European-American Evangelistic Crusades

             
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Der Wahnsinn des Calvinismus


 
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Johannes 7:37 macht es noch einmal deutlich: Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke! Niemand ist ausgeschlossen. Jeder ist eingeladen. Es ist eine Angelegenheit ihres Willens ob sie der Einladung Folge leisten.
 
Auch Römer 1:16 sagt es mit schlichten Worten:
Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Rettung für jeden, der glaubt…
 
Galater 3:22 sagt:
Aber die Schrift hat alles unter die Sünde zusammengeschlossen, damit die Verheißung durch den Glauben an Jesus Christus denen gegeben würde, die da glauben.
 
Jeder Mensch lebt unter der Sünde. Eine Verheißung ist gegeben und wenn jemand sein Vertrauen darauf setzt und der Verheißung glaubt, ist er gerettet. Jeder ist eingeschlossen. Warum? Weil jeder unter der Sünde lebt.  
 
1. Timotheus  2:4 bezeugt:
…welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
 
Werden alle Menschen errettet? Nein. Aber Gott würde sich wünschen, dass alle Menschen errettet würden. Das ist Gottes Wille. Das ist Gottes Plan. Nun, wird es so geschehen? Nein. Warum nicht? Weil manche Menschen nicht vorherbestimmt waren? Nein. Weil sie sich geweigert haben, Christus anzunehmen. Weil sie den Appell von Golgatha ignoriert haben. Das ist der Grund, weshalb Menschen nicht errettet werden. Es liegt nicht daran, dass sie nicht auf der richtigen Liste standen.
 
1. Timotheus 2:6 ist ebenfalls klar und deutlich:
... der sich selbst als Lösegeld für alle gegeben hat.
 
Ist nicht dieses ganze Thema unglaublich klar und deutlich? Und doch verändern sie es und kämpfen damit, lassen hier etwas weg und fügen da etwas hinzu und interpretieren dort etwas neu – und, nebenbei bemerkt, einige ihrer Interpretationen sind wirklich haarsträubend. In einem Kommentar zu Johannes 3:16 habe ich gelesen, dass “die Welt” in diesem Vers sich nur auf die genauen Grenzen der damaligen jüdischen Welt bezieht und dass vielleicht sogar die Galiläer ausgeschlossen waren, weil die Menschen aus Juda sie verachteten und dann verlor der Autor sich in dieser ganzen kulturellen Geschichte. Weißt du, woher ich ganz genau weiß, dass seine Ausführungen nicht richtig sind? Sie sind viel zu kompliziert. Kaum jemand kann das überhaupt verstehen. Doch Gott hat gewollt, dass seine Erlösungsbotschaft einfach ist, so dass jeder sie verstehen kann. Wenn du die Bibel liest springt dir die offensichtliche Bedeutung meist gleich aus den Versen entgegen. Jeder Grundschüler kann sie verstehen.
 
1. Timotheus 4:10 streicht es noch einmal heraus:
…dass wir unsere Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt haben, welcher aller Menschen Retter ist…
 
Auch Hebräer 2:9 gliedert sich in die Reihe der Zeugen ein:
…damit er durch Gottes Gnade für jedermann den Tod schmeckte.
 
Je mehr ich mich in die Komplexität dieses Systems des Calvinismus eingelesen habe, desto verwirrter wurde ich. Daraus hat sich für mich wieder einmal die Regel bestätigt: Wenn die Erklärung einer Person zu kompliziert ist, ist sie wahrscheinlich nicht richtig. Denn Gott möchte, dass wir ihn verstehen. Die Bibel ist eine Offenbarung Gottes an den Menschen. Wir würden keine komplizierten Gedankenmodelle konstruieren müssen wenn wir die Bibel einfach wörtlich nehmen würden. Offenbar hat der Calvinismus eine verworrene Ansicht über Gottes Souveränität und ist sogar bereit, die Erklärungen der heiligen Schrift zu verleugnen um diese Position zu halten und zu stützen.
 
Der Herr säumt nicht mit der Verheißung, wie etliche es für ein Säumen halten, sondern er ist langmütig gegen uns, da er nicht will, dass jemand verloren gehe, sondern dass jedermann Raum zur Buße habe. (2. Petrus 3:9)
 
Gott möchte, dass jeder zur Buße findet und errettet wird. Wo das nicht geschieht, liegt es an der eigenen Entscheidung, die der betreffende Mensch gefällt hat.
 
