European-American Evangelistic Crusades

             
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SABBATAI SEVI, DER JÜDISCHE MESSIAS
Sabbatai Sevi wurde 1626 in der Stadt Smyrna (Türkei) als Sohn einer Familie spanisch-jüdischer Herkunft geboren. Später wurde seiner Geburt sehr viel Glaubwürdigkeit beigemessen, weil sie am 9. des Monats Ab erfolgte, dem Datum der Zerstörung des Tempels in Jerusalem und nach der jüdischen Überlieferung die Geburt des Messias mit der Zerstörung des Tempels in Verbindung stehen sollte.
 
Isaac Luria hatte in alle jüdischen Gemeinschaften weltweit die Botschaft verbreitet, dass der jüdische Messias 1648 zu regieren beginnen würde. Gleichzeitig begann die christliche Gemeinschaft zu glauben, dass der Antichrist 1666 erscheinen würde.
 
Sabbatai studierte um ein Rabbi zu werden, doch während seiner Studien kam er in Kontakt mit der Kabbala und machte sie zu seinem Hauptstudienobjekt. Er war ein geborener Führer und hatte bald eine Gruppe junger Männer um sich geschart, die er in die dunklen Geheimnisse der Kabbala einweihte. 1648 behauptete er öffentlich, er stehe in Verbindung mit dem Kommen des Messias indem er öffentlich in der Synagoge von Smyrna vor der Thora (den fünf Büchern Mose) stand und laut und deutlich den Namen
Jahwe proklamierte, der einem Juden auszusprechen verboten ist. Schockiert von der Gotteslästerung exkommunizierten die jüdischen Rabbis in Smyrna ihn und er war gezwungen, die Stadt zu verlassen.
 
Später kam er in die Stadt Saloniki in Griechenland (unter der Besetzung durch die Türkei) und schockierte die jüdischen Rabbis in dieser Stadt nach einiger Zeit dadurch, dass er eine Ehe zwischen sich selbst und der Thora inszenierte, um weiter zu symbolisieren, dass er der kommende jüdische Messias sei. Diese Aktion zwang ihn, auch diese Gegend zu verlassen und er reiste 1662 nach Kairo in Ägypten. Dort wurde er von dem wohlhabenden Juden Raphael Joseph Chelebi (Chelebi war ein türkischer Titel für „Edelmann“) aufgenommen, der eine Reihe kabbalistischer Anhänger von Isaac Luria auf seinem großen Anwesen untergebracht hatte. Raphael Joseph bekleidete das Amt des Kämmerers des ägyptischen Vizekönigs, des Münzmeisters und des Aufsehers über sämtliche Bankaktivitäten. Sabbatai brauchte nicht lange um der Führer dieser kabbalistischen Zellgruppe zu werden und bald hatte er die ganze Gruppe von seiner messianischen Macht überzeugt. Im Sommer 1662 sandte Raphael Joseph Sabbatai nach Jerusalem um dort Geld zu überbringen, das für die dreihundert jüdischen Familien gesammelt worden war, die in Jerusalem lebten. Nachdem er zwei Jahre lang in Jerusalem geblieben war, wurde er von der jüdischen Gemeinschaft gebeten, nach Ägypten zurückzukehren und um weitere Finanzen für die jüdische Kolonie in Jerusalem zu bitten. Anfang 1664 ging er daraufhin nach Ägypten und blieb einige Zeit dort. Dort heiratete er am 31. März 1664 eine jüdische Frau namens Sarah.
 
Sarah selbst umgibt ein Rätsel. Sie reiste 1655 als Kind von Polen über Deutschland in die Stadt Amsterdam. Sie und ihr Bruder waren bei dem Kosaken- und Tartarenaufstand unter Chmielnicki 1648 bei Massakern in Polen zu Waisen geworden. In Amsterdam angekommen begann sie zu verkünden, sie sei von Gott geweiht worden, die Braut des zukünftigen Messias zu sein. Sie wurde ausgelacht, beharrte jedoch darauf. Als sie älter wurde zog sie in die Stadt Leghorn in Italien und ging später nach Kairo in Ägypten. Als Sabbatai von der Frau hörte, beschloss er, sie sei seine Braut und die Trauung fand auf dem Anwesen von Raphael Joseph statt. Sabbatai gab ihr den Titel „Königin Rebekka“. Obwohl sie seine Ehefrau war, weigerte sich Sabbatai, Geschlechtsverkehr mit ihr zu haben.
 
Unter den in Leghorn lebenden Juden in Italien hatte sie als Hure gearbeitet und wurde aufgrund ihrer Wahrsagerei auch eine Hexe genannt. Um also den schlechten Ruf seiner Ehefrau zu reparieren reiste Sabbatai im Herbst 1665 nach Smyrna, wo er seinen Jüngern verkündete, er habe zum ersten Mal Geschlechtsverkehr mit seiner Frau gehabt. Dadurch wurden die Anhänger Sabbatais ekstatisch vor Freude, weil einige blutige Bettlaken bewiesen, dass ihre Königin rein und noch Jungfrau gewesen war.
 
NATHAN VON GAZA, DER FALSCHE PROPHET
Abraham Nathan wurde um etwa 1643 oder 1644 in Jerusalem geboren. Sein Vater war ein Rabbi namens Elisha Hayim, dessen Nachname Ashkenazi lautete (Juden aus Nordeuropa werden Ashkenazim genannt) weil er zu dieser Zeit der einzige Nicht-Sephard (Juden, die spanischer und portugiesischer Abstammung sind) in Jerusalem war. Elisha kam entweder aus Polen oder aus Deutschland und ließ sich in Jerusalem nieder. Er wurde ein Abgesandter der jüdischen Gemeinschaft in Jerusalem und besuchte Polen, Deutschland, Italien und Marokko. Seine Aufgabe war es, Finanzen für die jüdische Gemeinschaft in Jerusalem aufzutreiben und gleichzeitig Schriften mitzubringen, die von Juden im Westen gedruckt worden waren. Elisha war instrumental bei der Veröffentlichung und Verbreitung kabbalistischer Manuskripte, die von den Kabbalisten in Jerusalem und Safed produziert worden waren.
 
Sabbatai war etwa doppelt so alt wie Nathan. Da er ein exzellenter Schüler der rabbinischen Studien war, wurde Nathan ausgewählt, eine Frau zu heiraten, deren Eltern wohlhabend und von großem Einfluss in der jüdischen Gemeinschaft waren. Im Alter von 19 oder 20 Jahren heiratete Nathan in die Familie von Samuel Lissabona ein, der ein reicher Jude aus Damaskus war, der sich in der Stadt Gaza niedergelassen hatte. Nathan zog nach Gaza, wo er sein Studium der Kabbala aufnahm.
 
Hier war es, wo Nathan sich in den übernatürlichen Raum bewegte. Er behauptete, er habe Visionen und werde von gesegneten Seelen aus dem Jenseits heimgesucht, die ihn in die Geheimnisse der Kabbala einweihen wollten. Er behauptete auch, von zeit zu Zeit eine Feuersäule gesehen zu haben, die zu ihm sprach und manchmal sehe er so etwas wie ein menschliches Gesicht. Er studierte die Schriften von Luria selbst, jedoch wie er behauptete „unter himmlischer Unterweisung und ohne einen menschlichen Meister“. Mit der Zeit wurde ihm gesagt, er solle ein größeres Licht erwarten, das ihm tieferes Verständnis vermitteln würde. Einige Zeit später hatte er eine Vision, die 24 Stunden anhielt und in der er „das Licht der sieben Schöpfungstage“ sah und er behauptete, ein Mensch könne den gesamten Kosmos in seiner Ordnung sehen.
 
