahrung auf dem Gebiet. Und ich war ja auch vollkommen auf Gottes Seite. Ich könnte es nicht ertragen, wenn er seine Ananas verliert und verletzt wird. Und so versuchte ich jeden Tag, ihm zu helfen und ihm gute Ratschläge zu geben. In diesem ganzen Jahr bekam ich nicht eine einzige Ananas. Sie wurden alle gestohlen. Ich fand das nicht fair und konnte es gar nicht fassen! Ich betete darüber und wenn ich sah, wie Eingeborene die Ananas stahlen, brüllte ich sie noch lauter an als je zuvor, weil ich das ja nun schließlich für Gott tat. Ich sagte zu Gott: „Ich werde wütend für dich. Ich stehe vollkommen auf deiner Seite. Ich stehle deine Ananas nicht, Gott. Sie sind die Diebe.“ Ich sagte Gott das, nur für den Fall, dass er es nicht wüsste. Und ich wurde wütend. Nun hatte ich doch auf dem Seminar den Garten an Gott abgegeben. Und trotzdem regte ich mich noch so schrecklich auf. Wenn du lange genug wütend bist, zerstörst du deine Gesundheit, mein Freund. Und genau das tat ich. Meine Nerven waren total angespannt und meine Gesundheit war angeschlagen und eines Tages fiel ich vor Gott auf meine Knie und sagte: „Gott, ich kann dir nicht länger helfen. Ich habe keine Kraft mehr. Ich kann nicht mehr kämpfen. Du wirst alleine auf deinen Garten aufpassen müssen.“ An diesem Morgen zeigte mir Gott Römer 6 – dem Selbst absterben, sich selbst der Sünde für tot erachten. Und dann zeigte Gott mir, dass ich mein Recht aufgeben sollte, einen Garten zu besitzen. Ich war am Ende meiner Kraft und meiner Weisheit angekommen, so gab ich den Garten ein weiteres Mal an Gott ab und sagte: „Gott, ich sterbe dem Recht ab, einen Garten zu besitzen. Und ich sterbe dem Recht ab, Ananas zu essen. Und ich bemühe mich, danach zu leben.“ Und wieder – als ich mich an diesem Morgen auf diesem Missionsfeld von meinen Knien erhob – kam der Friede Gottes über mich. Ich dachte: „Ich muss nie wieder ärgerlich werden. Ich sterbe dem Recht ab. Ich werde noch nicht einmal wieder den Garten betreten oder einen Blick darauf werfen.“ Nun, das hätte ich nicht sagen sollen, denn der Garten befand sich direkt hinter meinem Fenster. Eine zeitlang schaffte ich es immer noch nicht, nicht wütend zu werden. Schließlich hatte ich das sieben Jahre lang praktiziert. Und ich sah die Diebe in meinem Garten. Aber immer wieder überführte Gott mich und ich bat wieder um Vergebung. Aber es wurde immer besser und Gott brachte mich tatsächlich bis zu dem Punkt, dass ich den Dieben zuwinken konnte, wenn sie sich mit den Früchten davonmachten. Die Eingeborenen sagten. „Er ist blind geworden.“ Doch ich erwiderte: „Nein, ich habe euch gesehen.“ Doch dann sagte Gott irgendwann zu mir: „Wenn du dieser Sache wirklich abgestorben bist, dann ist es dir auch egal, was sie sagen.“ Wenn sie also stahlen, drehte ich ihnen einfach den Rücken zu und schließlich war ich der Sache wirklich abgestorben. An diesem Punkt standen dann plötzlich einige der Eingeborenen vor mir und sagten: „Tuan, du bist ein Christ geworden, oder? Du wirst ja gar nicht mehr wütend, wenn wir deine Ananas stehlen.“ Ich fragte: „Macht mich das zu einem Christen? Was ist mit all den anderen guten Dingen, die ich hier getan habe? Zählt das gar nicht?“ – „Nein, erinnern wird man sich nur an das, wo du versagt hast.“ Kennst du das? Deine Nachbarn erwarten von dir, dass du perfekt bist. Wie kannst du ein Zeuge sein? Nun, hört euch den Rest der Geschichte an. Ich fragte mich nun: „Woher wissen sie, wie ein Christ sich verhält?“ Über sieben Jahre hatte ich über das Christsein gepredigt und sie sagten zu mir: „Tuan, immer, wenn du uns das erzählt hast, haben wir gehofft, dass wir eines Tages so jemandem begegnen würden.