Einmal habe ich im Rahmen einer christlichen Veranstaltung an einer Straßenecke evangelistische Traktate verteilt. Ein Mann, nahm das Traktat zunächst an und fragte mich: “Was ist das?” Ich sagte: „Das ist ein Heftchen, in dem sie etwas über die Liebe von Jesus Christus lesen können. Er ist am Kreuz für Ihre Sünden gestorben.“ Der Mann schaute mich an und dann ließ er das Traktat einfach auf den Boden fallen und wurde sehr zornig. Er sprang darauf herum und stampfte es in die Erde und sagte: „Ich will hier nur etwas über meine Religion hören und nicht über das Blut von Christus!“ Das war eine Zurückweisung des Erlösers. Ich glaube, wenn dieser Mann eines Tages vor dem allmächtigen Gott steht, wird Gott vor ihm diesen Augenblick der Zurückweisung des Evangeliums von Jesus Christus noch einmal abspielen. Aber es ist immer der Wille des Menschen, wenn er verloren geht.
 
Mein Vater hat, soweit ich weiß, in seinen Jahren als Erwachsener keine klare Präsentation des Evangeliums gehört. Vielleicht hat er das Evangelium als Kind gehört, als er an einer Bibelfreizeit der Baptisten teilnahm. Soweit ich weiß ist er verloren und ohne Christus gestorben. Ich habe bei vielen Gelegenheiten sterbende Menschen im Krankenhaus besucht und manch eine Person noch auf dem Sterbebett zum Herrn führen können. Und ich bin zu diesen Besuchen mit einem Drängen in meinem Herzen gegangen, weil ich daran denken musste, wie sehr ich mir gewünscht hätte, dass jemand mit der Evangeliumsbotschaft zu unserem Haus gekommen wäre. Dann hätte mein Vater errettet werden können. Denn Christus ist auch für ihn gestorben.
 
Und wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Retter der Welt. (1. Johannes 4:14)
 
Nun, für wen ist Christus gestorben? Für die Sünden der ganzen Welt. Kann jeder gerettet werden? Absolut. Was ist die Bedingung für die Errettung? Glauben. Wer kann glauben? Jeder, der es will. Ist das nicht wirklich einfach? Wie erklären Calvinisten diese Verse? Indem sie sie verändern und Bedeutungen hinein interpretieren, die einfach nicht in der Bibel stehen. Es gibt jedoch keinerlei Rechtfertigung dafür, der heiligen Schrift derart Gewalt anzutun. Das Evangelium ist und bleibt gute Nachricht. Ich bin froh, dass ich die gute Nachricht verkündige.
 
 
Teil 8 – Die Beharrlichkeit der Heiligen

 
Das ist nicht gleichbedeutend mit dem, was wir “ewige Sicherheit” nennen. Es ist etwas ganz anderes. Mit wenigen Ausnahmen glauben die meisten Evangelikalen an ewige Sicherheit. Das ist die Lehre, dass eine einmal errettete Person nie mehr verloren gehen kann. Wir glauben, wenn jemand echt Jesus Christus als seinen persönlichen Herrn und Erlöser angenommen hat, kann er seine Erlösung nicht mehr verlieren und es kann nichts geschehen, wodurch er aus der Gunst Gottes fällt und seine Errettung verliert. Das glauben wir nicht. Wer einmal errettet ist und sein Vertrauen auf Jesus Christus gesetzt hat, ist für immer und ewig sicher. Ich werde jetzt nicht alle Bibelstellen anführen, die das belegen. Es gibt aber zahlreiche Passagen in der heiligen Schrift, die dies lehren. Wenn der Herr dir ewiges Leben schenkt, dann ist es genau das: ewiges Leben. Man kann jemandem ewiges Leben nicht wieder wegnehmen. Andernfalls wäre es kein ewiges Leben gewesen, sondern nur vorübergehendes Leben.
 