Von diesem Moment an war Nathan davon überzeugt, dass er ein Prophet war, der den kommenden Messias der Juden einführen würde. Nach Nathans Aussage wurde ihm während seiner Vision von dem Geheimnis der Schöpfung auch das Bild von Sabbatai Sevi gezeigt, das auf dem „merkabah“ (dem Thron der Herrlichkeit) eingraviert war, genauso wie das Bild des Patriarchen Jakob eingraviert gewesen sei (das war eine verbreitete Überzeugung unter dem jüdischen Volk). Dann sprach eine Stimme zu ihm und sagte: „So spricht der Herr, siehe, dein Erlöser kommt, Sabbatai Sevi ist sein Name. Er wird schreien, ja, brüllen, er wird gegen seine Feinde siegen.“
 
Nathan setzte sich dann selbst als Prophet ein und begann, sich in den „charismatischen Gaben“ zu bewegen. Die Juden strömten zu ihm, damit der „Geist Gottes“ in Nathan ihre innersten Geheimnisse enthüllen und ihnen zeigen konnte, welche Art von Buße sie tun mussten um für ihre Sünden zu sühnen. Nathan erlegte den Suchenden schwere und ausgedehnte Fastenzeiten und andere Demütigungen auf, die er auch selbst praktizierte.
 
Als sich er Ruhm Nathans in den jüdischen Gemeinschaften der Welt auszubreiten begann, drang er auch bis nach Ägypten vor, wo sich Sabbatai damals aufhielt. Sabbatai beschloss, nach Gaza zu reisen und Nathan zu bitten, ihm bei seinen seelischen Problemen zu helfen. (Beachte: Briefe und weiteres schriftliches Material aus dieser Zeit berichten davon, dass Sabbatai ein sehr mit Problemen behafteter Mann war. Er ging durch Perioden schwerer Depression, gefolgt von Perioden des Zorns und des irrationalen Verhaltens. Seine mentale Stabilität war sehr schwach und die große Täuschung, dass er der Messias der Juden sei, glaubte er zeitweise und wies er auch zeitweise zurück. Mit der Neuigkeit, dass Nathan über übernatürliche Kraft von Gott verfügte und für menschliche Nöte eine Lösung anbieten könne, ging Sabbatai zu ihm als ein kranker Mann, der Hilfe für seine mentale Gesundheit brauchte.)
 
Doch als Sabbatai zu Nathan kam um Buße zu suchen, FIEL NATHAN ZU BODEN und bat Sabbatai um Vergebung, dass er ihm nicht schon früher gehuldigt habe, als Sabbatai bei mehreren Gelegenheiten durch Gaza gereist war.
Nathan kündigte Sabbatai dann an, dass er eine Seele sehr hoher Ordnung sei, die keine Buße für ihre Sünden tun müsse, weil er in Wirklichkeit DER MESSIAS sei.
 
Dieses Ereignis fand im Frühjahr 1665 statt. Sabbatai und Nathan verbrachten dann einige Wochen zusammen in intimen Gesprächen, in denen Nathan die Wahrheit seiner Prophetie zu beweisen und Sabbatai von seiner messianischen Mission zu überzeugen versuchte. Nathan hörte dich Sabbatais Lebensgeschichte an und hörte von seiner Krankheit, seinen Leiden, seinen Träumen und Verfolgungen. Nathan passte dann all diese Details in das Bild der Gottheit und des Kosmos ein, das er infolge seiner apokalyptischen Vision geformt hatte. Es war Nathan, der die messianische Theologie zur Geburt brachte, die benutzt werden würde, um das jüdische Volk zu täuschen und zu behaupten, Sabbatai sei der Messias.
 
DIE PROKLAMATION
Nathan und Sabbatai waren für einige Zeit zu heiligen Schreinen gereist, hatten in Jerusalem, Hebron und Safed Halt gemacht und kehrten dann kurz vor Pfingsten im Jahr 1665 nach Gaza zurück. Am Pfingstabend erlebte Sabbatai einen weiteren Rückfall in seine periodische melancholische Krankheit und war daher nicht in der Lage, die Lesung der Nachtwachen-Liturgie zu besuchen.  Nathan und eine Reihe anderer Rabbis versammelten sich und während sie Hymnen sangen fiel Nathan in eine Trance, während derer er individuelle Prophetien an die anwesenden Männer richtete und ihnen sagte, sie sollten über ihre Sünden Buße tun. Dann plötzlich war eine Stimme zu hören, die sagte: „HÖRT AUF NATHAN, MEINEN GELIEBTEN, UND HANDELT NACH SEINEM WORT. HÖRT AUF SABBATAI SEVI, MEINEN GELIEBTEN…“ Die Stimme wiederholte dies dreimal. Die versammelten Rabbis verstanden die Proklamation nicht und fragten Nathan, was sie bedeutete. Da proklamierte Nathan, dass Sabbatai würdig sei, König über Israel zu sein.
 
Die jüdischen Rabbis in Gaza glaubten, dass Sabbatai der Messias und der König Israels sei und erwiesen Sabbatai besondere Ehre. In einer feierlichen Versammlung in der Synagoge wählte Sabbatai zwölf  der rabbinischen Gelehrten aus Gaza aus, die die zwölf Stämme repräsentieren sollten. Als er Gaza verließ ritt er auf einem Pferd und ein Mann ging vor ihm her.
 
DIE MESSIANISCHE ERWECKUNG SABBATAI SEVIS BEGANN AM 17. DES MONATS SIVAN (Mai-Juni) 1665 und sollte das Schicksal des Volkes Israel für immer verändern.
 
Sabbatai war nun also überzeugt, dass er der Messias sei und Nathan hatte die übernatürlichen, charismatischen Gaben um das Volk davon zu überzeugen, dass dies wahr war. Ein falscher Messias und ein falscher Prophet waren sich begegnet und hatten eine Vereinigung gebildet, die auf Lügen aufgebaut war. Sabbatai hatte Nathan sein Recht erklärt, das Gesetz zu übertreten und selbst anderen zu befehlen, aufgrund einer speziellen Dispensation dasselbe zu tun. Sabbatai hatte Jeremia 31:36 zitiert um sein Privileg zu beweisen:
 
Wenn diese Ordnungen vor meinem Angesicht beseitigt werden können, spricht der Herr, dann soll auch der Same Israels aufhören, ein Volk vor mir zu sein! (Jeremia 31:36)
 
Das würde bedeuten, so erklärte Sabbatai, dass diese Ordnungen nicht für immer verschwinden würden, sondern nur zeitweilig. (Für einen Christen hört sich das wie Gotteslästerung an, doch der Talmud enthält eine Lehre namens „hora’ath ash’ ah“, was bedeutet, dass eine spezielle Dispensation gegeben werden kann um den Erfordernissen des Augenblicks gerecht zu werden. Aus dieser Lehre heraus wurden Christen in den 1960er Jahren mit der Theologie beschmutzt, die als „Situationsethik“ bekannt wurde.
 