“ Das ist der Unterschied zwischen unseren Reden und unserem Handeln. Ich hatte ihnen gepredigt und sie hatten immer wieder erlebt, wie ich wütend wurde und dadurch wurde meine Botschaft null und nichtig. Sie fragten mich: „Tuan, warum wirst du denn jetzt nicht mehr wütend?“ Ich sagte: „Ich brauche nicht mehr wütend werden. Ich habe den Garten abgegeben.“ Sie fragten: „Tuan, wer besitzt den Garten denn jetzt?“ Ich sagte: „Das erzähle ich euch morgen.“ Ich wollte an diesem Punkt nicht mehr weiter darüber reden, weil ich mich so schlecht fühlte. Sie hatten gesagt, nun wäre ich wohl ein Christ geworden und ich empfand mich als solch einen Versager, dass ich mich am liebsten an einen anderen Ort hätte versetzen lassen. In dem ganzen Gebiet gibt es noch so viele Stämme, zu denen bisher kein Missionar gegangen ist und die das Evangelium noch nicht gehört haben. Ich sagte: „Ich habe das hier so in den Sand gesetzt, ich möchte irgendwo anders noch einmal ganz neu anfangen.“ Ich wollte ins Haus gehen und meine Ruhe haben, doch sie traktierten mich fortwährend mit der Frage: „Tuan, wem gehört der Garten jetzt?“ Ich ließ mich nicht beirren und beharrte darauf: „Das sage ich euch morgen. Kommt morgen wieder. Es ist schon spät. Ich bin jetzt müde.“ Sie befragten sich alle untereinander und konnten nicht herausfinden, wem denn nun der Garten gehörte. So standen sie vor meinem Haus und sagten: „Wie können wir stehlen, wenn wir nicht wissen, wem der Garten gehört?“ Das war eine harte Nacht für hungrige Diebe. Der Garten hätte ja dem größten Kopfjäger in der Gegend oder einem Medizinmann gehören können. In dieser Nacht konnte ich nicht gut schlafen. Ich war gerade ein Christ geworden und fühlte mich schlecht. Ich sagte: „Gott, ich habe damals vor zwei Jahren auf dem Seminar gedacht, ich hätte einen Neuanfang gemacht und danach noch etliche Male wieder. Wie oft soll das denn noch so weitergehen?“ Doch in dieser Nacht war nicht nur ich wach. Auch alle anderen konnten nicht schlafen. Sie weckten jeden auf, um herauszufinden, wer denn nun der neue Eigentümer des Gartens wäre. Ich dachte: „Wenigstens bin ich jetzt einmal nicht der einzige, der wegen diesem Garten eine schlaflose Nacht hat.“ Die Eingeborenen liefen in der Nacht noch mit Fackeln in das nächste Dorf und fragten dort weiter nach dem neuen Besitzer. Gegen Morgen muss ich dann doch noch eingeschlafen sein, weil wir nämlich geweckt wurden. Sämtliche Dorfbewohner hatten sich um unser Haus herum aufgestellt. Ich wusste ja, was los war, aber meine Frau nicht. Sie bekam einen Schrecken. Ich beruhigte sie und sagte: „Keine Sorge, ich weiß, was hier los ist. Komm mit mir nach draußen. Was jetzt geschieht wird dir gefallen.“ Meine Frau ist ein Nachtmensch und sie hatte den Sonnenaufgang in Neuguinea noch nie gesehen. Ich hatte ihr oft gesagt: „Du musst dir unbedingt den Sonnenaufgang ansehen!“ Doch sie sagte immer: „Och, das ist doch genau dasselbe wie der Sonnenuntergang, nur rückwärts. Wenn Gott gewollt hätte, das ich einen Sonnenaufgang sehe, dann hätte er ihn auf einen späteren Zeitpunkt am Tag gelegt.“ Aber an diesem Morgen sah meine Frau den Sonnenaufgang. Und nun standen da also all diese Eingeborenen mit vor der Brust verschränkten Armen und ich sagte: „Guten Morgen! Was wollt ihr?“ – „Wem gehören die Ananas?“ Ich sagte: „Ich habe sie an meinen Gott im Himmel abgegeben.“ Sie fragten: „Tuan, hat dein Gott denn nicht selbst Ananas dort im Himmel?“ Ich sagte: „Das weiß ich nicht. Ich habe ihm den Garten trotzdem gegeben.“ Dann wollten sie wissen: „Tuan, vor wie vielen Monaten hast du Gott deinen Garten gegeben?