Natürlich gibt es auch ein paar Gruppen, die glauben, dass man seine Erlösung wieder verlieren kann, beispielsweise die Methodisten. Manchmal nennt man die Vertreter dieser Auffassung auch Arminianer. Aber damit muss man sehr vorsichtig sein, denn die verschiedenen Lehrsysteme haben sie weiter geführt als ihre Gründer. Arminius persönlich hat nicht geglaubt oder gelehrt, dass man seine Erlösung wieder verlieren kann. Ich habe seine kompletten Werke gelesen und er lehrt so etwas definitiv nicht. Erst später haben einige seiner Anhänger dies angenommen. Es gibt ein paar Splittergruppen, die glauben, dass man seine Erlösung wieder verlieren kann indem man sündigt. Das Problem damit ist: Wie viele Sünden muss man denn begehen bis an seine Erlösung verliert? Das ist ein entscheidendes Problem. Und wie sollte irgendjemand wissen, ob und wann er die Grenze überschritten hat? Wir alle führen ein unvollkommenes Leben. Wir alle sind sündig und sündigen und wenn dieses Konzept stimmen würde, könnten wir nie irgendeine Sicherheit haben. Ein anderer Zweig glaubt, dass man seine Erlösung nur durch theologische Abtrünnigkeit verlieren kann. Wenn eine Person bekennt, erlöst zu sein, aber dann eine der fundamentalen Lehren des Glaubens leugnet und damit in theologische Abtrünnigkeit fällt, verliert sie ihre Errettung. Ich würde in so einem Fall eher sagen, dass die Person überhaupt erst gar nicht wirklich errettet gewesen sein kann.
 
Wir dürfen ewige Sicherheit hinsichtlich unserer Erlösung haben, die Zuversicht, ohne jeden Zweifel zu wissen,  dass man errettet ist. Kannst du hier und jetzt wissen, dass du errettet bist? Kannst du wissen, dass du, wenn du heute noch sterben würdest, in den Himmel kommst? Die Bibel sagt, dass wir das als Tatsache wissen können. Es gibt viele Religionen, selbst so genannte christliche Religionen, die etwas anderes lehren. Aber beachte 1. Johannes 5:10- 13,
wo es heißt: Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat das Zeugnis in sich; wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, welches Gott von seinem Sohn abgelegt hat. Und darin besteht das Zeugnis, dass uns Gott ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht. Solches habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubt.
 
Jemand hat einmal zu mir gesagt, es sei anmaßend, wenn ich behaupten würde, dass ich weiß, dass ich nach meinem Tod in den Himmel gehe. Meine Antwort darauf lautet: Wenn ich nicht wissen kann, dass ich in den Himmel komme, solange ich noch hier auf der Erde lebe, ist das ein echtes Problem, denn danach ist es zu spät um noch irgendetwas daran zu tun. Sobald du hier abgetreten bist ist alles gelaufen. Du musst also hier und jetzt in der Lage sein, es zu wissen. Und Gottes Wort sagt, dass du es wissen kannst. Jeder, der für seine Erlösung ehrlich seinen Glauben und sein Vertrauen auf Jesus Christus gesetzt hat, kommt in den Himmel und es ist nicht anmaßend, wenn man das auch ausspricht. „Pastor, willst du etwa behaupten, dass du gut genug bist um in den Himmel zu kommen?” – Nein, nicht aus mir selbst heraus. Aber ich weiß, dass Christus mein Erlöser ist und ich gehe in seiner Gerechtigkeit. Das ist nicht anmaßend. Das ist eine Tatsache. Es ist die Sicherheit der Erlösung.
 
Nun, hat Calvin gelehrt, dass man sich seiner Erlösung sicher sein kann? Kann man ewige Sicherheit vom Zeitpunkt der Bekehrung bis hin zum Tod haben? Um ehrlich zu sein hatte ich bisher immer in sehr allgemeinen theologischen Aussagen gehört: „Calvins Beharrlichkeit der Heiligen ist dasselbe wie ewige Sicherheit.” Aber das stimmt nicht, wie wir gleich sehen werden. Doch viele, die gar nicht so vertraut mit Calvins Lehren sind, behaupten das einfach. Doch ein näherer Blick auf den Calvinismus offenbart, dass die Beharrlichkeit der Heiligen nicht dasselbe ist wie ewige Sicherheit.
 
Ewige Sicherheit und die Versicherung der Erlösung sind einander ergänzende Lehren und passen sehr gut zusammen. Ich bin ewig sicher, also weiß ich, dass ich gerettet bin. Weil ich gerettet bin, bin ich ewig sicher. Darum kann ich die Versicherung haben, dass ich errettet bin und bleibe und meine Erlösung nicht verliere. All das verschafft der Seele eines Christen Trost. Gott wird mich nicht aus seiner Familie schmeißen wenn ich nicht der beste Sohn bin, den er hat.
 