Nathan erweist sich durch die folgenden, von ihm produzierten Schriften als rücksichtslose Person. Kurz nachdem er Sabbatai zum König Israels erklärt hatte, entdeckte Nathan einige alte Schriften, die nach seiner Aussage von einem gewissen R. Abraham verfasst worden sind, den er „einen großen Weisen“ nannte, der „in den Tagen von R. Judah dem Frommen lebte“ (etwa 1.200 n. Chr. in Deutschland). Folgendes hat Abraham laut Aussage von Nathan geschrieben:
 
„Und ich, Abraham, nachdem ich 40 Tage lang still gewesen bin weil ich mich über den großen Drachen bekümmert habe, der inmitten seiner Flüsse liegt und mich gefragt habe, wie lange es bis zum Ende dieser Wunder dauern würde (Daniel 12:6), hörte plötzlich die Stimme meines Geliebten anklopfen, die sagte: „Siehe, ein Sohn wird Mordecai Sevi im Jahr 5386 (1626) geboren und er wird Sabbatai Sevi genannt werden. Er wird den großen Drachen unterwerfen und die Kraft der durchbohrenden Schlange hinweg nehmen und die Stärke der betrügerischen Schlange und er wird der wahre Messias sein.“
 
Nach der Unterstützung durch Nathan und durch den konstanten Paukenschlag, den er aufrecht erhielt, begann Sabbatai Sevi Ende Mai 1665, sich selbst als Messias zu offenbaren und seine Proklamation entzündete eine Kettenreaktion in den jüdischen Ansiedlungen in der ganzen Welt.
 
Sabbatai hisste die Flagge der Rebellion gegen die verehrten Traditionen des Gesetzes und schaffte seine Verbote ab, einschließlich derer gegen INZEST UND UNZUCHT. Der symbolische Beiklang des Brechens des Tabus über „heleb“ muss für jedermann offensichtlich gewesen sein. Um alles noch schlimmer zu machen verlangte Sabbatai, dass andere es gleichermaßen handhabten.
 
WIDERSTAND GEGEN SABBATAI
Sabbatais Gegner waren mächtig genug um ihn aus Jerusalem auszuweisen nachdem er versucht hatte, sein Hauptquartier in der Stadt einzurichten, doch sie konnten das Wachstum der Bewegung unter dem jüdischen Volk nicht stoppen. Sabbatai verließ Jerusalem im Monat Tammuz (Juni) 1665 und kam am 8. des Monats Ab (20. Juli) in Aleppo an, einer großen Handelsstadt im nördlichen Syrien. Beim Verlassen von Jerusalem hatte Sabbatai die Stadt und ihre Bewohner verflucht. Auf der Reise nach Aleppo kam er durch Safed und Damaskus und die übernatürlichen Ereignisse begannen um Sabbatai herum zu geschehen. Jüdische Männer, Frauen und Kinder, die herauskamen um ihn und sein Gefolge zu begrüßen, wurden von Enthusiasmus erfüllt, fielen zu Boden (Ruhen im Geist) und begannen zu weissagen. Zuerst geschah dieses Phänomen nur dort, wo Sabbatai war, doch sobald sich die Bewegung über die ganze Welt ausgebreitet hatte, wurden das Umfallen und das Weissagen normal. Das jüdische Volk sah dies als „KRAFTZEICHEN“ des Messias an. Von Aleppo aus reiste Sabbatai weiter nach Smyrna in der Türkei und kam dort Anfang September 1665 an, doch es gibt keine Berichte darüber, wo er die restlichen Monate seiner Reise verbrachte. So wie Sabbatai reiste, taten es auch die Nachrichten aus Jerusalem, dass er exkommuniziert worden war. Die Folge war, dass in jeder Stadt, in die Sabbatai kam, sich die Gemeinschaft zwischen denen spaltete, die lieber den Rabbis von Jerusalem vertrauten und denen, die den neuen Messias begrüßten. Folglich bleib Sabbatai für die nächsten paar Monate inaktiv, doch Nathan und seine Gruppe engagierten sich in fieberhafter Aktivität, um ihren Messias zu fördern.
 
Damit der amerikanische Christ des 20. Jahrhunderts die gewaltige „CHARISMATISCHE KRAFT“ einschätzen kann, die Nathan ausstrahlte und die später auch von Sabbatai ausging, möchte ich die folgende Beschreibung von Abraham Cuenque aus Hebron anfügen, in der er seine Begegnung mit Nathan beschreibt:
 
„Jeder ging zu dem Propheten in Gaza und als Hebron an der Reihe war, ging auch ich zusammen mit der ganzen heiligen Versammlung. Als ich vor Nathan dem Propheten stand, zitterten all meine Knochen, obwohl ich ihn bereits zuvor gekannt hatte, denn seine Erscheinung hatte sich vollkommen verändert. Die Ausstrahlung seines Gesichts war wie die einer brennenden Fackel, die Farbe seines Bartes war wie Gold und sein Mund, der früher nicht einmal die einfachsten Worte ausgesprochen hatte, sprach nun Worte, die den Zuhörer erzittern ließen. Seine Zunge sprach große Dinge…und das Ohr kann kaum aufnehmen, was mit einer wunderbaren Redegewandtheit aus seinem Mund kommt. Und wirklich, jeden Augenblick erzählt er neue Dinge von einer Art, die man nicht mehr gehört hat seit den Tag, an dem auf dem Berg Sinai das Gesetz gegeben wurde.“
 
Es ist wichtig zu verstehen, dass Nathan bei seinen frühen Offenbarungen über Sabbatai das Brechen des Gesetzes nicht betonte. Die anfänglichen Predigten waren solche der Buße und des Gebets. Zuerst reagierte die Gemeinschaft von Gaza und dann verbreitete es sich nach Jerusalem, Hebron und in all die anderen Städte Palästinas. In den Städten Jerusalem, Hebron und Gaza war es normal, dass Juden aus aller Welt angereist kamen um Nathan zu sehen und wenn nicht mehr genug Platz war, um all die Mengen unterzubringen, schliefen die Leute auf den Straßen. Männern wurde von Nathan gesagt, sie müssten zwei Tage und Nächte am Stück fasten und Frauen und Kinder sollten 24 Stunden fasten. Selbst anfänglich schon zeigte die Bewegung die charakteristische Kombination aus ernsthafter Buße und überschäumender Freude. Jede Gruppe brachte zuerst die von Nathan auferlegte Buße hinter sich und feierte danach mit großer Freude, Banketten und Tanz. Die messianische Erweckung brachte sich auf andere Art zum Ausdruck. Das traditionelle Gebet für die Herrscher des Landes, das in den Synagogen jeden Samstag rezitiert worden war, wurde auf Palästina umgeändert und Sabbatais Name wurde gegen den des Sultans eingetauscht. Gebet wurde dann für den König Israels, den Sultan Sabbatai Sevi, geleistet und eine neue Zeitrechnung wurde eingeführt. Bis 1666 hatten sich diese Innovationen bereits auf die jüdischen Gemeinschaften außerhalb Palästinas ausgebreitet. Briefe wurden mit dem „Jahr der Königsherrschaft unseres Herrn und Königs“ datiert. Weil das auch mit dem „Jubeljahr“ der Juden zusammenfiel, wurde es als neuer Anfang bejubelt. Sabbatai wurde unter seinen Nachfolgern als „AMIRAH“ bekannt, die Initialen des hebräischen Wortes für „Unser Herr und König, Seine Majestät, die erhöht wird.“
 