“ Ich dachte nach und sagte: „Oh, so vor etwa fünf bis sechs Monaten.“ Und dann geschah etwas sehr Seltsames. Sie begannen, sich lautstark zu unterhalten und wurden schließlich wütend. Dann verlangten sie: „Tuan, gehe in dein Haus, falle auf deine Knie und sage deinem Gott, dass du den Garten zurück haben willst.“ Ich sagte: „Nein, ich will den Garten gar nicht zurück haben. Ich bin so froh, dass er mir nicht mehr gehört. Ich kann endlich wieder schlafen. Meine Sorgen und mein Ärger haben ein Ende. Meine Gesundheit kommt wieder in Ordnung und meine Nerven sind wieder stärker. Ich bin so froh, dass mir der Garten nicht mehr gehört!“ Man sollte wirklich die Reichen nicht beneiden, sie haben mehr Sorgen als wir jemals haben werden. Sie beharrten: „Doch, Tuan, wir wollen, dass der Garten dir gehört.“ Ich fragte: „Warum denn?“ Sie sagten: „Du bist der Grund für all unsere Probleme. Du musst deinem Gott sagen, dass du einen Fehler gemacht hast. Denn du hast einen Fehler gemacht. Sage ihm, dass du den Garten zurück haben willst.“ Ich sagte: „Ich habe keinen Fehler gemacht. Im Gegenteil. Das war das Beste, was ich je getan habe.“ Sie betrieben Zauberei und opferten ihren Dämonen weil nichts im Dorf mehr richtig lief. Nachdem ich meinen Garten an Gott übergeben hatte begann für sie alles schief zu laufen, weil sie Gottes Ananas stahlen und er gut auf sie aufpasste. Es fiel kein Regen mehr, ihre Äcker brachten keine Frucht mehr, sie konnten im Fluss keine Fische mehr fangen, es biss einfach keiner mehr an, ihre Jagd war vergebens, die Frauen wurden nicht mehr schwanger und es wurden keine Babys mehr geboren. Sie machten sich echt Sorgen darüber, dass die feindlichen Stämme ihnen bald zahlenmäßig überlegen sein würden. Alles lief schief. Sie hatten ihren Dämonen ihre Opfer gebracht und darüber Rat gehalten, wo die Ursache für all ihre Probleme lag und hatten keine Antwort gefunden. Und nun hatten sie plötzlich verstanden, was los war. So standen sie da alle vor meinem Haus und sagten: „Missionar, du bist es. Du bist der Grund für unsere Probleme. Wir wollen, dass dir der Garten gehört. Wir haben dir nie die Erlaubnis gegeben, ihn einfach an Gott zu verschenken. Er soll hier in der Gegend keine Grundstücke besitzen.“ Ich sagte: „Ihr solltet einfach nur aufhören, seine Ananas zu stehlen.“ Sie sagten: „Tuan, du bist so dumm. Das wird nicht funktionieren.“ Sie waren chronische Diebe und konnten einfach nicht damit aufhören. Sie konnten damit genauso wenig aufhören wir die meisten von uns aufhören können, sich Sorgen zu machen. Doch wir sollten damit aufhören können, denn wir haben einen Fluchtweg. In 1. Korinther 10:13 heißt es: Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung betroffen. Gott aber ist treu; der wird euch nicht über euer Vermögen versucht werden lassen, sondern wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, dass ihr sie ertragen könnt. Wenn wir versucht werden, müssen wir Satan widerstehen. Widersteht dem Teufel, und er wird von euch fliehen. Wir sollten in der Lage sein, unsere chronischen Schwierigkeiten zu überwinden. Doch sie konnten das nicht, weil sie getäuscht und von Satan kontrolliert waren. Sie hatten noch nie einer Versuchung widerstanden und sich ihr nicht willig hingegeben. Sobald sie an dem Garten vorbeigingen, konnten sie die Ananas riechen. Satan gab ihnen das Gefühl, hungrig zu sein. Das macht er ja mit einigen von uns auch. Wir kommen nur in die Nähe des Kühlschranks und werden schon hungrig. Doch Satan hatte diese Menschen total unter seiner Kontrolle. Sie bestanden also darauf, dass ich von Gott den Garten zurück verlangen sollte. Ich wusste nicht, was ich nun tun sollte. Meine Frau sagte zu mir: „Hattest du nicht zu mir gesagt, das würde ein Spaß werden?