Ich habe am Sterbebett von erlösten und unerlösten Menschen gesessen. Wenn Menschen im Sterben liegen werden sie heute oft so stark mit Medikamenten voll gestopft, dass sie quasi gar nichts mehr mitbekommen und sozusagen schlafen, wenn sie versterben. Ich habe einmal eine Krankenschwester gefragt, warum sie das machen, warum sie den Patienten Morphium in so hoher Dosis geben. Sie sagte, das geschehe zum einen, um den Patienten die Schmerzen zu erleichtern, aber auch, weil manche Leute auf dem Sterbebett so schrecklich alarmiert würden und das ihre Angehörigen erschüttere, die um sie herum stehen und das mitbekommen. Und so setzen sie die Leute so unter Medikamente, dass sie in die Ewigkeit abdriften ohne jemanden zu alarmieren.
 
Mein Großvater war ein unerlöster Mann. Er konnte biblisches Christentum nicht ausstehen. Er hatte dem gegenüber nicht einfach eine neutrale Haltung, sondern eine ausgesprochen negative. Als er starb war er auch im Krankenhaus, aber er hatte keinerlei Schmerzmittel bekommen. Meine Cousins waren alle um sein Bett herum versammelt. Als er seinen letzten Atemzug tat, bekam er plötzlich einen entsetzlich alarmierten Gesichtsausdruck. Ihm brach der Schweiß aus und er schien irgendetwas zu sehen und er schrie aus Leibeskräften: “Das ist nicht wahr! Ich glaube es nicht! Ich habe nie etwas von alldem geglaubt!” Und dann ging er hinüber in die Ewigkeit. Einer meiner Cousins wurde dadurch errettet, dass er gesehen hatte, wie mein Großvater höchstwahrscheinlich in eine Ewigkeit ohne Christus eingetreten ist. Man kann sich vorstellen, dass das, was er wahrscheinlich gesehen hat, die Flammen der Hölle waren. Mein Großvater war ein starker Gegner von Religion und von Christus, aber er hatte in seinem Leben die Gelegenheit gehabt, errettet zu werden. Er wuchs um die Jahrhundertwende in einem fundamentalen Methodistenhaushalt auf, aber er nahm nie Christus als seinen Erlöser an.
 
Aber zurück zur biblischen Heilsgewissheit im Gegensatz zu Calvins Beharrlichkeit. Die biblische Heilsgewissheit beruht nicht auf Werken. Dazu sagt Epheser 2:8-9:  
Denn durch die Gnade seid ihr gerettet, vermittels des Glaubens, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. „Pastor, ich weiß, dass ich errettet bin, weil ich wirklich hart für den Herrn arbeite.“ Nein. Ich weiß, dass ich errettet bin, weil ich meinen Glauben und mein Vertrauen für meine Erlösung auf Jesus Christus gesetzt habe. Nun, Werke kommen auch als eine Folge dessen, aber meine Heilsgewissheit basiert nicht auf dem, was ich tue. Meine Heilsgewissheit beruht auf dem, was ich glaube und auf den Verheißungen Gottes. Ich bin nicht durch Werke errettet und ich bewahre auch nicht durch Werke meine Errettung. Es hängt alles nur an meinem Glauben. Die höchste Form der Heilsgewissheit ist nicht: Habe ich all diese Dinge in meinem Leben richtig gemacht? Tue ich dies und jenes und das? Und wenn ich zu alldem „Ja“ sagen kann, dann weiß ich, dass ich errettet bin. Nein. Ich weiß, dass ich errettet bin, weil ich meinen Glauben und mein Vertrauen in Jesus Christus gesetzt habe.
 
Meine Heilsgewissheit basiert auf Glauben. Sie hängt nicht von meiner Leistung ab, sondern auf der Erklärung des Evangeliums, dass Christus für die Sünden der ganzen Welt gestorben ist und auf seiner Verheißung, dass wer auch immer glaubt, das Geschenk des ewigen Lebens bekommt. Ich glaube nicht, dass ich errettet bin, weil ich ein Pastor bin. Oder weil ich heute früh meine Bibel gelesen habe. Oder weil ich heute eine Stunde lang gebetet habe. Oder weil ich hilfsbereit war und einer alten Dame über die Straße geholfen habe. All diese Dinge sind gut, aber das ist nicht die Basis für meine Erlösung. Ich bin durch Glauben erlöst. Ich glaube, dass ich erlöst bin, weil ich die Verheißungen Gottes im Glauben angenommen habe. Das ist meine Heilsgewissheit. Daneben gibt es natürlich noch andere Dinge, die das bestätigen: das Wirken des Heiligen Geistes in meinem Leben, seine Kraft der Überführung oder Gottes Gegenwart. All diese Dinge helfen auch, mir Gewissheit zu schenken. Doch ich begründe meine Heilsgewissheit nicht auf Dingen, die ich tue. Es gibt eine Menge Leute in dieser Welt, die wunderbare und gute Dinge tun, jedoch nicht errettet sind.
 