Berichte wurden an die jüdischen Gemeinschaften in aller Welt gesandt, in denen es hieß, der Prophet Nathan habe entweder bereits die Asche der roten Kuh entdeckt oder sei dabei, sie zu entdecken, die bis zu den letzten Tagen verborgen geblieben sei um Israel zu reinigen. Prophetien wurden gegeben und niedergeschrieben, die aussagten, dass der Messias sich mit Elia und Michael treffen würde. Der Berg Zion sollte drei Monate lang von Wolken bedeckt sein und wenn sie sich langsam auflösen würden, würden die Häuser niederfallen. Die westliche Mauer des Tempels wäre sehr hoch gewachsen und ein loderndes Feuer würde Zion und Hebron umgeben, damit kein Unbeschnittener oder Heide hereinkommen könnte. Askelon und Ekron, zwei Städte in Palästina, würden verschwinden indem sie in der Erde versinken würden und die Zerstörung von Moscheen und christlichen Kirchen würde drohen. (DER FLUSS DER BRIEFE AUS PALÄSTINA ERREICHTE KEINE HEIDEN. NUR JUDEN IN DEN VERSCHIEDNEEN NATIONEN WURDEN INFORMIERT. HEIDEN WURDEN IM DUNKELN GELASSEN. NACH DER LEHRE DER KABBALA KÖNNEN NUR JUDEN ERRETTET WERDEN UND ZUSAMMEN MIT DEM MESSIAS REGIEREN. HEIDEN GEHÖREN IN DIESELBE KLASSE WIE TIERE UND HABEN KEINEN ERLÖSUNGSWERT.)
 
Am 5. September 1665 hörte Nathan „eine Stimme in der himmlischen Akademie“, die erklärte, dass der Messias, der Sohn Davids, in einem Jahr und wenigen Monaten für diese Welt manifest gemacht werden würde. Das sei der Zeitpunkt, ab dem er von Jerusalem aus zu regieren beginnen würde und alle Heidennationen würden Sklaven des jüdischen Volkes werden.
 
Bald begann Nathan zu lehren, dass Sabbatai die Autorität habe, mit der Nation Israel zu tun was er wolle, aufgrund seiner unaussprechlichen Leiden um Israels willen. Er könnte den größten Sünder (nur Juden) rechtfertigen, wenn er an ihn glauben würde, selbst wenn er keine guten Werke vorzuweisen habe. Sabbatai habe auch die Macht, jüdische Sünder aus vergangenen Generationen zu erlösen.
 
Nathan verkündete, dass Sabbatai zu Beginn seiner Karriere nicht kämpfen müsse. Alles würde durch Hymnen erreicht werden. Durch Lobpreis und Anbetung würden die Schlachten gewonnen werden. 1665 sei das Jahr, in dem der Messias sich selbst offenbaren würde, 1666 sei das apokalyptische Jahr und 1667 würde das Jahr sein, in dem Sabbatai zu herrschen beginnen würde. In diesem Jahr würden alle Könige der Erde Sabbatai Tribut zollen und Israel würde in Frieden und Ehre an seinem gewohnten Platz in der Diaspora (unter den Heidennationen) leben. Nach Aussage von Nathan sei die Zeit des Sammelns der in der Welt verstreuten Juden jedoch noch nicht gekommen.
 
Bis September 1665 hatte sich die Nachricht über Sabbatai als Messias bis zum Jemen im Süden und über ganz Nordafrika einschließlich Ägypten verbreitet. Auch bis in die Hauptstadt Konstantinopel, nach Italien, Spanien, Frankreich, Holland, Deutschland, England, Polen und alle anderen Nationen, in denen Juden lebten, war die Botschaft vorgedrungen. Normale jüdische Bürger begannen gegenüber den Einheimischen der jeweiligen Nationen verschleierte Drohungen über die zukünftige Zeit auszusprechen, in der alle Heiden Sklaven der Juden werden würden und alle Heiden ihren Grundbesitz an die Juden würden abtreten müssen.
 
Die Juden in diesen verschiedenen Nationen hatten Sabbatai oder Nathan noch nie gesehen oder gehört, und doch war da eine große geistliche Welle, die von Stadt zu Stadt überschwappte und das jüdische Volk aktivierte. Gewöhnlich lehnten einige bedeutende Rabbis die Botschaft ab, doch die Massen sowie die Mehrheit der Rabbis nahmen Nathan als den Propheten Gottes und Sabbatai als den Messias an. Weil die anfängliche Botschaft Nathans sich auf Buße über Sünde und eine Rückwendung zu Gott bezog, taten die Massen Buße, fasteten und beteten.
Charismatische Gaben waren die Regel und Massen von Gläubigen sprachen in Zungen, weissagten und „ruhten im Geist“. Die Menschen wurden von Krankheiten geheilt wenn sie zu Gott und Sabbatai beteten. Hymnen wurden über Sabbatai geschrieben wie „O Gott, möge Sabbatai mit deiner Herrlichkeit angefüllt sein; richte dein Heiligtum wieder neu auf.“
 
Viele jüdische Mitglieder der finanziellen Elite hatten ein echtes, persönliches Interesse und nahmen eine führende Rolle in der messianischen Propaganda ein. Historische Berichte aus Italien, Holland, Deutschland und Österreich stimmen in diesem Punkt überein. Die Briefe und Überlieferungen, die aus dem Jahr 1666 datieren, bestätigen die entscheidende Signifikanz dieses besonderen Punktes, dass der Messias der Massen aus der antiken eschatologischen midrashim (jüdische Lehre) kam, die ihren Ursprung in Kreisen apokalyptischer Visionäre hatte und während des Mittelalters zum populären Denken geworden war. Die wohl aufgenommenen messianischen Erwartungen waren ihrem Wesen nach definitiv „politisch“, obwohl das Mittel, durch das die Erlösung gewirkt werden würde, „übernatürlich“ war. Die militärischen Träume vom apokalyptischen Krieg wurden festgehalten, spalteten sich jedoch in zwei Teile. Es würde eine sofortige Eroberung ohne Kampf und viel später einen messianischen Krieg geben. Das Konzept der verlorenen Stämme wurde etwa 1665 entwickelt, welches Mitte des 19. Jahrhunderts die Lehre des „Britischen Israelismus“ der zehn verlorenen Stämme zur Geburt bringen würde und dadurch entstanden auch Herbert W. Armstrongs „Weltweite Kirche Gottes“ in den 1930er Jahren und die Identitätsbewegung in den Vereinigten Staaten im 20. Jahrhundert.
 
Beachte:
Ohne die übernatürlichen, charismatischen Gaben hätte sich die Sabbatai-Bewegung nie nennenswert ausgebreitet. Sabbatai war nicht „DER ANTICHRIST“, sondern er war ein Prototyp dessen, der eines Tages kommen und die ganze Welt verführen wird. Doch es war als habe Satan eine Testreihe oder eine Generalprobe durchgeführt, um seine Vorgehensweise und Verführung noch verbessern zu können. Wenn wir dieses historische Geschehen mit der Bibel vergleichen, wird das zu einem beängstigenden Szenario.
 
Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon an der Arbeit, nur muss der, welcher jetzt aufhält, erst aus dem Wege geschafft werden; und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, welchen der Herr Jesus durch den Geist seines Mundes aufreiben, und den er durch die Erscheinung seiner Wiederkunft vernichten wird, ihn, dessen Auftreten nach der Wirkung des Satans erfolgt, unter Entfaltung aller betrügerischen Kräfte, Zeichen und Wunder und aller Verführung der Ungerechtigkeit unter denen, die verloren gehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können. Darum sendet ihnen Gott kräftigen Irrtum, dass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen an der Ungerechtigkeit gehabt haben. (2. Thessalonicher 2:7-12)
 
Es ist sehr wichtig, dass der christliche Leser erkennt, dass die historischen Berichte aus dieser Zeit sehr genau sind und dass jüdische Historiker sie nicht nur studiert, sondern auch bewahrt haben. Diese historischen Dokumente sind problemlos für jeden jüdischen Universitätsstudenten verfügbar, der ein die jüdische Geschichte studieren will. Für nichtjüdische Studenten sind sie auch zugänglich, doch in nichtjüdischen Universitäten, Hochschulen und Büchereien findet man fast kein Wissen über das Thema. Und so suchen sie natürlich auch nicht nach etwas, von dem sie gar nicht wissen, dass es existiert.
 
Mein persönlicher Kontakt mit diesem Thema kam nicht durch mein theologisches Studium am
Golden Gate Baptist Seminary in Mill Valley/Kalifornien. Doch als Student an dieser Schule Anfang der 1970er Jahre wurde ich von einem jüdischen Rechtsanwalt gebeten, ihm zu helfen, die Möbel seines verstorbenen Vaters aus dem Haus zu schaffen. Ich wusste nicht, dass der Verstorbene ein Rabbi gewesen war und eine große Bibliothek besaß. Der Sohn sagte mir, er habe kein Interesse an den Büchern seines Vaters und ich solle mir nehmen was immer ich möchte. Weil die meisten Bücher in Hebräisch geschrieben waren, übergab ich sie der hebräischen Abteilung des Seminars. Doch es waren auch einige Bücher in englischer Sprache dabei, die ich behalten habe und eines von ihnen war A History of the Jews von Solomon Grayzel. Als ich dieses Buch studierte stolperte ich über die Sabbatai-Bewegung und unternahm von da an weiterführende Nachforschungen.
 
Der christliche Leser muss verstehen, dass all die charismatischen Wunder, die während der Sabbatai-Bewegung stattfanden, sowohl von den an Sabbatai Gläubigen als auch von den Rabbis aufgezeichnet wurden, die gegen ihn waren. Die Bewegung wurde auch von der römisch-katholischen Kirche überwacht und studiert, die sie mehr oder weniger vor der Öffentlichkeit geheim hielt, damit die „Hysterie“ nicht auf die katholische Kirche überschwappen würde. Protestantische Führer waren sich der Bewegung auch bewusst, wollten sie aber aus denselben Gründen nicht der breiten Masse der Mitglieder der protestantischen Gemeinden bekannt machen. Die verschiedenen nationalen Regierungen waren vollkommen im Bilde über die Bewegung, beobachteten sie wachsam und nutzten sie für ihre eigenen politischen Vorteile. Doch es war die türkische Regierung, die Sabbatai den Hahn zudrehte und seine Anhänger in den Untergrund zwang.
 
SABBATAI WIRD IN KONSTANTINOPEL FESTGENOMMEN
Als die Macht Sabbatais in der Stadt Smyrna größer wurde, scheinen historische Berichte anzudeuten, dass die türkischen Autoritäten ihm drei Tage gaben, um die Stadt zu verlassen. Am 30. Dezember 1665 verließ er die Stadt per Schiff in Begleitung einiger Rabbis, unter ihnen Moses Galante, Daniel Pinto und der Pole Rabbi R. Elijah. Diese drei waren von Sabbatai gekrönte Könige gewesen. Das Schiff fuhr als Ziel die türkische Hauptstadt Konstantinopel an, wo die Spannung sowohl unter den Juden als auch unter den türkischen Autoritäten sehr hoch war. Die Anhänger Sabbatais glaubten, es könne sich nun nur noch um Tage handeln, bis der Sultan sich Sabbatai unterwerfen und ihm das Ottomanische Reich übergeben würde. Doch Sabbatai kam nie als freier Mann in der Stadt an, denn das Schiff wurde von der türkischen Marine abgefangen und er wurde festgenommen und in ein Gefängnis gebracht. Einige jüdische Historiker behaupten, dass gegnerische jüdische Rabbis die türkische Regierung gebeten hatten, ihn festzunehmen und als Ketzer und Rebell hinzurichten.
 
Sabbatais Reise von Smyrna aus hatte 36 Tage gedauert. Und während seine Anhänger in der Hauptstadt auf ihn warteten, verbreitete sich die Nachricht, dass viele Juden eine Erscheinung des Propheten Elia gesehen hätten. Katholische Quellen berichten, dass die Juden die Christen in der Stadt bedrohten und ihnen sagten, wenn sie sich nicht schnellstens der Sabbatai-Bewegung anschließen würden, hätten sie entsetzliche Katastrophen zu erwarten. Statt also in Konstantinopel als König einzuziehen kam Sabbatai in Ketten gelegt vom Schiff und wurde am 8. Februar 1666 ins Gefängnis gebracht. Bei diesem Anblick flohen seine Anhänger in Furcht und versteckten sich drei Tage lang. Sie riefen ein Fasten aus und warteten auf die Zeichen und Wunder, die geschehen würden.
 
Zuerst wurde Sabbatai zwei Monate lang an einem Ort festgehalten, den einige Berichte als „den widerlichsten und finstersten Kerker in der Stadt“ beschreiben. Doch später wurde er in die Festung von Gallipoli auf der europäischen Seite der Meerenge der Dardanellen gebracht. Die Autoritäten des Gefängnisses bemerkten bald, dass Sabbatai eine „Goldmine“ war, die dem im Gefängnis arbeitenden Personal viel Wohlstand einbrachte. Tausende von Juden erschienen und verlangten, Sabbatai zu sehen. Man erhob dafür Gebühren und gestatte es ihnen, ihren Messias zu besuchen. Infolge dessen erhielt Sabbatai große Räumlichkeiten in der Festung zusammen mit seiner Frau, einer Reihe von Rabbis und einigen Dienern, die auch in dem Gefängnis leben durften. Das wurde mehr oder weniger zu einem Fürstenhof Sabbatais, wo er als König regierte. Eine Reihe von Frauen wurden Sabbatais „Stab“ hinzugefügt und bald wurde bekannt, dass er unzüchtige Handlungen mit diesen und anderen Frauen vollzogen hatte, die gekommen waren, um ihren Messias zu besuchen. Es wurde berichtet, dass Sabbatai sich damit brüstete, Sex mit Jungfrauen gehabt zu haben ohne dass sie dabei den Beweis ihrer Jungfräulichkeit verloren hätten. Die türkischen Autoritäten mussten erkennen, dass die Aktivität der neuen messianischen Bewegung nicht gedrosselt wurde, sondern vielmehr noch an Stärke zunahm, denn reiche Juden aus aller Welt kamen, um Sabbatai ihre Ehre zu erweisen, ihn anzubeten und finanziell zu unterstützen.
 