“ Jetzt war es überhaupt nicht mehr lustig. Ich betete schnell und Gott gab mir einen Namen: Haimon. Das ist ein sehr cleverer Eingeborener. Ich sagte: „Haimon, wo bist du? Ich möchte mit dir reden.“ Er löste sich also aus der Menge, kam zu mir und lachte. Ich fragte: „Haimon, warum lachst du?“ Er sagte: „Tuan, du kannst nicht gleichzeitig ein Christ sein und einen Garten besitzen.“ Ich sagte: „Haimon, du hast Recht.“ Was sagte er da? Er nannte genau den Vers, der mir immer Probleme gemacht hatte: So kann auch keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, mein Jünger sein. (Lukas 14:33) Jüngerschaft bedeutet Herrschaft. Du kannst wiedergeboren sein und trotzdem noch für deine Rechte kämpfen. Doch du kannst nicht sein Jünger sein – denn wenn du sein Jünger bist, dann ist er dein Herr und dann ist er der Herr über alles. Und nur ein Christentum, in dem Jesus wirklich dein Herr ist, ist ein Christentum, das anderen ein Zeugnis ist. Haimon hatte das richtig erkannt. Er sagte: „Du kannst kein Christ sein und gleichzeitig einen Garten besitzen, dann wirst du nur wieder ein wütender weißer Mann sein.“ Ich sagte: „Haimon, erkläre den anderen das.“ Sie wurden wütend und sagten: „Tuan, wir haben dir das Privileg gegeben, mit uns zusammen zu leben.“ Sie glaubten wirklich, ich hätte die ganze Welt abgeklappert und die nettesten Leute gefunden, die man nur finden kann. Dann sprach Haimon mit seiner Sippe. Er sagte: „Ist dieser Tuan nicht ein netter Mensch geworden, seit er ein Christ ist? Wenn er den Garten zurücknimmt wird er wieder ein wütender weißer Mann sein.“ Sie sagten: „Haimon, du bist verrückt geworden. Wenn seinem Gott weiterhin der Garten gehört werden wir alle verhungern.“ Er sagte: „Wenn ihr diese Ananas nicht in Ruhe lassen könnt, dann nehmt doch einen anderen Weg, so dass ihr gar nicht mehr an dem Garten vorbei kommt. Ihr müsst doch nicht unbedingt hier entlang gehen. Ihr werdet sie nicht riechen und gar nicht wissen, dass sie da sind.“ Da steckte wirklich Weisheit in seinen Worten. Wir sagen ja auch: „Wenn du ein Problem mit Alkohol hast, dann meide den Weg an der Kneipe vorbei.“ Haimon sagte weiter: „Lasst doch seinen Gott weiterhin den Garten behalten. Dann kann der Tuan ein Christ sein.“ Schließlich fragte einer der Männer: „Tuan, kann dein Gott im Dunkeln sehen?“ Ich sagte: „Ja, das kann er.“ Und das war der erste Augenblick, in dem sie erkannten, dass Gott alles weiß. Ein anderer Mann fragte: „Tuan, dein Gott ist doch mächtig, nicht wahr?“ Ich sagte: „Oh ja, er ist mächtig. Er kontrolliert das Wetter oder ob deine Frau schwanger wird oder ob du Beute bei der Jagd machst oder Fische fängst oder ob dein Kind krank wird. Er kontrolliert alles, was einem nur einfallen kann. Ohne Gottes erhaltende Kraft in deinem Leben würdest du sofort sterben.“ Die Hälfte der Leute hörte sofort auf, zu stehlen. Sie hatten Furcht vor Gott. An diesem Punkt bekehrten sie sich. Die andere Hälfte stahl immer noch alle Ananasfrüchte, deshalb bekam ich immer noch keine ab. Doch sie brachten sie in meinen Laden und ich kaufte sie ihnen ab. Das habe ich in mein Buch nicht aufgenommen, weil ich es nicht propagieren wollte, gestohlene Ware zu kaufen. Doch immerhin gab es jetzt eine Gruppe von Leuten, die nicht mehr stahlen. Und sie kamen zu mir und sagten: „Wir stehlen nicht mehr, Tuan. Dein Gott ist zu mächtig.