Für den Calvinisten muss Heilsgewissheit jedoch darauf basieren, dass Gott ihn zu ewigem Leben vorherbestimmt hat. Aber was ist der Beweis dafür, dass man vorherbestimmt ist? Wenn Gott in der ewigen Vergangenheit eine Liste mit den Namen aller zusammengestellt hat, die errettet werden und die er aus der Unmenge derer ausgewählt hat, die diesen Globus über die Zeitalter hinweg bevölkert haben, dann wird diese Liste jedenfalls geheim gehalten. Die Namen sind nicht in der Bibel veröffentlicht. Woher weiß ich dann aber, ob mein Name auf der Liste steht? „Das ist doch ganz klar, Pastor. Weil du geglaubt hast.” Aber diese Antwort stellt den Calvinisten nicht zufrieden. Woher weiß ich denn dann, dass mein Bekenntnis auch echt ist? Woher weiß ich, dass ich bedingungslos auserwählt wurde? Woher weiß ich, dass Gott mich mit der unwiderstehlichen Gnade berührt hat?
 
Ich diskutierte zuletzt mit einem anderen Pastor über das Problem des Calvinismus weil er in unseren Gemeinden sein hässliches Haupt erhebt. Er sagte: „Ich habe einiges von den puritanischen Autoren und insbesondere von dem großen Jonathan Edwards gelesen. Doch was mich daran alarmiert hat, war folgendes: Gegen Ende seines Lebens kann man seinen Schriften immer wieder entnehmen, das er in seiner Seele wegen der Frage gequält war, ob er nun wirklich einer der Auserwählten sei oder nicht. Viele der Prediger der Puritaner waren im Grunde Calvinisten und viele von ihnen befanden sich im Augenblick ihres Todes in Seelenqualen weil sie sich nicht absolut sicher waren, ob sie nun auch wirklich zu den Auserwählten gehörten.“ Und um ehrlich zu sein: da vom Herrn nie eine Namensliste veröffentlicht wurde – wie sollen wir da wissen, ob unser Name darauf steht, selbst wenn so eine Liste wirklich existieren würde? Wenn man an die bedingungslose Erwählung glaubt, spielt dein Glauben ja keine Rolle und wie um alles in der Welt kannst du dann jemals sicher sein, dass dein Name wirklich auf der Liste steht? Immerhin könnte es ja sein, dass du dich nur aus sozialen Gründen einer bibelgläubigen Gemeinde angeschlossen hast oder dass deine Herzensmotivation irgendwie nicht Gottes Anforderungen entsprochen hat und, und, und – die Fragen könnten endlos so weiter gehen.
 
Was ist nun für den Calvinisten der Beweis dafür, dass man vorherbestimmt ist? Werke. Und das ist sehr gefährlich. Für den Calvinisten spielt seine persönliche Leistung eine große Rolle bei der Beantwortung der Frage, ob er nun wirklich zu den Auserwählten gehört oder nicht. Beharrlichkeit bedeutet, bis zum Ende durchzuhalten. Und Teil der Lehre des Calvinismus ist, dass eine Person, die nicht bis zum Ende durchhält, nicht wirklich errettet ist oder zu den Auserwählten gehört. Einige von ihnen fragen sich, ob sie gut genug bis zum Ende durchgehalten haben  um errettet zu sein. Das Resultat diese Theologie ist katastrophal. Nach Überzeugung der Puritaner oder der Calvinisten kann man die Echtheit des Glaubens einer Person nur an dem Leben ablesen, das der Bekehrung folgt. Heilsgewissheit schon im Augenblick der Bekehrung wird damit unmöglich. Was bedeutet das? Wenn man nur an dem auf die Bekehrung folgenden Leben festmachen kann, ob jemand errettet ist – wie kann man sich dann schon gleich nach der Bekehrung seiner Errettung sicher sein? Schließlich hat man ja noch nichts an christlichem Leben vorzuweisen.
 