Im September erreichten Wachen die Festung, holten Sabbatai ab und brachten ihn in die etwa 240 Kilometer entfernte türkische Stadt Adrianopel, wo der Sultan der Türkei seinen Gerichtssitz hatte. Es wurde Sabbatai gestattet, drei Rabbis als Begleitung mitzunehmen. Am 16. September wurde Sabbatai vor den Gerichtshof des Sultans gebracht, wo er angeklagt wurde, eine Rebellion gegen die türkische Regierung angezettelt und für Wirren und Tumult gesorgt zu haben. Er erhielt ein Ultimatum, um durch ein Wunder zu beweisen, dass er der Messias war. Wenn er kein Wunder würde vollbringen können sollte er sich entweder zum islamischen Glauben bekehren oder hingerichtet werden. Als er um Bedenkzeit bat, wurde ihm dies verweigert. Er wurde dann gefragt, ob er ein Wunder vollbringen könnte, worauf er „Nein“ antwortete. Daraufhin wurde ihm gesagt, sein Schicksal sei besiegelt sofern er sich nicht zum Islam bekehren würde. Sabbatai reagierte indem er auf seine Knie fiel und den Sultan bat, seine Bekehrung anzunehmen. Dann nahm er seinen jüdischen Hut ab, spuckte darauf, verunglimpfe die jüdische Religion und entheiligte öffentlich den Namen des Himmels.
 
Der Sultan akzeptierte seine Bekehrung und Sabbatai erhielt einen neuen Namen: Mehemed Effendi oder Azis Mehemed Effendi. Dann wurde ihm das Ehrenamt des Wächters über die Tore des Sultanspalastes übertragen und sein Gehalt wurde auf 150 Akca pro Tag festgelegt. Sabbatai gab seine jüdische Kleidung auf und begann, sich wie ein Türke zu kleiden. Als seine Frau herausfand, dass Sabbatai ABTRÜNNIG geworden war, schloss sie sich ihm an und bekehrte sich ebenfalls zum islamischen Glauben. Die drei Rabbis, die ihn zum Gericht begleitet hatten, bekehrten sich ebenfalls zum Islam. Die ersten, die die Nachricht von der Abtrünnigkeit verkündeten, waren die Türken. Einige Tage später folgte auch eine Bestätigung seitens der jüdischen Quellen in Adrianopel.
 
Die Abtrünnigkeit von Sabbatai Sevi ließ Schockwellen durch die gesamte jüdische Weltbevölkerung gehen und seine Jünger traf dieses Ereignis völlig unvorbereitet. All ihre Hoffnung war zerschlagen worden und sie standen da mit einem Traum, der sich in einen Alptraum verwandelt hatte. Weil die Mehrheit der Juden Sabbatai als ihren Messias angenommen hatte, wurde das Judentum bis in seine Wurzeln erschüttert und hat sich von diesem Todesstoß nie mehr erholt.
 
Sabbatai brauchte nicht lange um seine Spitzenführer in der messianischen Bewegung zu kontaktieren. Nachdem er sich einmal in seine neue Aufgabe am Hof des Sultans eingelebt und ein Haus in der Stadt Adrianopel erhalten hatte, war er bald in der Lage, neue Botschaften an seine Anhänger zu schicken.
 
Die ganze Aufmerksamkeit der Jünger Sabbatais konzentrierte sich nun auf Nathan. Was hatte Gott bezüglich der Abtrünnigkeit Sabbatais zu ihm gesprochen? Zu diesem Zeitpunkt wurde die wahre Natur der Kabbala den Massen bekannt gemacht. Nathan erklärte, damit Sabbatai Erlösung für seine Anhänger erlangen könne, müsse er einen Preis (Sühneopfer) bezahlen. Weil es nicht ausreichend sei, die Funken der Heiligkeit (menschliches Gutsein) von der Erde und dem Reich der Unreinheit (Böses) zu extrahieren, müsse die Macht der Heiligkeit – verkörpert in dem Messias (Sabbatai) – in die Unreinheit absteigen und das Gute müsse die Form des Bösen annehmen.
INDEM ER ABTRÜNNIG GEWORDEN SEI, HÄTTE SABBATAI ERLÖSUNG FÜR SEINE NACHFOLGER ERWIRKT.
 
Eine gewaltige Schlacht brach daraufhin in den jüdischen Niederlassungen der ganzen Welt aus. Die Rabbis, die sich nie zu Sabbatai bekehrt hatten, versuchten die Kontrolle zu übernehmen und Sabbatai, Nathan und all die anderen zu exkommunizieren, die Sabbatai immer noch nachfolgten. Viele Juden gingen wieder zurück zu der alten Form des Judentums, doch eine große Anzahl glaubte weiterhin, dass Sabbatai der Messias sei. Tausende der Anhänger, die an Sabbatai glaubten, wollten ihrem Messias in die Tiefen „seiner Leiden“ folgen und bekehrten sich ebenfalls zu verschiedenen heidnischen Religionen. Sie wurden „geheime Juden“, die äußerlich die Religion des Landes angenommen hatten, in dem sie lebten, im Inneren jedoch immer noch tief an Sabbatai und die messianische Utopie für Israel glaubten. Der Same des „Zionismus“ war empfangen worden, doch es sollte noch einen weiteren Mann brauchen, um diese Bewegung zu einer weltweiten Macht zu machen, und dieser Mann war
Jacob Frank, über den wir später noch sprechen werden.
 
Ein junger jüdischer Mann, der ein Anhänger Sabbatais war, war mit einer Frau verlobt, die Sabbatai sich als seine Frau wünschte. Sabbatai brach ihre Verlobung, obwohl der junge Mann einwandte, dass die Frau von ihm schwanger sei. Der junge Mann wurde vertrieben und die Frau Sabbatai als zweite Ehefrau hinzugefügt. 1667 brachte seine zweite Ehefrau dieses Kind zur Welt, welches den Namen Ishmael Mordecai erhielt. Obwohl Sabbatai offiziell ein Nachfolger Mohammeds war, wurde der Junge von Sabbatai persönlich in Anwesenheit der Juden und Türken beschnitten.
 
Juden aus aller Welt kamen zu Sabbatai in Adrianopel und beteten ihn an. Sie mussten ihren wirklichen Glauben sowohl vor den türkischen Autoritäten als auch vor der allgemeinen jüdischen Gemeinschaft verbergen und sie begannen, sich „die Auserwählten“ und „das wahre Israel“ zu nennen.
 
Am 6. März 1671 ließ sich Sabbatai nach sieben Jahren Ehe von seiner Frau Sarah scheiden. Er rechtfertigte diese Handlung indem er das Alte Testament zitierte:
 
So du einen hebräischen Knecht kaufst, soll er sechs Jahre lang dienen, und im siebenten soll er unentgeltlich freigelassen werden. (2. Mose 21:2)
 
In den Schriften Sabbatais, die erhalten geblieben sind, vergleicht er sich selbst mit einem hebräischen Sklaven, der sieben Jahre lang unter Sarah gelitten hat und bezeichnet sie als schlechte Frau die nach einem jüdischen Sprichwort „wie Aussatz an ihrem Ehemann ist“. Nathan, der Sarah nie gemocht hatte und nicht gut mit ihr ausgekommen war, machte folgende Aussage über sie: „Das Gift der alten Schlange herrschte in ihr vor und sie suchte fortwährend Streit mit ihm und versuchte, ihn mit aller Macht zu verfolgen. Zweimal versuchte sie, Gift in sein Essen zu mischen und obwohl ihm das keinen Schaden zufügte verharrte sie in ihrer Anmaßung und das war der wahre Grund für die Scheidung.“ Die Entscheidung, sich von Sarah scheiden zu lassen, traf Sabbatai kurz nachdem Sarah schwanger geworden war. Später im Jahr 1671 brachte sie eine Tochter zur Welt. Sabbatai erwählte sich dann wieder eine neue Frau, dieses Mal ein junges Mädchen aus der Stadt Sofia, die Tochter von Aaron Majar. Doch das Mädchen starb an einer Krankheit noch bevor die Eheschließung stattfinden konnte. Während er in der Vorbereitung steckte, sich wieder eine neue Frau auszusuchen, erbarmte er sich über Sarah und nahm sie wieder zurück.
 