“ So bekehrten sie sich und ich konnte dort eine kleine Gemeinde aufbauen. Eines Morgens weckten sie mich früh auf und sagten, ich solle aus dem Haus kommen. Und da hatten sie vor meiner Haustür einen Riesenberg Ananas aufgestapelt. Sie sagten: „Tuan, nimm sie mit ins Haus. Dort sind sie sicher. Es ist nicht richtig, dass unsere Leute diese Ananas stehlen. Wir können sie aber nicht mehr bewachen. Wir gehen für eine Weile in den Dschungel.“ Wisst ihr, was sie getan haben? Sie hatten sich nachts abgewechselt und die Ananas bewacht. Da gibt es nachts Schlangen und Moskitos und allerhand anderes Getier. Während ich schlief und von nichts wusste hatten sie, ohne dafür bezahlt zu werden, die Ananas bewacht, weil es nicht recht war, dass ihre Leute meine Ananas stahlen. Ich konnte es nicht fassen! Gott kann ganz sicher auf sein Eigentum aufpassen, nicht wahr? Ich sagte: „Schaut, sie gehören ja Gott und nicht mir“ und ich teilte sie unter uns allen auf und wir alle gemeinsam dankten dem Herrn dafür. Ich war wirklich bewegt. Ich sagte: Herr, jetzt lieferst du sie mir sogar frei Haus bis vor die Tür. Ich brauche gar nicht mehr in den Garten gehen und weiß nicht einmal, ob sie wachsen.“ Anfangs hatte ich ja gedacht: „Nun, der Garten gehört Gott, dann kann er sich auch selbst um das Unkraut und die Pflege kümmern.“ Doch so läuft das auch wieder nicht. Ich bin der Manager, der Verwalter. Er ist der Besitzer und ich arbeite für ihn. Wenn im Garten Unkraut gejätet werden muss, dann mache ich das natürlich oder erteile den Auftrag dazu an die Eingeborenen. Die verbliebenen Diebe stahlen immer weiter. Nachdem das mit den Ananaspflanzen so gut geklappt hatte gab ich auch meine Bananenstauden an Gott ab. Leute, ihr glaubt nicht, was für wundervolle Bananen Gott wachsen lassen kann! Danach gab ich auch noch die Papayas und die Kokosnüsse und alles andere an Gott ab. Nun konnten wir Früchte exportieren. Wenn unser Flugzeug kam beluden wir es und schickten sie an andere Missionare. Wir wurden immer wieder gefragt: „Woher bekommt ihr diese wunderbaren Früchte? Wie kommt es, dass ausgerechnet du im Paradies der Südküste eingesetzt bist? Womit hast du das verdient?“ Ich sagte: „Das ist nicht das Paradies. Ich habe einfach nur meine Fruchtbäume an Gott abgegeben.“ Sie fragten mich: „Wie hältst du die Eingeborenen davon ab, alle Früchte zu stehlen?“ Und ich konnte ihnen von meinen Erfahrungen berichten und sagen: „Gebt eure Dinge an Gott ab. Gott sorgt gut für sein Eigentum.“ Und ich konnte ihnen dieses ganze Prinzip nahebringen, deine Rechte Gott auszuliefern. Unter den Dieben geschah etwas ganz Erstaunliches. Sobald jemand etwas gestohlen hatte, passierte etwas in seinem Haus. Entweder wurde jemand krank, die Hütte brannte ab, seine Hühner starben oder sonst irgendetwas. Gott machte ihnen wirklich Druck. Die inzwischen gläubig gewordenen Eingeborenen fragten: „Leute, habt ihr die Früchte des Tuan gestohlen?“ – „Ja.“ – „Ihr wisst doch, dass die Gott gehören und dass er mächtig ist!“ Und mit Regelmäßigkeit geschah immer dann bei den einzelnen Leuten etwas, wenn sie gestohlen hatten. Das fiel ihnen selbst auch auf. Wisst ihr, was wir vor unserer Haustür gefunden haben? Bananen, Ananas und andere gestohlene Sachen, die während der Nacht zurückgebracht wurden, um den Fluch zu stoppen. Alles was uns jemals gestohlen worden war fanden wir vor der Haustüre wieder. Gott hat es uns alles zurückgegeben. Der Druck wurde schließlich so groß, dass niemand mehr stehlen wollte. Ich konnte nicht einmal mehr jemanden für die Gartenarbeit finden, weil sie Angst hatten, den Garten Gottes zu betreten und zu sterben. Einmal bin ich drei Wochen auf Urlaub weg gewesen und habe gesagt: „Nehmt euch die Früchte und esst sie, während ich nicht da bin. Ich schenke sie euch. Ich kann sie ja nicht essen, solange ich weg bin. Nehmt sie. Sie gehören so lange euch. Lasst sie nicht auf den Bäumen hängen oder herunterfallen und verrotten.