Wenn hier bei uns jemand einem Altarruf folgt und sich bekehrt, sagen wir zu ihm: “Nun hast du auf den Herrn Jesus Christus vertraut und gemäß der Bibel bist du jetzt errettet.” Die Person ist erst seit fünf Minuten errettet, aber sie kann dieselbe Heilsgewissheit haben wie ein Heiliger, der schon seit 75 Jahren errettet ist. Beide haben Heilsgewissheit weil sie die Verheißung Gottes geglaubt haben. Sie können sich des Himmels so sicher sein als wären sie bereits dort. Aber wenn du an die Beharrlichkeit der Heiligen glaubst, wie sie von den Calvinisten gelehrt wird, muss sich der Neubekehrte sagen: „Ich weiß nicht, ob ich wirklich für die nächsten 75 Jahre durchhalten werde.“ Man könnte ihm also gar nicht bestätigen, dass er errettet ist. Und um das Ganze auf die Spitze zu treiben möchte ich noch folgende Frage anschließen: Wie solltest du selbst dem Heiligen, der treu seit 75 Jahren die Gemeinde besucht, bestätigen, dass er errettet ist? Schließlich könnte er es in den nächsten paar Jahren ja auch noch versäumen, bis zum Ende durchzuhalten.
 
Wenn du ein Calvinist bist, muss dein Name unbedingt auf der Liste stehen. Aber ich als Pastor könnte nicht auf Jim zeigen und sagen: „Jim, ich weiß ganz sicher, dass dein Name auf der Liste steht.“ Ich habe die Liste ja nicht gesehen. Was für eine Art von Gewissheit könnte ich ihm geben? Ich weiß nur, dass er all die Jahre lang immer treu zur Gemeinde gekommen ist. Aber bringt das jemanden in den Himmel?
 
Die Beharrlichkeit der Heiligen ist von Werken abhängig. Das verursacht große Seelenqualen. John Piper, der übrigens Baptist ist, ist einer der populärsten reformierten Theologen und er sagt: “Wir müssen uns auch der Tatsache stellen, dass unsere letztendliche Erlösung von dem nachfolgenden Gehorsam abhängig ist, der aus Glauben entsteht.“ Stimmt das? Wenn das stimmt – von wie viel Gehorsam ist die Erlösung dann abhängig? Seien wir doch einmal ehrlich: Bist du seit deiner Bekehrung
immer gehorsam gewesen? Das warst du nicht. Und ich auch nicht. Seit meiner Errettung bin ich nicht immer vollkommen gehorsam gewesen. Tatsache ist, dass ich sogar weit davon entfernt bin. Und dasselbe gilt auch für dich. Und so frage ich denn Herrn Piper: Wenn meine letztendliche Erlösung von diesem Gehorsam abhängig ist – wie gehorsam muss ich denn gewesen sein? Wo ist die Grenze? Und bringt uns das denn nicht wieder geradewegs zum Ausgangspunkt der Werksgerechtigkeit zurück? Sicher tut es das.
 
Calvinisten argumentieren, dass Glauben auch ein Werk ist. Zur Erinnerung: sie sagen, dass wir ja wegen der totalen Verderbtheit unfähig sind, zu glauben und wenn wir auch nur den kleinsten Anteil an der Erlösung hätten, selbst wenn es sich nur um die Entscheidung handelt, Christus anzunehmen, würde das die Herrlichkeit Gottes schmälern. Ich weiß nicht, woher sie das nehmen. Das ist alles rein theoretisch. Und so argumentieren sie also, dass Glauben ein Werk ist. Das stimmt aber nicht. Nach Meinung der Calvinisten vertrauen die Menschen, die sich für ihre Heilsgewissheit auf den Glauben stützen, auf Werke. Schließlich ist das ja etwas, was sie getan haben. Doch Paulus hat in Römer 3:26-28 eine ganz klare Trennlinie zwischen Glauben und Werken gezogen:
…zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, damit er selbst gerecht sei und zugleich den rechtfertige, der aus dem Glauben an Jesus ist. Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Das der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens! So kommen wir zu dem Schluss, dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt werde, ohne Gesetzeswerke.
 
Glauben ist nach Aussage von Paulus kein Werk. Es sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Glauben ist kein Werk und Werke sind nicht Glauben. Du verdienst dir also nicht deinen Weg in den Himmel wenn du dein Vertrauen in Christus setzt. Du glaubst dir deinen Weg in den Himmel. Der Weg zum Himmel führt nicht über Werke wie Taufe, gute Taten oder das Einhalten des Gesetzes.
 