Sabbatai nahm sein Aufgabe als Torwächter für den Sultan nicht allzu ernst. Die meiste Zeit verbrachte er damit, Visionen zu haben, sie niederzuschreiben und sie unter seinen jüdischen Nachfolgern in aller Welt zu verbreiten. Einige Male reiste er auch nach Konstantinopel, wo er im Geheimen lehrte und seinen Anhängern diente. Äußerlich waren Sabbatai und seine Jünger Moslems, doch das war nur Schein.
 
Am 23. August 1672 unternahm Sabbatai eine weitere Reise nach Konstantinopel, zusammen mit drei seiner „Rabbis“, die eigentlich ja moslemische Mullahs waren. In der jüdischen Gemeinschaft in Konstantinopel hatte sich eine starke Opposition gegen Sabbatai gebildet und man hatte verdeckt die türkischen Autoritäten darüber informiert, dass Sabbatai geheime Versammlungen in Synagogen anhielt, die mehr jüdisch als islamisch waren. Nachdem er am 12. September 1672 einen jüdischen Gebetsgottesdienst in einer jüdischen Synagoge abgehalten hatte, wurden Sabbatai und seine Rabbis daraufhin festgenommen, in Ketten gelegt und nach Adrianopel gebracht. Die nächsten drei Monate verbrachte er in Einzelhaft in einem Gefängnis.
 
Im Dezember 1672 kehrten der Sultan und sein Großwesir Ahmed Koprulu nach Adrianopel zurück, nachdem sie Polen in dem Krieg zwischen der Türkei und Polen besiegt hatten. Am 15. Dezember begann eine Gerichtsverhandlung gegen Sabbatai und Zeugen behaupteten, sie hätten Sabbatai gesehen, „wie er Phylakterien (kleine jüdische Gebetskästen) und ein jüdisches Käppchen statt eines Turbans, umgeben von Frauen, Wein und etlichen Führern seiner Sekte“. Nach Gershom Scholem konnte diese Anschuldigung nicht abgewiesen werden, und der Hinweis auf „Frauen und Wein“ weist eher auf die Vorbereitungen zu einer sexuell-religiösen Orgie als auf eine Versammlung hin, in der nur Psalmen gesungen werden.
 
Eine heftige Schlacht entwickelte sich innerhalb der türkischen Führung, denn wenn jemand der Blasphemie gegen den Islam für schuldig befunden wurde, war ein Todesurteil die Standardstrafe. Sabbatai wurde in das Gefängnis von Orta Capi gebracht, das für bereits verurteilte Gefangene vorgesehen war. Der Monat Ramadan rückte nahe und nach dem islamischen Glauben sollten in diesem Fastenmonat keine Hinrichtungen stattfinden. Die jüdische Leiterschaft, die gegen Sabbatai war, drängte die türkische Regierung, Sabbatai so schnell wie möglich hinzurichten. Doch gewaltige Mächte kamen gegen sie an und zu jedermanns Überraschung wurde Sabbatai zum Exil verurteilt und in die Provinz Morea (heutiges Albanien) verbannt. Mitte Januar 1673 wurde Sabbatai im Geheimen nach Morea gebracht, was in der jüdischen Gemeinschaft erst am 10. Februar 1673 bekannt wurde.
 
Während Sabbatai als politischer Gefangener in Morea lebte, nicht eingesperrt war und Besucher empfangen konnte, begann Nathan als Apostel Sabbatais von Ort zu Ort zu reisen und zu predigen, dass Sabbatai der Messias sei und man durch ihn Erlösung erlangen könne. Wohin er auch kam begegnete Nathan dem tobenden Widerstand jüdischer Rabbis und an vielen Orten wurde es ihm versagt, in den Synagogen zu sprechen oder sogar die Stadt zu betreten.
 
Ishmael, der Sohn der Frau, die Sabbatai ihrem zukünftigen Ehemann weggenommen hatte, wurde von Sabbatai erzogen und mit ins Exil genommen. Der Junge wurde zum Erben von Sabbatais Thron ernannt und erhielt den Titel „Herr“. 1675 heiratete Sabbatai erneut. Dieses Mal war es die Tochter von Joseph Filosoff, der ein Anhänger Sabbatais war. Aus dieser letzten Ehe gingen keine Kinder hervor.
 
Die meiste Zeit führte Sabbatai ein Einsiedlerleben in seinem albanischen Exil, doch er blieb in Kontakt mit seinen treuen Nachfolgern in Konstantinopel, Adrianopel, Sofia, Saloniki und Kastoria. Nach Ansicht seiner Anhänger bezahlte Sabbatai fortwährend den hohen Preis für die Erlösung von Sünde für das jüdische Volk, doch sie glaubten, eines Tages sei das alles vorbei und Sabbatai würde der König Israels werden und alle heidnischen Königreiche unterwerfen.
 
1676 erlebte Sabbatai eine weitere „große Erleuchtung, wie er sie nie zuvor gehabt hatte“ und wieder benahm er sich sonderbar, was die Türken verärgerte. In einer einsamen Prozession marschierte er in das Viertel der Stadt, in dem die türkischen Autoritäten und die Prominenz lebte und erkletterte um Mitternacht die „Turmmauer“ (das Minarett der Moschee), wobei er seine Lieder und Hymnen sang. Die türkische Regierung unternahm nichts gegen ihn und das wurde unter seinen Jüngern als ein Wunder verkündet.
 
Kurz nach dem Passahfest im Jahr 1676 schrieb Sabbatai seinen letzten Brief und königliche Proklamation. Nach dem Inhalt dieses Briefes hatte er eine Schlange aus Silber gefertigt und sie auf eine Stange gesteckt. Er zitierte auch Jesaja 14:14, wo es heißt:
„Ich will über die in Wolken gehüllten Höhen emporsteigen, dem Allerhöchsten gleich sein!“ Doch in diesem Schreiben unterstellte er, dass er „zu den Höhen des Vaters“ aufgestiegen sei (oder aufsteigen würde). In anderen Briefen hatte er seine Göttlichkeit angedeutet, doch dieses Mal sprach er es offen aus.
 
Sabbatai starb am Versöhnungstag im Jahr 1676 (bestätigt durch verlässliche historische Quellen), was für seine Anhänger ein weiterer Beweis dafür war, dass er das Opferlamm von Gott war, das gekommen war um die Sünden vom jüdischen Volk wegzunehmen.
 