“ Als ich drei Wochen später zurückkam verrotteten die ganzen Früchte unter den Bäumen und auf den Bäumen und ich fragte: „Warum habt ihr sie nicht genommen und gegessen?“ – „Nun, Tuan, dein Gott, der ist so mächtig.“ Ich konnte es nicht glauben. Nun war es sogar so weit gekommen, dass ich die Ananas nicht mehr loswerden konnte. Lasse einmal Gott die Kontrolle über deine Dinge übernehmen. Es wird dir nie wieder an etwas mangeln. Ich konnte wirklich jede Menge exportieren. Einige Eingeborene trauten sich gar nicht, überhaupt einen Bissen von den Früchten zu nehmen bevor ich nicht zuvor hinein gebissen und ihnen demonstriert hatte, dass das durchaus in Ordnung war. Gott ist mehr als fähig, sich um sein Eigentum zu kümmern! Und das gilt für alle Bereiche unseres Lebens. Wir haben es zum Beispiel auch bei unserem Silberbesteck erlebt. Das war uns auch gestohlen worden. Schließlich übergaben wir auch das an Gott. Aber das hat lange gedauert. Ich hatte ja zwischenzeitlich den ganzen Garten an Gott übergeben, doch was sich in unserem Haus befand, wurde immer noch alles gestohlen und wir kämpften darum, es zurück zu bekommen. Gott muss über mich gelacht oder auch geweint haben, ich weiß es nicht. Doch schließlich hatte er mich soweit, dass ich auch alles, was sich innerhalb des Hauses befand, an ihn abgab. Ich weiß nicht, ob ich da der einzige bin – aber ich gebe nie etwas ganz an Gott ab bevor ich es nicht sowieso verloren habe. Kennt das jemand von euch? Gibt es noch ein paar Holländer hier? Jim Elliott hat gesagt: „Klug ist, wer abgibt, was er sowieso nicht behalten kann um etwas zu bekommen, was er nicht verlieren kann.“ Aber auch das Gegenteil gilt: „Wer weiter um das kämpft, was er sowieso nicht behalten kann, ist ein Narr.“ Schließlich gaben meine Frau und ich also auch unser Silberbesteck, unsere Kleidung und alles andere an Gott ab. Als ich mein letztes Hemd auszog und sah, dass es meine Frau zum Trocknen an die Leine gehängt hatte, sagte ich: „Oh Gott, du wirst heute dein letztes Hemd verlieren. Ich kann es nicht mehr behalten.“ Es hing den ganzen Tag auf der Leine und niemand schien es auch nur zu sehen. Am nächsten Tag fragte ich: „Habt ihr mein Hemd nicht gesehen?“ Sie sagten: „Nein, wir haben nichts gesehen.“ Unglaublich. Und wie Gott uns mit Silberbesteck versorgt hat! Er hat sich anscheinend sogar einen richtigen Spaß daraus gemacht. Wir haben heute mehr Silberbesteck und mehr Hemden als wir brauchen können. Ich kann mir Gottes Freude vorstellen, als er sah, wie ich die erste Klasse in seiner Schule bestanden hatte. Wenn ich vorher schon gewusst hätte, was ich alles durchleben musste, hätte ich direkt schon gekündigt. Ich wäre zu entmutigt gewesen. Doch Gott bringt uns durch. Und schließlich war ich soweit, dass ich sagen konnte: „Gott mir gehört überhaupt nichts mehr.“ Jetzt kann ich gut schlafen. Doch dann versetzte mich Gott in die zweite Klasse. Nun verschwendete plötzlich jedermann meine Zeit. Ich musste Harmonikas und Schaufeln und Töpfe reparieren und so wurde meine Zeit für Nichtigkeiten in Anspruch genommen. Ich war so frustriert! Ich traute mich auch nicht, die Anliegen der Eingeborenen abzulehnen, weil ich das einmal getan hatte und sie daraufhin so wütend auf mich waren, dass ich jede Menge Probleme bekam und nachts nicht schlafen konnte. Gott ließ zu, dass sie all meine Zeit stahlen und schließlich waren meine Nerven wieder so strapaziert, dass ich diesen Bereich endlich auch auf den Altar legte – und Gott segnete meine Zeit. Wisst ihr, was die Missionare sagten, die uns besuchen kamen? „Du und deine Missionsstation seid jeder anderen Missionsstation hier im Süden um 10 Jahre voraus!