Wohin führt die Beharrlichkeit der Heiligen? Es ist eine Lehre der Zweifel. Zweifel hinsichtlich der Errettung sind in das gesamte System des Calvinismus eingebaut. Dieses kleine I-Tüpfelchen namens Beharrlichkeit der Heiligen lässt seine Anhänger buchstäblich über dem Abgrund der Hölle schweben und hält sie ihr ganzes Leben lang in Ungewissheit hinsichtlich ihrer ewigen Bestimmung. Eine absolute Heilsgewissheit ist im klassischen Calvinismus unmöglich. Da Werke eine unvermeidliche Folge einer wahren Errettung sind, kann man nur durch das Vorhandensein von guten Werken wissen, dass man errettet ist. Doch da niemand vollkommen ist, ist jede Heilsgewissheit bestenfalls auch unvollkommen. Wie viele gute Werke muss ich vorweisen damit ich wissen kann, dass ich Beharrlichkeit habe? Das ist eine quälende Frage für ernsthafte Calvinisten. Leute, hört gut zu: Ihr habt euch eure Errettung nicht durch gute Werke verdient und ihr bewahrt euch eure Errettung auch nicht durch gute Werke. Es geht nicht um euer Durchhalten, ihr habt euch Christus als eurem Erlöser anvertraut.
 
Als ich noch Jugendpastor war, bin ich mit den jungen Leuten immer gerne zu einem Abfahrtshügel gefahren. Dieser Hügel war ziemlich hoch und man stieg nicht zu Fuß hinauf, das hätte man auch gar nicht öfter als dreimal geschafft, sondern da war dieses Seilzugsystem. Das Seil bewegte sich sehr schnell und man musste da auf so ein Rohr aufspringen und dein eigenes Gewicht hielt dann das Seil in diesem Rohr fest und zog dich bis nach oben. Und es war total interessant, zu sehen, wie die verschiedenen Leute sich diesem Seil annäherten, das sich sehr, sehr schnell bewegte. Wer schon Erfahrung damit hatte, wusste, dass es keinerlei Anstrengung kostete. Doch es waren auch Leute dabei, die das noch nie zuvor gemacht hatten und die machte das Seil nervös. Sobald sie aufgesprungen waren, krampften sie sich an diesem Seil fest als ginge es um ihr Leben. Das war überhaupt nicht nötig, weil sie einfach von ihrem eigenen Gewicht sicher den Hügel hochgezogen wurden. Aber sie klammerten sich fest als würden sie es nicht schaffen, wenn sie das Seil losließen. Das ist es, was Beharrlichkeit ist: krampfhaft durchhalten. Siehst du den Unterschied? Es ist ein gewaltiger Unterschied. Wenn ich Zuversicht habe, dass ich meinen Glauben und mein Vertrauen in Jesus Christus gesetzt habe, bewege ich mich hoch in Richtung Himmel und muss mir keine Gedanken darüber machen, wie krampfhaft ich durchhalte.
 
John Piper sprach auf einer nationalen Konferenz und beschrieb sich als 7-Punkte-Calvinist. Das ist eine noch extremere Version. Und dann sagte er: “Kein Christ kann sich sicher sein, dass er ein echter Gläubiger ist, denn es ist fortwährend nötig, sich dem Herrn hinzugeben und sich selbst zu verleugnen, damit wir es schaffen.” Es verblüfft mich einfach. Das ist wieder ein Hinweis darauf, dass jemand über seine Intelligenz hinaus gebildet ist. Mit anderen Worten glaubt Piper, dass wir bis zum Ende durchhalten oder ausharren müssen um errettet zu sein und dass wir uns sowieso nie sicher sein können. Das stürzt eine Person in Seelenqualen. Ich danke Gott, dass meine Errettung nicht davon abhängig ist, wie gut ich gewesen bin und was für ein perfektes Leben ich geführt habe, sondern einzig und allein von der Tatsache, dass ich meinen Glauben und mein Vertrauen auf Jesus Christus gesetzt habe.
 
Calvinisten glauben fest an die ewige Sicherheit der Auserwählten. Aber wie soll man wissen, ob man zu dieser Gruppe gehört? Man kann es nicht wissen. Man kann nur beharrlich sein und durchhalten. Siehst du, was für ein ewiges Rätselraten das ist? Du kannst nie die Gewissheit haben, dass dein Name auf der Liste steht, egal was du tust.
 