Die Lehre über Sabbatai berichtet folgendes über seinen Tod:
 
„Sabbatai rief seinen Bruder, seine Ehefrau und die Rabbis, die bei ihm waren und kündigte an: „Wisset, dass ich am Fasttag des Sühneopfers fortgehen werde, zur Zeit des ne’liah. Tragt mich dann zu der Höhle, die ich in der Nähe des Meeres für mich vorbereitet habe und am dritten Tag soll mein Bruder Elia zum Grab kommen.“ Als Sabbatais Bruder am dritten Tag zu der Höhle kam, fand er den Eingang durch einen großen Drachen versperrt, doch er sagte, sein Bruder habe ihm befohlen, zu kommen und der Drachen ließ ihn vorbei. Im Inneren fand er die Höhle leer. „Weder unser Herr noch irgendetwas anderes war in dem Grab, doch es war voller Licht.“
 
Darauf hatte Nathan nur gewartet – auf den Tod Sabbatais. Nun hatte er einen Messias, der gestorben und auferstanden war, den er den Juden zu predigen begann, die ihm zuhörten. Die Bewegung nahm wieder Fahrt auf, verfestigte sich und war stark genug, um nicht nur zu überleben, sondern auch die große Rückforderung des Landes Palästina und die Rückkehr der Juden aus aller Welt dorthin zur Geburt zu bringen. Mit dem Tod von Sabbatai WURDE DER ZIONISMUS GEBOREN!
 
Offizielle Berichte aus der Zeit zeigen, dass Sabbatai schon eine Weile krank gewesen war und einige Tage Koliken hatte – vielleicht Dickdarmentzündung – und dann gestorben sei. Es gibt keine weiteren Zeugen dafür, dass er von den Toten auferstanden ist. Das war lediglich eine Behauptung seines Bruders, wurde jedoch nie durch andere zeugen gestützt. Stattdessen deuten offizielle Berichte an, dass Sabbatai nicht in einer Höhle beerdigt wurde, sondern in einem ganz normalen Grab in Dulcigno auf dem jüdischen Friedhof. Die Stadt Dulcigno verfügte zu jener Zeit über eine jüdische Niederlassung und liegt im heutigen Jugoslawien. Das nicht gekennzeichnete Grab, in das Sabbatai gelegt wurde, wird bis heute von seinen Anhängern aus Saloniki besucht, die nun als „Dönmeh“ bekannt sind.
 
Die Predigt von Nathan nach dem Tod von Sabbatai war, dass er nicht wirklich gestorben sei, sondern im Augenblick des Todes von seinen Leiden befreit und in das Reich Gottes genommen wurde. Das war Nathan durch einen Besuch von Josua und Kaleb bewiesen worden, sie ihm in einer Erleuchtung erschienen waren. Diese Männer Gottes aus der Vergangenheit offenbarten Nathan, dass „Amirah“, der göttliche Name, den Sabbatai sich selbst gegeben hatte, erhöht und verborgen worden sei. Sein Körper und seine Seele würden sich an einem himmlischen Wohnort befinden. Nathan glaubte seine eigenen Lügen und lebte während seiner letzten Jahre in der Stadt Sofia, der Hauptstadt Bulgariens. In einer seiner Predigten in einer Synagoge Sofias machte Nathan folgende Aussage: „Sabbatai Sevi war der wahre Messias und es wird keinen anderen geben als ihn.“
 
Im Gegensatz zu Sabbatai führte Nathan ein frommes und asketisches Leben. Am 11. Januar 1680 starb er auf einer Reise in die Stadt Uskub in Mazedonien. Die Sabbatai-Bewegung hatte nun zwei tote Führer und ihre Anhänger behaupteten, sie hätten einen „auferstandenen“ Messias und seinen Propheten, der „heimgegangen“ sei um für immer mit Sabatai zusammen zu sein.
 
ZUSAMMENFASSUNG ÜBER DIE MESSIANISHE SABBATAI-BEWEGUNG
1)Sie ist in allen jüdischen Niederlassungen der Welt aufgerichtet worden, einschließlich Boston in Nordamerika. In
den jüdischen Gemeinschaften in Saudi Arabien, Babylon (Irak), Persien (Iran), Palästina, der Türkei, Ägypten,
Nordafrika, Jemen, Griechenland, den Balkanstaaten, Italien, Spanien, Frankreich, Holland, England,
Deutschland, Österreich, Polen, Litauen, Russland etc. geschah das nur verborgen.
2)Mitglieder mussten Geheimhaltung schwören und einen Todesschwur ablegen, dass sie niemals die Wahrheit
darüber offenbaren würden, wer sie waren und was sie glaubten. Viele von ihnen waren in Abtrünnigkeit gefallen
und bekehrten sich zu der Religion, die in dem Land, in dem sie lebten, vorherrschend war. Daher wurden sie
verborgene Juden, die nichtjüdische Namen annahmen und öffentlich wie Nichtjuden lebten, doch im Geheimen
waren  sie Anhänger der Kabbala und Sabbatais. Diejenigen, die abtrünnig geworden waren, konnten sich in
einer Reihe von Nationen sehr schnell in Regierungspositionen hocharbeiten und wurden für die nächsten
dreihundert Jahre führende Familien. Sie waren diejenigen, die die Politik für die Nationen bestimmten.
3)Da sie eine „GLOBALE“ (internationale) Organisation mit einer sehr starken Regierungsspitze waren, hatte diese
Organisation nun genug Macht um es mit ihrem Rivalen, der römisch-katholischen Kirche, aufzunehmen. Weil
der Islam im Grunde auf den Mittleren Osten beschränkt war und nur sehr geringe militärische oder
wirtschaftliche Macht hatte, war der Vatikan die einzige globale Macht, die ihr im Weg stand.
4)Das jüdische Volk  im Allgemeinen beherrschte zum Zeitpunkt des Todes Sabbatais den größten Teil des
internationalen Handels. Das war der Bewegung außerordentlich dienlich. Jeder König einer Nation, der sich
nicht in das Programm dieser neuen Bewegung einpasste, konnte wirtschaftlich leicht vernichtet werden. Und
Nationen konnten dazu gebracht werden, Krieg mit jedem zu führen, der gegen die Bewegung Stellung bezog.
5)Die Führung in der Sabbatai-Bewegung erkannte, dass die Einsetzung von Sabbatai als König von Israel
deshalb nicht funktioniert hatte, weil es zu dieser Zeit keine zentrale Leiterschaft gab, die die jüdischen
Gemeinschaften in einen Guss hätte bringen können. Auch hatte es ihnen an der militärischen Macht gefehlt, die
sie brauchten, um den Sultan zur Unterwerfung zu zwingen.
 
SCHLUSS
Um also in der Lage zu sein, die Kontrolle über die Welt zu übernehmen, Jerusalem zur Hauptstadt der Welt erklären, einen Messias einzusetzen, der als König Israels regieren würde und alle Heidennationen zu Sklavennationen zu machen mussten sie zuerst eine sehr starke Machtbasis aufbauen. Wenn sie die Kontrolle über die Weltressourcen einschließlich des Handels und der Finanzen gewinnen würden, wäre keine Nation oder Menschengruppe mehr in der Lage, Widerstand gegen sie zu leisten. Daher wurde etwa einhundert Jahre später im 18. Jahrhundert der Slogan bekannt, den ein Mitglied der Familie Rothschild prägte: „WER DAS GOLD HAT, REGIERT“.
 
Der Mann, der die Sabbatai-Bewegung auf den Weg bringen würde, die sie schließlich zur totalen Weltherrschaft führen sollte, war
JACOB FRANK (1726-1791). Als er die Szene betrat, behauptete er, ER SEI SABBATAI SEVI, DER SICH WIEDER VERKÖRPERT HABE UND ZURÜK AUF DIE ERDE GESANDT WURDE, NUR IN EINEM ANDEREN KÖRPER UND IN EINEM NEUEN JAHRHUNDERT.
 
 
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Entscheidende Kraftprobe in Jerusalem


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