“ Ich war fassungslos. Ich hatte meine Zeit an Gott abgegeben und begonnen, den Müll der Eingeborenen mit fröhlichem Herzen und freudigem Geist zu reparieren und sie nannten mich wieder einen Christen. Sie sagten: „Du bist ja wieder ein Christ geworden!“ Sie sahen bei mir immer wieder diesen Kreislauf und waren daher sicher, dass man seine Erlösung verlieren kann. Nachdem ich diesen Bereich mit der Zeit gemeistert hatte versetzte Gott mich in die dritte Klasse und ich wurde fast vom Missionsfeld abgezogen und nach Hause geschickt. Gott ließ es zu, dass mein Ruf schwer geschädigt wurde. Schließlich gab ich auch meinen Ruf an Gott ab. Daraufhin wurde ich in die Leiterschaft befördert. Wenn du dich demütigst, erhöht dich Gott. Ich habe meinen Ruf an Gott abgegeben. Es spielt keine Rolle mehr, was andere Missionare oder Leute von mir denken, es ist nur noch wichtig, was Gott von mir denkt. Ich habe das wirklich in fast jedem Lebensbereich erfahren. Gib dich also ganz hin und freue dich und lasse Gott die Dinge für dich regeln. Bitte ihn nie wieder darum. Gott kennt die Wünsche deines Herzens. Er weiß, woran es dir in der Vergangenheit gemangelt hat. Und lasse es ihn zu seiner Zeit tun. Wenn Menschen Gott ihre Rechte ausliefern, geschieht so viel! Und so ist es in jedem Bereich unseres Daseins. Doch ich habe in jedem Bereich zuerst meine Probleme gehabt und das ist entsetzlich. Und je mehr du kämpfst und strampelst desto schlimmer wird das Problem. Das repräsentiert einfach die Haltung, dass wir unsere eigenen Probleme lösen wollen. Gott hat seine eigenen Wege, um unsere Probleme zu lösen. Solange du versuchst, deine Probleme selbst zu lösen, wird Gott dich nicht aus dem Weg schieben. Er wartet geduldig, bis du bereit bist, es IHN tun zu lassen. Vielleicht spricht Gott gerade zu dir über einen Garten, den du besitzt. Ist jemand da, der das tut, was ich immer getan habe? Bist du dabei, deine Gesundheit oder deine Nerven zu ruinieren? Kämpfst und strampelst du und sagen die anderen, dass du dein Zeugnis verlierst? Vielleicht möchtest du Gott gerade jetzt sagen: „Herr, vergib mir. Ich gebe meinen Garten an dich ab. Mache es so, wie du es für richtig hältst. Und erinnere mich bitte daran, das auch morgen früh wieder zu tun und fortan täglich meine Rechte an dich abzugeben.“ Das ist wirklich eine tägliche Angelegenheit. Nachdem wir unsere Sünden bekannt haben übergeben wir unsere Rechte an Gott und sagen: „Gott, es gehört wieder dir.“ Danach brauchst du dir darüber keine Sorgen mehr machen und keine Angst mehr haben und nicht mehr wütend darüber werden. Du kannst dich einfach freuen und eine Last wird von dir weichen. Mein himmlischer Vater, ich bete jetzt für all diese kostbaren Menschen, die kämpfen und Probleme haben. Bitte bringe sie alle ans Ende ihrer eigenen Fahnenstange und hilf ihnen, den Weg zu erkennen, so dass sie nicht ihre Gesundheit und ihr Leben ruinieren. Ich bete, dass jeder von ihnen an den Punkt kommt, an dem er dir sein Leben ganz ausliefert und dich Herr über alles sein lässt, so dass die Welt an unserem Leben sehen möge, dass wir nun Christen sind und dass wir Zeugen für dich werden und in der Lage sind, die Menschen in unserem Umfeld für dich zu gewinnen. Schenke uns allen einen großen Sieg auf diesem Weg. In Jesu Namen. Amen. |