Calvin lehrte, dass in eine calvinistische Familie hinein geboren zu werden eine Person automatisch zu einem Teil der Auserwählten macht. Nun, das ist ja sehr interessant. Das hat er wirklich gelehrt und dazu diese calvinistische Kindertaufe. Und in den Geschichtsbüchern ist zu lesen, dass Calvin alle Einwohner aus Genf in der Schweiz behandelt hat als würden sie zu den Auserwählten gehören. Es ist ihm nie in den Sinn gekommen, dass auch ein paar nicht zu den Auserwählten gehörende Menschen nach Genf gekommen sein könnten – mit Ausnahme derer, die er auf dem Scheiterhaufen verbrannt hat.
 
Erinnert ihr euch noch an den Fall Jim Jones? (Jim Jones lebte von 1931 bis 1978 und war der Gründer des
Peoples Temple, der dadurch bekannt wurde, dass über 900 seiner Anhänger 1978 bei einem Massenmord und -Selbstmord im Urwald von Guyana zu Tode kamen.) Er war Pastor einer Gemeinde. Jim Jones war ein Okkultist, ein schrecklicher Mann. Es war eine entsetzliche Sache. Er brachte all diese Menschen dazu, dieses Gift zu schlucken und sie alle starben. Warum war das so schrecklich? Weil er Menschen umbrachte. Wir würden das nicht als eine christliche Religion betrachten, weil es eine Religion des Mordes war. Es war kaltblütiger Mord. Und nun sage mir: wo ist der Unterschied zwischen Jim Jones und John Calvin? Eine Reihe von Jahrhunderten. Mehr nicht. Calvin verbrannte Leute auf dem Scheiterhaufen. Wenn wir damals als Baptisten gelebt hätten, wären wir Kandidaten für Calvins Scheiterhaufen gewesen. Und du wärest als wahrer Christ kein Anhänger eines Mannes gewesen, der Menschen wie eine Fackel anzündete. Warum nicht? Weil es uns mit einem Empfinden von Empörung erfüllt wenn jemand Menschen auf dem Scheiterhaufen verbrennt. “Aber Pastor, du musst verstehen, dass das damals der Zeitgeist war und dass man damals so mit den theologischen Irrlehrern umging.” Die Baptisten haben so etwas aber nicht getan. Du findest nirgendwo Berichte von Baptisten, die Menschen auf dem Scheiterhaufen verbrannt hätten. Wieso nicht? Weil das nicht der Botschaft von Christus entspricht. Das ist nicht das Evangelium. Ich lehne das ab. Und ich rege mich nicht über solche schrecklichen Vorkommnisse aus der ferneren Geschichte auf, weil ich irgendeinem System gegenüber loyal sein will. Bringen wir die Dinge doch einmal auf die heutige Ebene. Wenn irgendein Prediger in Indianapolis heute beschließen würde, Menschen auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen, meinst du wir würden ihn dann als einen großen Reformer feiern? Würdest du das tun? Nein. Wir würden sagen: “Der Kerl ist wahnsinnig. Wir wollen mit ihm nichts zu tun haben.” Wie können Menschen dann heute jemanden hochheben, der so bösartig und gemein wie John Calvin ist? Nur weil seither all diese Jahre verstrichen sind und wir die Leute nicht gekannt haben, die er auf dem Scheiterhaufen verbrannt hat und uns die Bilder nicht anschauen mussten? Ist der Mensch nicht seltsam? Es ist seltsam, wie viel wir schlucken wenn wir selbst nicht dazu gehört haben oder davon betroffen waren.
 
R.C. Sproul sagt: “Kleinkinder können wiedergeboren werden obwohl der Glaube, den sie ausüben, nicht so sichtbar sein kann wie der von Erwachsenen.” Das ist lächerlich. Hier ist ein weiterer Mann, der über seine Intelligenz hinaus gebildet ist. Wir sprechen hier von Kleinkindern, die noch kaum selbst einen Löffel zum Mund führen können. Was er meint ist, dass sie mit ihrer Taufe unwiderstehliche Gnade empfangen. Fazit: Das Evangelium zu glauben ist nach Aussage der Calvinisten kein sicherer Weg, um errettet zu werden, die Geburt in das richtige Zuhause und die Kindertaufe aber schon. Das ist Quatsch. Aber es gibt Baptisten, die das unbesehen schlucken weil niemand sich die Mühe gemacht hat, mal ein Buch zu lesen bevor er beschlossen hat, dieses Zeug anzunehmen.
 
 
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